Monthly Archives: Juli 2017

CfP: Movable Goods and Immovable Property. Gender, Law and Material Culture in Early Modern Europe (1450-1850) (Event, 07/2018, London); DL: 15.10.2017

Justizia9th Conference of the European network „Gender Differences in the History of European Legal Cultures“; Conveners: Annette Cremer (Gießen) and Hannes Ziegler (London) (Web)

Venue: German Historical Institute, London
Time: 19.-21.07.2018
Abstract Submission: 15.10.2017

The history of material cultures offers important new ways of studying the significance of gender differences in the history of legal cultures by exploring new relationships between gender, law and material culture. Material and immaterial possession informs the self-image of individuals and societies, dynasties and families. A threefold scheme of legal distinction differentiates between usufruct (1), possession (2), and property (3). Yet these relationships between individuals and objects are not only relevant to civil law, but correspond to political regimes. While usufruct, possession and property thus correspond to different forms of authority and society, they also have a bearing on gender relations on different levels of society. Usually, these gendered aspects of material culture are the products of traditional proximities between certain areas of activity and related groups of objects. Communities in early modern Europe can thus be said to have a gendered and often legally sanctioned relationship to the material world and the world of objects. Read more and source … (Web)

CfP: Biography and Violence. Violent dynamics and agency in collective processes and individual life histories (Event, 02/2018, Göttingen); DL: 01.09.2017

International Conference to be held at the Center of Methods in Social Sciences (Qualitative Methods/Professorship Rosenthal) (Web)

Venue: University of Göttingen
Time: 9-10 February 2018
Abstract Subbmission: 01.09.2019

In European societies, current media reports on (civil) wars, armed conflicts, terror attacks, illegalized migration, or attacks on migrants show that physical violence and violent phenomena attract great attention, albeit often in a very charged and selective manner.

The high number of studies devoted to violent phenomena and their causes, dynamics and consequences means that today there can be no question of a general neglect of violence in the social sciences any more, at least with regard to empirical research. Much recent research in this field has focused on violence in the narrow sense of the word, meaning the social dynamics organized around physical injury to, and the vulnerability of, social actors. This conference tries to go beyond a normative perspective limited to the study of isolated “causes”, and strives to understand the interactive dynamics of violence that creates and destroys social order. In addition, increased attention is paid to the history and experiences of the actors involved, and their social networks. Read more and source … (Web)

Konferenz: Doing Gender in Exile, 18.-20.10.2017, Wien

19989296_1596145143750599_982767218944859669_nJahrestagung 2017 der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung, organisiert von deren frauenAG (Web)

Zeit: 18.-20.10.2017
Orte: Räumlichkeiten der Universität Wien
Programm und Abstracts zu den Vorträgen  (Link)
Mit dem Thema Doing Gender in Exile soll das Exil als Labor für die Transformation von Geschlechtlichkeit und sexuellen Identitäten neu in den Blick genommen werden. Unter Exilbedingungen können Menschen wesentliche Handlungsräume verlieren, aber auch gewinnen – und solch eine Neupositionierung im öffentlichen wie im privaten Raum kann Konstruktionen und Haltungen im Zusammenhang mit eigener und fremder Geschlechtlichkeit verändern. Gerade im Kontext der Exilforschung wurden diese Prozesse noch immer nicht ausreichend beachtet und analysiert. Doing Gender in Exile soll das Forschungsfeld für neue theoretische Impulse seitens der Gender Studies, der transnationalen Geschlechtergeschichte und der Migrationsforschung öffnen.

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 107: Tagebuch von Bernhardine Alma, 17. und 18. Juli 1917, Wien

NL 09 Alma Bernhardine 1917 07 17Bernhardine Alma (geb. 1895) war in einer gutbürgerlichen Wiener Familie aufgewachsen. Sie hatte keine weiterführende Schulbildung erhalten, veröffentlichte aber u. a. Fortsetzungsromane in Zeitungen. Seit Winter 1915 war sie mehrmals in der Woche als Schreiberin im Kriegshilfsdienst aktiv. Daneben besuchte sie regelmäßig verwundete Soldaten in Wiener Spitälern. Dabei hatte sie eine engere Bekanntschaft mit Jaro G. geknüpft, mit dem sie aber seit Monaten keinen Kontakt mehr hatte. In ihren regelmäßigen und ausführlichen Tagebucheinträgen gibt sie neben persönlichen Erlebnissen wie etwa den Spannungen mit anderen Frauen im Kriegshilfsdienst auch immer wieder Hinweise auf die Versorgungssituation in Wien. Mit dem Kürzel „Kohlenostbahnhof“ vermerkte sie dabei etwa den Umstand, dass sie um Feuermaterial am Bahnhof anstehen mußte.

17. Juli 1917. abends. Dienstag.
Wie soll ich Gott danken? Womit verdiene ich diese heutige glückliche Stunde? – „Und“ sagt Schillers Thekla „kann’s nicht finden, daß ich glücklich bin!“ Nein, glücklich bin ich eigentlich nicht, aber ich hatte heute ein großes und liebes Glück – und doch keine unerwartetes. Denn ich habe darauf gewartet – monatelang – und nun ist dieser schöne Augenblick gekommen – ich habe ihn wiedergesehen [Jaro G., eine Bekanntschaft, die die Schreiberin 1916 bei ihren Besuchen von verwundeten Soldaten gemacht hat], seine liebe Stimme gehört, seine geliebte Berührung gefühlt– – – Nun nachholen: Freitag beichtete ich in der Stefanskirche beim Pater K. (er nannte mir nämlich seinen Namen!) Sonntag mit Erfolg Kohlenostbahnhof, Sonntag heilige Communion. Nachmittags war Co mit der Kleinen [Schwester Cora von St., geb. 1890, mit ihrer neugeborenen Tochter] und dem Sergiusersatz S. [Sergius von St. war der Ehemann von Cora] da, der fast so langweilig [ist] wie der Milo [?] und der Ma [Mutter] sehr, sehr zuwider war – wie die Co mit der Kleinen mitunter auch.
Gestern im R.K. [Kriegshilfsdienst im Roten Kreuz] ging ich abends zum H. hinein [vermutlich ein Vorgesetzter], ihn etwas Belangloses fragen, und die P. [vermutlich eine Kollegin] nervös machen. Der H. ließ mich nicht fort, machte mir den Hof und wir lachten zusammen über die P., die draußen herum tanzte. Heute, vorm Fortgehen, ging ich wieder hinein, mich verabschieden, weil ich mir bis zum 1. August Urlaub nehme. Ich sagte, nachdem die Frl. P. nicht da sei, heute nicht so lange zu bleiben. Er war wieder reizend, hielt meine Hand fest die ganze Zeit, tätschelte sie und wieder machte mir den Hof. –
Heute, als ich von der Steg [?] nach Hause kam, war der Jaro da. Continue reading

Frauenfilmtage: „Einwurf – Frauen.Fußball.Film“. Rahmenprogramm zur Frauenfussball EM 2017, 17.07. bis 03.08.2017, Wien

Frauen Film Tage (Web)
Kurz- und Langfilme rund um das runde Leder machen gute Laune auf die Spiele der UEFA Women’s Euro 2017 in den Niederlanden. Fußball macht Freude und begeistert alle Menschen gleichermaßen leidenschaftlich, ist als Mannschaftssport wertvoll, aber auch zur Stärkung des Körpergefühls und des Selbstbewusstseins. In diesem Sinne zeigen wir nicht nur Spielerinnenporträts, sondern auch Heiteres und Feines rund um den beliebten Sport. Weiterlesen … (Web)
Programm

  • 17.07.2017: 20:15 Uhr : APROPOS OF LOGIC / WHAT MAKES US
  • 18.07.2017: 20:15 Uhr: LIBRE DIRECTO / FREISTOSS / THE BALL
  • 21.07.2017: 20:15 Uhr: SOCCER GRANNIES
  • 31.07.2017: 20:15 Uhr: LIBRE DIRECTO / FREISTOSS / WHAT MAKES US / THE BALL
  • 01.08.2017: 20:30 Uhr: DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT
  • 02.08.2017: 20:30 Uhr: BEIRUT PARC
  • 03.08.2017: 20:15 Uhr: SOCCER GRANNIES / APROPOS OF LOGIC

Buchpräsentation: Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler: Marie Jahoda. Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930. Dissertation 1932, 27.09.2017, Wien

5567.jpg.thumb-135x204-keepratioJohann Bacher, Waltraud Kannonier- Finster und Meinrad Ziegler (Hg.): Marie Jahoda. Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930. Dissertation 1932 (2017)  (Web)
Zeit: Mi., 27.09.2017, 18.00 Uhr
Ort: AK Bibliothek Wien, Lesesaal, Prinz-Eugen-Str. 20-22, 1040 Wien
Die Publikation enthält die unveröffentlichte Dissertation der österreichischen Sozialforscherin und Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001) aus dem Jahr 1932 mit 52 Protokollen über lebensgeschichtliche Interviews mit Frauen und Männern, die um 1850 geboren sind. Damit wird erstmals eine einzigartige Datenquelle erschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert, die differenzierte Einblicke in die Arbeits- und Lebensverhältnisse in Wien im Zeitraum von 1850 bis 1930 eröffnet. Sozial gehören die Befragten unterschiedlichen Gruppen der Arbeiterschaft an, den Gewerbetreibenden, den Arbeitern in Handwerk oder Industrie oder – insbesondere die Frauen unter den Befragten – der Hausdienerschaft. Die Lebensgeschichten machen die ökonomische Dynamik und die mit ihr verbundene räumliche und soziale Mobilität der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten drei Dekaden des 20. Jahrhunderts nachvollziehbar.
Der historische Text wird in drei unterschiedliche Kontexte eingebettet: Meinrad Ziegler erläutert Continue reading

Ausstellung: «Mädchen, geh in die Schweiz und mach dein Glück!» Deutsche Hausangestellte in der Schweiz, Laufzeit bis 31.10.2017, Lörrach, Schweiz

Haushaltungsschülerinnen 1917; C Sammlung Frauennachlässe an der Univeristät Wien [Zum Vollbild und Vergrößern anklicken]Dreiländermuseum Lörrach (Web)

Laufzeit bis 31. Oktober 2017
Ort: Dreiländermuseum Lörrach, Schweiz

Bis in die 1960er-Jahre hatten viele Schweizer Familien weibliche Hausangestellte, die aus Deutschland oder Österreich in die Schweiz gekommen waren. Die Ausstellung beleuchtet ihre Lebenswege. Aus welchen sozialen Milieus stammten die Frauen? Welche Beweggründe veranlassten sie fortzugehen? Wie sah ihr Arbeitsalltag in schweizerischen Privathaushalten und Gastwirtschaften aus? Wie wirkte die – auf Abwehr und Kontrolle gerichtete – eidgenössische Ausländergesetzgebung auf die Lebensbedingungen der zuwandernden Frauen? Machten sie in der Schweiz ihr Glück? Die Ausstellung begleitet fünf «Schweizgängerinnen» entlang ihrer wichtigsten Lebensstationen. Zahlreiche autobiografische Berichte, Briefe, Tagebücher und Fotografien eröffnen Einblicke in den Alltag deutscher «Dienstmädchen» in der Schweiz. Es wird deutlich, wie Continue reading

Dokumentation: DDR unterm Regenbogen, ARD, 22.07.2017, 20:15-21:00 Uhr

Untitled-1ARD (Web): DDR unterm Regenbogen: Homosexuelle in der DDR – Thema: CSD 2017 – Schwule in der DDR
Zeit: Sa., 22.07.2017, 20:15-21:00 Uhr
Ort/Fernsehsender: ARD
Homosexualität war in der DDR anfangs ein Tabu. Sie galt der SED- und Staatsführung als Überbleibsel bürgerlich-dekadenter Moral. Gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung setzten sich Schwule und Lesben zur Wehr. Die Dokumentation „DDR unterm Regenbogen“ bietet einen Rückblick auf lesbisch-schwule Geschichte in der DDR, erzählt von Nischen und Ressentiments in der sozialistischen Gesellschaft. (Quelle)

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 106: Brief von Franz Kundera an Anna Mitterhofer, 11. Juli 1917, von Podg-Paszow bei Krakow/Krakau nach Kritzendorf bei Wien

brief_franz_an_anna-2-2Der junge Zugbegleiter Franz Kundera (geb. 1896) aus Kwitkowitz im damaligen Bezirk Ungarisch Hradisch in Mähren war als Mannschaftssoldat in den Ersten Weltkrieg eingezogen. Im Sommer 1917 war er bei Krakow/Krakau stationiert. Von hier schrieb er einen Brief an Anna Mitterhofer (geb. 1900) aus Kritzendorf und erklärte ihr darin seine Liebe. Von ihrer Korrespondenz sind insgesamt 44 Schreiben aus der Zeit von Mai bis Dezember 1917 erhalten. Die Historikerin Christa Hämmerle hat diese Korrespondenz im Beitrag „‚Mit Sehnsucht wartent …‘ Liebesbriefe im Ersten Weltkrieg – ein Plädoyer für einen erweiterten Genrebegriff“ (Link) vorgestellt und kontextualisiert. Der besagte Brief von Juli 1917 kann dabei als Ganzes nachgelesen werden:

(18) 11./VII. 17 Liebstes Annerl! Vor allem grüße ich Dich herzlichst und teile mit, daß es mir ganz gut geht. Brief von Dir erhalten wofür ich bestens danke. Bin nicht böse, das Du mir solange nicht geschrieben hast den ich schreibe Dir ja jetzt auch sehr wenig da ich sehr viel Dienst hab und nur 6-7 Stunden frei. Da ist man froh wenn man ein bischen schlafen kann. War ganz erstaunt über die Nachricht von Hansl die du mir schriebst. Den das habe ich nicht gewust daß Du mit Hansl gehst. Den wie du liebstes Annerl schon selbst aus meinen Briefen bemerken kanst habe ich Dich sehr lieb. Natürlich habe ich es Dir nicht wollen schriftlich mitteilen und lieber warten bis ich nach Hause komme um es Dir liebste Annerl mündlich zu sagen und Dich fragen ob auch Du damit einferstanden bist. Mit gebrochenem Herzen schreibe ich Dir heute diesen Brief den ich sehe meine Hoffnung ist vorbei. … weiterlesen (PDF)

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CfP: An environmental history of wars in Central Europe (Publication: Hungarian Historical Review); DL: 30.09.2017

Hungarian Historical Review (2018, 3) (Web)

Abstract submission: 30 September 2017

The environmental changes of the last millennium in East Central Europe have been studied for decades, and historians, archaeologists, and natural scientists have made substantial contributions to a more nuanced understanding of the relationships between the environment on the one hand and cultural and political history on the other. Historical processes can hardly be grasped in their complexity without some understanding of the changes that have taken place in the natural environment, and yet for the most part environmental history has remained a marginal topic or perspective in the study of the history of East Central Europe. Indeed, in many countries of the region it is still regarded as an auxiliary discipline of importance primarily simply because it adds an interdisciplinary angle to more traditional historical inquiries.

Environmental history does not have a single agenda. It is neither a turn nor a paradigm in historiography. There are many ways to write environmental history. For their part, archaeologists, geologists, geographers, biologists, palynologists, climatologists etc. have made important contributions, but their work and methodologies have not yet been organized systematically to produce a holistic picture precisely because of the absence of a synthetic historical approach. Furthermore, sometimes these scientists have neglected one another’s work, and some of the different disciplines continue to arrive at contradictory findings. Read more and source … (Web)