CfP: Sorge – Bildung – Erziehung (Event, 11/2023, Berlin), bis: 15.04.2023

Interdisziplinäres Zentrum für Bildungsforschung (Web)

Zeit: 22.-24.11.2023
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin
Einreichfrist: 15.04.2023

Sorge wird aktuell gesellschaftspolitisch und wissenschaftlich vielfältig diskutiert. Verstanden als ein Antwortgeschehen auf die individuell wie gesellschaftlich verfasste Angewiesenheit und Verletzlichkeit im Horizont einer unsicheren Zukunft rückt sie nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen in der Covid-19-Pandemie und des zunehmenden Bewusstseins für die Klimaveränderung in den Blick. Während im öffentlichen Diskurs vornehmlich die krisenhaften Zustände in den wohlfahrtsstaatlich organisierten Sorgeverhältnissen sichtbar sind, wollen die Veranstalter:innen auf dieser Tagung Räume der erziehungswissenschaftlich relevanten Themen- und Forschungsfelder von Sorge begehen. Sie unterscheiden dabei zunächst Sorgearbeit/Care Work (1) in Bildung und Erziehung von dem Phänomen der Sorge und des Sorgens (2) und setzen dann beides in ein Verhältnis zu feministischen Sorgeverständnissen (3):

  1. Insbesondere bei der Suche nach nationalen wie internationalen politischen Lösungen für die Mangelsituation in beruflichen und privaten Feldern von Pflege, Erziehung und Betreuung wie auch für den Umgang mit endlichen Ressourcen werden beide überwiegend aus einer ökonomischen Warte betrachtet. Indem Sorge vornehmlich mit (Lohn-)Arbeitskonzepten verknüpft wird und die Lebensgrundlagen weiterhin einer Wachstumslogik unterworfen werden, ist fraglich, wie weit solche Ansätze reichen können, zumal, wenn dabei die Aufteilung in bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit unberührt bliebe. Feministische und weitere geschlechterpolitische Initiativen treten dieser Entwicklung unterschiedlich entgegen (vgl. Arruzza et al. 2019; Lutz 2007; Winker 2021).
  2. Neben dem Verständnis von Sorge als Arbeit/Care Work und ihrer Grundlagen als Ressourcen umfasst der Begriff jedoch noch mehr: So wird … weiterlesen (PDF).