Filmreihe „Feminisierte Arbeit“, 14.11.2007, Vortrag von Christina von Braun: Ged und Geschlecht, 15.11.2007, Wien

Mittwoch, 14. November, 19.00 Uhr findet die erste Präsentation im Rahmen der aktuellen Frauenhetz-Filmreihe ‚Feminisierte Arbeit‘ statt. Vorgeführt werden:

  • Avcilar, Mediators and Women (2005). FilmMor Kadin Kollektifi (22 min)
  • Mor Gündem (Mor Agenda) (2006). FilmMor Kadin Kooperatifi (30 min)

Die dokumentarischen Arbeiten von Filmemacherinnen aus der Türkei beschäftigen sich mit der äußerst breiten und lebendigen türkischen Frauenbewegung bzw. sind sie aus dieser Bewegung auch hervorgegangen. Sie befassen sich mit informellen Arbeitsverhältnissen, mit illegalisierten Lebens- und Arbeitsformen. ‚Alternative‘ Formen des Wirtschaftens sind hier unfreiwillig gewählte illegalisierte Arbeit auf der Straße, nicht oder schlecht entlohnte und abgesicherte Haus- und Heimarbeit. Die Filme dokumentieren aber nicht nur die Situation der working poor, sondern sprechen auch von einem lebendigen Kampf wider gewaltvolle Verhältnisse, von einem Kampf um Rechte und Kollektivierung.

Mit Kumru Uzunkaya, Philosophin, Turkologin
Alle Filme im Original mit Untertitel (türk./engl.) Diskussionen in türkisch, deutsch,englisch möglich

  • Avcilar, Mediators and Women (2005). FilmMor Kadin Kollektifi (22 min)
  • Mor Gündem (Mor Agenda) (2006). FilmMor Kadin Kooperatifi (30 min)

Wider die Ausbeutung der homeworkers hat die Gründung einer Kooperative, von der hier berichtet wird, den Frauen zu einem Mehr an Absicherung, besseren Arbeitsbedingungen in Gemeinschaft, persönlicher Unabhängigkeit und neuem Selbstbewusstsein verholfen. Der zweite Film der feministischen Filmemacherinnen-Gruppe (www.filmmor.org), der an diesem Abend gezeigt wird, dokumentiert den ermutigenden Kampf verschiedenster Projekte der türkischen Frauenbewegung um Gleichheit, Öffentlichkeit, wider familiäre, ökonomische und staatliche Gewalt.

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Vortrag: Christina von Braun: Geld und Geschlecht

Donnerstag, 15. November, 19.00, Vortrag und Diskussion

Das Geld hat seinen Ursprung in Tempeldienst und Opferkult. Das Opfer wurde allmählich durch ein Zeichen ersetzt und begründet so die Geschichte des Geldes, das einen immer abstrakteren Charakter annahm. Geld ist ein materialisierungsfähiges Zeichen: Es lässt sich in Waren umwandeln, durch Zinsen wird es zeugungsfähig. Dass das Geld seine sexuelle Potenz zeigen will, offenbaren die Parallelen zwischen der Geschichte des Geldes und jener der Prostitution. Auch diese hat ihren Ursprung im Tempel und verließ zeitgleich mit dem Geld den Raum des Heiligen, um sich im profanen Raum anzusiedeln. Je abstrakter das Geld wurde, desto wichtiger wurde die Prostitution. Denn der käufliche Sexualkörper verleiht dem abstrakten Zeichensystem Geld seine Glaubwürdigkeit: eine Verankerung in der Leiblichkeit.
Christina von Braun, Kulturwissenschafterin
Moderation: Gerlinde Mauerer

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Ort: Frauenhetz, Untere Weissgerberstrasse 41, 1030 Wien
Die Räumlichkeiten der Frauenhetz sind Rollstuhltauglich. Es gibt immer Kinderbetreuung (ohne Voranmeldung) jeweils eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn im Montessori-Kinderhaus, Hetzgasse 45

Für Frauen!

Unkostenbeiträge, wenn nicht anders angegeben:
Vortrag: 3,-
Workshop: 5,-

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