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Vortrag: Verena Weller: Von Gläubigerinnen und Schuldnerinnen: Frauen im Kreditwesen des mittelalterlichen Montpellier (1293-1348), 19.11.2025, Wien und virtueller Raum

WISO-Morgenkolloquium, Wintersemester 2025

Zeit: Mi., 19.11.2025, 9.00-10.00 Uhr
Ort: Seminarraum WISO, Hauptgebäude Univ. Wien, Stiege 6, 2. Zwischengeschoß – und virtueller Raum

Frauen als Kreditgeberinnen und Schuldnerinnen sind erst seit Kurzem ein zentrales Thema der Gender- und Mittelalterforschung. In den letzten 25 Jahren wurden vor allem inoffizielle Transaktionen und kleine finanzielle Vorgänge von Schuldnerinnen und Gläubigerinnen im Kleinkreditsektor für die Wirtschaftsgeschichte interessant. Der Vortrag rückt diese „gewöhnlichen“ Frauen in den Fokus, die im spätmittelalterlichen Montpellier als Gläubigerinnen, Schuldnerinnen oder Bürginnen wirtschaftlich aktiv waren. Grundlage der Untersuchung bilden die Notariatsregister der Stadt aus dem späten 13. und frühen 14. Jhd. – serielle Quellen, die Einblicke in die ökonomische Lebenswirklichkeit vormoderner Gesellschaften ermöglichen. Anhand ausgewählter Fallbeispiele und quantitativer Auswertungen wird gezeigt, dass Frauen trotz formaler Einschränkungen regelmäßig am Kreditwesen teilnahmen. Die Analyse verdeutlicht: Rechtliche Normen und gelebte Praxis lagen dabei oft weit auseinander.

Kommentar: Margareth Lanzinger

Moderation: Kirsten Wandschneider

Verena Weller ist Postdoctoral Research Fellow im ERC-Projekt „PatriFem. Charting Female Property and Patrimonial Rights in Law and Practice Across Western Europe (12th-16th Centuries)” an der Univ. Genua (PI: Denise Bezzina) und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Univ. Mannheim. Von August bis Dezember 2025 ist sie Fellow am WISO.

Zoom-Meeting: https://univienna.zoom.us/j/64147884198?pwd=i3H6mmou1zg5hdSddyM3WqGCuKKbdP.1
Meeting-ID: 641 4788 4198 | Kenncode: 896354

Quelle: WISO Newsletter November 2025

Buchpräsentation: Brigitte Rath: Frei denken, frei leben. Olga Misař: Aktivistin. Pazifistin. Feministin, 13.11.2025, Wien

Buch Wien. Messe und Festival (Web)

Zeit: Do., 13.11.2025, 11.00-11.25 Uhr
Ort: Die Presse Science-Bühne, Messe Wien, Hallen D + C, 1020 Wien, Trabrennstraße, U2 Station Krieau

Olga Misař gehörte zu den politisch aktivsten Frauen ihrer Zeit – nicht nur in Österreich, sondern auch international. 1919, bei den ersten österreichischen Wahlen, an denen Frauen teilnehmen durften, kandidierte sie für die Deutsche Mittelstandspartei, die den Einzug ins Parlament allerdings verfehlte. Im selben Jahr veröffentlichte sie die Broschüre Neuen Liebesidealen entgegen, in der sie Beziehungen jenseits der Ehe propagierte. Ihr Engagement für den Frieden führte sie in die Frauenliga für Frieden und Freiheit, die gewaltfreie anarchistische Bewegung und den Bund der Kriegs dienstgegner. Mit der Etablierung des austrofaschistischen Regimes fand ihre kritische Haltung gegenüber Autorität und ihre feministische Politik jedoch keinen Platz mehr. 1939 konnte sie mit ihrem Mann ins Exil nach England fliehen. Sie blieb dort – mit Unterbrechungen – bis zu ihrem Tod in der Friedensbewegung aktiv.

Moderation: Anna Katharina Laggner

  • Brigitte Rath: Frei denken, frei leben. Olga Misař . Aktivistin . Pazifistin . Feministin, Wien (Mandelbaum) 2025 (Web)

Brigitte Rath ist Historikerin in Wien mit Schwerpunkt auf Frauen- und Geschlechtergeschichte.

Konferenz: Liebe, Sexualität und Intimität im Exil | Love, sexuality and intimacy in exile, 23.-25.11.2025, Wien

Jahrestagung 2025 der österreichische gesellschaft für exilforschung (öge) – in Koop. mit dem Institut für Soziologie an der Univ. Wien, der Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus Wien und Qwien. Zentrum für queere Geschichte (Web)

Zeit: 23.-25.11.2025
Ort: Wien: Univ. Wien, Qwien und Literaturhaus

Programm (PDF)

Panels: Mixed Couples and Intimacy in situations of crisis | Medialisierungen von Queerness, Sexualität und Intimität | Queering Exile Studies | Geographies of Exile | Historische und aktuelle Perspektiven: Liebe im Kontext von Lager und Asyl | Scheinehen: Zur Zweckhaftigkeit der Intimität | Queerness, Sexuality and Gender in Ego documents | Exil- und Migrationsliteratur: Ausdrucksformen von (käuflicher) Liebe

Die Jahrestagung 2025 der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung widmet sich unter dem Titel Liebe, Sexualität und Intimität im Exil bisher wenig beachteten Erfahrungen von Geflüchteten. Sie blickt aus historischer und aktueller sowie aus interdisziplinärer Perspektive auf diese Komplexe und fragt nach emotionalen, romantischen oder körperlichen Erfahrungen. Gefühle – so hält die Historikerin Ute Frevert fest – sind schließlich handlungsmotivierend und demnach als zentrale Analysekategorie zu berücksichtigen, wenn wir agency im Exil beforschen. Dies machte nicht zuletzt auch Marion Kaplan in ihrer 2022 erschienenen Studie zum Transitland Portugal deutlich. In der mit Gefühlen von Angst, Trauer und Wut verbundenen Fluchtsituation konnten emotional communities (Barbara Rosenwein) für Stabilität und Zugehörigkeit sorgen und die Basis für innige Beziehungen bilden.
Auch die Familie, (Schein-)Ehen oder queere Netzwerke vermochten den Alltag im Exil zu erleichtern und alternative und ermächtigende Handlungsoptionen zu eröffnen. Zudem gerieten herkömmliche Geschlechterrollen vielfach ins Wanken, da nun oft Frauen – zumindest vorübergehend – die Rolle der Familienerhalterinnen übernahmen. Parallel dazu radikalisierten sich aber teils auch gewaltvolle Beziehungsformen in der sozialen Isolation des Exils, geschlechterhierarchische Strukturen konnten sich verschärfen und Männlichkeitsund Weiblichkeitsbilder sowie emanzipative Errungenschaften einen Backlash erleiden. Weiterlesen … (PDF [CfP])

Lecture: Felix Schaff: Dividing the Spoils: Inheritance Institutions and Gender Inequality before Industrialization, 18.11.2025, Vienna and virtual space

WU Kolloquium/Research Seminar in Economic and Social History; WU Wien, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Web)

Time: 18.11.2025, 17.00-18.30 Uhr
Venue: WU Wien, Gebäude D4, 3. Stock, Raum D.4.3.106 – and virtual space

Do the preindustrial roots of gender inequality lie in exogenous forces or also in human institutions? We address this question using data on women’s wealth, wages, household independence, and youth employment for an entire German state in 1545. That state straddled one of Europe’s most enduring institutional divides: the split between partible and impartible inheritance systems. Under partible inheritance, daughters received equal shares with their brothers and widows retained roughly half the marital property. Under impartible inheritance, by contrast, daughters and widows had no claim to a fixed share and were forced to bargain over property with male relatives. We find that partible inheritance made women 50 percent wealthier relative to men, 30 percent more likely to head a household independently, and 21 percent more prevalent among servant employees. The magnitude of these effects of inheritance institutions resembles the impact of major economic transformations such as the Industrial Revolution.

Attendance is open to everyone interested in the topics. For inquiries please contact geschichte@wu.ac.at

Felix Schaff is a Research Fellow at the Sustainable Cooperation (SCOOP) Centre (Univ. of Groningen) and a member of the Economic and Social History Group at Utrecht Univ.

Source: WISO-Newsletter November 2025

Tagung: Erbtöchter, 14.11.2025, virtueller Raum

Viola Pappon und Jochen Johrendt (Mittelalterliche Geschichte, Univ. Wuppertal); Henning Hufnagel (Romanisches Seminar, Univ. Zürich); Amandine Le Roux (Medieval History, Univ. Paris)

Ort: virtueller Raum – via Wuppertal
Zeit: 14.11.2025

In den letzten Jahren hat die historische Mittelalterforschung im Rahmen der Geschlechterforschung ihren Blick verstärkt auf Frauen als handelnde Personen in einer stark männlich geprägten Gesellschaft gerichtet. Dabei standen verstärkt Handlungsspielräume adeliger Frauen auf unterschiedlicher Ebene im Zentrum. Für die römisch-deutsche Königin ist nach wie vor die Habilitationsschrift von Amalie Fößel (2000) maßgeblich. Eklatant ist die Forschungslücke hingegen innerhalb der Landesgeschichte, insbesondere im Hinblick auf die sogenannten Erbtöchter.
Für die Erforschung der Erbfolgeregelungen in der mittelalterlichen Verfassungsgeschichte sind Begriffe wie „Mannesstamm“ oder „nächster Agnat“ zentral. Die weibliche Erbfolge wird jedoch häufig ausgeklammert. Und das, obwohl diese Erbtöchter einen wichtigen Beitrag zum Erhalt sozialer und politischer Ordnungen eines regionalen Gefüges leisteten. Mit „Erbtochter“ ist dahingehend nicht einfach eine erbfähige Tochter unter vielen Geschwistern gemeint, sondern die Tochter als einziges erbfähiges Kind eines Herrschers. Fälle wie die Markgräfin Mathilde von Canossa und die Königin Eleonore von Aquitanien sind hinlänglich bekannt. Im nordalpinen Reich hingegen herrscht dahingehend eine Forschungslücke innerhalb der Landesgeschichte. Dies überrascht umso mehr, bedenkt man die Häufung von weiblicher Erbfolge im gesamten Hoch- und Spätmittelalter. Die Zoom-Tagung bietet einen Einblick in die Rolle und Bedeutung der hochadligen Frau als Erbin, ihre Handlungsmöglichkeiten, die Anforderungen des männlich geprägten Umfeldes an sie sowie die methodische Erforschung dieses Nischenthemas. Es soll so gezeigt werden, dass Mathilde von Canossa oder Eleonore von Aquitanien keine Ausnahmegestalten ihrer Zeit darstellten, sondern dass Erbtöchter durchaus präsent in der Gesellschaft des Mittelalters waren.

Programm

  • 14:00: Jochen Johrendt (Wuppertal): Begrüßung
  • 14:05: Mike Richartz (Luxemburg): Gräfin Ermesinde von Luxemburg (1186-1247)
  • 14:35: Vera Dinslage (Wuppertal): Adelheid von Berg? Wie man eine Erbtochter erforscht(e) Continue reading

Vortrag: Ulrike Krampl: „eine bessere Bildung für ein wohlgeborenes Fräulein als es auf den [Karibik]Inseln möglich ist“. Transatlantische Bildungswege im ersten französischen Kolonialreich, 17.12.2025, Wien

Vortrag der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Instituts für Geschichte der Univ. Wien und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit (PDF)

Zeit: 17.12.2025, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30

Im Mai 1780 kehrt der Chevalier d’Elbo, ein aus Gent gebürtiger Kaufmann, aus Saint-Domingue nach Europa zurück mit einem besonderen Auftrag: Er soll die Tochter seiner Hauswirtin zu deren Großvater in Frankreich bringen, wo sie eine „éducation un peu plus cultivée“ erhalten soll. Sie ist eine von den vielen, freien oder versklavten Kindern, die aus allen Ecken des französischen Kolonialreichs in die Metropole zu Verwandten, in Schulen, Handelshäuser und Werkstätten geschickt wurden.
Die Praxis des Kinderverschickens war auch in Europa verbreitet; im Vortrag soll nach etwaigen, der Kolonisierung geschuldeten Besonderheiten gefragt, sowie umgekehrt die Rolle dieser Praxis im und für den Kolonialisierungsprozess selbst beleuchtet werden.

Moderation: Anton Tantner

Ulrike Krampl ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Univ. Tours (Frankreich), wo sie seit 2005 lehrt, sowie Mitglied des Forschungszentrums CeTHiS. Sie arbeitet zur Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte Frankreichs des 17. und 18. Jhds. und hat zu Magie und Glaubenspraktiken, Sinnes- und Stadtgeschichte, Arbeit, Mehrsprachigkeit und neuerdings Familiengeschichte publiziert.

Vortrag: Vida Bakondy und Martina Scholger: Bilder der Migration. Der fotografische Nachlass von Jovan Ritopečki und das digitale Bildrepositorium VISMIG, 04.11.2025, Wien

Forschungsbereich Balkanforschung des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) (Web)

Zeit: Di., 04.11.2025, 18:00 Uhr
Ort: ÖAW, PSK-Gebäude, 1010 Wien, Georg-Coch-Pl. 2, 4. Stock, Raum 4

Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte der jugoslawischen Arbeitsmigration nach Österreich sind mittlerweile gut erforscht. Neue Einblicke bieten alltags- und mikrogeschichtliche Zugänge, die historische Migrationserfahrungen sowie alltagskulturelle Praktiken und ihre transnationale Verflechtung untersuchen. In diesem Kontext rücken zunehmend visuelle Quellen ins Zentrum der Forschung, insbesondere Fotografien, die eine zentrale Rolle für die Selbstverortung in der Migration und als Kommunikationsmittel spielen.
Am Beispiel des Fotonachlasses von Jovan Ritopečki (1923-1989) geht die Historikerin Vida Bakondy dem Potential von Fotografien für die historische und kulturwissenschaftliche Forschung zur jugoslawischen Arbeitsmigration nach. Jovan Ritopečki war ein jugoslawischer Fotograf und Bildjournalist, der in den 1970er und 1980er Jahren als Bildchronist der jugoslawischen Community in Österreich bekannt wurde. Welche Erkenntnisse liefert sein fotografischer Nachlass über fotografische Praktiken, Auswahlprozesse und Strategien der Sichtbarmachung von Migration? Gemeinsam mit der Digital Humanist Martina Scholger wird im Rahmen des Vortrages auch die Konzeption und Umsetzung der digitalen Bildsammlung VISMIG präsentiert. Diese bietet eine thematisch aufbereitete Auswahl aus Ritopečkis umfangreichem Werk. VISMIG ist Teil der online Bildplattform VASE (Visual Archive Southeastern Europe) und entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Digitale Geisteswissenschaften der Univ. Graz.

Vida Bakondy ist Historikerin und Kulturwissenschafterin mit Schwerpunkt Visual Studies. Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hertha-Firnberg-Postdoc Stipendiantin im Forschungsbereich Balkanforschung des IHB der ÖAW mit dem vom FWF geförderten Projekt Visualisierung migrantischer Lebenswelten. Jovan Ritopečkis fotografische Dokumentation der Arbeitsmigration (T 1083). Publikationen u.a. Continue reading

Lecture: Boglárka Kőrösi: Parenting with physical disabilities in socialist Hungary, 20.11.2025, virtual space

ERC-research group „Democratising the family?“: Second DEMFAM Thursday talk, Elisa-Maria Hiemer, FU Berlin (Web)

Time: 20.11.2025, 4-5 PM
Venue: virtual space – via Berlin

During the final decade of Hungarian state socialism, growing social awareness, the founding of MEOSZ, and the 1981 UN International Year of Disabled Persons (IYDP) brought unprecedented attention to physical disability. Media and policy discussions increasingly depicted young people with disabilities as “rehabilitated” and ready for social (re)integration. Yet many, especially from disadvantaged backgrounds, struggled after leaving state care due to inaccessible housing, infrastructure, and limited employment.
While independent living and family formation often remained out of reach, such aspirations gained legitimacy in the 1980s. MEOSZ promoted family rights and showcased wheelchair-using parents. Drawing on archival and policy materials, I argue that conformity to heteronormative gender and family ideals served as both emancipation and destigmatization. However, a Budapest “disability housing project” established under the IYDP reveals how selective pronatalism and inflexible policies failed to meet disabled parents’ needs, exposing both their resilience and the persistence of dominant gender norms.

Feel free to share it with your networks and to visit our website for the entire program for this winter term (Web)

Contact and registration: e.hiemer@fu-berlin.de (Web)

Source: HSozKult

Tagung: „Schlüsselerlebnisse“ in Autobiografien und Biografien, 13.-14.11.2025, Innsbruck

13. Studientag der Forschungsgruppe AutoBiographie – DeRekonstruktionen der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck; Zentrum für Regionalgeschichte, Brixen/Bressanone und Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Univ. Innsbruck (Web)

Zeit: 13.-14.11.2025
Ort: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck

Programm (PDF)

  • Johanna Gehmacher (Wien): Entscheidende Momente. Zukunftsentwürfe junger Lehrerinnen im späten 19. Jhd. (Abendvortrag)
  • Michaela Krucsay (Graz): Unter anderen Vorzeichen: „Violinschlüssel-Erlebnisse“ bei Max Rostal und Hedi Gigler-Dongas
  • Annette Steinsiek (Innsbruck): Überlegungen zum Begriff und Phänomen „Schlüsselerlebnis“ in der Literaturwissenschaft
  • Maria Heidegger (Innsbruck): „Gelegenheitsursachen“ als traumatische
    Schlüsselerlebnisse? Eine Spurensuche in psychiatrischen Krankenakten des 19. Jhds.
  • Sabine Veits-Falk (Salzburg): „… eine in ihr Leben tief eingreifende Begegnung“: Maria
    Theresia Ledóchowska und das Schlüsselerlebnis, das sie zu ihren Lebensthemen brachte
  • Mathilde Schmitt (freie Wissenschafterin): Schlüsselmomente oder Krisenzeiten? Was
    Ökopionierinnen des frühen 20. Jhds. bewegte, sich dem biologischen Land- und Gartenbau zuzuwenden

Das „Schlüsselerlebnis“ als plötzliche und tiefgehende, aber auch als nachhaltig wirksame, womöglich traumatische oder fixierende Erfahrung wird in den Blick genommen, interdisziplinär und aus der Gender-Perspektive. Wie wird die Wahrnehmung von einer markanten spezifischen Wendung im eigenen oder in einem fremden Lebensverlauf aufbereitet? Sämtliche Disziplinen haben mit entsprechenden Narrativen zu tun: Die Theologie etwa untersucht das „Glaubensereignis“, die Medizingeschichte findet im Sprechen und in der Darstellung von „Krankheit“ den jeweiligen biographischen Wendepunkt. Kunstschaffende wie Musiker:innen und Literat:innen umkreisten und umkreist noch immer eine Vorstellung von „Berufung“. Wie können die einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen und wie kann „die Wissenschaft“ die Erzählung vom „Schlüsselerlebnis“ nutzen bzw. nutzbar machen?

Ringvorlesung: Gender in Bewegung(en), 11/2025-01/2026, virtueller Raum

Mareike Fingergut-Säck und Stefanie Fabian (Otto-von-Guericke-Univ. Magdeburg) (Web)

Zeit: 11/2025-01/2026, montags, 13:15-14:45 Uhr
Ort: virtueller Raum – via Magdeburg
Anmeldung: gleichstellungsbeauftragte@ovgu.de

Programm (PDF)

03.11.2025: Die vielfältigen Geschichten geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Queere Menschen und Bewegungen in Deutschland 1870-2025: Merlin Sophie Engel (Friedrich-Meinecke-Inst., FU Berlin)

10.11.2025: Warum kommen wir in der Klimapolitik nicht voran? Kritische Genderperspektiven auf den Komplex von Wissen und Macht in der Verkehrspolitik: Christine Bauhardt (Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, HU Berlin)

17.11.2025: Weiblich, politisch und stramm rechts?! – Selbstbilder und Argumentationsweisen extrem rechter Frauen: Julia Haas (Soziologin, Netzwerk femPI)

24.11.2025: Zwischen Queerfeindlichkeit und offenem Frauenhass: Positionen im zeitgenössischen Antifeminismus: Juliane Lang (Inst. für Politikwissenschaft, Justus-Liebig-Univ. Gießen)

01.12.2025: Der Marathon zur Geschlechtergerechtigkeit im Sport: Petra Tzschoppe (Sportwissenschaftlerin, Univ. Leipzig)

08.12.2025: Fahrrad-Feminismus? Radfahren und Emanzipation in Deutschland um 1900: Lars Amenda (Historiker)

15.12.2025: Geschlechterbilder im Frauenfußball – eine historische Reise zu Empowerment und neuen Vorbildern, Carina Sophia Linne (Zentrum für Deutsche Sportgeschichte, Berlin) Continue reading