CfP: The consuming countryside. Rural material living standards, consumption patterns, and economic growth, 17th-19th centuries (Event, 12/2023, Antwerp); by: 15.09.2023

Bruno Blondé (Antwerp) (Web), Henning Bovenkerk (Münster), and Marcus Falk (Lund)

Time: 15.-16.12.2023
Venue: Antwerp University, Belgium
Proposals by: 1509.2023

In this workshop, participants will discuss one of the most striking paradoxes of the late early modern period: how did rural households of almost all social strata improve their material living standards and increase their consumption, while real wages and agricultural productivity during the same period declined, and the real cost of primary agricultural goods increased?
One of the probably most influential attempts to bridge this paradox is the industrious revolution theory, presented by Jan de Vries (2008). Inspired by probate inventory evidence from the Frisian countryside, the theory appears to hold for the relatively highly urban northwest-European economic core regions of southern England and the Low Countries (van Nederveen Meerkerk 2008; Malanima & Pinchera 2012); regions with early developed urban economies and easy access to new, imported consumer goods (McCants 2008). It has however not been accepted without critique, especially when applied on the more rural European peripheries (Ogilvie 2010, Hutchison 2014, Allen & Weisdorf 2011; Horrel, Humphries, & Weisdorf 2021; Malanima & Pinchera 2012; Gary & Olsson 2020). Nor does a consensus exist about the significance of the triangle industriousness-living standards-consumer patterns, as regional evolutions could be profoundly different. Whereas several studies have provided evidence for an increase of number of days worked per year using a variety of methods (e. g., Dribe and van der Putte 2012, Humphries and Weisdorf 2019, Jensen et al. 2019), some authors suggest that an increase in industriousness mere compensated for a decline in wages and did not enable households to benefit from an increased variety in the supply of consumer goods. Moreover regional variations in material living standards do not simply mirror differences in the degree of commercialization of the rural economy, as suggested by De Vries (Blondé, Lambrecht, Ryckbosch & Vermoesen 2019; Poukens 2012). Finally, social variations in the acceptance of ‘new’ consumer patterns have been discovered: in some cases changes were clearly introduced at the top (or in the city) before trickling down to the less privileged, but … read more and source (Web).

CfP: Dorothee Sölle und das Politische Nachtgebet (Event; 02/2024, Köln); bis: 15.10.2023

Institute für Evangelische und Katholische Theologie der Univ. zu Köln

Zeit: 02.-03.02.2024
Ort: Köln
Bewerbungsfrist: 15.10.2023

Die „Politischen Nachtgebete“, wie sie ab dem Oktober 1968 ausgehend von Köln in verschiedenen Städten stattfanden, gelten als der „gottesdienstliche Beitrag der Kirchen zur 68er-Bewegung“ (Peter Cornehl) – und die Theologin Dorothee Sölle (1929-2003) als ihre Symbolfigur (Web). Bekannt für ihre sprachgewaltigen Texte, ihren prophetischen Radikalismus und ihre charismatische Persönlichkeit, wird Sölle heute häufig mit den Nachtgebeten in einem Atemzug genannt, wenn es um die tiefgreifenden Umbrüche im kirchlich-theologischen Feld der 1960er Jahre geht. Doch worin genau besteht ihr Beitrag zu dieser Bewegung, innerhalb derer sie nicht unumstritten war?
Noch immer ist die Geschichte der Politischen Nachtgebete nicht geschrieben. Zwar ist klar, dass die Nachtgebete eine Vorgeschichte haben, aber es ist unklar, worin genau sie besteht. Wie fügen sie sich ein in die Modernisierungsdiskurse der beiden großen Konfessionen und die verschiedenen Versuche von Gottesdienstreformen seit den 1960er-Jahren? Wie hängen die Nachtgebete, die Jugendbewegung und das politische Protestklima der damaligen Zeit zusammen?
Ebenfalls kaum erforscht ist die Rolle, die Dorothee Sölle und ihre frühe Theologie für die Bewegung spielten. Womit – wenn nicht allein mit ihrer rhetorischen Suggestionskraft – wirkte sie auf ihre Hörer und Leserinnen? War es ihr Anspruch auf Emanzipation und gesellschaftliche Aufklärung oder ihr Versprechen, Spuren der Transzendenz auch im Diesseits aufzuzeigen? Welche Veränderung erfährt Sölle selbst durch die Nachtgebete? Stößt sie durch die Erfahrung eines neuen, nicht-akademischen Resonanzraums für ihr Denken zu einer neuen Form von (öffentlicher) Theologie?
Damit sind nur einige der Fragen benannt, denen sich der Workshop, veranstaltet von den Kölner Instituten für Evangelische und Katholische Theologie, widmen wird. Dieser Workshop ist der zweite in einer Reihe von interdisziplinär ausgerichteten Veranstaltungen, die sich mit Dorothee Sölle, ihrem Werk und seinen Wirkungen auseinandersetzen. Continue reading

Klicktipp: „Wir haben sie noch alle!“ 50 Jahre Frauen­bewegung – 40 Jahre FFBIZ (Portal)

FFBIZ e.V. – das feministische Archiv, Berlin (Web)

Wer erinnert sich noch an das erste Ladyfest vor 19 Jahren in Wien? Welche sind die rezenten feministischen Medien? Und wie genau lief der Frauenstreik vor 29 Jahren ab?

Informationen dazu finden sich auf dem Portal „Wir haben sie noch alle!“, das 2018 vom FFBIZ aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens veröffentlich worden ist. Das FFBIZ in Berlin ist eine der größten Sammlungseinrichtungen für die feministische Bewegungen im deutschsprachigen Raum. Auf der Website werden Schätze aus dem Archiv gezeigt. Diese sind jeweils einem Jahr zugeordnet – und erzählen so die Geschichten aus 50 Jahren Frauenbewegung.
Entstanden ist damit eine umfangreiche Zusammenschau feministischer Medien, Gruppen oder Ereignisse. Diese werden von Autor*innen und Aktivist*innen in kurzen Dossiers vorgestellt. So finden sich hier etwa die Erinnerunen von Sushila Mesquita zum Ladyfest in Wien 2004 , Vina Yun gibt bei 2008 einen Überblick über aktuelle feministische Medien, Gisela Notz hat ihrerseits über den Frauenstreik 1994 geschrieben etc. Zu den Objekten und Essays [auf der Site weiter nach unten scrollen] (Link)

Eine Auswahl der Objekte und Texte wurden auch in einer Wanderausstellung präsentiert, die u.a. bei der feministischen Sommeruni 2018 in Berlin zu sehen war (Link).

Das Redaktionskollektiv der Website waren Annika Viebig, Camilla Gläske, Dagmar Nöldge, Friederike Mehl, Judith Fehlau, Karoline Punke, Lena Kühn, Lisa Schug, Roman Klarfeld und Zoé Sona.

CfP: Archive (ZS Frauen und Film); bis: 01.09.2023

Frauen und Film; Dagmar Brunow (Linnéuniversität) und Katharina Müller (Univ. Wien) (Web)

Einreichfrist: 01.09.2023

Die Archiv-Diskussionen seit den 1980er-Jahren waren gerade für die feministische Filmtheorie und Geschichtsschreibung von entscheidender Bedeutung: Die (Wieder-)Entdeckung der Filmarbeit von Frauen in der Filmgeschichte führte zu Neuformulierungen theoretischer Positionen. Zugleich stellten sich auch Fragen nach dem Status zeitgenössischer Filmarbeit seit der zweiten Frauenbewegung: Wie prekär ist der Status der vorhandenen Kopien von oftmals auf 16mm produzierten Filmen von Frauen? Sind diese Filme, die zum Teil die Theoriebildung beeinflusst haben, überhaupt noch auffindbar bzw. zu projizieren? Wer – wenn überhaupt – kümmert sich um deren Restaurierung und Bewahrung, wenn im Fokus weitgehend die „Meisterwerke“ männlicher Regisseure stehen? Hinzu kommt die unsichere Situation des Filmerbes der Filmkulturen des globalen Südens, die wiederum dazu einlädt, Filmgeschichtsschreibung anders zu denken.
Diese Ausgabe von Frauen und Film nimmt Filmkultur in Bezug auf Archivierung in den Blick. Mit Fokus auf archivarischen Praxen des Sammelns, Katalogisierens und Kuratierens laden die Herausgeberinnen ein, sich in künstlerischen, literarischen, essayistischen oder wissenschaftlichen Beiträgen mit archivarischen Praxen aus queer/feministischer Perspektive auseinanderzusetzen.
In diesem Heft geht es weniger um eine reine Präsentation einzelner Projekte, sondern der Schwerpunkt liegt auf einer forschenden Perspektive in Bezug auf die Potentiale und Möglichkeiten des audiovisuellen Archivierens und seinen Herausforderungen. In welcher Absicht wird archiviert oder könnte archiviert werden? In welchem Verständnis von Archiv und archivarischer Praxis – vom Archiv als physischer Ort bis hin zu radikal subjektiven Vorstellungen eines radikalen Körperarchivs – werden welche Bestände angelegt oder Geschichte(n) gesammelt, verzeichnet und aufbereitet? Mit welchen Versprechen, Konsequenzen oder Risiken geht die Praxis des Archivierens einher?
Sammeln: Die Herausgeberinnen interessieren feministische und queerfeministische Praxen des Sammelns und ihre Kontexte vom Museum bis hin zum Grassroot-Archiv, von der Privatsammlung bis hin zu kollektiven Formen: Wie werden Filme und Videos gesammelt, zu welchem Zweck und mit welcher Perspektive? Welche Ethiken des Sammelns kommen zur Anwendung, welche stehen noch aus? Wo landen die Sammlungen von Filmemacherinnen, Videokünstlerinnen, Drehbuchautorinnen, Kamerafrauen, Kostümbildnerinnen und … weiterlesen und Quelle (Web).

Klicktipp: Feministories. Der Podcast vom FFBIZ – das feministische Archiv

FFBIZ – das feministische Archiv, Berlin (Web)

Das feministische Archiv, das von Aktivistinnen 1978 gegründet wurde, dokumentiert die Geschichte der Frauenbewegungen seit 1968 sowie die sozialen, politischen und künstlerischen Entwicklungen, die von ihnen ausgingen und bis in die Gegenwart reichen. Darüber hinaus finden sich in der Sammlung Dokumente und Nachlässe von Frauen seit dem späten 19. Jhd. Seit Archivgründung haben zahllose FFBIZ-Mitglieder und Unterstützer*innen neben Archivgut aus Berlin und der Bundesrepublik auch Frauenbewegungsdokumente aus nahezu allen Teilen der Welt zusammengetragen. Weiterlesen … (Web)

Der Podcast (Web)
Kürzlich ist das FFBIZ mit dem Podcast „Feministories“ online gegangen. Soeben ist die dritte Episode veröffentlicht worden. Darin werden u.a. auch Passagen aus Zeitzeuginneninterviews vorgestellt:

  • Feministische Räume (44.19 Minuten)
  • Feministische Perspektiven auf „Gesundheit“ (49.04 Minuten)
  • (Queer-)Feministische Medien (44.59 Minuten)

„Feministories bringt die Feminismen von Damals und Heute zusammen. Wir tauchen ab in spannende, unterhaltsame und bewegende Materialien aus der feministischen Geschichte, sprechen mit Zeugzeug*innen und Aktivist*innen von heute und suchen nach dem Roten Faden, der sich durch die Bewegungen zieht. Wovon können wir lernen und was würden wir heute ganz anders machen?“

CfP: „Wie hältst Du es mit der Gewalt?“ Zu einer Gretchenfrage der internationalen Linken im historisch-politischen Kontext (Event, 06/2024, Wien); bis: 15.08.2023

IHSF Wien, Internationale Rosa-Luxemburg-Gesellschaft und Nord Universitet (Web)

Zeit: 20.-22.06.2024
Ort: Wien
Einreichfrist: 15.08.2023

Die Arbeiterbewegung unternahm in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erhebliche Anstrengungen, einer Eskalation der Internationalen Politik entgegen zu wirken. Tatsächlich mussten im jeweiligen historisch-politischen Kontext ihrer Zeit zahlreiche einflussreiche Theoretiker:innen der Linken, die beispielsweise strikt gegen einen Waffengang der Europäischen Mächte eintraten, den Standpunkt vertreten, Gewalt sei „[dort das] Mittel der Offensive […], wo das gesetzliche Terrain des Klassenkampfes erst zu erobern ist“ (Rosa Luxemburg, 1902). Vor dem Hintergrund dieses scheinbaren Widerspruches geht die geplante Konferenz in Wien der Frage nach linken Positionen zu Gewalt im 19. und 20. Jhd. nach.
Ausgehend von der These, dass Gewalt in linken in den jeweiligen historisch-politischen Kontexten primär unter zwei Gesichtspunkten diskutiert wurde, nämlich unter jenem der politischen Funktionalität und dem der moralischen Legitimität, wird nicht nur nach theoretischen Positionen, sondern auch nach praktischen Ableitungen gefragt, von der „Propaganda der Tat“ anarchistischer Terrorist:innen des 19. Jhds., über die Kritik Karl Kautskys und Rosa Luxemburgs an der bolschewistischen Revolutionspolitik 1918 bis zum Aufbau linker Wehrverbände und nicht zuletzt auch den linken pazifistischen Strömungen, insbesondere vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges.
Im Zentrum der Konferenz stehen dabei insbesondere die folgenden fünf Themenkomplexe: Weiterlesen … (Web)

Organisationsteam: Florian Wenninger und Charlotte Rönchen, Institut für Historische Sozialforschung (IHSF), Wien und Frank Jacob, Nord Univ., Bodø, Norwegen

Quelle: FGG-Hiku@lists.univie.ac.at

Symposium: Kaiserin Auguste Victoria auf Schloss Glücksburg, 08.09.2023, Glücksburg an der Ostsee

Stiftung Schloss Glücksburg und Christian-Albrechts-Univ. zu Kiel (Web)

Zeit: 08.09.2023, 13.00-20.00 Uhr
Ort: Schloss Glücksburg

Beim dritten Geschichtssymposium der Stiftung Schloss Glücksburg steht die letzte deutsche Kaiserin Auguste Victoria (1858-1921) im Fokus. Sie war oft zu Besuch in Glücksburg bei ihrer Schwester Prinzessin Caroline Mathilde zu Schleswig-Holstein-Augustenburg (1860-1932), die hier verheiratet war. Auguste Victoria war seit 1881 mit dem preußischen Thronfolger und Anwärter auf den deutschen Kaiserthron Wilhelm von Preußen (1859-1941) vermählt. Das Symposium widmet sich dem Leben der Kaiserin mit schleswig-holsteinischen Wurzeln, insbesondere während ihrer Zeit in Glücksburg.

Programm

  • Führung im Schloss Glücksburg
  • Begrüßung durch Prinz Christoph zu Schleswig-Holstein (Stiftung Schloss Glücksburg) und Oliver Auge (Christian-Albrechts-Univ., Abteilung für Regionalgeschichte)
  • Frank Lubowitz (Flensburg): Die Augustenburger und die Schleswig-Holstein-Frage
  • Oliver Auge (Kiel): Die Glücksburger zur Zeit Auguste Victorias
  • Jörg Kirschstein (Potsdam): „… eine brave Frau, aber schrecklich“: Auguste Victoria als Repräsentantin des Kaiserreichs
  • Susanne Bauer (Berlin): Auguste Victoria als Landesmutter im historischen Vergleich
  • Claudius Loose (Kiel): Der Norden lockt. Kaiserin Auguste Victoria zu Besuch auf Schloss Glücksburg
  • Diskussion
  • Empfang im Roten Saal

Die Teilnahme am Symposium kostet inklusive Verpflegung 59,00 Euro. Tickets sind im Onlineshop (Web) zu erwerben. E-Mail: info@schloss-gluecksburg.de

Quelle: HSozuKult

CfP: Theories and practices of solidarity in global feminist and anti-oppressive struggles (ZS MATTER: Journal of New Materialist Research); by: 31.08.2023

MATTER: Journal of New Materialist Research (Web)

Proposals by: 31.08.2023

MATTER is looking for contributions with a focus on the theories and practices of solidarity in global feminist and anti-oppressive struggles.
Resistance to the violent crackdown on women and girls’ rights after the Taliban takeover of power in 2021 in Afghanistan, and the revolutionary protests against the patriarchal violence launched in the wake of the brutal killing of Mahsa ‘Jina’ Amini in Iran in 2022 seem to be the defining, history-making events for todays’ global struggles against oppression. Around the world, the gains of the feminist movement are under assault by the strident nationalist and ultra-conservative movements growing, militaristic and securitising narratives, and the rollback on the rights. Meanwhile, the demands of queer and trans rights activists, racial justice movements, refugee rights advocates, anticapitalist and environmental justice fighters, disability justice movements and many more remain unmet.
Despite these challenges and setbacks, the oppressed, the invisibilised, women and girls, LGBTQ+ people, racialised and Indigenous communities, the poor, ethnic minorities, activists, feminists, community leaders, and all those made undesirable and threatened by the anthropocentric, capitalist, cis-heteronormative, white, ableist patriarchy continue to fight back against such multi-axes system of oppression. They refuse to become invisible, to pass, or to be assimilated, to be labeled and dismissed as irrelevant, untimely, or the source of the problem. These individuals, communities, and allies practice the arts of resistance and re-articulation. They invent new and creative forms of protest, imagine paths forward, build strategies and networks of mutual aid, practice care and solidarity, and assemble and sustain vital coalitions. For example, in the last few years, women have spearheaded anti-authoritarian protests in multiple countries – from Belarus, Sudan, and Lebanon to Iran and India.
The editors invite journal articles, essays, panel discussions, interviews, and experimental formats to conceptualise and reflect on the practices of resistance, resilience, care, common survival (as well as everyday unheroic and “ordinary” ways of surviving), and solidarity in feminist/women-led/anti-patriarchal, anti-racist and antiauthoritarian struggles. Read more and source … (Web).

Konferenz: Queere Lagergeschichte(n). Erinnerungen, Diskurse, Kontinuitäten, 29.-30.09.2023, Mauthausen

14. Dialogforum 2023 (Web)

Zeit: 29.-30.09.2023
Ort: KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Programm (Web)

Panels: Verfolgung queerer Frauen im NS | Das KZ Mauthausen als Ort queerer Geschichtsschreibung | Neuere Forschungen zu Queer History und KZ | Kontinuitäten, Nachkriegsgeschichte und queere Erinnerungskultur

Die Verfolgung queerer Personen während des NS ist ein Forschungsbereich, der erst ab den 1970er-Jahren von der geschichtswissenschaftlichen Forschung aufgegriffen wurde. Bedingt durch die teilweise Entkriminalisierung von Homosexualität in manchen Ländern Europas wie Österreich und Deutschland, widmeten sich Historiker\*innen zuerst aus biografie- und später aus strukturgeschichtlicher Perspektive der Verfolgung queerer Personen – vornehmlich queeren Männern. Unter §129 des Strafgesetzbuchs wurden homosexuelle Handlungen zwischen Männern bzw. Handlungen zwischen Männern, die als Homosexuelle denunziert wurden, unter Strafe gestellt. Der Paragraf bildete eine Grundlage für die Inhaftierung von queeren Männern in NS-Haftstätten und Konzentrationslager.
Wenngleich der Verfolgung queerer Frauen nicht dieselbe Systematik innewohnte, so wurden gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Frauen in Österreich nach §129 strafrechtlich verfolgt und verurteilt. In NS-Deutschland gab es diesen Paragrafen zwar nicht, auffälliges Verhalten wie Gender-Nonkonformität konnte aber dennoch die Aufmerksamkeit der NS-Behörden wecken – meist durch Denunziation – und die Deportation in ein KZ zur Folge haben. Neben der ohnehin schon spärlichen Quellenlage kommt hinzu, dass queeren Frauen in Konzentrationslagern keine spezielle Haftkategorie (wie §175 für Männer) zugewiesen wurde und sie meist aufgrund anderer Gründe als ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden.
Der Begriff „Spurensuche“ wird besonders in Hinblick auf die Forschung zu queeren Personen im NS von Wissenschafter\*innen immer wieder genannt und spiegelt die marginale Quellenlage und auch die Kontinuität homophober Gesetze und Haltungen innerhalb der Nachkriegsgesellschaft wider. Doch wie kann Continue reading

Symposium: The National Health Service and the Legacies of Empire, 05.-06.10.2023, Berlin

Centre for British Studies and Berlin Medical History Museum

Time: 05.-06.10.2023
Venue: Centre for British Studies, Berlin

Programm (Web)

This two-day international symposium marks the 75th anniversary of the British National Health Service (NHS) by focusing on a neglected theme in the organisation’s history, culture and current medical practices. ‚The NHS and the legacies of empire‘ investigates the influence of race, colonialism and migration on different aspects of public health in the UK from 1948 through to the present day.
By showcasing recent scholarly research and community projects this symposium has four main aims: 1) To highlight how the NHS was established and developed during Britain’s transition from Empire to Commonwealth; 2) To understand better the impact of health inequalities on BME communities in the UK; 3) To compare the colonial legacies within the NHS with the modern German public health system; 4) To debate the future of the NHS with BME health policy experts.
The symposium is jointly hosted by the Berliner Medizinhistorische Museum der Charité (Berlin Medical History Museum).

Quelle: HSozuKult