Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) (Web)
Zeit: Do., 09.06.2022, 18:30–20:30
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, 1090 Wien
Programm
- Begrüßung: Markus Stumpf (Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Univ. Wien)
- Zur Reihe biografiA: Ilse Korotin (IWK, Wien)
- Grußwort: Patrik von zur Mühlen
- Vorträge: Leben und Wirken Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit: Susanne Blumesberger (UB Wien und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Univ. Wien); Ernst Seibert (Institut für Germanistik, Univ. Wien) und Jörg Thunecke (per Video, Germanist, Köln)
- Brot und Wein
Zum Buch
- Susanne Blumesberger & Jörg Thunecke (Hg.): Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit (1919-1933), Wien (Praesens) 2019 (Web)
Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) wurde als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen ihre aristokratische Familie, gegen die Unterdrückung von Frauen, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus.
Mit ihren proletarischen Märchen, in denen sie für Arbeiter:innenkinder komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautorinnen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150, meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und US-amerikanischer Autor:innen wie u. a. Upton Sinclair.
In ihren Romanen verknüpfte Hermynia Zur Mühlen vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. 1933 emigrierte sie von Deutschland nach Wien. In ihrem hier verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ (1935) (Web) schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand. 1938 emigrierte sie in die CSR, 1939 nach Großbritannien.