Daniel Gunz, Christa Hämmerle und Lisa Kirchner in Zusammenarbeit mit der Forscher*innengruppe der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät zu „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ (Web) und der Doctoral School of Historical and Cultural Studies der Universität Wien (Web)
Zeit: 15.-16.06.2023
Ort: Dissertant*innenraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte, Universitätscampus, Hof 3, Spitalg. 2, 1090 Wien
Programm
- Vorträge von John Horne, Elissa Mailänder, Anastasia Hammerschmied, Kamil Ruszała, Kateryna Busol, Lisa Kirchner, Jiří Hutečka, Daniel Gunz und Paula Harbig
- Das ausführliche Programm befindet sich in Druck und folgt in Kürze
Die Forscher*innengruppe zum Thema „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ geht davon aus, dass unterschiedliche Formen sexueller Gewalt auch im 20. Jhd. jegliche Kriegshandlungen begleiteten – was für Österreich-Ungarn und die Operationsräume der k. u. k. Armee bislang jedoch kaum untersucht wurde. Daher hat sich die Forscher*innengruppe zum Ziel gesetzt, in einem ersten Schritt dafür möglicherweise ergiebige Quellenbestände zu recherchieren und auf deren Basis Vorarbeiten für ein einschlägiges Forschungsprojekt zu leisten. Auf der Agenda stehen zunächst Militärgerichtsakten und Selbstzeugnisse, und damit ganz generell auch Fragen nach der Un/Sichtbarkeit sexueller Gewalt in solchen Quellen. Bestätigt sich auch am Beispiel Österreich-Ungarns, dass sexuelle Gewalt (insbesondere gegen Frauen) in kriegerischen Konflikten strategische Funktionen haben konnte? Also nicht zuletzt auch eine Art von ‚Waffe’ im Kontext einer totalisierten Kriegsführung war? Kam es im Zuge der Gewalteskalationen des Ersten Weltkrieges zu gehäuften sexuellen Übergriffen? Und welche Korrelationen bestehen zu gesellschaftlich verankerten Geschlechternormen und -hierarchien oder hegemonialen Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten generell, wie ist der Zusammenhang von ‚Krieg’ und ‚Frieden’ diesbezüglich zu fassen? (Web)