CfP: Outcasts, Pariahs, and Criminals: Histories of Others and Othering (Event, 09/2023, Chicago/Il); by: 15.05.2023

The Thirteenth Annual Conference of the Midwest World History Association (Web)

Time: 22.-23.09.2023
Venue: Roosevelt University (Chicago, IL)
Proposals due: 15.05.2023

The Midwest World History Association is pleased to announce a call for paper, poster, panel, roundtable, and workshop proposals for its annual conference in 2023. The conference theme „Outcasts, Pariahs, and Criminals: Histories of Others and Othering“ builds off of last year’s „Difficult Histories“ by highlighting the histories of and by those who have been othered. As many political leaders move to „shield people from feeling ‚discomfort‘ over historic actions by their race, nationality or gender,“ this theme is intended to invite presentations and discussions on how world historians at all levels – high school, community college, or university – can best create spaces within which to explore, share, teach and learn about contested topics. This year’s theme is also a recognition of the change in federal law that once again makes incarcerated citizens eligible for Pell grants and the hopeful increase of educational opportunities for those most impacted by the carceral state. As always, while designed to spark discussion, the conference theme is not intended to limit possibilities: paper and panel proposals on any theme and time period in world history are welcome. Similarly, proposals that focus on teaching and those that showcase research are equally encouraged. The MWWHA seeks to bring together college and K-12 faculty, and welcomes proposals from K-12 teachers, college faculty, graduate and undergraduate students, high school students, and public historians, as well as scholars and teachers working in allied fields.

This conference will be held in person at Roosevelt University in Chicago’s South Loop. Continue reading

Vortrag: Christa Hämmerle: Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn 1868-1914, 14.04.2023, Wien

Institut für Historische Sozialforschung (Web)

Zeit: 13.04.2023, 18:30-20:00 Uhr
Ort: AK Bibliothek, Prinz-Eugen-Str. 20-22, 1040 Wien

Die Revolution von 1848 entzündete sich unter anderem an der Frage der Volksbewaffnung, der Abschaffung des Berufsmilitärs und der Einführung eines Wehrpflichtigenheeres. Warum gaben die Liberalen ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Stehenden Heer zwanzig Jahre später auf und befürworteten 1867 plötzlich die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht? In welchen Kreisen der Bevölkerung regte sich dagegen Protest – und weshalb? Wie erlebten wehrpflichtige junge Männer den Dienst in der neuen Armee, die nun plötzlich als „Schule des Volkes“, aber auch als „Schule der Männlichkeit“ inszeniert wurde? Solchen und vielen weiteren Aspekten widmet sich Christa Hämmerle in ihrem neuen Buch, das im Rahmen dieses Vortrages vorgestellt und diskutiert wird.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist notwendig. Link zur Anmeldung (Web)

Zur Vortragenden: Christa Hämmerle ist a.o. Universitätsprofessorin für Neuere Geschichte und Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Univ. Wien, Herausgeberin von L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft und Leiterin der Sammlung Frauennachlässe.

Zur Publikation: Christa Hämmerle: Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914), Campus Verlag, Frankfurt, 2022 (Web)
Die Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn – neu perspektiviert: Im Brennpunkt stehen etwa die legistische und soziale Militarisierung vor dem Ersten Weltkrieg und der »moderne« Anspruch der k. (u.) k. Armee, eine »Schule des Volkes« sowie eine »Schule der Männlichkeit« zu sein – und zwar für alle jungen Männer der multiethnischen Habsburgermonarchie. Doch wie sah die Praxis aus, wie Continue reading

CfP: Geschlechterzuschreibungen der (Un-)Versöhnlichkeit (Event, 02/2024, Bonn); bis: 30.04.2023

Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Univ. Bonn; Christine Krüger (Web)

Zeit: 22.-23.02.2024
Orte: Univ. Bonn – und virtueller Raum
Einreichfrist: 30.04.2023

Offensiv bekennt sich die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock seit Beginn ihrer Amtszeit zu einer „feministischen Außenpolitik“, die für sie auch Waffenlieferungen an die Ukraine rechtfertigen kann. Demgegenüber positioniert sich Alice Schwarzer, eine der prominentesten deutschen Feministinnen in einem offenen Brief in der Frauenzeitschrift Emma im April 2022 ebenso wie in einem Manifest für den Frieden zu Anfang dieses Jahres mit dem Credo, dass eine Einmischung in den Krieg von dritter Seite nur in Form von Verhandlungsforderungen erfolgen dürfe. So konträr diese Positionen auch erscheinen, liegt doch beiden die Überzeugung zugrunde, dass Feminismus eine spezifische Perspektive auf die außenpolitischen Konflikte hervorbringe, eine wichtige Rolle bei der Konfliktlösung spielen und zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Friedensordnung beitragen könne.
Wenn Politiker:innen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen westlichen Ländern – „feministische Außenpolitik“ zum Programm erklären, schwingt dabei in der Regel die Vorstellung mit, eine historische Wende werde vollzogen. Der Gedanke, dass es geschlechterspezifische Wege der Konfliktlösung und Versöhnung gebe, hat jedoch eine lange Tradition. Schon in den Anfängen der Frauenbewegung führten deren Aktivistinnen ihn als Argument ins Feld, um die Forderung zu untermauern, dass Frauen politisch eine Stimme erhalten sollten. Seit dem ausgehenden 19. Jhd. bemühten sich Feministinnen dann in der internationale Frauenfriedensbewegung gezielt aus einer geschlechterspezifischen Position heraus auf die internationalen Beziehungen Einfluss zu nehmen. Sie waren überzeugt, dass sie damit einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Frieden liefern könnten. Eine wichtige Rolle spielte dabei die biologistische Argumentation, dass Frauen dazu bestimmt seien, Leben zu geben, und daher dem Krieg, der Leben vernichte, entgegenwirken müssten. Auch im sozialen Bereich definierten Frauen ihre besondere geschlechtsspezifische Aufgabe oft darin, eine ausgleichende, versöhnende Funktion zu erfüllen, und begründeten dies ebenfalls mit dem Verweis auf die „Mütterlichkeit“. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Vortragsreihe: Let’s talk about sex! Zeitgeschichte und Sexualitäten, SoSe 2023, Hamburg

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Web)

Zeit: April bis Juli 2023, donnerstags, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Sexualitäten sind eingebunden in die Geschlechter- und Gesellschaftsordnungen ihrer Zeit. In diesen wurden und werden sie verhandelt, gelebt und bewertet, aber auch verboten und verfolgt. Sechs Referent:innen gehen in der Veranstaltungsreihe den zeitgeschichtlichen Konstruktionen und Aushandlungen von Sexualitäten auf den Grund. Wie wurden Sexualitäten politisiert und in welche Machtbeziehungen waren sie eingebunden? Wer bestimmte, was als ‚gesund‘, was als ‚abnormal‘ galt, was gewollt und begehrt sein sollte? An welchen Orten wurden Sexualitäten angeeignet, ermöglicht oder verhindert? Und: Wie kann eigentlich eine Geschichte der Sexualitäten geschrieben werden?

Programm

  • 20.04.2023: Benno Gammerl (Florenz): Geschichten von Sex, Sexualität und Sexualitäten: Wie lassen sie sich schreiben und inwiefern können emotionshistorische Ansätze dabei helfen?
  • 11.05.2023: Sebastian Bischoff (Bielefeld): Die Rechte und der Sex. Konservative und extrem rechte Perspektiven auf die „Sexuelle Revolution“ in der Bundesrepublik nach 1960
  • 01.06.2023: Anna Hájková (Warwick): Warum wir eine Geschichte der Sexualität des Holocaust brauchen. Eine Einführung
  • 15.06.2023: Alina Potempa (Berlin): Der Papst, die Moral und die „Stimme der Natur“ – Reden über Sex(ualität) im Kontext des „katholischen ’68“
  • 22.06.2023: Ulrike Schaper (Berlin): „Ist ja keine Schande mehr, heutzutage, wo es sogar einen Kolle gibt“ – Sextourismus, Sexotisierung und sexuelle Befreiung seit 1968
  • 13.07.2023: Andrea Rottmann (Berlin): Stadtgeschichte queeren: Urbane Räume zwischen privat und öffentlich Continue reading

Präsentation: WIEN-BERLIN. Hofgesellschaften Digital 23, 21.04.2023, Wien und virtueller Raum

Projekte „The Viennese Court. A prosopographical Portal (VieCPro)“, Marion Romberg und „Der Wiener Hof um 1800: Eliten, Herrschaft und Repräsentation (1790–1835)“, Katrin Keller (Web)

Zeit: Fr., 21.04.2023, 11.00-18.00 Uhr
Ort: ÖAW Campus, Bäckerstr. 13/Dr.-Ignaz-Seipel-Pl. 2, 1010 Wien und virtueller Raum

Unter dem Motto „Hofgesellschaften Digital“ werden die zwei Forschungsportale „Praktiken der Monarchie“ zum preußischen Hof im 19. Jhd. (Web) und „The Viennese Court. A prosopographical Portal“ zum habsburgischen Hof von der Mitte des 17. Jhd.s bis zum Ende des 18. Jhd.s (Web) präsentiert. In hybrid angebotenen Vorträgen geben die Projektteams aus Wien und Berlin facettenreiche Einblicke in die Entstehung, die inhaltlichen und digitalen Herausforderungen ebenso wie in die entwickelte Infrastruktur und deren Tools.
Interaktive Stationen ermöglichen es den Teilnehmer:innen, in den Forschungsportalen unmittelbar vor Ort selbständig oder durch einen Projektbeteiligten begleitet zu recherchieren. Dazu wird es Informationsstände und einen Büchertisch zu weiteren multidisziplinären digitalen Projekten zur Geschichte und Kultur der Habsburgermonarchie geben und es finden Posterpräsentationen zu innovativen Dissertationsprojekten aus dem Bereich der Hofforschung statt.

Teilnahme vor Ort: Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, am 21. April 2023 zwischen 11.00 und 18.00 Uhr am ÖAW-Campus, Bäckerstr. 13/Dr.-Ignaz-Seipel-Pl. 2, 1010 Wien, vorbeizukommen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Teilnahme virtuell: Für die Teilnahme am Livestream ist eine Registrierung notwendig unter (Web). Der Livestream wird über das Veranstaltungsportal gestreamt. Continue reading

CfP: Doing Knowledge – Hervorbringung von Genderwissen im Kontext Hochschule (Publikation); bis: 14.04.2023

LAGEN – Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen (Web)

Einreichfrist: 14.04.2023

Genderwissen ist relevant für alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Dabei wird Genderwissen in sozialen Praktiken an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen hervorgebracht, diskutiert und modifiziert. Insbesondere Hochschulen kommt dabei eine wichtige Rolle als Aushandlungsort zu, wobei vielfältige Wechselwirkungen zu anderen institutionellen und außerinstitutionellen Kontexten bestehen. Die Frage, wie unterschiedliche genderbezogene Wissensbestände institutionell, diskursiv, interaktiv und individuell hervorgebracht, vermittelt und angeeignet werden, halten wir für bislang zu wenig beachtet. Aus diesem Grund sollen in dem Sammelband insbesondere Formen des Doing Knowledge in universitärer Forschung und Lehre in den Blick genommen werden. Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass genderbezogene Wissensbestände in verschiedenen disziplinären und gesellschaftlichen Kontexten ganz unterschiedliche Gestalt annehmen. Es ergeben sich – so die Ausgangshypothese – symbolische Grenzziehungen zwischen verschiedenen
Wissensbeständen, die auf Selbstdefinitionen, Abgrenzungskriterien und Klassifikationsprozessen beruhen. Der Sammelband zielt darauf ab, die Bedeutungsgehalte dieser Grenzen auszuloten, Dynamiken entsprechender Abgrenzungs- und Klassifikationsprozesse zu ergründen sowie explizite und implizite Grenzziehungskategorien zu präzisieren. Dabei sollen nicht zuletzt auch die vielfältigen, teils widersprüchlichen Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen (Teil-) Wissensbeständen berücksichtigt werden. Weiterlesen … (PDF)

Herausgeber*innen: Thomas Kronschläger (TU Braunschweig); Ninja Christine Rickwärtz (Univ. Vechta); Anna Theresa Roth (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Pia Schlechter (Carl von Ossietzky Univ. Oldenburg)

Quelle: HSozuKult

CfP: Zeitenwenden – Wendezeiten? 15. Österreichischer Zeitgeschichtetag (04/2023, Graz); bis: 15.06.2023

15. Österreichischer Zeitgeschichtetag (Web)

Zeit: 11.-13.04.2024
Ort: Universität Graz
Einreichfrist: 15.06.2023

Die jüngste Zeitgeschichte hat sich turbulent entwickelt: Eine globale Pandemie, der Ukrainekrieg und die Klimakrise haben Politik, Wirtschaft und Alltagsleben erschüttert. In diesem Zuge erlebte der Begriff „Zeitenwende“ eine neue Konjunktur. Je nach Betrachtungsweise steht er als Chiffre für eine epochale Zäsur, für eine politische Neuorientierung oder einen gesellschaftlichen Umbruch. Die Zeitgeschichte ist als Disziplin gefordert, die Debatten der letzten Jahre historisch einzuordnen. Wir müssen die Diskussion über die Periodisierung des frühen 21. Jhds. weiterführen und dabei vorherige Wendezeiten im Blick behalten. Dabei sind sowohl globale Schlüsseljahre wie 1918, 1945, 1968, 1979 oder 1989 von Interesse als auch lokale, regionale oder nationale Einschnitte, wie das Jahr 1938 in Österreich. Über diese markanten Ereignisse hinaus wollen wir auch Veränderungsprozesse längerer Dauer identifizieren. Dafür ist der Begriff der Wendezeiten nützlich. So gelten etwa die 1970er-Jahre als Dekade, in der ein neues Umweltbewusstsein entstand, in der NGOs für die internationale Politik an Bedeutung gewannen oder in der sich die Weltwirtschaft krisenhaft entwickelte. Damit einher ging ein zeitgenössisches Krisenbewusstsein.
Gerade in Krisenzeiten ist zeitgeschichtliche Expertise mehr denn je gefragt, wie aktuell die zahlreichen Bücher zum Krisenjahr 1923 zeigen. Gleichzeitig gibt es Versuche eine zeithistorische Analyse der jüngsten Krisen vorzunehmen und somit „Geschichte in Echtzeit“ zu schreiben. Dies ist insbesondere mithilfe digitaler Quellen möglich und zeigt deren Relevanz für die zeithistorische Forschung. Gleichzeitig ist die Zeitgeschichte an prominenter Stelle in den Medien präsent, wie Interviews, Diskussionsrunden, historische Dokumentationen oder Spielfilme zeigen. Weiterlesen … (PDF)

Schwerpunkte: Zäsuren und Kontinuitäten | Un-Gewissheiten und Un-Sicherheiten | Digitale Zeitenwenden und Herausforderungen | Open Space – Zeitgeschichte und Medien

Film und Gespräch: Renate Bertlmann – Später Triumph, 30.03.2023, Wien

Veranstaltung der Reihe „STICHWORT außer Haus“ (Web) in Koop. mit KGP Filmproduktion und SOHO in Ottakring (Web)

Zeit: Do., 30.03.2023, 19.00 Uhr
Ort: SOHO STUDIOS, Liebknechtg. 32, 1160 Wien

„Später Triumph – Renate Bertlmann“ porträ­tiert nicht nur eine herausragende Künstlerin mit enormem Durchhaltevermögen, sondern auch eine politische Rebellin. Denn die Wie­nerin war aktiv an der Zweiten Frauenbewe­gung der 1970er Jahre beteiligt und ist somit eine wichtige Zeitzeugin für eine der nachhal­tigsten gesellschaftlichen Veränderungen un­serer jüngeren Geschichte.

  • Filmvorführung  (45 Min., Regie: Susanne Riegler, KGP Filmproduktion und ORF, Ö 2023)
  • Gespräch mit Renate Bertlmann und Regisseurin Susanne Riegler; Moderation: Nina Schedlmayer, Journalistin und Kunstkritikerin

Anmeldung: sohostudios.at

Beschreibung: Nachdem Renate Bertlmanns Schaffen jahrzehntelang von heimischen Galerien und Museen ignoriert wurde, sind ihre Werke nun in großen internationalen Museen zu sehen und erzielen Spitzenpreise. Anlässlich des 80. Geburtstags von Renate Bertlmann blickt Susanne Riegler in ihrer Dokumentation „Später Triumph“ auf eine Frau, die seit den späten 1960er Jahren ununterbrochen künstlerisch arbeitet und unbeirrt und beharrlich ihre Themen vorantreibt. Dafür bedurfte es großer Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen denn für ihre Arbeiten musste sie persönliche Demütigungen und Diffamierungen einstecken. Von ihren subversiv-ironischen und „schamlosen“ Enthüllungen traditioneller Rollenbilder und männlicher Selbstverliebtheit fühlten sich manche Männer auf den Schlips getreten. So auch Oswald Oberhuber, der einst als Leiter der Galerie nächst St. Stephan eine Serie abstrakter Hodenbilder ablehnte, weil er sich dadurch als Mann „exhibitioniert“ fühlte. Erst 40 Jahre später sollte die Tate Modern in London die Bilder ausstellen und dann auch kaufen. Es war eine späte Genugtuung für die Künstlerin. Continue reading

CfP: Das gute Leben auf dem Land: Zur Attraktivität ländlicher Lebens- und Arbeitsformen in Gegenwart und Geschichte (Event, 11/2023, Wien); bis: 31.05.2023

Forschungsschwerpunkt „Wirtschaft und Gesellschaft aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive“ und Institut für Europ. Ethnologie der Univ. Wien; Thassilo Hazod, Brigitta Schmidt-Lauber und Margareth Lanzinger

Zeit: 16.-17.11.2023
Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Univ. Wien
Einreichfrist bis: 31.05.2023

Ländlichkeit und ländliche Räume fanden zuletzt in kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschungen (wieder) große Beachtung. Das Interesse zeigt sich in zahlreichen Publikationen aus der Europäischen Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaften (vg. Fenske, Peselmann, und Best 2021; Trummer und Decker 2020), der Soziologie (Kersten, Neu, und Vogel 2022; Steinführer u. a. 2019), der Kulturgeographie (Belina u.a. 2022b; Bätzing 2020; Maschke, Mießner, und Naumann 2022), der Geschichte (Mahlerwein 2016; Garstenauer 2010) und in interdisziplinären, literaturwissenschaftlichen Beiträgen (Langner und Weiland 2022; Nell und Weiland 2021; Marszałek, Nell und Weiland 2018).
Die Präsenz des Themas in einer breiteren Öffentlichkeit wird mitunter mit dem Begriff einer „neuen Ländlichkeit“ (Neu 2016) gefasst, die sich in populären Medien ebenso findet wie in der Belletristik, in Praktiken des Urban Gardening oder in Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie (Trummer und Decker 2020). Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der Klimakrise wurden und werden Stadtflucht und steigende Anziehungskraft ländlicher Räume als Wohn- und Arbeitsorte breit diskutiert (Belina u.a. 2022a, 19). Neben positiv konnotierten, mitunter idealisierenden Ländlichkeitsbildern, sind defizitäre Vorstellungen und Narrative (Abwanderung, Perspektivenlosigkeit, Strukturprobleme) fest etabliert. Angesichts der Vielfalt ländlicher Räume und gesellschaftlicher Zuschreibungen stellt sich die Frage, was die Attraktivität aktueller und historischer Lebensformen am Land ausmacht(e): Was ist gut am guten Leben am Land? Continue reading

Projektpräsentation: „Tout Vienne me riait.“ Familiäre und höfische Beziehungen in den Memoiren der Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1684-1732), 17.05.2023, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit: Selina Galka, Ines Peper, Chiara Petrolini, Michael Pölzl und Joëlle Weis (Web)

Zeit: 17.05.2023, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Nach einer Kindheit in den Niederlanden heiratete die Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (1784–1732) in den preußischen Hofadel ein und begleitete 1716 ihren Ehemann als preußischen Gesandten nach Wien; hier trat sie vom reformierten zum katholischen Glauben über und verbrachte in der Folge den Rest ihres Lebens im Exil in Breslau/Wrocław, Köln und Wien. Ihre in den 1720er -Jahren verfassten Lebenserinnerungen sind in zwei, passagenweise voneinander abweichenden Abschriften in französischer Sprache überliefert; insbesondere aus dem Raum der Habsburgermonarchie sind aus dieser Zeit keine vergleichbaren Selbstzeugnisse von Frauen erhalten.
Im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojekts entsteht eine moderne digitale Edition, die den Text unter anderem durch eine synoptische Lesefassung der beiden Überlieferungen, eine deutsche Übersetzung und digitale Auswertungswerkzeuge wie Topic Modelling und Netzwerkvisualisierung erschließt. Diese Funktionen werden gleichzeitig die inhaltliche Forschung des Projekts unterstützen. In deren Zentrum steht, ausgehend von dem von Claudia Ulbrich und Gabriele Jancke entwickelten Ansatz, autobiographisches Schreiben konsequent als soziales Handeln aufzufassen, das Beziehungsnetzwerk der Gräfin in Wien und Breslau. Daraus ergeben sich unter anderem Fragen nach den kommunikativen Strategien und dem intendierten Publikum der Memoiren sowie dem Gebrauch, den Zeitgenossen von dieser ungewöhnlichen Lebensgeschichte machten. Continue reading