Monthly Archives: Feber 2018

CfP: Archiving Feminist Futures – Zeitlichkeit und Geschlecht in der Kulturanalyse (Event: 11/2018, Berlin); DL: 30.03.2018

Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Koop. mit dem Inst. für Europäische Ethnologie und dem Zentrum transdisz. Geschlechterstudien, HU Berlin; Beate Binder, Silvy Chakkalakal, Urmila Goel, Sabine Hess, Alik Mazukatow und Francis Seeck

Ort: Humboldt-Universität zu Berlin
01.-03.11.2018
Einreichfrist: 30.03.2018

An den empathischen Aufrufen des vergangenen Wahlkampfs in Deutschland ‚Jetzt ist es Zeit’ bis hin zur ‚Rückkehr zur DM’ oder der ‚Wiederherstellung der Demokratie’ sieht man, wie Zeit als Idee und Ressource politisch eingesetzt wird. Bilder einer gerechteren Zukunft stehen neben solchen von einer Vergangenheit, in der alles besser gewesen sein soll. Das Hier und Jetzt soll transformiert werden, Wandel und Veränderung der Gegenwart stehen im Mittelpunkt solcher von Zeitkonzepten geprägten Kampagnen und wirken als Handlungsaufrufe. Im Zukunftsdenken, in Vergangenheitsbezügen, in der Haltung der Rückwärtsgewandtheit wie im Gestus der Verteidigung des Gegenwärtigen zeigt sich sehr deutlich, wie Zeit und Zeitlichkeit unterschiedliche kulturelle Ordnungen und Praktiken hervorbringen und In- und Exklusionsprozesse sowie Kollektivierungs- und Subjektivierungsprozesse in Gang setzen.

Die Tagung schließt an die Debatten um ‚Feminist Futures’ und ‚Queer Temporalities’ an, die anregen, Zeitlichkeit aus einer intersektionalen Perspektive zu betrachten und Zeit als vergeschlechtliches Phänomen zu begreifen. Gleichzeitig … weiterlesen und Quelle (Web).

Konferenz: 1968 – Eine weltpolitische Zäsur, 07.-08.03.2018, Berlin

Deutsche Gesellschaft e. V.; Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Web)
Zeit: 07.-08.03.2018
Ort: Berlin
Die 1960er-Jahre standen weltweit im Zeichen des Kalten Krieges und der Blockkonfrontation. Gleichzeitig wiesen sie in Ost und West den Weg zu gravierenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Mit dem Jahr 1968 verbindet sich eine besondere historische Zäsur der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte.
Im Westen war 1968 eine vornehmlich von der jungen Generation getragene Bewegung, welche die bestehenden Verhältnisse infrage stellte und mit Forderungen nach gesellschaftspolitischen Umbrüchen Massenproteste gegen die politische Klasse initiierte. Im Osten ist das Jahr 1968 mit der gewaltsamen Niederschlagung des »Prager Frühlings« durch sowjetische Truppen verbunden. Das Ende des »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« beendete zugleich die Hoffnungen der Menschen im gesamten Ostblock auf eine Reformierbarkeit der kommunistischen Diktaturen. Die Gleichzeitigkeit dieser unterschiedlichen Bewegungen prägte die folgenden Jahrzehnte in beiden Hemisphären Europas. Weiterlesen, Programm und Quelle … (Web).

Filmvorführung und Diskussion: „Suffragette – Taten statt Worte“, 20.02.2018, Wien

Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)
Zeit: Di., 20.02.2018, 19:00 Uhr
Ort: Frauenbildungsstätte Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030
Ein mitreißendes Drama über die Anfänge der Frauenrechtsbewegung zu Beginn des 20. Jhds. in Großbritannien. 1903 gründete Emmeline Pankhurst in Großbritannien die Women’s Social and Political Union, eine bürgerliche Frauenbewegung, die in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand, als auch durch öffentliche Proteste bis hin zu Hungerstreiks auf sich aufmerksam machte. Neben dem Wahlrecht kämpfte sie für die allgemeine Gleichstellung der Frau. Eine inspirierende Geschichte des Kampfs um Würde und Selbstbestimmung.
UK 2015, Regie: Sarah Gavron. Mit: Helena Bonham-Carter, Meryl Streep u.v.a.
Moderation: Edith Ertl-Hofinger, Eintritt frei, Spenden willkommen.

CfP: Paare in Kunst und Wissenschaft (Event, 10/2018, Wien); DL: 30.03.2018

DFG-Forschungsprojekt „Paare und Partnerschaftskonzepte in der Musikkultur des 19. Jhds.“. Melanie Unseld und Christine Fornoff-Petrowski, Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung, Univ. für Musik und darstellende Kunst Wien (Web)

Zeit: 04.-06.10.2018
Ort: Wien
Einreichfrist: 30.03.2018

In produktiver Arbeitspartnerschaft oder karrierebezogener Konkurrenz, emotional verbunden oder pragmatisch liiert, zum Ideal verklärt oder im Scheitern faszinierend: Wie Paare in Kunst und Wissenschaft in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und sich selbst dort zeigen, folgt zumeist klischierten Narrativen. Zugleich scheint das öffentliche Interesse an solcherart kreativen Partnerschaften nie abzuebben: Öffentlich wurde und wird verhandelt, was eine ideale Künstler/innenehe ausmache, wie das künstlerische Verhältnis zwischen Ehepartner/innen beschaffen sein solle, inwiefern sich das Modell vom Genie und seiner Muse applizieren lasse u.a.m.

Bis heute ist künstlerisch und/oder wissenschaftlich tätigen Paaren die öffentliche Faszination gewiss – von Faustina Bordoni und Johann Adolph Hasse, über Robert und Clara Schumann bis John Lennon und Yoko Ono, von Lee Miller und Man Ray, Christo und Jeanne-Claude, Marina Abramovic und Ulay bis Eva und Adele, von Paul Sartre und Simone de Beauvoir bis Marie und Pierre Curie … Weithin beherrschend dabei aber ist, sowohl in wissenschaftlichen Darstellungen als auch in populären Medien, weniger … weiterlesen und Quelle (Web).

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 124: Feldpost von Maria E. und Adolf E., 12. bis 20. Februar 1918, aus der Steiermark und aus unbestimmten Orten in Norditalien

Der Jurist Adolf E. (geb. 1885) war 1915 zum Frontdienst eingezogen worden. Er arbeitete hier „bei Gericht“, im Winter 1917/1918 hielt er sich dazu im Grenzgebiet von Slowenien und Italien auf, wo 1917 die vierte Isonzoschlacht stattgefunden hatte.  Maria E. (geb. 1890) lebte mit den 1913, 1914, 1915 und 1917 geborenen kleinen Kindern in einer steirischen Stadt. Vor ihrer Heirat 1913 hatte sie eine Ausbildung zur Klavierlehrerin absolviert. In den regelmäßigen Briefen schilderten beide ausführlich Begebenheiten aus ihrem derzeitigen Alltag und die Tagesabläufe, Adolf E. berichtete u.a. von der Zerstörung in der Region und auch von getöteten Soldaten, deren Leichen hier noch zu finden waren. Die Korrespondenz liegt in der Sammlung Frauennachlässe – in Auszügen – als PC-Abschrift vor.

12. Februar 1918, Adolf E. an Maria E.

[Meine liebe Maria!]
[…] Sonntag nachmittags sind wir nämlich, da ein schöner Tag war, auf den Monte Santo gegangen, in 3 Stunden waren wir oben, und um 1/2 8 Uhr abends wieder zurück. Am Berge oben war vor dem Kriege ein Kapuzinerkloster, Kirche und Friedhof. Wie wir oben waren, haben wir zwar Schutt u. Steinhaufen aufgetürmt gesehen, wo aber Kloster u. Kirche gestanden, konnte man nicht mehr entnehmen; überhaupt war der Weg hinauf ein Waten durch ein Meer von Steinen u. Eisen, Granate um Granate am Wege.
Durch den Marsch in der Sonne sind wir alle recht durstig geworden und so hatte ich mir schon am Wege vorgenommen, obwohl ich jetzt schon lange keinen Alkohol getrunken habe, abends in der Messe einen Wein zu trinken; das tat ich dann auch, aber wieder einmal zu gründlich. Zuerst 3/4 l gemischt mit Wasser, das wäre ja nicht schlimm gewesen; da fiel aber einem Auditor ein, daß ja eigentlich das Gericht den Friedensschluß mit der Ukraine feiern müsse und nun begann eine wütende Marsalaschlacht. Marsala ist ein starker südlicher Wein, fast wie ein Likör, als Krankenwein muß er vorzüglich sein, ich aber hatte ja schon 3/4 l gewöhnlichen Wein hinter der Binde und da habe ich aber die Schlacht als Besiegter verlassen; das Gericht zur Gänze war übergenug geschlagen und am nächsten Morgen allgemeiner Kater. Nur etwas Neues habe ich bei mir erfahren; während ich sonst im Rausche viel rede u. lustig bin, haben mir alle übereinstimmend erzählt am nächsten Morgen, daß ich nur still und fleißig gezecht, kein Wort gesprochen habe; meine Kameraden haben mich um Mitternacht nach Hause gebracht. Natürlich hatte ich gestern, – wie alle andern auch – einen ganz erbärmlichen Kater und war froh, wie ich mich nach den Amtsstunden niederlegen konnte. Dafür schau ich jetzt keinen Alkohol mehr an, ich weiß schon, Du wirst wieder sagen, bis zum nächstenmale! Doch glaube ich wird diesmal mein guter Vorsatz etwas länger halten als wie sonst. –
[…] Du fragst mich, ob Deine Briefe zensuriert werden? Das weiß ich ja nicht, möglich ist es, Zensur Continue reading

Gespräch: Andrea Ellmeier: 100 Jahre Frauenwahlrecht: endlich-berechtigt-sprechen?, 14.02.2018, Wien

Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik. Seminarraumgespräch – Denken in Präsenz (Web)
Zeit: Mi., 14.02.2018, 18:00–20:00 Uhr
Ort: Frauenbildungsstätte Frauenhetz, Untere Weißgerberstraße 41, 1030 Wien
In den Frauenhezt-Seminarraumgesprächen kann leidenschaftlich und mit Muße in Präsenz über Gegenwärtiges nachgedacht werden. Kuratiert und moderiert von Birge Krondorfer. Diesmal mit Andrea Ellmeier, Historikerin, Genderbeauftragte, Gehende.
Snacks und Getränke werden gereicht. Eintritt frei, Spenden willkommen.

Klicktipp: Votes for Women. Explore a range of articles about the campaign for women’s suffrage (UK) (Portal)

The British Library (Web)

In 1918 the Representation of the People Act granted some women the right to vote in parliamentary elections (in the UK), and the Equal Franchise Act of 1928 gave men and women equal voting rights for the first time. Explore short articles and examine scrapbooks, political pamphlets, photographs and posters to discover how suffragists and suffragettes campaigned for this democratic right.

  • Sophia Duleep Singh: princess and suffragette; by Anita Anand
  • The campaign for women’s suffrage: an introduction; by British Library Learning
  • The campaign for women’s suffrage: key figures; by British Library Learning
  • What is the difference between the suffragists and the suffragettes?; by British Library Learning
  • ‚Women quite unknown‘: working-class women in the suffrage movement; by Sarah Jackson
  • Women’s suffrage glossary; by British Library Learning
  • Women’s suffrage timeline; by British Library Learning
  • Read more (Web)

CfP: Migration, Sex, and Intimate Labor, 1850-2000 (Journal of Women’s History); DL: 01.06.2018

Journal of Women’s History Special Issue (Web)

Abstracts due 1 June 2018

The Journal of Women’s History is seeking expressions of interest to submit articles to a special issue on migration, sex, and intimate labor in the period between 1850 and 2000, in any local, national, transnational, or global context. It seeks to frame „intimate labor“ within the long history of women’s involvement in domestic and sexual markets and their movement across and within borders for myriad forms of care and body work (Boris and Parreñas, 2010). This special issue will be positioned within an emergent historiography that examines the practices, discourses, regulation of, and attempts to suppress what has come to be known as „trafficking,“ while foregrounding the ways in which a historical lens can destabilize this term.

Such research brings the gendered and sexual history of migration and labor into dialogue with new literatures on the history of globalization, capitalism, citizenship, and mobility. It also speaks to Continue reading

CfP: ‚1968‘ – Aufbrüche in den Arbeitswelten (VII. Fachtagung „Neue Perspektiven auf die Gewerkschaftsgeschichte“, Düsseldorf); DL: 15.04.2018

Kooperationsprojekt „Jüngere und jüngste Gewerkschaftsgeschichte“ der Hans-Böckler-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung (Web)

Ort: Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Zeit: wird bekannt gegeben
Einreichfrist: 15.04.2018

2018 jähren sich die Ereignisse der globalen Jugendrevolte von 1968 zum fünfzigsten Mal. Die Chiffre 1968 ist dabei häufig auf studentische Proteste fokussiert und begrenzt. Gerd-Rainer Horn hat hingegen von einem „spirit of ‘68‘“ gesprochen, der in vielen Ländern, besonders südeuropäischen, auch Demokratisierungsbegehren und Unruhe in Betrieben bewirkte. In und für die BRD sind allerdings Erzählungen dominierend, in denen vor allem das Scheitern eines Bündnisses von Studierenden und Arbeiterschaft ausgemacht wird (Marica Tolomelli). Die Tagung möchte diesen Befund kritisch hinterfragen.

Demokratisierungsimpulse und gesellschaftliche Aufbrüche waren ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, das sich nicht allein an radikalen Bekundungen von Organisationen messen lässt. Auf der Tagung soll vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen „Fundamentalpolitisierung“ (Bernd Faulenbach), die einer „Fundamentalliberalisierung“ (Ulrich Herbert in Anlehnung an Jürgen Habermas) sicherlich vorgängig war, politik-, kultur- und sozialgeschichtliche Prozesse und Entwicklungen in den Arbeitswelten der Jahre um 1968 in den Blick nehmen. … Weiterlesen und Quelle (Web).

CfP: Inclusion and Exclusion. New Perspectives in History and Sociology (Event: 07/2018, Bielefeld); DL: 25.02.2018

10th Annual Seminar of the Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) (Web)

Time: 5–7 July 2018
Venue: Bielefeld University, Germany
Proposals by 25 February 2018

Inclusion and exclusion represent pervasive and recurrent phenomena in present and past societies, and thus are of concern to scholars from different disciplines. Especially in recent decades, both phenomena have been gaining more attention in history and sociology, spreading in academic debates beyond disciplinary borders and reaching the public sphere and the political arena as well. Historical reconstructions, studies on social inequalities, and public policies have thus profited in referring to inclusion and exclusion as central analytical categories or even as more generally inspiring terms. Nonetheless, their epistemic potential still appears far from being completely explored in empirical and theoretical analysis, and – as ongoing research confirms – inclusion and exclusion assume a pivotal position on the international research agenda in and between both history and sociology. Read more … (PDF)