Konferenz: Kriegskinder – Generativität – Erinnerung, 29.-30.11.07, Gießen

Prof. Dr. Jürgen Reulecke / Dr. Lu Seegers, SFB 434 Erinnerungskulturen, JLU Gießen
Zeit: 29.-30.11.2007
Ort: JLU Gießen, Philosophikum I, Raum: B 29, Otto-Behagel-Str. 10 B, 35394 Gießen
Die historische Erfahrung des Zweiten Weltkrieges spielt eine zentrale Rolle in der Erinnerungskultur aller daran beteiligten Länder. Seit den späten 1990er Jahren kommen im Zuge des Wandels der Erinnerungskultur in der Bundesrepublik die so genannte „Generation der Kriegskinder“ der Jahrgänge 1930 bis ca. 1945 in den Blick, für die – ohne von organisierter Vernichtung bedroht zu sein – Erfahrungen von Gewalt, Trennung und Verlust zum Teil lebenslang prägend waren.
Der Workshop möchte erstens einen Beitrag dazu leisten, die ganz unterschiedlichen Erfahrungswelten, Deutungsmuster und Sinnstiftungen von Angehörigen dieser Jahrgänge aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Zweitens werden die methodischen Herausforderungen der „Kriegskinder“-Forschung sowie drittens der Zusammenhang von „Erinnerungspolitik“ und der Konstruktion einer „Kriegskinder“-Generation thematisiert.
Programm:
Donnerstag, 29. November:
14 – 14.30: Einführung
Dr. Lu Seegers (JLU Gießen) / Prof. Dr. Jürgen Reulecke (JLU Gießen)
14.30 – 18 Uhr: Sektion 1: Frühkindliche Sozialisation und Erfahrungswelten von „Kriegskindern“
Moderation Prof. Dr. Jürgen Reulecke (JLU Gießen)
Dr. Miriam Gebhardt (Universität Konstanz):
„Jede große Zeit erfordert große und harte Menschen“ – Elterntagebücher in der NS-Zeit zwischen Expertenrat und familialer Weitergabe.
Eva-Maria Silies (Graduiertenkolleg Generationengeschichte, Georg-August-Universität Göttingen):
„…die Pille als Rezept in der Hand zu haben heißt, ich bin frei.“ Neue Wege der Verhütung als stille Generationserfahrung von Frauen in den sechziger Jahren
Dr. Lu Seegers (JLU Gießen):
Vaterlosigkeit als Erfahrungs- und Deutungsmuster in Deutschland und Polen.
Abendessen
Freitag, 30. November:
9 – 12 Uhr: Sektion 2: Methodische Fragen der „Kriegskinder“-Forschung
Moderation: Dr. Lu Seegers (JLU Gießen)
Dr. Malte Thießen (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg):
Zeitzeuge vs. Erinnerungskultur? Zum Verhältnis von öffentlichen und privaten Kriegserinnerungen.
Dr. Jana Mikota (Universität Siegen):
Arbeiten an der Familiengeschichte: Die Erinnerungen der Kriegskinder.
Prof. Dr. Barbara Stambolis (TU Darmstadt):
Im lebenslangen mentalen Gepäck: Zur Analyse ge- und ersungener Erfahrungsgeschichten der Kriegskindergeneration des Zweiten Weltkriegs
Mittagsimbiss
13 – 15.00 Uhr: Sektion 3: „Kriegskinder“ und Erinnerungspolitik
Moderation: Prof. Dr. Adelheid von Saldern (Leibniz Universität Hannover)
Dr. Ulrike Jureit (Hamburger Institut für Sozialforschung):
Generationen-Gedächtnis. Kritische Überlegungen zu einem tragfähigen Konzept
Prof. Dr. Dorothee Wierling (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg):
Kriegskinder: ein westdeutsch-bürgerliches Männerphänomen?
Ende des Workshops
Kontakt:
Lu Seegers
Historisches Institut, Otto-Behagel-Str. 10 C, 35394 Gießen
0641/99-31090
Lu.Seegers[at]geschichte.uni-giessen.de
URL des CfP: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=8290

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