kuckuck. notizen zur alltagskultur; Mateja Marsel, Christina Sterniša und Sabrina Stranzl (Web)
Einreichfrist: 03.03.2025
Sorgen und umsorgen, fürsorgen und nachsorgen, versorgen und vorsorgen, aussorgen, besorgen und entsorgen, sorgsam sein und sich kümmern, re-produzieren, achtsam und nachhaltig agieren; diejenigen umsorgen, die sich sorgen. Sorge_Arbeit ist zentral im Zusammenleben mit Mensch, Tier, Umwelt – wir alle sorgen, sind besorgt und werden versorgt. Dennoch oder gerade weil Care_Arbeit so zentral in unseren Alltagen ist, bleibt sie oft unsichtbar oder wird als selbstverständlich angesehen. Dabei wird in Zeiten wachsender sozialer, ökonomischer, politischer Herausforderungen die Bedeutung von Care immer deutlicher und zum Ausgangspunkt von Aktivismus, Protest und der Suche nach Alternativen: Kämpfe um Anerkennung und gerechte Verteilung von Sorge_Arbeit, Kämpfe gegen die Unsichtbarkeit und Ausbeutung von weiblicher und prekärer Arbeit.
Vorstellungen und Praktiken der Sorge und des Sorgens sind nach wie vor zentral in der Konstruktion von Weiblichkeit. Die Trennung von produktiver und reproduktiver Arbeit verfestigt normative Geschlechterverhältnisse und Ausbeutung – auch in linken Bündnissen. Eine Struktur, die bis heute Einfluss auf die ungleichen Handlungsspielräume von Individuen hat. Ein Miteinander wird in aktivistischen Kontexten meist intersektional gedacht, aber nicht immer entsprechend praktiziert. Anhand der Analyse von Care_Praktiken werden die Verschleierung qua Zuschreibung eines spezifischen „Geschlechtscharakters“ (Karin Hausen), die strukturelle Entwertung und mangelnde Respektierung wie auch die Re_Produktion von rassistischen, klassistischen, sexistischen, patriarchalen Strukturen sichtbar.
Soziale und politische Bewegungen sind aus historischer und aktueller Perspektive oftmals androzentrisch dominiert, Care_Praktiken und -Politiken vergeschlechtlicht. Obwohl weiblich assoziierte Widerstandspraxen erst die Mobilisierung von breiten Widerstandsbewegungen ermöglich(t)en, finden sie dennoch bis heute häufig keine Würdigung. Ungleiche Geschlechterverhältnisse werden als ’second cause‘ behandelt, der an Bedeutung verliert, wenn es um andere politische Kämpfe geht. Frauen* betreiben (soziale) Reproduktion auf … weiterlesen (PDF).
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Quelle: Female-l