Vortrag: Hanna Hacker: „N*Aufstand in Döbling“ oder „In Gestapomanier gegen Afrikaner“? Annäherungen an einen Skandal um nachkoloniale Politik, Österreich 1964, 01.06.2023, Wien

Vortragsgreihe INTERAKTIONEN des Instituts für Zeitgeschichte (Web)

Zeit: Do., 01.06.2023, 11:30 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 1, Spitalg. 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Es könnte eigentlich als „nur ein kleinerer Raufhandel“ durchgehen, allerdings war ein Messer mit im Spiel und die Spitalseinweisung eines Verletzten: Am 18. April 1964 prügelten sich, so heißt es, Schwarze männliche Jugendliche aus einem Ausbildungsprojekt der Entwicklungszusammenarbeit in ihrem Wohnheim in Wien-Döbling. Der als „Messerstecher“ identifizierte Lehrling sollte unverzüglich abgeschoben werden. In weiterer Folge beförderten die involvierten Institutionen und Akteur*innen einen Skandal, der internationale Kreise zog; es agierten die Staatspolizei, der ÖGB, linke, rechte und Boulevard-Medien, das Außenministerium samt Vertretungsbehörden im Ausland, entwicklungs­politische Sprecher*innen, Schwarze antirassistische Initiativen, Verbände, transnationale Netz­werke.
Die Affäre entfaltete sich vor der Folie von Postnazismus, Kaltem Krieg und österreichischen natio­nalen Selbstentwürfen. Wie lässt sie sich in post- und dekolonialer feministischer Perspektive analy­sieren? Der Vortrag stellt mögliche Zugänge zur Diskussion und skizziert auch das umfassendere Projekt, das hiefür den Rahmen bildet. Zu den verwendeten Quellen zählt neben Presse- und Archiv­material ein privater, zugleich höchst politischer Briefwechsel aus der Familiengeschichte der Vortra­genden.

Hanna Hacker ist habilitierte Soziologin und Historikerin; sie hat an versch. Universitäten in Österreich, an der Univ. Yaoundé I (Kamerun) und der CEU Budapest gelehrt. U.a. hatte sie die Professur für Kultur- und Sozialwissenschaftliche Entwicklungsforschung am Inst. für Internationale Entwicklung (2011–2014) sowie eine Gastprofessur am Institut für Zeit­geschichte (2017–2018) inne; zumeist ist sie als freie Wissenschaftlerin tätig. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: feministische, queere und postkoloniale Theorie; Frauen*be­wegungs- und Sexualitätsgeschichte; Entwicklungskritik, Critical Whiteness, Transnationalität.

Quelle: Zeitgeschichte-Mailing-List

Buchpräsentation: María Galindo: Feminismo Bastardo, 01.06.2023, Wien

Feministisches* Bloco Descolonial, Mujeres Creando, Referat Genderforschung der Univ. Wien und Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien

Zeit: Do., 01.06.2023, 17:00 Uhr
Ort: Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerpl. 3, Raum: M13a, 1010 Wien

Ein zugänglicher und subversiver Blick auf den lateinamerikanischen Feminismus. Sprachen: Spanisch und Deutsch

„Ich bin eine Hure, ich bin eine Lesbe, ich bin Bolivianerin. Ich kann nur existieren, indem ich verbotene Allianzen zwischen diesen diskursiven und politischen Positionen konstruiere, die angeblich im Widerspruch zueinander stehen. Ich spreche vom Ort der Folter und Gewalt aus, aber nicht, um auszusagen, sondern um mir Glück aus einer Position des Ungehorsams vorzustellen.“ Dies ist die Selbstbezeichnung von María Galindo, einer Künstlerin, Performerin, Aktivistin, Autorin und Mitbegründerin des bolivianischen Kollektivs Mujeres Creando. Indem María Galindo die subalternen Praktiken und Kenntnisse indigener Frauen sowie die politischen und literarischen Traditionen des Anarchismus, des Punks und des nicht-weißen Feminismus ins Gespräch bringt, hat sie in den letzten 15 Jahren eine radikale künstlerische Praxis geschaffen.
Gegen die rassialisierte und sexualisierte Reinigung des Körpers exorziert María Galindos Werk den Terror der Kolonialgeschichte durch eine bastardische und ikonoklastische Theatralisierung katholischer und patriarchaler Symbole. Gegen die kapitalistische Ökonomie der Ausbeutung und der ökologischen Zerstörung nutzt María Galindos künstlerischer Animismus „billige und kaputte“ Objekte und Körper, die ihnen neues Leben einhauchen, als Totems einer kommenden poetischen Revolution, die darauf abzielt, unsere konventionellen Wahrnehmungsweisen und unsere Wunschökonomien herauszufordern. (Paul B. Preciado)

  • María Galindo: Feminismo Bastardo. Galindo Neder, Maria Renne, Castellano 2021 (Web)

Quelle: fernetzt@lists.univie.ac.at

CfP: New Perspectives in Africana Studies (Publication); by: 04.09.2023

Editors: Crystal L. Edwards (Web) and Abul Pitre (Web), San Francisco State University

Proposals by: 04.09.2023

Established in 1968 as a direct result of Black student struggle on campus, the Black Studies Department — now Africana Studies Department — at San Francisco State University was the first Black Studies department in the nation. The establishment of the department also marked the institutionalization Black Studies „as a ’scientific discipline‘ rooted in racial redemption, liberatory scholarship and community revitalization, the discipline of Africana Studies is a body of systematized knowledge, theories, methods, and laws, which are congruent with the African centered paradigm and philosophy.“ (Tshaka, 2012, p 29).
Sixty years later, Black Studies — and all its colloquiums such as African American Studies, Africana Studies, Africology, African Diasporic Studies — has seen much growth and evolution in the field. It is in this vein that this work seeks to critically engage subjects relevant to people of African descent in the 21st century, from an African centered perspective.
Topics of interest include, but are not limited to:

  • Education
  • Social Science Research
  • Africana Studies in the Digital World
  • Gender Studies
  • Black Queer Studies
  • Religious Studies
  • Health and Wellness
  • Family Studies
  • Moving the Field Forward

If you are interested in contributing to this edited book, please send Continue reading

Festival und Party: Screenwise 2003|2023. Who Cares!? Debatten gegenwärtiger queer-feministischer Film- und Medien(wissenschaften), 31.05.-02.06.2023, Wien

Monika Bernold, Andrea B. Braidt, Brigitte Mayr und Claudia Walkensteiner-Preschl (Web)

Zeit: 31.05.-02.06.2023
Orte: verschiedene Orte in Wien
Eintritt frei, Anmeldung via Website

Das 3-tägige Festival bietet Gelegenheit, feministische Gegenstände aus Film und Medien, auch Kunst, Tanz und Theater zu verdichten. In Film-Gesprächen, Debatten-Runden, Artisttalks, partizipativen und performativen Formaten werden Denk- und Handlungsräume geöffnet.

Programm (Web)

Die Veranstalter:innen nehmen das 20jährige Jubiläum der legendären internationalen Konferenz „Screenwise. Standorte und Szenarien der zeitgenössischen feministischen Film- und TV-Wissenschaften“ (Wien im Mai 2003; Publikation 2004 im Schüren Verlag) zum Anlass, Fragen nach der Verhandlung gegenwärtiger Debatten in feministischen Film- und Medien(wissenschaften) zu stellen.
Die letzten beiden Dekaden waren geprägt von der Institutionalisierung feministischer Film- und Medienwissenschaft, aber auch von zunehmendem Anti-Genderismus in der Wissenschaft und außerhalb, von Verhandlungskämpfen um neu erstarkte Identitätspolitiken und -konzepte, von dringlich gewordenen Reformulierungen feministischer Positionen hinsichtlich queerer, intersektionaler Perspektiven. Sexuelle Gewalt erfuhr durch #metoo eine längst notwendige Sichtbarkeit, BlackLivesMatter ermöglichte endlich die Thematisierung von rassistischer Gewalt weltweit – und somit eine Radikalisierung und auch Mainstreamgängigkeit intersektioneller Perspektiven, Fridays-for-Future ließen Forderungen für Nachhaltigkeit laut werden – und auch in der Medienwissenschaft ankommen. Heute – zwanzig Jahre nach Screenwise, und etliche Jahre nach den Folgeausgaben Screenstrike (2012) und Screenfest (2021) – scheint die Frage danach entscheidend, wer feministische Claims erhebt (who cares where?), aber auch wie sich feministische film- und medienwissenschaftliche Positionen im Zuge dringlicher politischer Debatten gestalten (how to care?). Weiterlesen … (Web)

Filmvorführungen: Kurbeln statt Schwurbeln. FAHRRAD, KINO, WISSENSCHAFT, 15.05.-19.06.2023, Wien

Kurbeln statt Schwurbeln (Web)

Acht Orte, acht Filme und drei Fahrräder. Unter dem Motto „Kurbeln statt Schwurbeln“ treffen Kino, Wissenschaft und das Fahrrad aufeinander und erzeugen ein Open Air-Kinoerlebnis der ganz besonderen Art. Im Mai und Juni 2023 werden verschiedenste Filme im Stadtraum Wien ausgestrahlt, in denen die Wissenschaft unterschiedliche Rollen bekleidet. Das Programm ist entstanden im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut der Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien unter Leitung von Melanie Letschnig (Web).
Das Fahrrad? Ist die Hauptattraktion. Denn durch das technische Know-how des Cycle Cinema Club (Web) wird der Strom menschengemacht und mithilfe von drei handelsüblichen Fahrrädern und einem Generator erzeugt. So ist die Veranstaltungsreihe sowohl energieautark, als auch klimaneutral unterwegs. Freiwillige vor! Wer im Publikum sitzt, kann auch selbst aktiv werden und den Strom für den Film erzeugen. Hier wird gekurbelt und nicht geschwurbelt.

Programm (Web)

Beginn jeweils um 20.00 Uhr mit einer Hinführung zum Film und zur Wissenschaftsdisziplin.

15.05.2023 – Arkadenhof Universität Wien, 1010
LICHT (AT/DE 2017, Barbara Albert)
Expert*innen: Nicole Kandioler-Biet (Film- und Medienwissenschaften), Annegret Huber (Musikwissenschaften, mdw), Kathrin Resetarits (Drehbuchautorin)

22.05.2023 – Ella Lingens Hof, 1230
LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT (US 1938, Howard Hawks)
Expert*innen: Rayd Khouloki (Filmwissenschaften)

25.05.2023 – Karlsplatz Josef Ressel Denkmal, 1040
HIDDEN FIGURES (US 2017, Theodore Melfi) Continue reading

CfP: Life Narrative and the Digital (09/2023, Vienna), by: 26.05.2023

Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Austrian Academy of Sciences, Vienna (Web)

Time: 26.-27.09.2023
Venue: Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage der ÖAW
Proposals by: 26.05.2023 (PDF)

Digital methods, technologies, and formats have increasingly gained traction in the study of life narratives and biographical data, as well as in the presentation of historical lives. Auto/biographical research and practice are aided significantly by biographical research databases and platforms, biographical online dictionaries, digital editions of historical life documents as well as community- and institutionally driven online archives and web-based collaborative Wiki formats, which are characterised by accessibility, searchability, and user-orientedness. In addition, they often encourage interactive participation, and generally open up new quantitative and qualitative pathways / approaches to biographical research.
Notwithstanding their vast potential, digital tools and platforms and their uses often reveal a tension between research, on the one hand, and the communication of this research to a broader public and multiple audience groups, on the other. We are keen on stimulating an interdisciplinary dialogue between life writing theories and digital methodologies.
This two-day conference-plus-workshop brings together scholars and practitioners from different disciplines, communities, and career stages to explore the possibilities, uses, and challenges of digital methods and technologies for auto/biographical research and practice. The organizers are particularly interested in the following questions: Read more … (PDF)

Source: Emailaussendung des Netzwerks Biographieforschung

Klicktipp und Buchvorstellung: Andreas Brunner, Sebastian Felten, Hannes Sulzenbacher: Queer Vienna: Einblicke in ein Bewegungsarchiv, 25.05.2023, Wien

Æther #8 (Web)

Zeit: 25.05.2023, 19.00 Uhr
Ort: Marea Alta, Gumpendorfer Str. 28, 1060 Wien
Ohne Voranmeldung, Eintritt frei, Einladung (als PDF)

Queere Bewegungen haben in Österreich erfolgreich für gleiche Rechte gekämpft, aber ihre Errungenschaften werden heute wieder in Frage gestellt. Der neue Band der Reihe „Æther“ verfolgt elf Spuren durch die Bestände von QWIEN – Zentrum für queere Geschichte und zeigt, wie queere Menschen in der Vergangenheit ihre Erfahrungen mobilisiert haben – als Ressourcen gegen heteronormative Denksysteme.

Die Publikation (Web)
Die Publikation ist im Rahmen eines Forschungsseminars entstanden, das Sebastian Felten im WiSe 2021/22 an der Universität Wien angeboten hat (Web). Der Großteil der Beiträge wurde von Studierenden verfasst auf Grundlage von Quellen, die sie sich im Archiv von QWIEN Zentrum für queere Geschichte erarbeitet haben.
Die Beiträger:innen sind: Joanne Becker, Andreas Brunner, Nike Kirnbauer, Nina Kramer, Sarah Kresser, Margot Kreutzer, Katharina Kührner, Rabea Otto, Katharina Pagitz, Livia Suchentrunk, Sophie Wagner und Alice Wüstinger:

  • Andreas Brunner, Sebastian Felten und Hannes Sulzenbacher (Hg.): Queer Vienna: Einblicke in ein Bewegungsarchiv, Zürich: intercom 2023 (206 Seiten, ISBN 978-3-90-738001-7), Open Access (Web)

Das Buch ist auch gedruckt verfügbar (Euro 15,-) in der Wiener Buchhandlung Löwenherz (Web) oder online über den intercom Verlag Zürich (Web).

Die Publikationsreihe Æther
Die hybride Publikationsreihe Æther wurde für die geistes- und kulturwissenschaftliche Lehre entwickelt. Die einzelnen Ausgaben entstehen in Projektseminaren Continue reading

Vortrag: Gertrude Langer-Ostrawsky: Das Anmerkungsbuch der Elise Fischer (1848-1850). Ein Editionsprojekt, 02.06.2023, Wien

21. „Tea Hour“ der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Universität Wien (PDF)

Zeit: Fr., 02.06.2023, 15.00 c.t. bis 17.00 Uhr
Ort: Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Geschichtswissenschaften, Univ. Wien, Universitätsring 1, 2. Stock, 1010 Wien

Elise Fischer (1828-1879): jung, protestantisch, liberal, mit einem Katholiken in einer gemischt konfessionellen Ehe verheiratet, Zeitzeugin der 1848er-Revolution in Wien.
Ihre Aufzeichnungen beginnen während der Revolution, deren Ziele Elise Fischer begeistert unterstützt. Als überzeugte Protestantin erlebt sie mit Genugtuung die Aufhebung von Beschränkungen ihrer Konfession. Breiten Raum nehmen die Familie, der Briefwechsel mit der weit entfernt lebenden Schwester, Verwandten und Freundinnen ein. Elise Fischer berichtet über Heiraten, Geburten und Todesfälle in der evangelischen Community ebenso wie über Unterhaltung und Ausflüge. Persönliche Aussagen hingegen sind kaum überliefert, eine Ausnahme bildet ein (inserierter) Brief über die Geburt ihres ersten Kindes.
Eine methodische Herausforderung liegt in der Quellenkritik – es ist nur eine Abschrift aus dem Jahre 1912 überliefert. Für die Identifikation und Kontextualisierung von Elise Fischer als Person war intensive Recherche nötig; außer ihrem Namen gab es keine weiteren Informationen.
Elise Fischer gehörte als Protestantin zu einer Minderheit in der katholischen Haupt- und Residenzstadt – Selbstzeugnisse aus dieser Gruppe sind selten. Obwohl diese Überlieferung nur einen Zeitraum von drei Jahren umfasst, bietet ihr Anmerkungsbuch doch vielfältige Ansätze zur Analyse des liberalen protestantischen Bürger:innentums im 19. Jahrhundert – vor allem zur Geschlechtergeschichte und zur Frage familiärer Beziehungen. Continue reading

Buchpräsentation: Flavia Guerrini: Vom Feind ein Kind. Nachkommen alliierter Soldaten erzählen, 23.05.2023, Wien

Volkskundemuseum Wien (Web) und Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studies (VWI) (Web)

Zeit: Di., 23.05.2023, 18:30-20:00 Uhr
Ort: Volkskundemuseum Wien, Laudong. 15-19, 1080 Wien

Neuere Schätzungen gehen davon aus, dass in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg 30.000 Kinder zur Welt kamen, deren Väter den in Österreich stationierten alliierten Streitkräften angehörten. Dennoch war das öffentliche wie auch das wissenschaftliche Interesse an der Situation und den Lebensgeschichten von sogenannten »Besatzungskindern« lange Zeit gering. Sowohl im kollektiven historischen Gedächtnis als auch in den individuellen Lebensgeschichten bildeten sich Leerstellen, und für viele dieser »Kinder«, die mittlerweile um die 70 Jahre alt sind, blieben zahlreiche Fragen zu ihrer Herkunft bis heute unbeantwortet.
Die Innsbrucker Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin Flavia Guerrini lud neun Söhne und Töchter alliierter Soldaten zu Gesprächen ein. Ergebnis dieser narrativen Interviews sind ausführliche biografische Erzählungen, die den Kern dieses Buches ausmachen. Darin werden die schwierigen familiären und gesellschaftlichen Umstände, geprägt von Schweigen, Stigmatisierung und Ausgrenzung, ebenso deutlich wie die Stärken der Personen und ihre vielfältigen Umgangsweisen mit ihrem Schicksal. Die Autorin bettet die Biografien in den historischen Kontext ein und veranschaulicht den sozialen und politischen Hintergrund.

Programm

  • Begrüßung: Matthias Beitl (Direktor des Volkskundemuseums Wien)
  • Buchpräsentation
  • Gespräch: Flavia Guerrini; Marlene Walde und Margot Berger (Zeitzeuginnen); Philipp Rohrbach (VWI) und Lukas Schretter (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung); Moderation: Kathrin Wohlmuth-Konrad (mandelbaum verlag)
  • Anschließend Erfrischungen

Anmeldung unter anmeldung@vwi.ac.at bis 22. Mai 2023, 14:00 Uhr Continue reading

Vorankündigung: Workshop: War Crimes and Sexual Violence in World War One and Beyond, 15.-16.06.2023, Wien

Daniel Gunz, Christa Hämmerle und Lisa Kirchner in Zusammenarbeit mit der Forscher*innengruppe der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät zu „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ (Web) und der Doctoral School of Historical and Cultural Studies der Universität Wien (Web)

Zeit: 15.-16.06.2023
Ort: Dissertant*innenraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte, Universitätscampus, Hof 3, Spitalg. 2, 1090 Wien

Programm

  • Vorträge von John Horne, Elissa Mailänder, Anastasia Hammerschmied, Kamil Ruszała, Kateryna Busol, Lisa Kirchner, Jiří Hutečka, Daniel Gunz und Paula Harbig
  • Das ausführliche Programm befindet sich in Druck und folgt in Kürze

Die Forscher*innengruppe zum Thema „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ geht davon aus, dass unterschiedliche Formen sexueller Gewalt auch im 20. Jhd. jegliche Kriegshandlungen begleiteten – was für Österreich-Ungarn und die Operationsräume der k. u. k. Armee bislang jedoch kaum untersucht wurde. Daher hat sich die Forscher*innengruppe zum Ziel gesetzt, in einem ersten Schritt dafür möglicherweise ergiebige Quellenbestände zu recherchieren und auf deren Basis Vorarbeiten für ein einschlägiges Forschungsprojekt zu leisten. Auf der Agenda stehen zunächst Militärgerichtsakten und Selbstzeugnisse, und damit ganz generell auch Fragen nach der Un/Sichtbarkeit sexueller Gewalt in solchen Quellen. Bestätigt sich auch am Beispiel Österreich-Ungarns, dass sexuelle Gewalt (insbesondere gegen Frauen) in kriegerischen Konflikten strategische Funktionen haben konnte? Also nicht zuletzt auch eine Art von ‚Waffe’ im Kontext einer totalisierten Kriegsführung war? Kam es im Zuge der Gewalteskalationen des Ersten Weltkrieges zu gehäuften sexuellen Übergriffen? Und welche Korrelationen bestehen zu gesellschaftlich verankerten Geschlechternormen und -hierarchien oder hegemonialen Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten generell, wie ist der Zusammenhang von ‚Krieg’ und ‚Frieden’ diesbezüglich zu fassen? (Web)