Workshop: Status Quo Vadis Körpergeschichte, 28.-29.11.2024, Leipzig

Maren Möhring, Olaf Stieglitz, Christa Klein und Susann Winsel (Univ. Leipzig)

Zeit: 28.-29.11.2024
Ort: Univ. Leipzig

Körpergeschichte boomt. Über die Fachzeitschrift „Body Politics – Zeitschrift für Körpergeschichte“ hinaus erscheinen zunehmend einführende Handbücher, etliche Publikationen und Tagungen stellen den Körper und dessen Geschichten in den Fokus. Die Phase, in der körpergeschichtliche Beiträge sich in Arbeiten mit anderen Schwerpunkten verbargen, scheint vorbei. Disparität zeichnet sich vielmehr im Hinblick auf ein breites Spektrum von theoretischen Ansätzen, methodischen Zugängen und empirischen Analysen ab. Körpergeschichte durchquert alle Subdisziplinen der Geschichtswissenschaft und verknüpft sie mit vielen weiteren Fachwissenschaften. Das Innovationspotenzial einer intensivierten Vernetzung liegt auf der Hand:
Das historische in-Beziehung-setzen von Körpern zu Wissenschaften, Diskursen, Praxen, Medien, Materialitäten, Räumen und Schauplätzen, ermöglicht die Erforschung und Neuperspektivierung marginalisierter Vergangenheiten, transversaler Verflechtungsprozesse und biopolitischer Dynamiken. Auf diese Weise offenbart das Nachdenken über Machtbeziehungen und soziale Ungleichheit die daraus erwachsenen Hierarchien und Differenzen. Die in den Blick genommenen Körper galt es dabei stets in ihrer Relationalität, Verwobenheit und Verhältnismäßigkeit zu verschiedenen historischen Kontexten ernst zu nehmen. Doch wie verhält es sich im Konkreten um Stand und Perspektiven, neue Herausforderungen und Knotenpunkte der Körpergeschichte? Weiterlesen und Quellen … (Web)

Programm

28.11.2024, 17.00 Uhr: Roundtable „Status Quo Vadis Körpergeschichte“

  • mit Willemijn Ruberg (Utrecht), Heiko Stoff (Hannover) und Nina Mackert (Leipzig)

29.11.2024, 9:30 Uhr: Workshop: Zustände. Körpergeschichte und Bildgewalten

  • Henriette Gunkel (Bochum): Koloniale und genozidale Gewalt in (Körper-)Bildern – Herausforderungen und methodische (Neu-)Zugänge
  • Marie Muschalek (Basel): Instruktionen des Tötens. Affekt, Fingerfertigkeit und Gewalt in naturhistorischen Quellen des 19. Jhds.
  • Silvan Niedermeier (Erfurt): „I object to those bones being on display. They are not in a proper place.“ Der Kampf um die Repatriierung und Resakralisierung Indigener Ancestral Remains in den USA der 1970er und 1980er Jahre