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Kolloquium: Frühe Neuzeit und Geschlechtergeschichte, 12/2022-01/2023, virtueller Raum

Lehrstuhl für Frühe Neuzeit und Geschlechtergeschichte am Historischen Institut der Ruhr-Univ. Bochum; Maren Lorenz (Web)

Zeit: jeweils 18-20.00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Bochum

In diesem digitalen Kolloquium werden Forschungsprojekte aus dem Bereich der frühneuzeitlichen (Geschlechter-)Geschichte vorgestellt:

Nächste Vorträge (PDF)

  • 06.12.2022: Selina Bentsch (Basel): „Schwierig wird es wohl seyn zu bestimmen in wie fern Bildung für das weibliche geschlecht zuträglich sey“. Mädchenbildung als Altersprojekt der Baslerin Anna Maria Preiswerk-Iselin (1758–1840)
  • 20.12.2022: Benedikt Brunner (Mainz): „Our stomack stil digesting our meat, and craving for more“. Funktionen und Bedeutungsebenen des Körpers in frühneuzeitlichen Funeralschriften
  • 10.01.2023: Stefanie Wenzel (Dresden): tutela und administratio. Vormundschaftsregentschaften in Württemberg und Savoyen (1400–1700)

Link und Teilnahme
Für die Teilnahme ist keine gesonderte Anmeldung notwendig. Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich bei Zoom mit Ihrem vollständigen Namen anmelden. Den Zugang finden Sie über die Website der Veranstaltung (Web)

Der direkte Zoom-Link ist: https://ruhr-uni-bochum.zoom.us/j/69433935926?pwd=cjhyaWVIaFpqaEJKZXJneFZWUmd6dz09

Bisherige Vorträge Continue reading

Lectur series: Gender and Sexuality in (Post)Socialist Europe and the Validity of „East/West Divides“, 11/2022-01/2023, Frankfurt a.O. and virtual space

Chair of European Studies, the Viadrina Institute for European Studies (IFES), and WIDE+ (Web)

Time: Mondays, 6-8 p.m
Venue: Frankfurt a.O. and virtual space

Upcoming Lectures (PDF – with Abstracts)

  • 28.11.2022: Judit Takács (Hungarian Acad. of Science): Framing Homosexualities in Hungary since State-Socialism; Commentary: Emil Edenborg (Stockholm Univ.)
  • 09.01.2023: Agnieszka Mrozik (Polish Acad. of Sciences): Polish Communist Women in the Long Sixties: What Is Left of Their Experience for Leftist Feminism in Today’s Poland?; Commentary: Natali Stegmann (Univ. Regensburg)
  • 16.01.2023 (4-6 pm): Angelika Richter (Kunsthochschule Weißensee): The Disturbing Factor. Women artists between emancipation and patriarchy in the GDR; Commentary: Jessica Bock (Digitales Deutsches Frauenarchiv)
  • 23.01.2023: Libora Oates-Indruchová (Univ. of Graz): Continuities and Discontinuities of Feminist Thought and the “East/West Divide”: The case of Czech Society and Culture  //  Věra Sokolová (Charles Unvi.): Queer Encounters with Communist Power: Non-Heterosexual Lives and the State in Czechoslovakia, 1948-1989

The link to the Zoom-events will be announced at the IFES Website a 1-3 days head the event.

This interdisciplinary lecture series brings together historical and contemporary research perspectives and engages with the question how gender and sexuality are negotiated in the (former) state socialist countries of Europe. It is striking that gender and sexuality are repeatedly used to draw a line between a supposed „West“ or „East,“ with reference often being made to state socialism. Historians, sociologists, cultural scholars and activists will Continue reading

Ausstellungseröffnung: »Wiener Salondame? Ein Albtraum!« Lotte Tobisch – Charme, Engagement, Courage, 29.11.2022, Wien

Wienbibliothek im Rathaus; Kuratorinnen: Tanja Gausterer und Kyra Waldner (Web)

Zeit: 29.11.2022, 19.00 Uhr
Ort: Festsaal der Wienbibliothek im Rathaus

Begleit-Programm (PDF)

Lotte Tobisch-Labotýn (1926–2019) zählte über Jahrzehnte hinweg zu den prägenden Persönlichkeiten des Wiener Gesellschafts- und Kulturlebens.
Auf ihren eigenen Wunsch hin gelangte 2019 ein Teil ihres schriftlichen Nachlasses als Schenkung an die Wienbibliothek im Rathaus, der nun ergänzt um Korrespondenzen, Lebensdokumente und Fotografien aus Privatbesitz im Rahmen der Ausstellung Licht auf bekannte und weniger bekannte Aspekte ihres Lebens wirft. Mit knapp 300 oft erstmals gezeigten Exponaten sowie Audio- und Filmaufnahmen entsteht ein facettenreiches Porträt, das Tobischs vielfältigen Lebensweg von der Kindheit über ihre Schauspielkarriere, ihr privates und berufliches Netzwerk, ihre erfolgreiche Patronanz des Wiener Opernballs wie ihr langjähriges karitatives Engagement etwa als Präsidentin des Vereins »Künstler helfen Künstlern« nachzeichnet.
»Der Widerspruch zwischen meinem Temperament und meinem Äußeren muss frappant gewesen sein, denn ausgesehen habe ich wie ein Engerl«, resümierte Tobisch über ihre kindliche Aufsässigkeit, mit der sie schließlich als Jugendliche ihren Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, gegen den Willen der Eltern durchsetzte und jahrzehntelang am Theater, in Film und Fernsehen wirkte. Die große Begeisterung für Literatur und Theater brachte sie früh in Verbindung mit dem Burgtheaterstar Raoul Aslan und dem Dramaturgen und Schriftsteller Erhard Buschbeck (1889‒1960). In ihm fand Tobisch ihren Lebensmenschen, der als Unterstützer moderner Kunst und Literatur sowie als Weggefährte von Georg Trakl auch wegweisend für das intellektuell-künstlerische Milieu war, in das die Schauspielerin eintauchte. Einer ihrer Korrespondenzpartner war Theodor W. Adrono. Continue reading

Vortrag: Sarah Probst: Feminismus in der Kleinstadt. Eine mikrohistorische Spurensuche in Solothurn, 06.12.2022, Wien und virtueller Raum

WISO-Abendkolloquium, Wintersemester 2022/23 (PDF)

Zeit: Di., 06.12.2022, 18.00-19.30 Uhr
Ort: Seminarraum Geschichte 1, Universitätsring 1, 1. Stock, 1010 Wien und virtueller Raum

„Der Vortrag bietet einen Einblick in mein laufendes Dissertationsprojekt und fokussiert methodische und forschungsethische Problemstellungen. Die Aktivistinnen, deren freiwilliges Engagement ich in meiner Arbeit untersuche, waren vom vorenthaltenen Stimmrecht betroffen, von fehlenden Frauenhäusern und Anlaufstellen für frauenspezifische Fragen, Problemen und Nöten, von dominanten Männern in Machtpositionen und innerhalb der alternativen linken Bewegungen, von sexistischer Diskriminierung und sexueller Gewalt, von kleinen oder gar keinen Löhnen, kurz: sie waren betroffen von patriarchaler Gewalt, vom Patriarchat der 1970er- und 1980er-Jahren. Und sie haben sich dagegen gewehrt. War dieser Widerstand freiwillig? Oder hatten sie überhaupt eine Wahl? Welche Schlüsse ermöglicht der Zugang über die Analysekategorie Freiwilligkeit zur Feminismusgeschichte in der Kleinstadt? Und zum Schluss: (Wie) Kann eine mikrohistorische Herangehensweise für die Untersuchung der Frauenbewegung fruchtbar gemacht werden? Diese Fragen sind für meine Dissertation zentral. Im Referat werde ich ins feministisch bewegte Solothurn der 1970er- und 1980er-Jahre hineinzoomen. Im Mittelpunkt stehen Herausforderungen, die eine Kombination von Feminismus- und Mikrogeschichte mit sich bringen, sowie Chancen und Konfliktfelder, die durch die thematische und personelle Nähe von mir als Forscherin zum Untersuchungsgegenstand bedingt sind.“

  • Der Vortrag findet statt als Abendveranstaltung von dem Workshop „Formen der Arbeit: Zwischen Freiwilligkeit und Zwang“ (Web)
  • Moderation: Margareth Lanzinger

Zoom-Link: https://univienna.zoom.us/j/68503202024?pwd=YWZWUkJHb1NTTjBOcVAvcFYzaGNvdz09

Sarah Probst forscht als Doktorandin im SNF-Projekt „Freiwilligkeit und Geschlecht. Neuverhandlung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung seit den 1970er-Jahren“ Continue reading

16. Treffen des Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung, 16.12.2022, Freiburg i. Br. und virtueller Raum

Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG) – Süd (Web)

Zeit: 16.12.2022
Ort: Freiburg i. Br. und virtueller Raum
Anmeldung bis: 30.11.2022

Programm

  • 10:00 Uhr: Miriam Bräuer-Viereck und Anna Sator: Begrüßung
  • 10:15 Uhr: Muriel Lorenz (Freiburg): „Alleinstehende Frauen“, „Freundinnen“, „Frauenliebende Frauen“: Lesbische* Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1970er Jahre)
  • 11:15 Uhr: Kaffeepause
  • 11:30 Uhr: Ilona Scheidle (Mannheim/Tübingen): LesbenFrauenGeschichte in Baden-Württemberg*: Divers, mobil und performativ
  • 12:30 Uhr: Mittagspause
  • 14:00 Uhr: Karin Orth (Freiburg): Die staatliche Abschiebung von “Kriminellen”, “Vaganten” und “Liederlichen” nach Amerika im 19. Jhd.
  • 15:00 Uhr: Organisatorisches und Ausklang

Die Zugangsdaten zum virtuellen Raum erhalten Sie bei der Anmeldung bis zum 30.11.2022 an sued@akhfg.de

Kontakt: AKHFG SÜD; Koordinatorinnen: Miriam Bräuer-Viereck & Anna Sator; E-Mail: sued@akhfg.de, (Web)

Quelle: H-Soz-Kult

Tagung: Frauen und Politik in christdemokratischen und konservativen Parteien: Historische Perspektiven und aktuelle Fragen, 06.12.2022, Berlin

Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (Web)

Zeit: 06.12.2022
Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin
Anmeldung: 05.12.2022

Die Frage der politischen Beteiligung von Frauen beschäftigt die CDU spätestens seit den 1970er-Jahren, als sich die Parteispitze nach dem erheblichen Rückgang der Unterstützung durch Frauen bei den Bundestagswahlen von 1972 verstärkt um die Werbung von weiblichen Parteimitgliedern bemühte. 50 Jahre später beklagen Frauen nach wie vor ihren mangelnden Einfluss und die zu geringe Berücksichtigung bei der Vergabe politischer Ämter – und dies, obwohl mit Angela Merkel 18 Jahre lang eine Frau an der Spitze der Partei stand. Dem vorgeblichen „Frauenproblem“ der CDU steht die Tatsache gegenüber, dass die Partei in der Ära Adenauer zunächst erheblich von den Stimmen weiblicher Wähler profitierte. Auch Angela Merkel verdankte ihren Erfolg z.B. bei den Bundestagswahlen 2013 zu einem wesentlichen Teil der Zustimmung von Frauen.
Die Frage der Beteiligung von Frauen in der CDU ist von großer Bedeutung für das Problem der gesellschaftlichen Verankerung der Partei überhaupt. Vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte der CDU wollen wir in einer international vergleichenden Perspektive die Wertvorstellungen und politischen Leitbilder von Frauen aus dem christlich-demokratischen und konservativen Parteienspektrum diskutieren und dabei der Frage nachgehen, ob ein spezifisch „bürgerlicher Feminismus“ der Frauen in der CDU existiert.

Quelel: H-Soz-u-Kult

FemHistory Lab: Räume, 26.11.2022, Berlin

FFBIZ e.V. Feministisches Archiv (Web)

Zeit: 26.11.2022, 11:30 Uhr
Ort: Berlin

Wie stellen sich feministische Architekt*innen und Planer*innen die ideale Stadt vor? Warum gab und gibt es Frauen- und FLINTA-Räume? Welche Kritik gibt es daran? Wie haben Frauen in den 1970er-Jahren versucht, sich die Straße zurück zu erobern?
Lasst uns gemeinsam das Archiv befragen! An verschiedenen Stationen können die Teilnehmer:innen feministische Geschichte hören, sehen, lesen oder die Zeitzeugin Traude Bührmann interviewen. Das FFBIZ stellt Videos, Zeitschriften, Protokolle, Flyer und anderes Material aus dem Archiv zur Verfügung. Nach dem ersten „FemHistory Lab“ zum Thema „Gesundheit“ im Juli 2022 (Web), „Arbeit und Bildung“ im August (Web) und „Kunst“ im September (Web) ist das die vierte Veranstaltung dieser neuen Reihe des feministischen Archivs FFBIZ in Berlin.

Was sind die FemHistory Labs?
Die FemHistory Labs laden ein zum Eintauchen! Kopfüber in die feministische Geschichte – oder vielmehr die feministischen Geschichten Berlins. In einer Reihe von Labs zu Themen wie Kommunikation, Gesundheit, Räume, Arbeit/Bildung und Kunst wollen wir gemeinsam in alten Zeitschriften, Büchern und Protokollen versinken, an Audio- und Videostationen Radiosendungen der 1980er Jahre, Filme oder Interviews zu feministischen Perspektiven auf die Wendezeit anschauen. Außerdem könnt ihr mit Aktivist*innen, Zeitzeug*innen und natürlich miteinander ins Gespräch kommen.

Was erwartet die Besucher:innen?
Gemeinsames Erforschen feministischer Geschichte: Gespräch und Austausch mit Aktivist*innen und Zeitzeug*innen; Befragung verschiedener Medien (Radiosendungen, Videointerviews, Film usw.) und Archivmaterial; Mitgestaltung von Podcastfolgen … weiterlesen (Web)

Vorträge mit einem frauen- und geschlechterhistorischen Fokus im Winterprogramm 2022/23 der VHS Wiener Urania, 11/2022-01/2023, Wien und tw. virtueller Raum

VHS Wiener Urania (Web)

Die VHS Wiener Urania hat mit Doris Zametzer seit  2019 erstmals eine Direktorin. Gemeinsam mit der Programmmanagerin Katharina Mravlag hat sie die Themen Frauen, Feminismus und Gender verstärkt in das Programm gebracht. Neben aktuellen Fragestellungen – mit einem Schwerpunkt auf Gesundheit – umfasst das auch Vorträge mit einem frauen- und geschlechterhistorischem Fokus.

Nächste Vorträge im Wintersemester 2022/23 (Auswahl):

Ruth Koblizeck: Wer kennt diese Ärztinnen? Semmelweis, Possaner & Co, 24.11.2022 (Web)

Elisabeth Monamy: Auf den Spuren von Gertrude Bell, die um 1900 den Orient bereiste 05.12.2022 (Web)

Ruth Koblizeck: Babyklappe, Verhütung und Kinderübernahmestelle. Anonyme Geburt und Kindsweggabe einst und heute, 07.12.2022 (Web)

Ingeborg Grau: Frauen und antikolonialer Widerstand in Romanen aus Nigeria, 15.12.2022 (Web)

Manfred Draudt: Eine Engländerin in Wien. Das Kriegstagebuch von Miss Alice Frith – August 1944 bis April 1945, 11.01.2023 (Web)

Cornelia Faustmann: Von Göttinnen und Heldinnen. Die besten Geschichten aus der antiken Welt (Webinar), 19.01.2023 (Web)

Bisherige Vorträge:

Betti Hartmann: Vordenkerinnen. Philosophinnen und Physikerinnen durch die Jahrhunderte (Workshop), 30.09.2022 (Web)  Continue reading

Vortrag: Verena Lorber: Unerzählte Geschichte(n). Das Alltagsleben von „Gastarbeiter*innen“ aus dem damaligen Jugoslawien in Österreich, 17.11.2022, Graz und virtueller Raum

Geschlechterhistorischer SALON; Arbeitsbereich Kultur- und Geschlechtergeschichte, Inst. für Geschichte der Univ. Graz (Web) // (PDF)

Zeit: Do., 17.11.2022, 13.00 Uhr
Ort: Universität Graz, Attemsg. 8, SR 39.41 und virtueller Raum

Ziel dieses Vortrages ist es, den Prozess der Arbeitsmigration am Beispiel der „Gastarbeit“ in den 1960er und 1970er Jahren nach Österreich nachzuzeichnen und auf die konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitsmigrant*innen einzugehen. Trotz der Etablierung der Kategorie Geschlecht in der Migrationsforschung wurde vielfach das Klischee des männlichen Arbeitsmigranten in der Forschung und öffentlichen Wahrnehmung fortgeschrieben. Diese männliche Konnotation von „Gastarbeit“ soll kritisch hinterfragt werden, indem der Fokus auf die Beteiligung von Frauen* an dieser spezifischen Form transnationaler Arbeitsmigration gerichtet wird. Wie verliefen ihre Erwerbsbiografien? Welche Lebensstrategien entwickelten Arbeitsmigrantinnen im Laufe des Migrationsprozesses? Wie gestaltete sich ihr Leben in Österreich? Mit Hilfe von lebensgeschichtlichen Interviews wird das Thema „Gastarbeit“ aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive betrachtet.

Verena Lorber ist Historikerin. Seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Franz und Franziska Jägerstätter Institut der Katholischen Privat-Universität Linz. Dissertation zum Thema Arbeitsmigration aus Ex-Jugoslawien nach Österreich, erschienen mit dem Titel „Angeworben. ‚GastarbeiterInnen‘ in Österreich“ 2017. 2015 bis 2018 Senior Scientist für historische Migrationsforschung an der Univ. Salzburg, 2016 bis 2018 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Institut für Geschichte der Univ. Graz. Forschungsschwerpunkte: Biografieforschung und historischen Migrationsforschung mit Fokus auf Frauen- und Geschlechtergeschichte, Widerstandsforschung, Regionalgeschichte und digitale Editionswissenschaft.

Der Vortrag wird hybrid stattfinden. Online Zugang über Continue reading

Tagung: Emil/Emilie: Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg: Fürst, Literat und Kunstkenner mit fluider Geschlechteridentität, 23.-25.11.2022, Erfurt

Forschungszentrum Gotha der Univ. Erfurt, Forschungsstelle „Stadtgeschichte Gotha“ und Stiftung Schloss Friedenstein Gotha (Web)

Zeit: 23.-25.11.2022
Ort: Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt

Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) regierte von 1804 bis zu seinem Tod 1822 in bewegten Zeiten: In seine Regentschaft fiel die Besetzung Deutschlands durch Napoleon, aber auch Klassik, Romantik und restauratives Biedermeier. Ganz anders als sein nüchterner, strengmoralischer Vater war August – wie auch sein Bruder Friedrich – dem Luxus, der Mode und der Kunst zugetan, seine Phantasie war überbordend, aber auch sein beißender Witz, mit dem er manche Zeitgenossen verschreckte. August kleidete sich zuweilen als Frau, liebte Schminke und Riechstoffe, trug ständig wechselnde Perücken. Die Politik überließ er nach Möglichkeit seinen Ministern, stattdessen diktierte er Romane, Gedichte und fiktive Briefe. Zugleich war er glühender Verehrer Napoleons, selbst in den Zeiten der Befreiungskriege.
Wie soll man mit einem solchen Regenten umgehen? Den vergangenen Epochen war er peinlich, sie schwiegen über ihn, die Forschung hat ihn zumeist übergangen. Doch es ist an der Zeit, sich auf neue und unbefangene Weise dieser komplexen Persönlichkeit zu nähern: Ist seine schillernde, fluide geschlechtliche Identität zwischen Mann und Frau der Schlüssel zu seinem Verhalten? (…) Die Tagung versteht sich als Ergänzung zur Ausstellung der Stiftung Schloss Friedenstein über „Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg als Sammler“ (Web). Sie thematisiert fast alle anderen Bereiche seines Lebens und Wirkens, etwa seinen Umgang mit der Mode und mit Büchern, aber auch seine Politik, seine Verschuldung und sein Delegieren aller praktischen Dinge an seine Minister.

  • Panels: Sinnlichkeit, Obszönität, Queerness | Erziehung, Hof, Familie | Schattenseiten | Der literarische Nachlass | Politik und Residenz | Konsum und Kennerschaft
  • Programm und Quelle: (Web)