62. Internationale Tagung für Militärgeschichte (ITMG) – Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; Frank Reichherzer und Friederike Hartung (Web)
Zeit: 12.-14.09.2023
Ort: Dresden
Einreichfrist: 15.04.2023
Der preußische General und Kriegsphilosoph Carl von Clausewitz nutzte in seinem Werk Vom Kriege eine interessante Analogie: Krieg gleiche einem „wahre[n] Chamäleon“. Diese Veranschaulichung der Wandelbarkeit des Krieges und der Formveränderungen militärischer Gewalt verweist auf aktuelle Forschungstendenzen. Vermehrt macht die Gewaltforschung auf die komplexe Zeitlichkeit und Prozesshaftigkeit von Gewalt aufmerksam. Die 62. ITMG fragt daher nach den Temporalitäten militärischer Gewaltsamkeiten – im Krieg wie im Frieden, aber auch in den Phasen und Übergängen dazwischen. Damit bietet das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ein interdisziplinäres Forum für die Diskussion aktueller Forschungen an.
Temporalitäten der Gewalt lassen sich über drei Zeitfiguren fassen, die für sich allein und in Kombination konkrete Fragestellungen anregen können. Zusammengenommen weisen die Zeitfiguren auf die Relationen und Konstellationen im Rahmen einer Topologie (militärischer) Gewalt hin:
- Die Zeitfigur Transformation/Wandel ermöglicht, die (Ver-)Wandlungen, Unterbrechungen und Reproduktionen verschiedener Formen und Phänomene militärischer Gewalt in den Blick zu nehmen. Damit rücken verstärkt Übergänge und Zwischenräume, aber auch Veränderungen mit Blick auf die Kontexte militärische Gewalt in das Zentrum der Analyse.
- Dem steht die Persistenz/Kontinuität als zweite Zeitfigur gegenüber. Sie verweist auf die Beständigkeit und (scheinbar) langlebigen Kulturen militärischer Gewaltsamkeiten. Das Beharrungsvermögen verweist zudem auf die Wiederentdeckung, zeitliche Referenzen … weiterlesen und Quelle (Web)