Gesprächsabend: Bärbel Klässner und Judith Geffert: L*Ost DDR: frau anders – die illegale DDR-Lesbenzeitschrift der 80er Jahre, 26.04.2024, Berlin

Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek e.V. (Web)

Zeit: 26.04.2024, 19.00 Uhr
Ort: Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek e.V., Anklamer Str. 38, Berlin

Bärbel Klässner, Autorin, wurde 1960 in Magdeburg geboren, lebt seit 2004 in Essen. In der DDR der 1980er-Jahre engagierte sie sich in der Frauen- und Lesbenbewegung und oppositionellen Gruppen, die sich „unter dem Dach“ der evangelischen Kirche etablieren konnten. Sie war Mitherausgeberin der in der DDR illegalen Lesbenzeitung „frau anders“. Sie schreibt Lyrik und essayistische Prosa, hat Stipendien und Auszeichnungen erhalten und leitet seit vielen Jahren Schreibwerkstätten.

Judith Geffert, geboren 1989 in Magdeburg, ist freie Radio-Autor*in und Kulturwissenschaftler*in. In ihrer Masterarbeit forschte sie zu lesbischer Gegenöffentlichkeit in der späten DDR und der Umbruchszeit. Sie produziert Features und dokumentarische Podcasts für Deutschlandradio, rbb und freie Radios. Co-Kurator*in der 2023 eröffneten Wanderausstellung „Gemeinsam sind wir unerträglich. Die unabhängige Frauenbewegung in der DDR“ der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V.

Film- und Videoabend mit Katharina Müller: Das Frauencafé wiedereröffnen! Über filmische Spuren ins Sprechen kommen, 23.04.2024, Wien

STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung (Web)

Zeit: Di., 23.04.2024, 19.00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gusshausstr. 20/1A+B, 1040 Wien

Kufiya, Doppelaxtpiercing, eine markante Narbe unter dem Auge: Karin Müllner, die mit dem Motorrad in einer Schottergrube im 10. Bezirk vorfährt, introduziert das Frauencafé. Es ist 1980. Sie habe sich zunächst nicht getraut, doch über eine andere Frau aus der Bewegung kommt sie schließlich zu einem Plenum, wo sich alles als „nicht so schlimm“ herausstellt.
Der Film „Frauenzimmer“ (1980) von Tamara Euller ist eines der raren audiovisuellen Relikte, die uns an den wohl beständigsten Wiener Ort lesbischer Sozialisation führen. Jedoch nicht das einzige: Der bald einsetzenden Selbsthistorisierung des Café Frauenzimmer (Famos: die Labellas 1992), aber auch einzelnen Aktionen aus der Frauen*Lesben*bewegung sowie dem Engagement des queer-feministischen Kollektivs der flinte ist zu verdanken, dass sich – in der Unmittelbarkeit filmischer Bilder – ein „sense of place“ vermittelt. Die Veranstaltung lädt dazu ein, über den frisch digitalisierten Film und ein Medley aus zum Teil neu digitalisierten Videofragmenten ins Sprechen zu kommen.

Katharina Müller, 1987, leitet die Abteilung für Forschung, Vermittlung und Publikationen im Österreichischen Filmmuseum. Sie forscht im Rahmen einer FWF-Elise-Richter-Stelle am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) zur visuellen Geschichte von LGBTIQ* in und mit Verbindungslinien nach Österreich zwischen 1900 und 2000.

Ein großer Dank geht an Tamara Euller, an Kevin Lutz und das Digitalisierungsdepartment des Österreichischen Filmmuseums sowie an Stefan Kaltseis und die Österreichische Mediathek.

UKB: € 3,50 | Für Frauen*/FLINTA | Veranstaltung teilgefördert von ÖH Univ. Wien

Vorankündigung Continue reading

Ausstellungseröffnung: „Man will uns ans Leben“. Bomben gegen Minderheiten 1993–1996, 23.04.2024, Wien

Initiative Minderheiten in Koop. mit dem Volkskundemuseum Wien, dem kärnten.museum und dem Offenen Haus Oberwart (Web)

Zeit: Di, 23.04.2024, 19.00 Uhr
Ort: Volkskundemuseum Wien, Laudong. 15-19, 1080 Wien

Zwischen den Jahren 1993 und 1996 erhielten in ganz Österreich insgesamt 25 Personen und Organisationen explosive Post. Im gleichen Zeitraum detonierten in Kärnten und im Burgenland drei Spreng- bzw. Rohrbomben. Die Anschläge hatten vier Tote, vier lebensgefährlich Verletzte und neun Verletzte zur Folge. Der Terror adressierte ausschließlich Minderheitenangehörige und ihre politisch-humanistischen Unterstützer*innen. Der folgenschwerste Anschlag fand im Februar 1995 im burgenländischen Oberwart statt, bei dem vier Roma-Angehörige einer Sprengfalle zum Opfer fielen.
Die Ausstellung erinnert an den Schrecken des rechtsextremen Terrors und die Angst, die Österreichs Minderheiten vier Jahre lang begleitete. Sie gedenkt der Opfer, lässt Betroffene zu Wort kommen und beleuchtet die Rolle des politisch-gesellschaftlichen Klimas der 1990er Jahre für die Gewalttaten. Videointerviews mit Zeitzeug*innen und Expert*innen kommentieren Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Laufzeit
Volkskundemuseum Wien: 24.04.–25 08.2024 | kärnten.museum, Klagenfurt: 20.09.–24.11.2024 | Offenes Haus Oberwart (OHO): 07.02.–08.03.2025 | Eintritt frei | Weitere Informationen (Web)

Ausstellungsmacher:innen
Idee: Gamze Ongan | Kuratorinnen: Vida Bakondy, Cornelia Kogoj, Gamze Ongan | Ausstellungsgestaltung: koerdtutech: Irina Koerdt, Sanja Utech | Grafik: Larissa Cerny, Martin Embacher | Lektorat: Daniel Müller | Ausstellungsvideos: Miriam Bajtala | Kamera: Marianne Andrea Borowiec | Ton: Andreas Hamza | Protagonist*innen Videos: John Eberhardt, Josef Haslinger, Ursula Hemetek, Silvana Meixner, Joža Messner, Tina Nardai, Andreas Peham, Terezija Stoisits und Armin Thurnher Continue reading

CfP: „It’s complicated!“ Geschichts- und Erinnerungspolitik in feministischer Perspektive (Publikation); bis: 31.05.2024

Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft; Andrea Genest und Silke Schneider (Web)

Einreichfrist: 31.05.2024

Geschichts- und Erinnerungspolitik sind Politikfelder, in denen es unter Bezug auf Vergangenes um die Legitimation gegenwärtiger Politiken und politischer Positionierungen geht – dies betrifft staatliche Politikstrategien ebenso wie gesellschaftliche Aushandlungsprozesse. Die Relevanz dieses Feldes ist für feministische Politiken und Wissenschaft offensichtlich. So ist der Bezug auf historische, traditionelle Rollenbilder und vermeintlich natürliche binäre Geschlechterverhältnisse zentraler Bestandteil rechtsautoritärer, völkischer Diskurse. Der Bezug auf Geschichte und Erinnerung ist aber ebenfalls konstitutive Grundlage des Ringens um unterschiedliche Kontextualisierungen aktueller politischer Konflikte – etwa die Rolle des Gedenkens an die Shoah und die historischen Kontinuitäten rassistischer Ausgrenzungspolitik, in denen es immer auch um vergeschlechtlichte Zuschreibungen von Verantwortlichkeiten, geschlechtsspezifische Verfolgungen und (De-)Thematisierung sexualisierter Gewalt geht. Über die legitimatorische Kraft in Bezug auf gegenwärtige politische Positionierungen und die Analyse aktueller Konflikte in ihrem historischen Entstehungsprozess hinaus zeigt sich aber auch immer wieder das enorme Mobilisierungspotenzial von Geschichte und Erinnerung.
Das Schwerpunktheft fragt nach geschlechtsspezifischen Ausprägungen von Geschichts- und Erinnerungspolitiken sowie feministischen Perspektiven auf die Thematisierung von Geschichte in (gesellschafts-)politischen Auseinandersetzungen. Auf welche Weise historische Ereignisse und Akteur_innen auch von feministischen Bewegungen als Sinnstiftung und Legitimation genutzt worden sind, welche Konflikte oder Leerstellen zu konstatieren sind, welche Narrative wirkmächtig werden, ist hier von Bedeutung. Welche in offiziellen historisch-politischen Narrativen verschwiegenen oder marginalisierten Personen, Ereignisse oder Geschichten, auf die sich etwa widerständige Traditionen gründen lassen, auf welche Archive überhaupt zurückgegriffen werden kann, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Dies betrifft auch die Frage nach geschlechterdifferenten Strategien und Ausgrenzungen in Debatten um historische Schuld und Entschädigung, z.B. wenn es um die Frage von Restitutionen und die rechtliche Aufarbeitung und Entschädigung geschlechtsspezifischer Verfolgungen oder sexualisierter Gewalt geht. Weiterlesen … (PDF) | English version (PDF)

Quelle: fernetzt mailing list

Vortrag: Anke Graneß: Alternative Epistemologien im afrikanischen feministischen Diskurs: Das Konzept ‚ubuntu‘, 23.04.2024, Wien und virtueller Raum

Ringvorlesung des Referats Genderforschung an der Univ. Wien; Organisation: Tomi Adeaga (Web)

Zeit: 23.04.2024, 18.30 Uhr
Ort: Gerda-Lerner-Saal/HS 41, Hauptgebäude der Univ. Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien – und Online-Stream
Anmeldung zum Online-Stream (Web)

In den letzten beiden Jahrzehnten hat es in der afrikanischen feministischen Wissenschaft eine deutliche Verschiebung gegeben, und zwar weg von einer kritischen Absetzung vom ‚westlichen‘ Feminismus und hin zu Problemen und Fragen, die explizit den afrikanischen Kontinent und die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen sowie Geschlechterverhältnisse afrikanischer Gesellschaften betreffen. Gesucht werden heuten afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme. Damit einher geht eine Hinwendung zu indigenem Wissen in Form von überlieferten Ideen, Konzepten und Theorien, wie sie sich u.a. in ethischen Vorstellungen oder vorkolonialen sozialen Strukturen, z.B. der Entscheidungsfindung und politischen Organisation oder in Geschlechterverhältnissen, manifestierten. Ziel ist es, neue Wege in Theorie und Praxis zu gehen, und zwar jenseits des dominanten „westlichen“ epistemischen Rahmens. Anhand des aus dem südlichen Afrika stammenden Konzepts ‚ubuntu‘ wird in diesem Vortrag der Umgang mit indigenem Wissen und die Arbeit an alternativen Epistemologien in der afrikanischen feministischen Theorie der Gegenwart dargestellt und diskutiert.

Anke Graneß ist seit 2019 Geschäftsführerin des DFG-Projekts „Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive“ an der Univ. Hildesheim. Zuvor Leiterin eines FWF-Forschungsprojekts zur Philosophiegeschichtsschreibung in Afrika am philosophischen Institut der Univ. Wien (2014-2019). Mitglied der Redaktion der Zeitschrift polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren (Web) (Leitung von 2009 bis 2013), und zur Zeit Vizepräsidentin der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (GIP). Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Philosophie, Philosophie in Afrika, interkulturelle Philosophie, globale Gerechtigkeit und feministische Theorie. Publikationen: Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Eine Einführung (Wien 2019, mit Martina Kopf und Magdalena Kraus) Continue reading

CfP: queer and trans∗ affections. Freund∗innenschaft, Liebe, Eifersucht – Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen (Event, 10/2024, Wien); bis: 30.04.2024 [REMINDERIN]

Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät der Univ. Wien; Natascha Bobrowsky, Johanna Gehmacher, Daniel Gunz, Gabriella Hauch und Michaela Neuwirth (Web)

Zeit: 28.10.2024
Ort: Wien
Einreichfrist: 30.04.2024

Die Lebensbedingungen für queere und trans∗ Menschen haben sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt. So hält Benno Gammerl (2021, S 8) fest: „Emotionen sind nicht nur natürlich, nicht bloß genetisch festgeschriebene Reaktionsprogramme, die über Jahrhunderte immer dem gleichen Schema folgen. Emotionen sind auch von den sozialen und kulturellen Kontexten geprägt in denen sie empfunden und gezeigt werden“. Diese Veränderungen will der Workshop genauer in den Blick nehmen. Er fragt nach emotionsgeschichtlichen Aspekten queeren Zusammenlebens in verschiedenen Epochen und Räumen. Dabei werden Freude, Liebe und Eifersucht thematisiert, sowie Freund:innenschaft zwischen Menschen untersucht, die sich in unterschiedlicher Weise als queer und/oder trans∗ definieren oder auch nicht. Sexuelles Begehren wird dabei nicht ausgeschlossen, steht jedoch nicht im Zentrum des Interesses.
Emotionsgeschichtliche Aspekte queeren und trans∗ Lebens treten oftmals in den Hintergrund historischer Arbeiten. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung hat sich überwiegend mit Sichtweisen der staatlichen Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt gegenüber queerem Leben auseinandergesetzt. Außerdem wurde der pathologisierende medizinisch-sexualwissenschaftliche Diskurs des 19. und 20. Jhds. ausführlich behandelt. Als beinahe gänzliches Desiderat der Forschung stellen sich bisher alltägliche Lebenswelten und positive Erfahrungen und Gefühle in trans∗ und queer Zusammenhängen heraus. Im Workshop soll Raum für Zugänge abseits der etablierten Verfolgungsgeschichte von queeren und trans∗ Menschen gegeben werden.
Dabei eröffnen sich unter anderem Fragen rund um queere und trans∗ Beziehungsformen (kinship), in denen Emotionen produziert und erlebt werden können. Wie konnten Freund:innenschaft und Liebesbeziehungen unter der Gefahr staatlicher Verfolgung entstehen? Welche Subkulturen und Netzwerke … weiterlesen und Quelle (Web)

Matinée am Sonntag: Angela Schwarz: „Weil draufsteht, was drin ist“. Queeres Leben in den 1990er Jahren aus der Sicht einer Bewohnerin der Rosa Lila Villa, 21.04.2024, Wien

Verein Frauenhetz: Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: So., 21.04.2024, 11:30 Uhr, Brunch ab 10:00 Uhr (Web)
Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Maria-Tusch-Str. 2/1, Seestadt

Matinée mit Angela Schwarz, seit 1989 ehrenamtlich aktiv in der Wiener LGBTIQ-Bewegung, Bewohnerin der Rosa Lila Villa und von 1998 bis 2019 Mitarbeiterin der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (Web).

Moderation: Birge Krondorfer

Quelle: Newsletter Frauenhetz April 2024 via female

CfP: „Es wird Zeit!“ Frauenbewegungen und ihre Zeit(erfahrungen) (ZS Ariadne); bis: 19.04.2024 [REMINDERIN]

Ariadne. Formum für Frauen- und Geschlechtergeschichte 81; Johanna Gehmacher (Wien) und Kerstin Wolff (Kassel) (Web)

Einreichfrist: 19.04.2024

Soziale Bewegungen haben immer in irgendeiner Weise mit Zeit und Zeiterfahrungen zu tun. Da sie Veränderung anstreben, sind ihr Selbstverständnis, ihre Argumentationsweisen und ihre Praktiken in vielfacher Weise an der Zeitdimension orientiert. Die Frauenbewegungen des 19. bis zum 21. Jhd. bilden hier keine Ausnahme. Gleichwohl wurden bisher Zeit, Zeitvorstellungen und Zeiterfahrungen in der Forschung zu Frauenbewegungen selten explizit zum Thema gemacht.
Immer wieder wird in Bewegungskontexten die Zeit als Argumentationsfigur aufgerufen, wenn es etwa heißt: „Es wird endlich Zeit, dass…“. Zeit wird auch als Referenzrahmen genutzt, wenn gesellschaftliche Beharrungskräfte oder die Langsamkeit von Veränderungen adressiert werden. Auch die Protagonist*innen der Frauenbewegungen sind zeitlichen Abläufen unterworfen. Ebenso wie die Bewegung altern auch sie: ihr Aktivismus ist an Lebensphasen gebunden, sie ordnen sich bestimmten Generationen zu, blicken im Alter auf vergangene Zukunftsentwürfe zurück. Wie Zeit erfahren und interpretiert wird, ist allerdings nicht nur individuell bestimmt. Gesellschaftliche Diskurse gliedern das Leben in Abschnitte und präfigurieren, wann etwas wie und in welcher zeitlichen Abfolge zu geschehen hat. Nur so ist es zu erklären, dass etwas als zu früh, zu spät oder zeitgemäß, als Entwicklung gerade zur richtigen Zeit empfunden wird.
Wie aber wurde in historischen Frauenbewegungen das Agieren in der Zeit und evtl. auch mit der Zeit verstanden? Fühlten sich die Protagonistinnen aufgehoben in ihrer Zeit oder sehnten sie sich nach grundlegend anderen Zeiten? Frauenbewegungen werden häufig als Modernisierungsbewegungen begriffen. Modernität wird dabei mit immer schnelleren zeitlichen Entwicklungen in Verbindung gebracht, die Geschwindigkeit von Ereignissen aber auch Anforderungen scheinen zu steigen. Sahen sich die Protagonist*innen von Frauenbewegungen vor allem als Profiteur*innen oder auch als Leidtragende solcher Beschleunigung? Wie argumentierten sie mit der Zeit und welche Rolle spielten dabei möglicherweise auch beharrende Ideen? Wie verorteten sich die Protagonist*innen in ihrer Zeit und wie gingen sie mit gesellschaftlichen Veränderungen um? Lässt sich ein spezifischer Zugang von Frauenbewegungen zu Zeit und Zeitlichkeit festmachen? Welche Rolle spielen Vorstellungen von der Zukunft – sowohl in den Argumentationsweisen als auch in den Bewegungspraktiken? Weiterlesen … (PDF)

Lecture: Lea Ypi: Dignity and Historical Injustice: An Albanian family’s history, 11.04.2024, Vienna

Dubravka Ugrešić Lecture Series (Web)

Time: 11.04.2024, 17.00
Venue: Sky Lounge, Univ. of Vienna, Oskar-Morgenstern-Pl. 1, 1090 Vienna (12th floor)

Lea Ypi will be working on her new book project, titled Indignity, which is under contract with Penguin Press. The book will follow the journey of a woman from Ottoman Salonica to a life under surveillance in post-war Communist Albania. The book explores the moral and political meanings of dignity, individual and collective, in connection to questions of truth and reconciliation, historical injustice and the relationship between fact and fiction. (PDF)

Lea Ypi is Professor in Political Theory at the London School of Economics and Political Science and an Honorary Professor in Philosophy at the Australian National Univ. A native of Albania, she has degrees in Philosophy and in Literature from the University of Rome La Sapienza, a PhD from the European Univ. Institute and was a Post-Doctoral Prize Research Fellow at Nuffield College, Oxford Univ. She is the author of Global Justice and Avant-Garde Political Agency, The Meaning of Partisanship (with Jonathan White), and The Architectonic of Reason, all published by Oxford University Press. Her latest book, a philosophical memoir entitled Free: Coming of Age at the End of History, published by Penguin Press in the UK and W.W. Norton & Company in North America, won the 2022 Royal Society of Literature Ondaatje Prize and the Slightly Foxed First Biography Prize and is being translated in thirty languages. Her academic work has been recognised with the British Academy Prize for Excellence in Political Science and the Leverhulme Prize for Outstanding Research Achievement. She coedits the journal Political Philosophy and occasionally writes for The Guardian and Financial Times.

Partners of the Dubravka Ugrešić Lecture Series: Chair for South Slavic Literature and the Key Research Area „Women’s and Gender History“ at the Univ. of Vienna, SOG (Südosteuropa-Gesellschaft) Zweigstelle Wien, the Department of Gender Studies and the Yugo-Region Research Group of the Central European Univ. Organising committee: Elissa Helms, Miranda Jakiša, Claudia Kraft, Jasmina Lukić, and Zsófia Lóránd

Funded by the ERC-StG HERESSEE, Department of Contemporary History | RECET – Research Center for the History of Transformations, University of Vienna (Web)

Buchpräsentation: Dietmar Goltschnigg: Marianne Beth: Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin und Universalgelehrte. Texte und Kontexte, Analysen und Kommentare, 16.04.2024, Wien​​​​​

Jüdisches Museum Wien und Böhlau Verlag (Web)

Zeit: Di., 16.04.2024, 18:30 Uhr
Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheerg. 11, 1010 Wien
Anmeldung (Web)

Programm

  • Hannes Sulzenbacher (Chefkurator Jüdisches Museum) und Waltraud Moritz (Geschäftsführerin Böhlau Wien): Grußworte
  • Dietmar Goltschnigg: Präsentation des „Forschungsprojekts Familie Weisl“ und Buchpräsentation „Marianne Beth“

Das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF, Wien) und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH, Bonn) geförderte, auf sechs Bände angelegte „Forschungsprojekt Familie Weisl“ ist den beiden Wiener Geschwistern Wolfgang von Weisl (1896-1974) und Marianne Beth (geb. Wiesl, 1890-1984) mit ihren Vorfahren gewidmet: Wolfgang von Weisl, k.u.k. Artillerieoffizier, Arzt, Politiker, Journalist, Schriftsteller etc., ist einer der bedeutendsten österreichischen Wegbereiter des Staates Israel, langjähriger Vorsitzender der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft. Marianne Beth ist Österreichs erste promovierte Orientalistin, erste promovierte Juristin und erste Rechtsanwältin, eine Ikone der bürgerlich liberalen, akademischen Frauen- und Friedensbewegung, Vorsitzende mehrerer österreichischer und internationaler Frauenvereinigungen.
Unter der Federführung von Dietmar Goltschnigg beschäftigt sich ein mehrteiliges Buchprojekt seit 2021 mit dem Werk und dem Nachlass von Marianne Beth. Die geplanten Bände enthalten Briefe, autobiographische, literarisch fiktionale, essayistische und wissenschaftliche Texte, die kommentiert, kontextualisiert und analysiert werden. Sie leisten einen zentralen Beitrag zur weiblichen, universalgelehrten jüdischen Intelligenz Wiens der Zwischenkriegszeit am Beispiel Marianne Beths, der ersten und einzigen Frau, die in Anerkennung ihrer Forschungsleistungen 1930 im Alter von 40 Jahren mit dem Preis der Berliner Kant-Gesellschaft, ausgezeichnet wurde, des weltweit größten Philosophenverbands. Als Quellenmaterial dienen Continue reading