Monthly Archives: April 2019

CfP: Gendered Innovations? Geschlechter- und feministische Perspektiven in den Sozial- und Geisteswissenschaften (Event, 10/2019, Bochum); DL: 15.06.2019

Ruhr Universität Bochum

Ort: Ruhr Universität Bochum
Zeit: 17.–18.10.2019
Einreichfrist: 15.06.2019

Schenkt man den Selbstbeschreibungen in der Frauen- und Geschlechterforschung Glauben, so gehören die Sozial-und Geisteswissenschaften zu den Fächergruppen, in denen feministische Ansätze und Geschlechterperspektiven den größten Niederschlag im Wissenschaftsbereich gefunden haben, und auch die erreichte Geschlechtergleichstellung scheint hier in allen Statusgruppen vergleichsweise komfortabel zu sein. Als „Problemfächer“ in Bezug auf die Gleichstellung und die Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung gelten hingegen die Natur- und Technikwissenschaften. Diese Haltung wird auch in der Wissenschafts- und Gleichstellungspolitik vertreten und beeinflusst die Ausrichtung öffentlicher Programme zur Forschungs- und Gleichstellungsförderung.

Doch wie weit ist es im deutschsprachigen Raum tatsächlich mit der Entwicklung und Etablierung feministischer Ansätze und Geschlechterperspektiven in den Sozial- und Geisteswissenschaften gediehen? Wie erfolgreich ist die feministische Kritik darin gewesen, das Wissen, das in diesen Fächern als autoritativ und exzellent gilt, zu verändern, ja, zu transformieren? Wie ist der Stand der Geschlechtergleichstellung in diesen Fächern? Welchen Einfluss hat die begrenzte Präsenz von Frauen in den Schlüsselbereichen der Forschung in diesen Fächern auf die Möglichkeiten, sozialen und politischen Wandel zu analysieren? Wenn „Geschlecht“ als analytische Kategorie marginalisiert oder gar ignoriert wird, (wie) können diese Fächer einen bedeutsamen Beitrag zum Verständnis und zur Lösung von Geschlechterungleichheit in der Gesellschaft leisten? Und wie steht es mit … weiterlesen (PDF).

Filmvorführungen: Nils Olger: Die eiserne Kassette, 07. und 11.05.2019, Wien

Vorführungen im Rahmen des 27. Jüdischen Filmfestivals Wien (Web)
Zeit und Ort: Di., 07.05.2019 um 20:15 Uhr im Votiv-Kino
Zeit und Ort: Sa., 11.05.2019 um 18:00 Uhr im Metro-Kino
Anschließend jeweils ein Gespräch mit Nils Olger
Die eiserne Kassette, Dokumentarfilm, 102 Min., dt./it. OF m. engl. UT; A/D 2018; Drehbuch und Schnitt: Nils Olger; Kamera: Nils Olger, Juri Schaden und Thomas Marschall; Musik und Ton: Vinzenz Schwab; Mastering: Oliver Brunbauer
Titelgebend für den Film ist eine eiserne Kassette mit Fotonegativen. Auf ihnen zu sehen sind die Kriegsfotografien des verstorbenen Großvaters von Regisseur Nils Olger. Dieser zeichnet mit der Akribie eines Historikers und mit der Vehemenz eines Antifaschisten die Spur der Verwüstung nach, welche die 16. Panzerdivision „Reichsführer SS“ in Ungarn und Italien hinterließ. Sein Großvater war Arzt und SS-Hauptscharführer dieser berüchtigten Division. Kommandant war der Kriegsverbrecher Walter Reder, der 1985 aus der italienischen Kriegsgefangenschaft entlassen und von Außenminister Frischenschlager in Ehren empfangen wurde. Dieser Skandal ging als „Reder-Frischenschlager Affäre“ in die Geschichte ein.
Der Filmemacher spricht mit der Großmutter, mit Historikern und mit den Nachkommen der Opfer, voller Sorgfalt, frei von Pathos und dennoch persönlich.

Buchpräsentation: Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr und Elke Rajal: »Arbeitsscheu und moralisch verkommen«. Verfolgung von Frauen als »Asoziale« im Nationalsozialismus, 07.05.2019, Graz

Institut für Konfliktforschung (IKF) – KFU Graz (Web)

Zeit: 07.05.2019, 18:00 Uhr
Ort: Karl-Franzens-Universität Graz, RESOWI-Zentrum, Universitätsstr. 15
Die Buchpräsentation ist gleichzeitig die Finissage der Ausstellung „asozial“, die seit März 2019 an der KFU-Graz (RESOWI) gezeigt wird. (Web)
Die nationalsozialistische Idee vom »reinen Volkskörper« kannte viele Ausschlusskriterien. In erster Linie waren sie ­rassistisch begründet und die »Volksgemeinschaft« daher exklusiv »arisch« konzipiert, in zweiter Linie galt es, die »schädlichen Elemente« innerhalb der eigenen Reihen zu ­entfernen. Darunter fielen auch Frauen, die aufgrund ihrer vermeintlich fehlenden Arbeitsmoral (»arbeitsscheu«) oder eines »amoralischen« Lebenswandels in den Fokus der ­Behörden gerieten. Dieses Verhalten wurde als »gemeinschaftsfremd« eingestuft und seine erbliche Veranlagung zu belegen versucht. Einweisungen in Arbeitsanstalten, Gefängnis- und KZ-Haft wie auch Zwangssterilisationen waren die Folgen.
Beispiele aus den Gauen Wien und Niederdonau belegen zahlreiche dieser Frauenschicksale und das mit der Verfolgung verbundene behördliche Prozedere. Gerichtsverfahren und die Abwicklung von Entschädigungsanträgen zeigen, dass die Stigmatisierung von Frauen als »asozial« auch nach 1945 anhielt und auf vielen Ebenen nachteilige Folgen für Frauen hatte. (Link zur Verlagsbeschreibung)

Buchpräsentation: Petra Unger: Frauen Wahl Recht. Eine kurze Geschichte der österreichischen Frauenbewegung, 25.04.2019, Wien

Volkskundemuseum Wien; Veranstaltung im Rahmen der Austellung „Sie meinen es politisch“ (Web)
Zeit: 25.04.2019, 18.30 Uhr
Ort: Volkskundemuseum Wien, Laudongasse, 1080 Wien
Klappentext: „Frauen wird jahrhundertelang Vernunft und politische Handlungsfähigkeit abgesprochen. Ausgeschlossen von gleichberechtigter Teilhabe an Gesellschaft, Wirtschaft und Politik kämpfen Frauen unermüdlich um Anerkennung und Rechte. 1918 wurden diese Kämpfe von Erfolg gekrönt. Die österreichische Frauenbewegung erringt mit der Einführung des Frauenwahlrechts erstmals die völlige Gleichstellung als Bürgerinnen. 1919 ziehen die ersten Frauen in das österreichische Parlament ein und erstreiten in den darauffolgenden Jahrzehnten längst notwendige Gesetze und grundlegende Verbesserungen der Lebensbedingungen für Frauen – und für Männer.
Petra Unger, Kulturvermittlerin und Begründerin der Wiener Frauenspaziergänge, verbindet in dem Buch anhand der Geschichte des Frauenwahlrechts Frauenbewegungs- mit Demokratiegeschichte – von Aristoteles und Thomas von Aquin bis Johanna Dohnal und der Autonomen Frauen­bewegung.“ (Link zur Verlagsbeschreibung)

Klicktipp: Digitale Bibliothek des Volkskundemuseum Wien (Datenbank und Publikationen in Open-Access)

Volkskundemuseum Wien (Web)

Das Volkskundemuseum Wien stellt seit April 2019 auf seiner Website die eigenen Publikationen kostenlos online zur Verfügung.

Digital veröffentlicht werden dabei die Publikationen aus der Verlagstätigkeit des Museums und des Vereins für Volkskunde sowie jene des ehemaligen Ethnographischen Museums Schloss Kittsee.

Aufgenommen sind damit Informationen zu mehr als 500 verschiedenen Titeln. Konkret sind das 206 Ausstellungskataloge, 75 Ausgaben der Nachrichten des Museums, 120 Ausgaben der Zeitschrift für Volkskunde und 119 Ausgaben der Schriftenreihe. Viele dieser Publikationen sind in ihren Druckausgaben inzwischen vergriffen.

Gut die Hälfte der Titel ist auch bereits im Volltext online verfügbar gemacht worden. Dieser Bestand wird laufend ergänzt. (Link)

Die Recherche ist per Volltextsuche möglich. Damit können die Metadaten und der Volltext aller digitalisierten Titel nach bestimmten Begriffen bequem durchsucht werden. Die Treffer im Volltext sind farblich hervorgehoben und können seitenweise angewählt werden. In der Übersicht der Filter ist auf einen Blick ersichtlich, wie oft eine Autorin/ein Autor, ein Verlag, ein Schlagwort oder ein Erscheinungsjahr vorkommt.

Zu den eigenen Publikationen bietet die Kategorie „Bibliotheksbestand“ Digitalisate von derzeit 8 ausgewählten Publikationen aus der Museumsbibliothek. (Link)

Klicktipp: Zeitschrift für Menschenrechte (zfmr) (Ausgaben in Open-Access)

Zeitschrift für Menschenrechte (zfmr) (Web)

Die zfmr erscheint seit 2007 in jährlich zwei Ausgaben mit einem jeweils thematischen Schwerpunkt. Alle Nummern sind in Open-Access auch online verfügbar. (Link)

Die zfmr versteht sich als Forum, in dem aktuelle und offene Menschenrechtsfragen der sozialwissenschaftlichen Analyse und Reflexion zugeführt werden. Die Zeitschrift vertieft die Debatte um die Menschenrechte und die Menschenrechtspolitik in der Politikwissenschaft und in benachbarten Disziplinen. Die zfmr umfasst theoretisch wie empirisch fundierte Beiträge zur historisch-systematischen Entwicklung, zur Legitimation, Interpretation und Umsetzung sowohl der bürgerlich-politischen als auch der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte und schließt damit an den internationalen Menschenrechtsdiskurs an.

Ziele: Die zfmr möchte einen Beitrag leisten zur wissenschaftlichen Grundlegung der Menschenrechte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die zfmr setzt sich ein für die Vertiefung des Politikfeldes „Menschenrechte“ in der Politikwissenschaft und in benachbarten Disziplinen.

Zielgruppe: Wissenschaftler/innen, Lehrende und Studierende der Politikwissenschaft und benachbarter Disziplinen, etwa der Geschichte, Philosophie, Soziologie und der Rechtswissenschaft. Entscheidungsträger/innen und Multiplikator/innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die an wissenschaftlichen Expertisen zu Menschenrechten und zur Menschenrechten arbeiten.

CfP: Migration, Exile, and Diaspora in Historical Perspective (Event, 08/2019, Budapest); DL: 14.06.2019

Annual Undergraduate Conference; Department of History at the Central European University (Web)

Venue: Central European University, Budapest
Time: 11.-14.08.2019
Proposals by: 14.06.2019

„The twenty-first century will be the century of the migrant.“ Thomas Nail’s statement in his recent inspiring study The Figure of the Migrant (2015) speaks about the present and the future. To gain a deeper and more informed understanding of this hallmark process of our times and counteract biases inferred by short-term interests, however, it is important to consider the history of migration. It goes back to the earliest periods of human history and has been a constitutive element of it ever since. It has taken a wide variety of forms from expulsion and eviction through economic and cultural mobility to colonization and conquest. It has had a decisive and transformative impact on society, economy, law, landscape, and culture for all parties involved.

Our conference aims at examining the main reasons, the push and pull factors that drove individuals, families, smaller or bigger communities, ethnic and religious groups to seek out for new abodes temporarily or in the long run. We invite speakers to address the issue of migration, exile, and diaspora in all periods of history, and with the methods of all branches and disciplines of the humanities and social sciences, including but not restricted to archaeology, art history, historical geography, social, political, religious, intellectual, and cultural history. Presentations should preferably go beyond being merely descriptive: individual case studies can still address the complexity of factors that impacted these communities, or apply a comparative perspective on the topic. Papers discussing the impact of migration and dislocation on various aspects of life of these groups, as well as on their place of origin and the host societies, are also welcome. Continue reading

Workshop: Bewegung im Druck, 11.05.2019, Wien

STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung. Workshop aus der Reihe “Unser Papier spricht zu Dir!” (Web)

Zeit: Sa., 11.05.2019, 10:00-16:00 Uhr
Ort: STICHWORT, Gußhausstr. 20, 1040 Wien
Anmeldung: bis 29.04.2019
Wie wurden die Flugblätter, Plakate und Aussendungen der Neuen Frauenbewegung in den frühen Jahren produziert? Wer stand hinter den Impressi? Stimmt es, dass Aussendungen anfangs kopiert wurden und erst in späteren Jahren gedruckt? Und was können wir aus den verschiedenen Herstellungsverfahren schließen?
In diesem Archivworkshop geht es um technische und um kollektive Produktionsbedingungen von Dokumenten der Bewegung. Flugblätter und Zeitschrifte, Plakate und Protokolle, Infoblätter und anderen Quellen im Archiv erzählen – abgesehen von ihren Inhalten – auch die Geschichten ihrer über die Jahrzehnte veränderten Herstellungsweisen und -prozesse. Und auch das ist Teil der Geschichte der sozialen Bewegungen des späteren 20. Jahrhunderts.
Der Workshop wird von Margit Hauser und Andrea Zaremba geleitet. Im Programm wechseln archiv-fachliche Inputs mit Sequenzen, in denen die Teilnehmer_innen selbst mit Quellen arbeiten können. Die Ergebnisse und Ideen werden dann gemeinsam in der Gruppe diskutiert.
Begrenzte Teilnehmer_innenzahl, Anmeldung per E-mail an <office@stichwort.or.at> erbeten bis zum 29. April 2019, Unkostenbeitrag: € 10 bzw. € 15 mit vergünstigter Halbjahreskarte, jeweils inklusive einem kleinen Mittagsimbiss. Kein archivbezogenes Vorwissen erforderlich. Nur für Frauen*.

Vortrag: Anna Echterhölter: Pazifik und Bezirksamt. Eine Umfrage zu indigenem Recht in der Kolonie Deutsch-Neuguinea, 08.05.2019, Wien

Vortrag im Rahmen der Reihe „Geschichte am Mittwoch“, Institut für Geschichte an der Universität Wien (Web)

Ort: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30
Zeit: 08.05.2019, 18.30 s.t.–20.00 Uhr

  • Moderation: Hermann Mückler

Als der Bezirksamtmann Arno Senfft vom Reichskolonialamt in Berlin aufgefordert wird, einen standardisierten Fragebogen über die „Rechtssitten der Eingeborenen“ zu beantworten, stößt er mehrfach an Grenzen der Übersetzbarkeit. Auf der pazifischen Insel Yap besteht keine politische Struktur, die zentral für alle Bewohner/innen zu sprechen vermöchte. Senfft behalf sich mit Antworten, denen mehrere lokale Würdenträger zustimmen konnten und übermittelte Informationen zu Verwandtschaft und Besitz, zu Strafen und Ökonomie, zu Schenkungen und Zahlungsmitteln nach Europa zurück. Eine der besten Bearbeitungen dieses Materials gelang nach zeitgenössischen Kritiken dem in Wien ausgebildeten Juristen und Ethnologen Richard Thurnwald, der die Kolonie Deutsch Neuguinea lange im Auftrag unterschiedlicher Museen bereist hatte.
Von den 400 Exemplaren des sogenannten „Köhler-Fragebogens“, die auf Beschluss des Reichstages 1907 versandt wurden, blieben viele unbeantwortet. Dennoch gilt die in Teilen erhaltene Datensammlung als entscheidender Schritt zur Etablierung der vergleichenden Rechtswissenschaft. Sie erschloss seit Ende des 19. Jahrhunderts die muslimischen oder skandinavischen Systeme in einem Zuge mit den Gewohnheitsrechten schriftloser Kulturen – letzteres Hand in Hand mit den Behörden. Welche neuen Hebel entstanden aus dieser bürokratische Wissensproduktion für die Kolonialpolitik? Etablierte diese Umfrage das Recht der Indigenen gleichwertig oder blieb die Multinormativität eine Chimäre?
Zur Vortragenden: Anna Echterhölter ist Continue reading

Klicktipp: OutHistory.org (Portal)

OutHistory.org (Web)

The portal tells stories about people in the past (in the US) who identified as lesbian, gay, bisexual, or transgender; and people who did not conform to dominant norms of sexuality and gender.
OutHistory.org is a non-profit organization. It was founded in 2008 by Jonathan Ned Katz, author of the groundbreaking publication „Gay American History“ (1976). Read more … (Web)

Oral Histories (Web)

The website contains various resources. A core are 19 oral histories from the LGBT movement

Some „Highlight“ Articels (Web)

  • Native American LGBTQ+ Americans, 1528-1976, by Jonathan Ned Katz
  • Gender Benders, 1782-1920, by J. N. Katz
  • Colonial America: The Age of Sodomitical Sin, 1607-1783, by J. N. Katz
  • Aspects of Queer Existence in 19th-Century America, by Rich Wilson
  • Moreau de Saint-Méry and the „Unnatural Practices“ of American Women, 1793-1798, by J. N. Katz
  • Transgender Children in Antebellum America, 1776-1861, by Jen Manion
  • Alexander Hamilton and John Laurens, 1779-1782, by J. N. Katz
  • Miss Willson and Miss Brundage, 1800-1825, by J. N. Katz
  • Prison Sex and Solitary Confinement in Pennsylvania, 1790-1829, by Jen Manion
  • Peter Sewally/Mary Jones, June 11, 1836, by J. N. Katz and Tavia Nyong’o
  • Carroll Smith-Rosenberg and „The Female World of Love and Ritual,“ A 2021 Interview by Matthew Hauptman
  • Melville’s Secret Sex Text: Decoding His 1849 Novel Redburn, by J. N. Katz
  • Revolution: American Colonial Settlers Make a New Nation, 1775-1860, J. N. Katz
  • Timeline: Transgender History

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