Category Archives: Category_Calls for Papers

CfP: Materialistisch-(queer)feministischen Perspektiven auf Gewalt (Event, 12/2024, Innsbruck); bis: 30.4.2024

Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) (Web) in Koop. mit dem Arbeitsbereich Gender und Diversity des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft der FU Berlin

Zeit: 05.-07.12.2024
Ort: Innsbruck
Einreichfrist: 30.4.2024

Die Auseinandersetzung mit Gewalt aus einer materialistisch-(queer-)feministischen Perspektive macht deutlich, dass sie in ihren unterschiedlichen Formen mit gesellschaftlichen Strukturen verwoben ist. Aus dieser Perspektive gilt es, Institutionen, ökonomische Zwänge und Bedingungen, Praktiken sowie Wissensformen sichtbar zu machen, die cis-heteronormative, patriarchale, rassis-tische, postkoloniale, klassistische gesellschaftliche Strukturen normalisieren und auf diese Weise ein Bedingungsgefüge für vielfältige Formen vergeschlechtlichter, sexualisierter und normativer Gewalt hervorbringen.
Bereits in den 1970er-Jahren haben marxistische Feministinnen wie Silvia Federici, Mariarosa Dalla Costa oder Selma James auf die strukturelle Verwobenheit von Kapitalismus, Geschlechterungleichheit und Gewalt verwiesen. Indem sie auf die konstitutive Bedeutung von vergeschlechtlichter und rassifizierter Bevölkerungspolitik sowie der vergeschlechtlichten Arbeitsteilung für die Reproduktion des Kapitalismus verwiesen, legten sie wichtige Grundpfeiler, um Gewalt aus struktureller Perspektive zu analysieren und kritisieren: Gewalt als Ausbeutung, Gewalt als Zurichtung von Körpern, Gewalt als Verhinderung von Selbstbestimmung, Gewalt als physische Kontrolle, Gewalt als Disziplinierung, Gewalt als Verweigerung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Federicis Arbeit beleuchtet eindrücklich, wie geschlechterspezifische Gewalt und die systematische Unterdrückung von Frauen und feminisierten Körpern, insbesondere durch die Hexenverfolgung, die Kontrolle weiblicher Sexualität und Fortpflanzung, die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit sowie die Nichtanerkennung feminisierter Arbeit für die Entstehung und Verbreitung des Kapitalismus unerlässlich waren und wie diese Formen von Gewalt bis in die Gegenwart wirkmächtig sind.
Gleichzeitig haben queertheoretische Arbeiten, wie jene von Judith Butler oder trans*theoretische von Dean Spade, die Relevanz von symbolischer und normativer Gewalt durch Subjektivierungs-prozesse aufgezeigt, welche die heteronormative Zweigeschlechterordnung prägen und aufrechterhalten und … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Gewalt erzählen (Publikation: DIEGESIS); bis: 31.03.2024

DIEGESIS. Interdisziplinäres E-Journal für Erzählforschung (Web)

Einreichfrist: 31.03.2024

Die aktuelle Ausstellung des Sigmund-Freud-Museums in Wien „Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung“ benennt eine naheliegende Herangehensweise an die erzählerische Vermittlung von Gewalt: „Körper werden in Comics grundsätzlich in ihrer Verletzbarkeit vorgeführt – an ihnen werden Empfindungen, Schmerz und Aggression verkörpert. Mit ihren vielfältigen Verfahren und ästhetischen Möglichkeiten, Erleben von Gewalterfahrungen darzustellen, eignen sich Comics auch dazu, Verdrängtes, Unaussprechliches und Tabuisiertes aufzuzeigen – sie können dazu dienen, Traumata zu adressieren und neue Perspektiven darauf zu eröffnen.“ (Freud-Museum 2023) Die körperliche Gewalt und ihre psychologische Fortsetzung, zu der sich die Grenze nicht immer scharf ziehen lässt, bildet den Kern epischer Erzählungen und tragisch dramatisierbarer Mythen. Zugleich bietet sie einen Anknüpfungspunkt an lebensweltlich höchst relevante Zeugnisse real erlebter Gewalt. Sie ist dementsprechend schon seit langem Gegenstand der Literaturwissenschaft und einer an den Konzepten von Transgression und Trauma orientierten Erzählforschung (vgl. Petö 2021, Jirku 2022, Lorenz et al. 2022).
Das thematische Heft von DIEGESIS versucht, diese Diskussion, die an psychophysischen Gewaltakten orientiert ist, zu erweitern auf Aspekte „struktureller“ Gewalt (Galtung), „symbolischer“ Gewalt (Bourdieu) und „langsamer“ Gewalt (Nixon). Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung prägte Ende der 1960er Jahre das Konzept einer „strukturellen Gewalt“, die nicht wie die klassische Gewalt die direkte Zerstörung des anderen Körpers bezweckt, aber diese indirekt zur Folge hat: Soziale Ungleichheit, insbesondere Armut, Unterdrückung und Entfremdung verringern Lebensqualität und Lebenserwartung. Wie diese in gesellschaftliche Strukturen institutionalisierte Gewalt mit direkten Gewalttaten zusammenhängt, wird in der Soziologie erforscht; ein prägnanter Zusammenhang ist etwa dort gegeben, wo die fehlende juristische Absicherung von Minderheiten deren Verletzung fördert. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu greift mit dem Begriff der „symbolischen Gewalt“ noch weiter aus als Galtung. Bourdieu zufolge beruhen die Strukturen sozialer Ungleichheit selbst auf kulturellen Selbstverständlichkeiten, die schichtspezifisch sind, und bei denen die Oberschicht ihre Wertvorstellungen als die einzig legitimen und erstrebenswerten vorgibt. Die benachteiligten Teile der Gesellschaft können die bestehenden Strukturen nicht in Frage stellen, weil das System der Kultur diese stützt. Symbolisch gewaltsam ist es, von allen zu verlangen, dass sie … weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Representations of country house servants: visual, literary and prescriptive (Event, 06/2024, Manchester); by: 18.04.2024

Manchester Metropolitan Univ.; Jon Stobart and Kristine Dyrmann (Web)

Time: 04.06.2024
Venue: Manchester
Proposals by: 18.04.2024

Servants, both female and male, formed an integral part of country house living. They were an essential prop to leisured lifestyles, displays of status, and domestic comfort: roles that entailed them sometimes being highly visible and sometimes being hidden or effectively invisible. This workshop focuses on the ways in which servants were represented in paintings and prints, novels and poems, conduct books and servants’ guides. It will bring together researchers from a range of European countries to examine what these representations meant and the impact they had; what they can tells us about servants’ lives and how they varied over space and time. It also asks whether it is possible to glimpse servants’ representations of themselves and thus grasp something of their self-identity. Overall, the organizers seek to further our understanding of the significance of representations of servants in histories of the country house.
The organizers invite papers on any aspect of the representation of country house servants, but especially encourage contributions that focus on:

  • comparative analyses that examine representations in different countries or different media
  • representations of servants of different nationalities, races and colours, especially looking beyond the “fashionable” black footman/boy
  • the ways in which representations are structured by the gender and rank of servants
  • stereotypes and “realistic” representations
  • self-representation by servants, in any media
  • how representations change over time

The workshop is part of the AHRC-funded network „Hidden lives: domestic servants in the European country house, c.1700-1850“. The network brings together heritage professionals and researchers from a range of disciplines and countries to share Continue reading

CfP: Arbeitskreis Geistliche Frauen im europäischen Mittelalter: Aktuelle Forschungsdiskurse und -projekte (Event, 10/2024, Ellwangen); bis: 01.06.2024

Arbeitskreis geistliche Frauen im europäischen Mittelalter (AGFEM); Alison Beach, Letha Böhringer, Sigrid Hirbodian und Gisela Muschiol (Web)

Zeit: 24.-26.10.2024
Ort: Ellwangen in Baden-Württemberg
Einreichfrist: 01.06.2024

Der AGFEM veranstaltet im Oktober 2024 im Tagungshaus Schönenberg sein nächstes Arbeitstreffen. Wie bei den vergangenen Workshops sollen neben organisatorischen Fragen bestehende und neue Promotionsvorhaben und Forschungsprojekte vorgestellt werden. Gleichzeitig dient das Treffen dem Austausch und der Vernetzung von Forscherinnen und Forschern zu geistlichen Frauen im europäischen Mittelalter. Daher ist vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs herzlich eingeladen, in ca. 30-minütigen Vorträgen ein Projekt vorzustellen und es im Anschluss mit den AGFEM-Interessierten zu diskutieren.
Wer das Arbeitstreffen aktiv mitgestalten und ein Promotionsvorhaben oder sonstiges Forschungsprojekt vorstellen möchte, sollte bis 01.06.2024 einen CV und einen kurzen Abstract (maximal eine Seite) per E-Mail an sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de senden.
Die Reise- und Hotelkosten können nicht finanziert werden. Es entsteht eine Tagungspauschale von 114,00 Euro pro Person im Einzelzimmer bzw. 100,00 Euro pro Person im Doppelzimmer. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne an die Organisator:innen wenden.

Kontakt: Christina Sanna, Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, Philosophische Fakultät, Eberhard Karls Univ. Tübingen, Tel.: +49(0)7071/29–72387, E-Mail: sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de

Quelle: HSozuKult

CfP: Women’s Activism and Mobility in the Austro-Hungarian Monarchy and the Successor States 1848-1945 (Event, 11/2024, Vienna); by: 30.04.2024

Dóra Fedeles-Czeferner (HUN REN Research Centre for the Humanities, Inst. of History) and Iván Bertényi (Inst. für Ungarische Geschichtsforschung in Wien, Collegium Hungaricum Wien)

Time: 11.-12.11.2024
Venue: Collegium Hungaricum Wien
Proposals by: 30.04.2024

This call for papers aims to promote scholarly collaboration, resulting in a large-scale international research project on women’s activism in the Austro-Hungarian Monarchy and the successor states between 1848 and 1945. The primary aim of the planned project is to reconstruct the history and the international network of contacts of Austrian-German, Hungarian, Slovakian, Czech and Moravian, Polish, Italian, Slovenian, Croatian, Serbian, Ruthenian, and Romanian women’s associations of different profiles as well as to study the activism of their leaders through a longer period of time and over different political regimes. The territory of the Austro-Hungarian Monarchy would be considered as a transnational laboratory. Thus, within the frames of this workshop we aim to provide a forum for conversation and to connect researchers to facilitate closer cooperation and further research in this field.
Contributions, which have to be based on original research with primary and secondary sources, should transgress state borders which historically cut different activists and activisms apart from each other. They have to adopt an interdisciplinary approach with examining the relationship between local, national, and transnational/international dynamics of women’s activism in the territory of the Austro-Hungarian Monarchy and in its successor states. Proposals might explore questions/subject-matters such as the followings:

– In what terms can the 1840s be interpreted as the genesis of women’s activism in the different regions of the Monarchy? How did the first groups of women accommodate their traditional roles as wives and mothers and became active as organizers and raised their voices for the emancipation of women? How did they connect with each other?
– How did the women of the next generations made efforts to change the existing social relations? Who were exactly these women with progressive and sometimes radical ideas? How were they involved in the women’s movements? Read more … (PDF)

CfP: Widerständiges Schreiben. Lili Körber – Literatur, Politik und Exil (Event, 11/2024, Wien); bis: 10.04.2024

Käte Hamburger Kollegs global dis:connect (LMU München) in Koop. mit dem Literaturhaus Wien – Österreichische Exilbibliothek (Web)

Zeit: 14.-15.11.2024
Ort: Wien
Einreichfrist: 10.04.2024

Die Tagung und Publikation widmen sich der Schriftstellerin und politischen Publizistin Lili Körber (1897-1982). Die promovierte Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin wurde als Tochter einer österreichischen Kaufmannsfamilie 1897 in Moskau geboren. Sie lebte später in Wien, war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller und des Bundes der Proletarisch-Revolutionären Schriftsteller Österreichs. Dieses politische Engagement äußerte sich auch in ihrer publizistischen Arbeit. Lili Körber schrieb für politisch linke Periodika wie die „Wiener Arbeiter-Zeitung“, „Bildungsarbeit“, die „Rote Fahne“ und die „Arbeiter-Illustrierte-Zeitung (AIZ)“.
Gemeinsam mit Anna Seghers und Johannes R. Becher folgte sie 1930 einer Einladung des Moskauer Staatsverlags zu einer Reise in die Sowjetunion. Sie wollte die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen kennenlernen, indem sie mehrere Monate als Bohrerin in den Putilow-Traktorenwerken in Leningrad arbeitete, ein Betrieb mit einer „bekannte[n] Geschichte revolutionären Widerstandes während der Zarenzeit“ (Hertling 1982). Ihre Erfahrungen verarbeitete sie in dem Tagebuch-Roman „Eine Frau erlebt den roten Alltag“, der 1932 bei Rowohlt Berlin erschien und dessen Umschlag von John Heartfield gestaltet wurde. Körber arbeitete im Genre des dokumentarischen Romans, indem sie neben den Tagebuchnotizen, die authentische und persönliche Erfahrungen vermitteln, auch Dokumente wie Lohnzettel oder Seiten aus ihrem Arbeitsbuch reproduzierte.
Lili Körbers Roman „Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland“ von 1934 gehört zu den ersten gegen den Faschismus gerichteten Büchern, die der Übergangszeit zwischen dem Ende der Weimarer Republik und der Etablierung des NS-Staates gewidmet sind. In ihm wird die ideologische Durchdringung der Gesellschaft prägnant beschrieben. In der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (Stand Oktober 1935) werden „Sämtliche Schriften“ von Lili Körber indiziert. 1933 gehörte „Eine Frau erlebt den roten Alltag“ zu den verbrannten Büchern. Eine 1934 nach Japan und China unternommene Reise fand … weiterlesen (Web).

CfP: queer and trans∗ affections. Freund∗innenschaft, Liebe, Eifersucht – Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen (Event, 10/2024, Wien); bis: 30.04.2024

Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät der Univ. Wien; Natascha Bobrowsky, Johanna Gehmacher, Daniel Gunz, Gabriella Hauch und Michaela Neuwirth (Web)

Zeit: 28.10.2024
Ort: Wien
Einreichfrist: 30.04.2024

Die Lebensbedingungen für queere und trans∗ Menschen haben sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt. So hält Benno Gammerl (2021, S 8) fest: „Emotionen sind nicht nur natürlich, nicht bloß genetisch festgeschriebene Reaktionsprogramme, die über Jahrhunderte immer dem gleichen Schema folgen. Emotionen sind auch von den sozialen und kulturellen Kontexten geprägt in denen sie empfunden und gezeigt werden“. Diese Veränderungen will der Workshop genauer in den Blick nehmen. Er fragt nach emotionsgeschichtlichen Aspekten queeren Zusammenlebens in verschiedenen Epochen und Räumen. Dabei werden Freude, Liebe und Eifersucht thematisiert, sowie Freund:innenschaft zwischen Menschen untersucht, die sich in unterschiedlicher Weise als queer und/oder trans∗ definieren oder auch nicht. Sexuelles Begehren wird dabei nicht ausgeschlossen, steht jedoch nicht im Zentrum des Interesses.
Emotionsgeschichtliche Aspekte queeren und trans∗ Lebens treten oftmals in den Hintergrund historischer Arbeiten. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung hat sich überwiegend mit Sichtweisen der staatlichen Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt gegenüber queerem Leben auseinandergesetzt. Außerdem wurde der pathologisierende medizinisch-sexualwissenschaftliche Diskurs des 19. und 20. Jhds. ausführlich behandelt. Als beinahe gänzliches Desiderat der Forschung stellen sich bisher alltägliche Lebenswelten und positive Erfahrungen und Gefühle in trans∗ und queer Zusammenhängen heraus. Im Workshop soll Raum für Zugänge abseits der etablierten Verfolgungsgeschichte von queeren und trans∗ Menschen gegeben werden.
Dabei eröffnen sich unter anderem Fragen rund um queere und trans∗ Beziehungsformen (kinship), in denen Emotionen produziert und erlebt werden können. Wie konnten Freund:innenschaft und Liebesbeziehungen unter der Gefahr staatlicher Verfolgung entstehen? Welche Subkulturen und Netzwerke bildeten sich heraus und welche Rolle spielten Emotionen in diesen? Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Women in the Holocaust (Event, 09/2024, Mauthausen); by: 31.05.2024

KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Mauthausen Memorial and WHISC: Women in the Holocaust – International Study Center (Web)

Time: 13.-15.09.2024
Ort: Mauthausen
Proposals by: 31.05.2024

The 2nd Women in the Holocaust conference will be held in Austria, a country which was already part of the German Reich at the beginning of World War II. It was the home of prominent perpetrators of the Holocaust such as Adolf Eichmann, Ernst Kaltenbrunner and Franz Stangl – all of them being born in Upper Austria, where, as Gauleiter August Eigruber happily announced, the Mauthausen concentration camp was installed in 1938. Having one of the toughest camp conditions in the Reich, Mauthausen, its branch camp Gusen and their over 40 subcamps became the mass grave of at least 90.000 prisoners. In total, around 190.000 persons were imprisoned in the camp complex from 1938 until 1945, approximately 10.000 being female.
WHISC is the only comprehensive study center that focuses on the study of the fate of women – Jewish and non-Jewish – in the Holocaust in a multidisciplinary manner. The study of women and gender relations in the Holocaust represents a challenge for historiographical research, which until the last third of the 20th century accepted gender-hegemonic concepts as a given and presented the past as the „history of great men“. The diverse roles that women played in history were thus excluded. The categories of „woman“ and „man“ were simultaneously essentialized and the binary gender order was accepted unquestioningly as a supposedly natural given.
The conference would therefore like to address questions of the historicity of such gender orders and explore the role of women during NS according to Gisela Bock as perpetrators, victims, followers, bystanders, members of the resistance and helpers. It confronts the question of how to fruitfully integrate the histories of occupation, antisemitism, and ethnic racism, as well as issues of competing victimhood in the various countries with a focus on a women-specific perspective. There also are scholarly challenges involved when one considers the intersectionality of race, class and gender as well as other categories of difference, and the impact, tensions, and traumas they have produced. The conference promotes scholarly discussion and debate on the various divides, connections, and intersections that can be found in Holocaust and Gender Studies about women during the National Socialist period. Read more … (Web)

CfP: Wohnen mit Klasse (Publikation); bis: 31.03.2024

kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, 2/2025; Amelie Ochs und Rosanna Umbach, Univ. Bremen (Web)

Einreichfrist: 31.03.2024

Wohnen und Klasse hängen zusammen und bedingen sich – spätestens seit der Diskursivierung des Wohnens in der Moderne – wechselseitig. Die Unterscheidung von ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘, ‚richtigem‘ und ‚falschen‘ Wohnen ist Teil einer (modernen) Ästhetiktradition, die sowohl mit moralischen Prinzipien als auch mit einer erheblichen (Vor-)Bildproduktion in Kunst und Architektur verschränkt ist – und damit Klassengrenzen markiert. Milieutheorien und Wohnratgeber amalgamieren spätestens seit Mitte des 19. Jhds. Wohnung und Bewohner:innen: Architektonische Strukturen, die darin (an)geordneten Wohndinge, ‚Einrichtungsgeschmack‘ und ‚Lifestyle‘ würden demnach direkte Rückschlüsse auf deren ‚Charakter‘ erlauben. Aus einer klassenbewussten Perspektive lässt sich kritisch fragen, inwiefern hier ökonomische und gesellschaftliche Strukturen un/sichtbar gemacht und Klassenverhältnisse in Bildern des Wohnens, Grundrissen, (Innen-)Architektur und Stadtplanung determiniert werden. Der Imperativ eines vermeintlich ,richtigen‘ Wohnens und Wohnhandelns sowie idealisierte Bilder davon begegnen uns in Kunst und Architektur genauso wie in (Wohn-)Zeitschriften, TV-Serien und auf Instagram. Hier werden Vorstellungen von Klassenverhältnissen im Wohnen verstetigt, die integral daran beteiligt sind, klassistische Ressentiments hinsichtlich Einrichtung, Geschmack und Konsum zu visualisieren und damit zu re/produzieren. Nach wie vor prägt das (Vor-)Bild des bürgerlichen Wohnens als unmarkierte Norm gängige Vorstellungen ,richtigen‘ Wohnens, die zumeist als heteronormativ, kleinfamiliär und weiß ausgewiesen und von Wertvorstellungen der Geschlechter- und Funktionstrennung, von Privatheit und Platz, Kleinfamilie und Komfort, ,geschmackvoller‘ Einrichtung und Eigentum durchdrungen sind. Das prekäre oder gar unbehauste Wohnen bleibt zumeist unerwähnt und wird damals wie heute als individualisiertes Verschulden oder als Scheitern am ‚richtigen‘ Wohnen abgetan.
Anknüpfend an die im deutschsprachigen Raum recht junge Klassismusforschung möchte das Themenheft der kritischen berichte verschiedene Perspektiven versammeln, die Wohnen kritisch entlang von Klassenverhältnissen befragen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Konfigurationen weiblicher Autorität. Neue Perspektiven auf die Macht von Frauen in Spätantike und Frühmittelalter (4.-8. Jhd.) (Event, 11/2024, Frankfurt a.M.); bis: 08.03.2024

Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS); Manon Raynal und Sita Steckel, Univ. de Lorraine/IFRA Frankfurt a.M. (Web)

Zeit: 14.-15.11.2024
Ort: Frankfurt a.M.
Einreichfrist: 08.03.2024

Nach Aussage des römischen Rechtsgelehrten Paulus dürfen Frauen keine öffentlichen Ämter bekleiden – freilich nicht wegen ihres mangelnden Urteilsvermögens, sondern einfach auf der Basis des mos maiorum. Dieser Ausschluss von der Macht ist nicht erst seit der römischen Zeit bekannt, und er bleibt auch heute noch sichtbar. Dies hat Frauen jedoch nicht daran gehindert, in verschiedenen Bereichen Autorität auszuüben, sei es in Begleitung eines Mannes oder allein. Wiewohl die Frauen- und Geschlechtergeschichte bereits verschiedene Formen weiblicher agency ans Licht gebracht hat, bedarf es weiterer Forschung, um das ganze Spektrum der Handlungsfähigkeit von Frauen innerhalb unterschiedlicher sozialer, politischer und religiöser Konfigurationen herauszuarbeiten. Die Tagung will sich vor diesem Hintergrund den Konfigurationen weiblicher Autorität im spätantiken und frühmittelalterlichen lateinischen Europa widmen. Sie strebt an, Forschende aus dem französischsprachigen und deutschsprachigen Raum sowie aus den Teildisziplinen der Alten und Mittelalterlichen Geschichte ins Gespräch zu bringen.
Um Formen der ‚Autorität‘ genauer zu konturieren, erscheint es hilfreich, sich mit möglichen relevanten Konnotationen des Begriffs auseinanderzusetzen – nicht zuletzt da sie, wie man hinzufügen muss, im Deutschen und im Französischen durchaus unterschiedlich gelagert sind. Das Rechtslexikon Vocabulaire juridique definiert Autorität zunächst einmal als ‚die Befehlsgewalt, die Regierenden und bestimmten öffentlichen Bediensteten zusteht‘. Autorität erscheint somit als Form von Macht, die einer spezifischen, individuellen Amtsausübung zu Grunde liegt. Diese Macht kann einer Person aufgrund ihrer individuellen Persönlichkeit oder durch Erbfolge zugekommen sein, also etwa von Verwandten übertragen worden sein. Machtpositionen können auch von anderen Mächtigen verliehen oder mit Gewalt erlangt werden. Dementsprechend kann Macht viele Formen annehmen. Sie kann mit einem politischen, administrativen oder religiösen Amt verbunden sein, das die Ausübung bestimmter Amtsgewalt ermöglicht. Auch der Besitz von Vermögen und anderem wirtschaftlichem Kapital schlägt aber meist auf die Sicherung unterschiedlicher Machtpositionen durch. Weiterlesen und Quelle … (Web)