Vortrag: Marcus Stiebing: Die Unsichtbaren sichtbar machen. „Kind-sein“ und Militär in der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert, 14.06.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 14.06.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Im Dezember 1751 veranlasste Maria Theresia die Einrichtung einer allgemeinen Militärakademie auf der Wiener Neustädter Burg. Ziel der Kaiserin war es, (nicht-)adlige Kinder ab sieben Jahren zum Zwecke der „allgemeinen Wohlfahrt“ und zum „Nutzen des Staates“ für den Kriegs- und Militärdienst auszubilden. Mit der Aufnahme in die Akademie vollzog sich der Alltag der aufgenommenen Zöglinge fortan in einem scheinbar durch und durch militärisch geprägten, sukzessive nach außen räumlich, sozial und ideell abgeschlossenen Raum. Der Vortrag problematisiert vor dem Hintergrund aktueller Debatten der kindheitshistorischen Forschung „Kind-sein“ im soziokulturellen Kontext des Militärs. Anhand ausgewählter Quellenbeispiele aus dem Wiener Kriegsarchiv lotet der Beitrag aus, erstens, wie „Kind-sein“ innerhalb der Theresianischen Militärakademie räumlich, ideell und sozial konstruiert wurde und, zweitens, inwieweit es die Quellen zulassen, insbesondere das Handeln von Kindern herauszuarbeiten.

Moderation: Mona Garloff (ÖGE18, Innsbruck)

Marcus Stiebing studierte Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik und Latinistik. 2020 promovierte er im Rahmen eines Promotionsstipendiums der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Univ. Jena zur politischen Entscheidungsfindung um 1618. Seit April 2022 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit der Univ. Stuttgart tätig. Gegenwärtig forscht er zur Geschichte der Kindheit im langen 18. Jhd.

Zoom-Zugang: https://univienna.zoom.us/j/63710991944?pwd=THB6K2lLTTRGcWJ0WExTeG5TZnBWZz09

4. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte, 21.-22.04.2023, Berlin

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte (AKSG) in Koop. mit den Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic Univ. (IPU) Berlin (Web)

Zeit: 21.-22.04.2023
Ort: Berlin
Anmeldung: 10.04.2023

2023 jährt sich die Große Strafrechtsreform der BRD zum 50. Mal. Das Strafgesetz schützte fortan explizit die sexuelle Selbstbestimmung der Einzelnen und stellte nicht mehr eine sogenannte „Unsittlichkeit“ von Taten in den Mittelpunkt. Kann die Reform von 1973 rückblickend als bedeutsames Ereignis im Zeichen einer allgemeinen gesellschaftlichen Tendenz zu einer Enttraditionalisierung westlicher Sexualkultur erscheinen, so verweisen etwa die dato verbliebenen rechtlichen Einschränkungen (z. B. des sexuellen Verkehrs unter Männern) zugleich auf widersprüchliche Tendenzen in dieser Entwicklung. Über den Bereich des Rechts hinaus ist Sexualität bis heute ein Terrain widersprüchlicher Verhältnisse und Wirkungsweisen von gleichzeitigen Liberalisierungstendenzen und Restriktionen.
Die 4. Jahrestagung lädt zur Diskussion historischer, politischer, ideologischer und juristischer Facetten jüngster Sexualitätsgeschichte in Verknüpfung mit psychoanalytischen Perspektiven ein: Auf welche Weisen sind in den gesellschaftlichen Wandel sexueller Verhältnisse unbewusste Dynamiken, Lust, Fantasien und Abwehrprozesse involviert und welche spezifischen Erkenntnismöglichkeiten stellt die Psychoanalyse bereit?

Programm (PDF)

Panels: Sexualmoral im Wandel | Penetrieren, Onanieren, Phantasieren | Sexualität und Jugend – Konfliktgeschichten |Queere Sexualitäten, Gesundheitsprävention und Menschenrechte | Psychoanalytische Theorien der Sexualität im Widerstreit

Keynote-Vorträge: Lilli Gast (Berlin): Dem Trieb auf der Spur – Lose Gedanken zu den Erkenntniswegen der Psychoanalyse | Monika Frommel (Kiel): Der Wechsel vom strafrechtlichen Schutz der „Sittlichkeit“ hin zur Stärkung des sexuellen Selbstbestimmungsrechts

CfP: Von Aktivismus und Wissen(schaft) – Wissensgeschichten der Neuen Sozialen Bewegungen (Event; 01/2024, Hamburg); bis: 15.05.2023

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) (Web)

Zeit: 25.-26.01.2024
Ort: Hamburg
Einreichfrist: 15.05.2023

„Wir forschen, handeln und wir ändern etwas!“ Mit diesem Slogan verorten sich die „Scientists for Future“ angesichts der Klimakrise als Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen gleichermaßen. Damit stehen sie beispielhaft dafür, wie Wissenschaft und Aktivismus einander speisen und sich gegenseitig bedingen. Dass Krisenerfahrungen sowohl politisches Handeln als auch wissenschaftliche Expertise katalysieren, ist kein neues Phänomen. Auch das Erleben der Wirtschaftskrise „nach dem Boom“ sowie die Sorge vor Atomkrieg und Umweltzerstörung förderten in den 1970er-Jahren politischen Aktivismus und ließen die sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen entstehen. In diesen Bewegungen politisiert, begannen Aktivist:innen wie Wissenschaftler:innen daran zu zweifeln, ob die hergebrachten Orte und Verfahren der Wissensproduktion in der Lage seien, diesen Krisen zu begegnen. Sie schufen neue Räume und Formen der Wissensproduktion und -verbreitung, historiographisch vielfach beschrieben als „alternatives Wissen“ oder „Gegenwissen“, und versuchten dadurch gesellschaftliche Wirkung zu erzielen. Diesem Verhältnis von Aktivismus und Wissen(schaft) widmet sich diese Tagung in Hamburg (FZH).
Die zeitgeschichtliche Tagung möchte diskutieren, wie wissensgeschichtliche Fragestellungen für die Neue Soziale Bewegungsforschung produktiv gemacht werden können und wie darüber das Verhältnis von Wissen(schaft) und gesellschaftlichem Aktivismus in der Bundesrepublik und darüber hinaus ab den 1970er-Jahren bestimmt werden kann. Die Veranstalter:innen bitten um Einreichungen für Vorträge, die sich mit der Wissensproduktion und -zirkulation innerhalb und ausgehend von sozialen Bewegungen wie etwa der Friedensbewegung, Umweltbewegung oder Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren befassen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Buchpräsentation: Julia Harnoncourt: Befreiung der Frau. Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes, 23.03.2023, Wien

Veranstaltung im Rahmen vom „Frauenstudienzirkel“ (Web)

Zeit: 23.03.2023, 18.00 Uhr
Ort: ega-Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Ungleiche Geschlechterverhältnisse sind noch immer tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Der Kampf für die Befreiung der Frau von patriarchaler Unterdrückung, wirtschaftlicher Abhängigkeit und Sexismus sowie für soziale Gleichheit steht nach wie vor auf der Tagesordnung jeder wahrhaften emanzipativen und progressiven Bewegung.
Julia Harnoncourt versammelte im Buch „Befreiung der Frau“ Schriften und Analysen von Aktivistinnen und Theoretikerinnen aus zwei Jahrhunderten des Kampfes. Von den Kämpferinnen der ArbeiterInnenbewegung bis zu den Feministinnen nach dem Zweiten Weltkrieg, von der afroamerikanischen Frauenbewegung bis zu den Vertreterinnen des Globalen Südens, von Clara Zetkin und Simone de Beauvoir bis zur Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre wird versucht, möglichst viele verschiedene Analyse- und Lösungsansätze zu Wort kommen zu lassen.
So zum Beispiel die Frage nach biologischem und sozialem Geschlecht oder nach gerechter Verteilung. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verhältnis von Frauen zur Arbeit, wobei Haus- und Pflegearbeit besonders kontrovers diskutiert wird. Der Slogan „Das Private ist politisch“ betrifft nicht nur die Hausarbeit, sondern auch den weiblichen Körper, Liebe und Sexualität. Im Kampf gegen die Ungleichheit stellt sich schließlich auch die Frage, mit wem überhaupt zusammen gekämpft werden kann. Können Männer die Interessen von Frauen vertreten? Und können von Rassismus oder globaler Ungleichheit betroffene Frauen mit weißen Frauen aus dem Norden gemeinsam um ihre Rechte kämpfen, wenn alle unterschiedliche Erfahrungen machen?
Das Buch zeigt verschiedene Perspektiven und Antworten aus unterschiedlichen feministischen Kämpfen und Regionen der Welt – mit Texten von: Aktion unabhängiger Frauen (AUF), Simone de Beauvoir, Veronika Bennholdt-Thomsen, Kimberlé Crenshaw, Mariarosa Dalla Costa, Angela Davis, Virginie Despentes, Zohra Drif, Valie Export, Continue reading

CfP: Gender history and intersectionality in Southeast Europe (Event, 05/2023, Graz); by: 31.03.2023

Elisabeth List Fellowship Programme for Gender Research at the Univ. of Graz (Web)

Time: 26.-27.05.2023
Venue: Centre for Southeast European Studies, Univ. of Graz
Proposals by: 31.03.2023

The goal of the workshop is to discuss how to best apply innovative qualitative research methods and intersectional analyses to women’s and gender history in Southeast Europe with doctoral students whose projects are related to these themes, and more senior scholars who work on gender in SEE. The workshop is organized by Rory Archer (Graz/Vienna), Chiara Bonfiglioli (Graz/Cork), Drivalda Delia (Graz/Regensburg) and Rachel Trode (Graz/EUI Florence). The team will be joined by an additional 4-5 researchers of gender in SEE who will participate in the workshop as instructors. All activities will be conducted in English.
The target group of the workshop is PhD researchers whose research engages with oral history, ethnographic and biographical approaches related to women’s and gender history in Southeast Europe (understood broadly). Postgraduate students with a well-developed PhD proposal are also eligible to apply, although preference will be given to PhD students. Around 10 places will be made available. Accommodation and meals in Graz are provided by the organisers for all participants. Limited travel funding may be made available for students who do not have institutional support (please request this in your application if you need it). Read more … (PDF)

The workshop is part of the Elisabeth List Fellowship Programme for Gender Research at the University of Graz and is a key activity of the ongoing project “Women’s and gender history in Southeast Europe in the 20th Century: Oral history, ethnographic and biographical approaches as a way to advance intersectionality.” (Web)

Podiumsdiskussion: Diversität im Feminismus, 21.03.2023, Wien

Frauenbildungsstätte Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: Di., 21.03.2023, 18:00 Uhr
Ort: C3, Centrum für Internationale Entwicklung, 1090 Wien

Es bestehen heute die vielfältigsten Vorstellungen darüber, was Feminismus ist oder nicht ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Unterschiedliche Strömungen – Autonomer Feminismus/ BiPoC-Feminismus/ Differenzfeminismus/ Gleichstellungsfeminismus/ Queerfeminismus/ Transfeminismus – stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber oder im besten Fall nebeneinander. Aber gerade in Zeiten eines rechtspopulistischen und antifeministischen Backlashs ist es doch wichtig miteinander ins Gespräch zu kommen, Allianzen zu bilden und das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Mit dieser Motivation hat die Frauenhetz diese Veranstaltung organisiert.

Diskussion mit: Flora Alvarado-Dupuy, Eva Geber, Barbara Grubner, Hanna Hacker und Zoe* Steinsberger; Moderation: Fanny Rasul

Nach dem Podium laden die Veranstalterinnen zu Getränken und Snacks.

Die Veranstaltung ist offen für alle. Gefördert von dem Sonderprojekttopf der Österreichischen Hochschüler_innenschaft Bundesvertretung

Quelle: Female-l

Vortrag Udo Kelle: „Administrative research“ zwischen Evidenzbasierung und politischer Zielorientierung: 90 Jahre nach Käthe Leichter und Paul Lazarsfeld, 30.03.2023, Wien

Institut für Höhere Studien (IHS) (Web)

Zeit: 30.03.2023, 14:00-16:00 Uhr
Ort: IHS, Josefstädter Str. 39, 1080 Wien, Lecture Room E02

Die Tradition empirischer Sozialforschung, die mit dem Anspruch auftritt, Evidenz zur Beantwortung aktueller (sozial)politischer Fragestellungen zu liefern, lässt sich bis in das „Rote Wien“ der Zwischenkriegszeit zurückverfolgen. Käthe Leichters Studien zur Lebenssituation von Arbeiterfrauen oder die berühmte Marienthalstudie repräsentieren paradigmatische Vorläufer des von Paul Lazarsfeld in seinem US-amerikanischen Exil später so genannten „administrative research“, einer politiknahen Sozialforschung, wie sie heute in großen Maßstäben an eigens darauf spezialisierten Instituten unter verschiedenen Etiketten – etwa denen der sozialwissenschaftlichen Auftrags-, Begleit- oder Evaluationsforschung – stattfindet. Diese kämpft aber auch seit ihren Anfängen mit methodologischen, politischen und ethischen Grundlagenproblemen, etwa Fragen nach ihren normativen Grundlagen betreffend. Protagonist:innen der Frühzeit, wie Leichter und Lazarsfeld, räumten offen ein, dass Sie wesentliche Forschungsimpulse aus ihrer politischen Arbeit auf dem linken Flügel von Arbeiterbewegung und SDAP empfangen hatten, sahen darin jedoch keinen Widerspruch zu ihrem Anspruch auf eine streng objektive Empirie, wie sie dem positivistischen Wissenschaftsideal des Wiener Kreises entsprach.
Jedoch ist das Verhältnis zwischen wissenschaftlich ermittelten „Fakten“ einerseits und politischen Zielen seit dem „Werturteilsstreit“ immer wieder problematisiert worden, zuletzt in Debatten um die methodologische Bedeutung von realistischen vs. konstruktivistischen Positionen oder in der Auseinandersetzung mit populistischen Strategien der Desinformation. Diese Kontroversen sind keine Glasperlenspiele, sondern für die Forschungspraxis unmittelbar relevant. Hier sehen sich Forschende oft von mehreren Seiten gleichzeitig bedrängt: auftraggebende Institutionen üben Druck aus, wenn Continue reading

Lecture: Franziska Lamp, Controlling Female Bodies: Resettlement Procedures in Refugee Camps in Postwar Austria, 14.03.2023, virtual space

The Wiener Holocaust Library London: Virtual PhD and a Cup of Tea (Web)

Time: 14.03.2023, 4:30 pm-5:30 pm (London Time)
Venue: The Wiener Holocaust Library London and virtual space

After the end of the Second World War, hundreds of thousands of so-called Displaced Persons (DPs) lived in newly created refugee camps in Austria, facing an uncertain future. Some of them stayed there for weeks, others remained stranded for years. The International Refugee Organization (IRO) was responsible for the resettlement of those refugees that could not or would not return „home“. However, with their emigration plans they encountered many obstacles, like being pregnant or having young children to look after.
The importance of physical as well as psychological resilience cannot be underestimated for the resettlement process in the postwar world. Pregnant women as well as young mothers were particularly affected by this. For research on the responses to displacement in postwar Austria, the following questions are therefore key: What role did pregnancy play in the emigration of Displaced Persons from Austria? How were pregnant women and young mothers depicted in the sources on the IRO? What special policies and care facilities existed in Austria regarding their care and emigration?

Franziska Lamp (Web) is currently working as a project researcher at the Department of Contemporary History of the University of Vienna and is doing her PhD as part of a larger project on the negotiation of migration regimes in post-war Austria and beyond (Web).

Registration and further information

CfP: Nursing and Economies (European Journal for Nursing History and Ethics); by: 31.05.2023

The European Journal for Nursing History and Ethics; Medizinische Fakultät Heidelberg (Web)

Proposals by: 31.05.2023

Economic conditions have shaped the working conditions of nurses in different ways throughout history. Since the 1960s, there have been increasing complaints about the economization of health care and the social and human costs to nurses on the one hand and patients on the other. The thematic issue aims to approach the meaning of economics for nursing in a broader sense, namely in terms of economies. The focus is not only on economic constraints, but also on the potentials of economic thinking in nursing: What changes when nurses are seen as a valuable resource? What influence does the remuneration of nursing have? Furthermore, non-material economies of labor, economies of care could come into view.

Possible historical topics are:
– Negotiations around the valuation of nursing care work
– Actors of a revaluation of work in nursing care, their argumentations and strategies
– Relationship between material and immaterial values
– Organization of work in care: e.g. negotiations about skilled worker quotas, rationalization of nursing work, outsourcing
– The care responsibility of the employers
– Dealing of nurses with their work capacity and forms of self-care

Possible ethical topics are:
– Influence of economization processes and the ethical implications of their use
– Conflicts of norms and values as a result of economization processes
– Moral distress and ‚moral injury‘. Read more and source … (Web)

Vortrag: Irene Messinger und Zoe Doye: Hedy Schwarz – Montessori-Pädagogin im Goethehof, 24.03.2023, Wien

Werkl im Goethehof (Web)

Zeit: Fr., 24.03.2023, 19:00 Uhr
Ort: Werkl im Goethehof, Schüttaustr. 1, 1220 Wien

Hedwig Schwarz wurde 1902 in Wien geboren. Nach der Matura 1922 begann sie an der Universität Wien zu studieren, daneben absolvierte in den 1920ern die Ausbildung zur Fürsorgerin, zur Montessori-Pädagogin, und zur städtischen Kindergärtnerin. Sie arbeitete im „Haus der Kinder“, der ersten Montessori-Schule für Kinder von Arbeiterinnen und Arbeitern in Favoriten mit.
Bei der Stadt Wien war Hedy Schwarz mit der Entwicklung des ersten städtischen Montessori-Kindergartens im Goethehof betraut, den sie nach seiner Eröffnung 1932 leitete. 1934 wurde sie als Sozialdemokratin gekündigt und der Kindergarten teilweise zerstört. 1938 musste sie als Jüdin fliehen. Sie entkam nach England, wo sie Anna Freud traf. Als Anna Freud 1941 in London ein Kriegskinderheim eröffnete, wurde Hedwig Schwarz dessen leitende Kindergärtnerin. Sie setzte ihre psychoanalytische Ausbildung fort und wurde 1943 als Mitglied und 1951 Lehranalytikerin bei der British Psychoanalytical Society aufgenommen.

Irene Messinger, eine Sozialforscherin zur Geschichte der Fürsorge aus Wien und Zoe Doye, die Enkelin und Biographin von Hedy Schwarz aus London lernten sich 2022 online kennen und recherchierten gemeinsam. In diesem Vortrag berichten sie im deutsch-englischen Dialog aus dem aktuellen Stand ihrer Forschung und zeigen Fotografien aus den 1930er Jahren. Der Vortrag findet in deutscher und englischer Sprache statt. (Ein Vortrag am 22.03.2023 im MUSA in 1010 ist bereits ausgebucht. Web)

Irene Messinger: Professorin an der FH Campus Wien im Department Soziale Arbeit

Zoe Doye: Senior Lecturer at the School of Social Sciences and Global Studies, the Open Univ., UK