CfP: Streit unter „Schwestern“? Feministische Konflikte, Debatten und Lösungen von 1800 bis heute (Event, 09/2024, Bad Urach); bis: 15.03.2024

Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V. und Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Web)

Zeit: 27.-29.09.2024
Ort: Tagungszentrum Haus auf der Alb, Bad Urach
Einreichfrist: 15.03.2024

Der Streit unter „Schwestern“ ist nicht neu. Alle emanzipativen Bewegungen kannten und kennen Auseinandersetzungen über die richtigen Ziele, Strategien, Bündnispartner*innen und Publikationsformen – so auch die feministischen. Gestritten wurde auf der jeweiligen lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Ebene – aber es wurde auch nach Kompromissen und Lösungen gesucht. Gegenwärtig erleben wir unter Feministinnen oft harte und unversöhnliche Debatten – sei es um identitätspolitische Positionen, den Umgang mit Transpersonen, das Verbot der Prostitution oder zwischen den Generationen um Deutungshoheit usw. Zugleich stellt eine wachsende Gegenbewegung die erreichten feministischen, gesellschaftspolitischen und rechtlichen Positionen grundsätzlich infrage – in Deutschland, in Europa und auch in den USA. Oft wird „Streit“ einseitig mit Uneinigkeit assoziiert. Diesem Begriffsverständnis steht ein konstruktiver Streitbegriff entgegen, der – in feministischer Tradition – als offene und konsensorientierte Auseinandersetzung verstanden wird. Mögliche Fragestellungen für Beiträge lauten:

  • Was galt als Streit – was lesen wir als Streit?
  • Wie erfuhren die Akteur*innen von innerfeministischen Auseinandersetzungen und wie gingen sie damit um?
  • Inwiefern bildeten feministische Akteur*innen Infrastrukturen aus bzw. inwiefern werden (und wurden) historiographische oder epistemologische Konflikte tradiert?
  • In welchen Räumen (Teilöffentlichkeiten) wurden Konflikte wie sichtbar (geführt)?
  • Welche feministischen Positionierungen und Verhaltensweisen führten zu Streit?
  • Welche Kontexte und Machtverhältnisse bedingten welches streitbare Aufbegehren samt entsprechender Praktiken im sozialen Handeln?
  • Nach welchen Spielregeln wurde gestritten? Wie und warum wurden Streitigkeiten beigelegt?
  • Welche Streitkulturen gab es zwischen Generationen? Weiterlesen … (PDF)

Quelle: fernetzt@lists.univie.ac.at

CfP: Das Geschlecht der Medizin. Individualität in medizinischen Konzepten und Praktiken des 19. und 20. Jahrhunderts (Event, 09/2024, Greifswald); bis: 01.03.2024

Alfried Krupp Kolleg – Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit, Univ. Greifswald; Annalisa Martin, Annelie Ramsbrock und Naima Tiné (Web)

Zeit: 02.-04.09.2024
Ort: Alfried Krupp Kolleg Greifswald
Einreichfrist: 01.03.2024

Die Geschichte der Medizin erlebt seit den 1980er-Jahren eine Neuorientierung: Wurde sie lange Zeit als historistische Erfolgsgeschichte geschrieben, die sich aus einer Aneinanderreihung diverser Entdeckungen durch (meist männliche) Ärzte speiste, findet seit einiger Zeit eine kritische Auseinandersetzung mit medizinischen Praktiken statt. Aktuelle Studien belegen, dass Diagnostik, Behandlung und Risikovorhersage bei einer Vielzahl von Erkrankungen bedeutsame Geschlechterdifferenzen zeigen. Dabei meint Geschlecht sowohl das biologische (sex) als auch das soziale (gender) Geschlecht und schließt ein Bewusstsein für vielfältige geschlechtliche Identitäten und ihre lebensweltliche Relevanz mit ein, inklusive queere, trans und nichtbinäre Personen. Zugleich ist die medizinische Forschung noch vielfach auf den männlichen Normkörper zugeschnitten, berücksichtigt also Geschlechteraspekte sowie andere Diversitätsmerkmale nicht oder nur am Rande. Schließlich spielen medizinische Gutachten nach wie vor eine bedeutsame Rolle beim Kampf um Anerkennung von Transidentitäten, was zeigt: Geschlecht und Medizin sind aufs engste miteinander verwoben und stehen in einem reziproken Verhältnis zueinander: Medizin ist in vielfacher Weise vergeschlechtlicht und umgekehrt findet die Vergeschlechtlichung von Patient:innen durch medizinische Praktiken und Konzepte statt.
Die Tagung wählt dieses Verhältnis als Fluchtpunkt. Sie will die gesellschaftliche Dimension von medizinischem Denken und Handeln seit dem 19. Jhd. ausloten und dementsprechend das Verhältnis von Medizin und Geschlecht historisieren. Der Körper war stets ein umkämpftes Feld, sein status quo weder selbstverständlich noch notwendig. Besonders für das 19. Jhd. gilt deshalb, dass verschiedene medizinische Konzepte und Praktiken parallel zueinander existierten. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Menschen – Maschinen – Umwelten (Event, 09/2024, Graz); bis: 15.02.2024

10. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) (Web)

Zeit: 18.-20.09.2024
Orte: Univ. Graz und TU Graz
Einreichfrist: 15.02.2024

In der feministischen Geschlechterforschung wird spätestens seit den 1980er Jahren danach gefragt, inwiefern die weitreichenden bio- und informationstechnologischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte Transformationen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der Geschlechterhierarchie(n) zur Folge haben. Die dynamische Verwobenheit von technologischen, sozialen und räumlichen Phänomenen und die konstitutive Bedeutung, die Gender in dieser Konstellation hat, legt dies nahe. Inzwischen finden wir einschneidende, noch deutlich komplexere und widersprüchliche sozio­technische Dynamiken vor: Die Omnipräsenz von Digitalisierung und Datafizierung, die Weiter­entwicklung der Biotechnologien sowie der beschleunigte technologische Wandel der industriellen Produktion und der Dienstleistungswelt, der Energiegewinnung und der Mobilität erfordern es, Geschlecht neu zu verhandeln und Technologien in sozialen, kulturellen und räumlichen Gender-Kontexten zu untersuchen.
Die Tagung der ÖGGF eröffnet zur Bearbeitung dieses Themenbereichs ein Forum für ein möglichst breites Spektrum an Disziplinen wie auch für genuin inter- und transdisziplinäre Ansätze sowie künstlerische Auseinandersetzungen. Weiterlesen … (PDF)

Themen

  • User* – producer* – produser*: Wo sind die Menschen / Geschlechter in der Technik?
  • Entgrenzungen: maschinenvermittelte Beziehungen – soziale Technologien und die Kategorie des Geschlechts
  • Sozialer und materieller Raum in der digitalen Transformation
  • Neue Arbeitswelten
  • Forschung, Bildung, Designoptionen

Workshop: Fundstücke zur Lesbenbewegung in Wien, 13.02.2024, Wien

STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung; Reihe „Unser Papier spricht zu Dir“ (Web)

Zeit: 13.02.2024, 17.30-20.00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gußhausstr. 20/1A+B, 1040 Wien

An diesem Abend zeigt STICHWORT anhand ausgewählter Beispiele aus dem Projekt „40 Fundstücke zu lesbischer Geschichte in Wien“ (2023) einige Möglichkeiten, mit Quellen aus der FrauenLesbenbewegung zu arbeiten.
Margit Hauser und Amelie Rakar zeigen, was Archivquellen zur FrauenLesbenbewegung erzählen können und worauf Forscher*innen achten müssen, um zwischen den Zeilen der Dokumente zu lesen. Dabei werden sie auf die Produktionsbedingungen und kollektiven Prozesse eingehen, auf Impressi und Herstellungsverfahren, Symbole und Gestaltung, und wir entdecken, wie jedes Stück ein Puzzlestein zur Bewegungsgeschichte sein kann.
Der Workshop kombiniert archivfachlichen Input mit der Möglichkeit, in angeleiteten Sequenzen selbst mit Quellen wie z. B. Flugblättern, Broschüren, Objekten zu arbeiten.

Anmeldung bis 06.02.2024 unter office@stichwort.or.at | Für einen Imbiss ist gesorgt | Unkostenbeitrag: € 12,00 | Veranstaltung für Frauen*

„40 Fundstücke zu lesbischer Geschichte in Wien“ (Web)
2023 feierte STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung in Wien das 40-jährige Bestehen. Aus diesem Anlass wurde die Publikation „40 Fundstücke zu lesbischer Geschichte in Wien“ zusammengestellt. In dem Sonderkatalog wird der Bestand des Archivs anhand von 40 besonderen Quellen und ausgewählten Fundstücken zu lesbischer Geschichte in Wien vorgestellt. Die Entstehungszeit der verschiedenartigen historischen Dokumente reicht von der Mitte der 1970er Jahre bis in die jüngste Vergangenheit. In den Begleittexten werden die Fundstücke kontextualisiert und es wird von den Zusammenhängen erzählt, in denen sie entstanden sind.

  • „40 Fundstücke zu lesbischer Geschichte in Wien. Sonderkatalog anlässlich 40 Jahre STICHWORT“ ist als PDF frei verfügbar (PDF)

Tagung: ATONAL. Über (Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis, 20.01.2024, Berlin und virtueller Raum

Kollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ (PDF)

Zeit: 20.01.2024, 19.00 Uhr
Ort: Museum des Kapitalismus, Berlin – und virtueller Raum

Das Geschlechterverhältnis besteht bis heute als ein Herrschaftsverhältnis. So kämpfen Feminist:innen weltweit nach wie vor gegen Geschlechterungleichheit und -ungerechtigkeit sowie für Gleichstellung, Zugang und Teilhabe. Wenn es aber um die Verständigung darüber geht, wie sich herrschaftlicher Strukturen zu entledigen sei, stoßen wir in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis auf Uneinigkeit darüber, welche Mittel und Wege das feministische Projekt an ihr Ziel bringen könnten. So scheiden sich die Geister bis heute an den Begriffen der Gleichheit und Differenz, am Verständnis des Subjekts, der Notwendigkeit einer materialistischen Klassenanalyse und Kapitalismuskritik, Fragen der Identität sowie Erfahrung und den komplizenhaften Verstrickungen in das neoliberale Geschlechterregime. Wir wollen darüber diskutieren, inwieweit Unvereinbares in Einklang gebracht werden kann und wir uns auch darauf vereinen können, uneinig zu sein, ohne unser Ziel vor Augen zu verlieren.

Programm (PDF)

  • Ute Gerhard: Gleichheit und Differenz. Eine transhistorische Konfliktlinie im feministischen Widerstreit
  • Friederike Beier: Materialistischer Queer-Feminismus. Zur Aktualität und Produktivität des Konflikts zwischen Identität und Klasse
  • Barbara Grubner: Warum die Verteidigung des Unverfügbaren ein feministisches Anliegen ist

Ute Gerhard: Gleichheit und Differenz. Eine transhistorische Konfliktlinie im feministischen Widerstreit
Gestützt auf meine Arbeiten zu ‚Verhältnissen und Verhinderungen‘ von Frauen im 19. Jhd. bis zu den theoretischen und politischen Überlegungen zu ‚Care‘, dem feministischen Konzept fürsorglicher Praxis, das sowohl die Arbeits- und Lebensverhältnisse Continue reading

CfP: Artikulationen von Klasse und Geschlecht (feministische studien), bis: 15.03.2024

feministische studien (01/2025); Elisabeth Klaus und Mona Motakef (Web)

Einreichfrist: 15.03.2024

Artikulationen von Klasse sind unüberhörbar geworden. Nachdem Klassenkonzepte lange Zeit als reduktionistisch und unzeitgemäß galten, ist spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 die Analyse von (antagonistischen) Klassen und Verteilungskämpfen wieder fester Bestandteil der Gesellschafts- und Kulturanalyse. Angesichts wachsender Ungleichheiten wird eine Zunahme prekärer Lebensverhältnisse konstatiert, die überproportional migrantisierte, alte und alleinerziehende Frauen* betrifft. Klassen-bezogene Ungleichheiten haben in den öffentlichen Debatten an Sichtbarkeit gewonnen. Zugleich aber haben politische, gewerkschaftliche und andere demokratische Organisationen an Strahlkraft verloren, die diese Konflikte bündeln.
Doch wie wird Klasse derzeit im Verhältnis zu Geschlecht und Geschlechterverhältnissen artikuliert, de- und re- artikuliert? Etwas zu artikulieren, bedeutet im Sinne von Stuart Hall das Konzept und seine empirischen Erscheinungsformen auszusprechen und es zugleich mit etwas anderem zu verknüpfen, es in Beziehung zu anderen gesellschaftlichen Diskursen zu setzen. Was wird thematisiert, was de- thematisiert und welche Verhältnisse von Macht und Unterordnung treten dabei zu Tage? In welchem Verhältnis stehen Armut, Prekarität, soziale Ungleichheiten, Milieu und Schicht theoretisch und empirisch zum Klassenbegriff? Welche Praxen der Repräsentation fixieren das Verhältnis von Klasse und Geschlecht auf der ökonomischen, politischen, sozialen, medialen, kulturellen oder auch affektiven Ebene?
Gesellschaftsanalyse und Kapitalismuskritik haben im Feminismus eine lange Tradition. Das zeigen Überlegungen zur „Arbeiter- und Frauenfrage“ (Zetkin, Kollontai), Forderungen nach einem „Lohn für Hausarbeit“ (Federici) oder das Konzept der „doppelten Vergesellschaftung“ (Becker-Schmidt). Über Care-Arbeit ist der Emanzipationskampf der Geschlechter weiterhin eng mit Klassenfragen verknüpft, wie auch in der Coronapandemie deutlich zutage getreten ist. Das aus dem „Black Feminism“ stammende Intersektionalitätskonzept weist auf die Verschränkungen von „gender, race, class„ hin. Doch bleibt die Kategorie „Klasse„ in den gegenwärtigen (intersektionalen) Studien oft bloßes Desiderat, während zugleich Klassentheorien und -analysen aus den 1970er-Jahren, ihre Weiterentwicklung und Öffnung für kulturelle Fragen (etwa durch Laclau und Mouffe) in Vergessenheit zu geraten drohen. Weiterlesen … (PDF)

Quelle: female-l@jku.at

Ausstellung: Alles Arbeit. Frauen zwischen Erwerbs- und Sorgetätigkeit, Fotoarchiv Blaschka 1950-1966, 02.03.2024-12.01.2025, Graz

Universalmuseum Joanneum und Museum für Geschichte, Graz (Web)

Laufzeit: 02.03.2024-12.01.2025
Ort: Museum für Geschichte, Sackstr. 16, 8010 Graz

Wandel der Arbeit, Pflegenotstand, Gender Pay Gap und Teilzeitfalle. Schlagworte wie diese zeigen, wie hochaktuell Fragen der Organisation, Verteilung und Entlohnung von Arbeit heute sind. Wer welche Arbeit übernimmt, und wie diese Tätigkeiten honoriert werden, ist nicht zuletzt mit Geschlechterverhältnissen verbunden. Sorgearbeit gilt als vorwiegend weibliche Ressource, an der man sich gesellschaftlich bedient. Was ist die Geschichte dieser Themen? Und was ist eigentlich alles ‚Arbeit‘?
In der Ausstellung nehmen die Kuratorinnen Eva Tropper und Astrid Aschacher das Fotoarchiv Blaschka zum Ausgangspunkt, um über das Verhältnis von bezahlter, prekärer und unbezahlter Arbeit im Leben von Frauen zwischen 1950 und 1966 nachzudenken. Die Ausstellungsmacher:innen gehen dem gesellschaftlichen ‚Blick‘ auf weibliche Arbeit nach. Sie fragen danach, welche Formen von Arbeit fotografiert wurden – und was unsichtbar blieb. Und sie regen dazu an, den ‚Wert‘ verschiedener, gesellschaftlich notwendiger Formen von Arbeit neu zu diskutieren. Damit geben sie Frauen in der Steiermark eine Bühne, deren Geschichte noch selten erzählt worden ist.

Kuratorinnen: Eva Tropper und Astrid Aschacher | Kooperation mit dem Kunsthaus Graz

Einladung als (PDF)

Quelle: Facebook

Ausstellung: Auf der Flucht. 25 Objekte erzählen, 02.03.2024-02.02.2025, St. Pölten

Museum Niederösterreich: Haus der Geschichte (Web)

Laufzeit: 02.03.2024-02.02.2025
Ort: Haus der Geschichte Niederösterreich, St. Pölten

Was haben eine Babypuppe, eine Holzkassette, ein Opernglas und eine Kinderzeichnung gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten erzählen sie alle von Krieg, Flucht und Vertreibung. Die Gegenstände wurden von Menschen in kritischen Situationen mitgenommen oder mussten zurückgelassen werden. Dadurch haben sie eine besondere Bedeutung erhalten.
Die Puppe bringt ein 15-jähriges Mädchen 1968 aus der Tschechoslowakei nach Wien, wohin sie mit ihren Eltern nach der Niederschlagung des Prager Frühlings flieht. Die Holzkassette wird von Geflüchteten aus der Ukraine 1916 in Gmünd als Geste der Dankbarkeit hergestellt. Das Opernglas begleitet seine Besitzerin nach Argentinien, als sie mit ihrer Familie nach dem „Anschluss“ 1938 aus Österreich vertrieben wird. Und die Zeichnung wird 2015 von einem Kind in der Flüchtlingsunterkunft im Wirtschaftshof in St. Pölten angefertigt.
Basierend auf dem Forschungsprojekt „Mobile Dinge, Menschen und Ideen. Eine bewegte Geschichte Niederösterreichs“, unter der Leitung des Instituts für Jüdische Geschichte Österreichs (Injoest) (Web), bringt die Sonderausstellung „Auf der Flucht“ Geschichten von geflüchteten Menschen anhand von 25 Objekten ins Museum. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen dabei Objekte, die von den Umständen der Mitnahme oder dem Zurücklassen berichten.
Es geht speziell um Dinge, die nicht nur Erinnerungen, sondern auch Identitäten bewahren, die Zugehörigkeit bedeuten und Zerrissenheit belegen. Dabei werden auch Objekte berücksichtigt, die aus der Erinnerung an eine Vertreibung rekonstruiert oder die im Zuge von kriegerischen Ereignissen zerstört worden sind. Der Schwerpunkt liegt im 20. und 21. Jhd., aber auch Fluchtbewegungen älterer Epochen werden erfasst.

Kuratiert wurde die Ausstellung vom wissenschaftlichen Team des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich: Christian Rapp, Maren Sacherer, Andrea Thuile und Benedikt Vogl.

CfP: (Un)sichtbarkeit (Schweizerische Geschichtstage, 07/2025, Luzern); bis: 30.04.2024

Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG) (Web)

Zeit: 08.-11.07.2025
Ort: Universität Luzern
Einreichfrist: 30.04.2024

Visualität ist im 21. Jhd. allgegenwärtig. Ihre ästhetischen, technischen und sozialen Bedingungen und ihre Auswirkungen verlangen nach einer historiographischen Einordnung und Perspektivierung. Drei Fragen stehen dabei im Vordergrund: Wie thematisiert die historische Forschung Praktiken der (Un)sichtbarmachung? Wie geht die Geschichtswissenschaft mit Bildquellen um? Und was macht sie selbst in ihrer Arbeit sichtbar, und was nicht? Konkret schlagen die Veranstalter:innen folgende Diskussionspunkte vor:

  • Wann, von welchen Akteur:innen und warum sind gesellschaftliche Verhältnisse in sprachlicher oder visueller Weise sichtbar gemacht worden – oder gerade nicht?
  • Die vermeintlich unmittelbare Evidenz von Bildern hat eine Machtfunktion, die es zu analysieren gilt.
  • Historiker:innen sind aufgefordert, sich vermehrt auch theoretisch mit der Besonderheit von Bildern zu befassen, denen auf Grund historisch bedingter Sehgewohnheiten oft eine unmittelbare Evidenz zugestanden wird. Bilder sind immer in semiotische Verweissysteme eingebunden, die sich historisch wandeln.
  • Stehende und bewegte Bilder werden in immer grösserer Zahl hergestellt und zu wichtigen Quellen. Wie können sie gesichert und überliefert werden? Wie werden die Kriterien zur Aufbewahrung und Vermittlung den veränderten technischen Bedingungen und gesellschaftlichen Bedürfnissen angepasst und wer entscheidet über diese?
  • Die Technik- und Wissensgeschichte der Bildproduktion spiegelt spezifische Interessen: Welche Apparate, Techniken und Institutionen ermöglichen und transformieren Abbildungen der sozialen Wirklichkeit? Weiterlesen … (Web)

Quelle: HSozuKult

Lecture: Niharika Pandit: Rethinking militarisation as co-constituting coloniality under military occupation, 17.01.2024, virtual space

IPSA Research Committee on Women and Politics in the Global South WEBINAR (Web)

Time: 17.01.2024, 12.00 hours (UTC)
Venue: virtual space
Register: (Web)

Niharika Pandit calls in this presentation for a rethinking of militarisation as constitutive of coloniality. Challenging liberal/Global North/Eurodominant militarisation thinking, including critical work that characterises militarisation as ‚banal‘ and ’subtle‘, she shows how militarisation and its interlocking with coloniality and occupation are ongoing processes that deploy colonial technologies of control, violence and coercion and are regulated through intersecting hierarchies of gender and racialisation.

Niharika Pandit is a feminist theorist, educator and writer based in London, UK. She is currently teaching at the School of Politics and International Relations, Queen Mary Univ. of London, UK (Web)

Note: If you wish to present in the IPSA Research Committee’s series, you can read more here.

Source: H-Net Commons