Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften; David Hagen und Thekla Neuß, Halvard Schommartz (Berliner Hochschule für Technik)
Zeit: 11.-12.07.2024
Ort: Berlin
Einreichfrist: 29.02.2024
Sowohl Konzepte von Arbeit als auch von Wissen sind für das Feld der Künste in den letzten Jahren auf vielfältige Weise thematisiert worden. Im Vordergrund standen dabei häufig Fragen nach dem grundsätzlichen Verhältnis von Kunst und Arbeit, der Künstler:innenfigur als Paradigma neuer Arbeitswelten sowie in kritischer Perspektive Arbeitsverhältnisse in den Künsten. Kultur- und sozialhistorische Arbeiten zu künstlerischen Berufen konzentrierten sich indes vor allem auf solche Berufe, die maßgeblich Ideen von Künstlertum und -habitus geprägt haben, etwa Maler:innen, Komponist:innen, Musiker:innen, Schauspieler:innen. Wissensformen oder Wissensproduktion in den Künsten werden hingegen häufig als epistemisches Potential diskutiert, das der Kunst als solcher und unabhängig von den institutionellen, sozialen und ökonomischen Kontexten, in denen Künstler:innen tätig sind, zukomme.
Auf der Tagung soll dagegen die Entstehung von Berufen und Berufsbildern im Feld der Künste in den Blick genommen und im Rahmen einer wissensgeschichtlichen Perspektive an Beispielen aus den Bereichen Musik und Theater diskutiert werden: Was ist berufsspezifisches Wissen in diesen Künsten und unter welchen historischen Bedingungen bildet es sich heraus? Welche kunstbezogenen Wissensbestände und Wissensordnungen entstehen im Zuge der Ausdifferenzierung künstlerischer Berufe und Arbeitskontexte seit dem 19. Jhd. und mit welchen Kunstauffassungen wird dabei operiert? Welche Rolle spielt die Herausbildung eines solchen „Berufswissens“ für die öffentliche Legitimierung einzelner Berufsgruppen? Inwiefern lassen sich die Entwicklungen in verschiedenen künstlerischen Bereichen als (mehr oder weniger vollständige) Prozesse von Professionalisierung beschreiben? Welche staatlichen, künstlerischen, ökonomischen oder berufsständischen Interessen verbinden sich mit der Propagierung und Kodifizierung bestimmter Wissensbestände und Wissensansprüche? In welchem Verhältnis stehen das professionelle Selbstverständnis von Berufsgruppen und die Institutionalisierung sowie Akademisierung von Ausbildungs- und Zertifizierungswesen in den Künsten?
Die Veranstalter:innen freuen sich besonders über Beiträge zu Themenkomplexen, bei denen explizit auch Berufe aus den Bereichen Technik, Pädagogik und Verwaltung sowie das Verhältnis zu Wissensbereichen wie Industrie und Dienstleistungssektor im Fokus stehen (z.B. Theatertechnik, Agenturwesen, Instrumentenbau, Kunstvermittlung): Weiterlesen und Quelle … (Web)