CfP: Decolonizing Gender Studies (02/2022, Kassel), bis: 20.10.2021

Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien: Internationale Spring School (Web)

Zeit: 03.-07.02.2022
Ort: Universität Kassel
Einreichfrist: 20.10.2021

Das inter- und transdisziplinäre Feld der Gender Studies zeichnet sich durch verschiedene theoretische Ansätze, Methodologien und Genealogien aus, die mittels der Analyse vergeschlechtlichter Ordnungen, Verhältnisse und Konstruktionen danach streben, die eigenen Leerstellen und theoretischen wie epistemologischen Selbstverständnisse herauszufordern. Unter anderem dekoloniale und transnationale Feminismen, Schwarze Feminismen, feministische Grenzstudien, diasporische Feminismen, indigene Feminismen sowie die Queer Diaspora Kritiken haben zuletzt dazu beigetragen, kritische Ansätze weiter zu etablieren. Erkenntnistheoretische und methodologische Werkzeuge wie beispielsweise Intersektionalität oder die Situiertheit von Wissen sind wichtige Ankerpunkte zur kritischen Evaluation von Praktiken der Wissensproduktion.

Aufbauend auf der Frage, wessen Stimmen zum Schweigen gebracht wurden und werden sowie welche rassifizierten und vergeschlechtlichten Lebensweisen verAndert und ausgeschlossen werden, wurden hegemoniale Wissensproduktion in ihrer systematischen Beziehung zu Prozessen des Ausschlusses, der Abwertung und des Othering untersucht. Zentral ist u.a. die Befragung von Geschlecht und Sexualität als koloniale Wissenskategorien sowie die kritische Reflexion der Kontinuität kolonialer Logiken wie der Zentrierung weißer und eurozentrischer Perspektiven in den Gender Studies.

Während intersektionale und herrschaftskritische Perspektiven in den Gender Studies und darüber hinaus mittlerweile etabliert sind, existieren zugleich weiterhin Forderungen nach einer Dekolonisierung von Wissenschaft, Wissensproduktion und Lehre sowie der akademischen Institutionen selbst. Denn Praktiken der Dekolonisierung und damit der Abbau epistemischer Gewalt und struktureller Ungleichheit müssten weit über neoliberale Ansätze der Reformierung hinausgehen, um das Erbe kolonialer Machtstrukturen in Frage zu stellen und Modi des epistemischen Wandels zu ermöglichen. Eine konsequente Berücksichtigung von post- und dekolonialem Wissen und der … weiterlesen (PDF).

Quelle: Female-l