Monthly Archives: Jänner 2021

CfP: Schülerinnen- und Schülerleben im 19. und frühen 20. Jhd. (Event, 09/2021, Hamburg); bis: 31.03.2021

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg: Carola Groppe und Daniel Gerster

Ort: Hamburg
Zeit: 23.-24.09.2021
Einreichfrist: 31.03.2021

Schülerinnen und Schüler sind in der historischen Forschung bislang vorwiegend als abstrakte Größe in Erscheinung getreten. Sie firmieren meist als Objekte schulischer und elterlicher Bildungs- und Erziehungsziele und/oder als quantifizierbare Gruppen der Bildungsplanung und -verwaltung. Als eigenständige Akteurinnen und Akteure sind sie bislang von der Geschichtswissenschaft und Historischen Bildungsforschung selten in den Blick genommen worden. Der Workshop möchte sich vor diesem Hintergrund mit der Frage befassen, wie sich Aufwachsen, Alltagsleben und Freizeitverhalten von Schülerinnen und Schülern höherer Schulen im deutschen Sprachraum im 19. und frühen 20. Jahrhundert (bis in die 1930er Jahre) gestalteten und welche Wege ihrer Erforschung es gibt.

Das Interesse des Workshops richtet sich grundsätzlich auf sämtliche Aspekte und Beziehungen des Schüler- und Schülerinnenlebens in Schule, Familie und Freizeit. Zu fragen wäre unter anderem: Mit wem verbrachten Schülerinnen und Schüler ihre Zeit innerhalb und außerhalb des Unterrichts? Welche institutionellen, aber auch informellen Zusammenhänge bestanden in der Schule (schulische Aktivitäten und Schul-Vereine, jugendliche Zirkel), aber auch darüber hinaus? Welcher Art von Aktivitäten gingen Schülerinnen und Schüler außerhalb des Schulunterrichts nach? Wo fanden diese statt? In welchem Verhältnis standen sie zu familialen Milieus und Schultypen? Und welche Bedeutung (sofern nachweisbar) hatten die Beziehungen, Vergemeinschaftungen und jugendspezifischen Praktiken in ihrer Sozialisation?

Konkrete Themen, anhand derer die Fragestellung(en) des Workshops untersucht werden können, wären unter anderem:

  • formelle und informelle Schülerzusammenschlüsse wie Klassengemeinschaften, offizielle Schülervereine (Sport- und Theatergruppen usw.), informelle (behördlicherseits verbotene) Schülerverbindungen, außerschulische Gruppen wie der Wandervogel
  • Unterkünfte für Schülerinnen und Schüler wie Internate, Pensionate, Pensionen und Buden
  • gleichgeschlechtliche Freundschaften von Schülerinnen und Schülern, Formen und Charakter von Peerbeziehungen Continue reading

Lecture: Irene Cieraad: An anthropological perspective on gender and the material culture of the home, 14.01.2021, virtual space

Institut für Europäische Ethnologie an der Universität Wien
Zeit: Do., 14.01.2021 um 17:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien; Link zum Livestreem
Das Kolloquium des Instituts für Europäische Ethnologie an der Universität Wien hat im WiSe 2020/21 den Fokus auf den Themen „Theorien, Politiken und Praktiken des Wohnens. Interdisziplinäre Überlegungen zum Wohnen“. Den nächsten Vortrag dazu hält die niederländische Anthropologin Irene Cieraad.
Einladung als PDF (Link)
Beschreibung: „A curated exhibition on 50 years of dwelling history in the garden cities of Amsterdam will be the focal point of this presentation in explaining the historic and above all social relation between the micro perspective of the individual domestic interior and the macro perspective of housing and urban planning. Not only the material culture of housing and home is pervaded by the gender ideology of the time, but also the urban planning of the Amsterdam garden cities. Irene Cieraad will present two alternating home ideals which have dominated the modern history of dwelling and will do so in the near future.“
Irene Cieraad is a cultural anthropologist and Senior Researcher in the faculty of architecture of Delft University of Technology, the Netherlands. She is the editor of At Home: An Anthropology of Domestic Space (Syracuse University Press) and has published widely on the modern history of the Dutch domestic interior. In 2000 she collaborated in a national exhibition on the domestic interior and in 2001 she curated the exhibition on 50 years dwelling history in the Amsterdam garden cities.
 

Discussion: Beyond silences: Retrieving women’s voices in African political history, 12.01.2021, virtual space

Working group on the Power of Sources in African studies; University of Vienna (Web)
Time: 12.01.2021, 17-19.00 Uhr
Venue: virtual space, via Vienna
Since the 1970s, scholars have raised awareness about the gender biases of archival sources, especially when it comes to colonial, postcolonial, national or diplomatic archives. They have shown that women’s invisibility did not mean an absence of traces, and advocated innovative methodologies and the search for unusual sources to reconstruct women’s lost voices in African history.
The discussion’s guest speakers work on African women’s voices in various historical, geographical and more importantly political contexts, and with many different sources (public archives, literature, autobiographies…). They will share their insights on how to retrieve, create or re-interpret sources about women’s power and how to find new conceptual tools to complicate political narratives.
Speakers

  • Anna Adima, Doctoral researcher, Univ. of York
  • Marciana Nafula Were, Lecturer, Tom Mboya Univ. and Stellenbosch Univ.
  • Immanuel Harisch, Doctoral researcher, Department of African Studies, Univ. of Vienna

The discussion will be informal (short presentation of archives/sources; Q&A). This working group doesn’t mean you have to work: Just come join us to listen and/or contribute to a friendly discussion where students, researchers and professors are all welcome. Registration to access the online meeting here.
Kontakt: anais.angelo@univie.ac.at

Tagung: Zwang zur Erziehung, 11.-12.02.2021, virtueller Raum

Oliver Gaida, HU Berlin; Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann, Europa-Univ. Flensburg; Julia Reus und Anna Schiff, Ruhr-Univ. Bochum
Zeit: 11.-12.02.2021
Ort: virtueller Raum, via Flensburg
Anmeldung bis: 31.01.2021
Bei der Tagung sollen durch verschiedene thematische und zeitliche Zugänge neue Erkenntnisse zur institutionalisierten (Zwangs-)Erziehung Jugendlicher im 20. Jhd. zusammengetragen werden. Die Kombination von Langperspektiven und exemplarischen Untersuchungen bestimmter regionaler, institutioneller oder pädagogischer Praktiken soll dabei zum Verständnis von (Dis-)Kontinuitäten und Besonderheiten bzw. Überschneidungen verschiedener Zwangserziehungssysteme beitragen.
Programm (als PDF)
Do., 11.02.2021

  • ab 12:30 Uhr: Einwählen; 13:00 Uhr: Begrüßung

13:30 Uhr: Panel 1

  • Michaela Bräuninger: Zwang zur Erziehung. Die protestantische Erziehung von „sexuell verwahrlosten“ und „gefallenen“ Mädchen“ in Schleswig-Holstein 1900 bis 1970
  • Salome Raczek: Mutterschaft im Spannungsfeld der westdeutschen Fürsorgeerziehung. Befunde aus einer qualitativen Aktenanalyse zur westdeutschen Heimerziehung

15:30 Uhr: Panel 2

  • Jens Kolata: Disziplinierungspraxen und soziale Normen in der ‚Geschlechtskrankenfürsorge‘ in Frankfurt am Main 1927-1953
  • Jonathan Holst: Die Kinder vom Hesterberg

17:30 Uhr: Abendvortrag

  • Britta-Marie Schenk: Zwischen Sozialdisziplinierung und Selbstbestimmung. Obdachlose Jugendliche im 20. Jhd.

Fr., 12.02.2021

  • 9:00 Uhr: Annette Eberle: Zwangserziehung gegen Kinder und Jugendliche als Objekte des „Rechts auf Erziehung“. Die Sicht ehemaliger Heimkinder auf die Kontinuitätslinien zwischen Diktatur und Demokratie in der Nachkriegszeit der 1950er bis 1970er Jahre. Fallbeispiele aus Bayern

10:15 Uhr: Panel 3 Continue reading

Klicktipp: „(Un-)Sichtbar? Weiblich* und migrantisch in Sachsen: DDR. Transformationszeit. 30 Jahre darauf“ (Interviews, Film und Stadtplan)

Frauenstadtarchiv Dresden (FSA) (Web)

Beschreibung: „Das Thema weibliche* Migration in Sachsen erhält in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit. Trotzdem gibt es in der Forschung und öffentlichen Wahrnehmung noch große Leerstellen zu Perspektiven und Strukturen von Migrantinnen*. Frauen* sind zwar mitgemeint, wenn es um Migration geht, ihre Erfahrungen, die sie aufgrund ihres Geschlechts machen, bekommen jedoch keine hinreichende Aufmerksamkeit. Auch die Verbindung zwischen Rassismus, Kulturalismus und Sexismus findet in diesem Zusammenhang noch zu wenig Beachtung. Ebenso fehlt es an zugänglichem Ego-Material wie z.B. Fotografien oder auto/biografische Texte der betreffenden Personen.

Im Rahmen des Projekts ‚(Un-)Sichtbar? Weiblich* und migrantisch in Sachsen‘ werden die Erlebnisse und Erfahrungen migrantischer Frauen* in Dresden in den Fokus gerückt und so ihre Bedeutung als Teil der (deutschen) Frauen*- und Geschlechtergeschichte verdeutlicht. Es werden einem mehrheitsgesellschaftlichen Blick Geschichten und Selbstbilder entgegengesetzt, die den eigenen Vorstellungen der Beteiligten entsprechen.“

Auf der soeben online gestellten Website präsentiert das FSA die im Projekt entstandenen Materialien:

  • Interviews: In 6 audio-Interviews erzählen migrantischen Zeitzeuginnen* von den unterschiedlichen Gründen und Zeiten, aus und in denen sie nach Dresden gekommen sind. Einige der Frauen* leben seit Jahrzehnten hier, einige erst wenige Jahre. Ihre Geschichten sind so individuell wie ihre Erfahrungen als Migrantinnen*. Ihr gemeinsamer Verbindungspunkt ist die Stadt, in der sie leben. Auf der Website sind Ausschnitte der Erzählungen verfügbar.
  • Film: Auf Grundlage der Interviews entstand ein Kurzfilm. Die Erzählungen wurden mit Bildern unterlegt, die Orte in Dresden zeigen, die in Zusammenhang mit den Geschichten der Zeitzeuginnen* stehen.
  • Stadtplan: Dieser interaktive Stadtplan ermöglicht es, eine digitale Stadtführung durch das „weiblich*-migrantische Dresden“ zu erleben. Hier finden sich Hintergrundinformationen zu Orten in der Stadt, welche für die interviewten Zeitzeuginnen* eine Bedeutung haben.

Das Projekt wurde gefördert vom deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Projektfonds des Digitalen Deutschen Frauenarchivs. Weiterlesen … (Web)

Vortragsreihe: Zeitgeschichte als Geschlechtergeschichte, bis 02/2021, virtueller Raum

„Forschungskolloquium Neuzeit“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster: Isabel Heinemann, Christoph Lorke und Hinnerk Onken
Zeit: mittwochs, 18.15 bis 19.45 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Zoom
Die in der BRD betriebene Zeitgeschichte hat die Ungleichheitskategorie „Geschlecht” lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt. Das unterscheidet sie etwa von der anglo-amerikanischen Forschung. Angesichts der Blindstellen herkömmlicher Liberalisierungs- und Pluralisierungsnarrative stellen sich Fragen nach der Bedeutung von Sex und Gender, Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten, Familienwerten und Geschlechternormen mit neuer Dringlichkeit. Im „Forschungskolloquium Neuzeit“ diskutieren Historiker/innen aus Deutschland, Europa und den USA ihre aktuellen Forschungen und loten die Potentiale der Themen für weitere Forschungen aus.
Die Veranstaltung findet wöchentlich als Zoom-Videokonferenz statt. Die Zugangsdaten erhalten sie Sie von Isabel Heinemann: isabel.heinemann@uni-muenster.de.
Kommende Vorträge
13.01.2021
Jürgen Martschukat (Erfurt): Gewaltgeschichte in den USA: Männlichkeit – Geschlecht – Intersektionalität
20.01.2021
Friederike Apelt (Hannover): Globale Schwestern – ungleiche Schwestern? Bundesdeutsche Solidaritätsaktivist/innen und ihre Auseinandersetzungen mit dem sandinistischen Nicaragua in den 1980er Jahren
27.01.2021
Imke Schmincke (München): Die Wellen des Feminismus und seine Body Politics
03.02.2021
Michael Homberg (Potsdam): Liebe im elektronischen Zeitalter. Die Geschichte des Computer-Datings in den USA und Europa, 1950er bis 1980er Jahre Continue reading

CfP: Transatlantic Women at Work: Service in the Long 19th Century (Virtual workshop series, 06-07/2021); by: 15.03.2021

Laura-Isabella Heitz, and Julia Nitz (Martin Luther Univ. Halle-Wittenberg); Khristeena Lute (SUNY Adirondack); Sandra H. Petrulionis (Penn State Univ., Altoona)

Time: 07.06.-31.07.2021
Venue: virtual space, via Halle
Proposals by: 15.03.2021

The current dual crises of the global CV-19 pandemic and the (also global) renewed struggle for racial justice have turned our attention to women worldwide whose critically important service roles bring to mind and expand on their similar occupations in the long nineteenth century. Women comprise the majority of the workforce that has been deemed “essential” during the pandemic – from healthcare and social services to retail and other service sector jobs. Women have been disproportionately affected by the loss of employment, whether through involuntary lay-offs or voluntary resignation due to the need to provide “essential” care at home, most significantly as teachers of their now virtually-schooled children. Across various service horizons today, we can also observe that women, especially those of color, continue as in the past to confront institutionalized discrimination, subordination, and marginalization.

Both this troubling contemporary reality and its historical precedents make clear the inherent ambiguity of women’s service. On the one hand, as Hannah Branch and Melissa Wooten have shown, service occupations may offer fields of action that enable new paths of social mobility for women; on the other, as with today’s virtual mother-teachers, such service often perpetuates domestic stereotypes, race conflicts, and class affiliation , while also severely impacting career progression, lifetime earning potential, and ongoing emotional stress. Studies on women and service largely focus on three main research areas: 1) women and domestic service, 2) women and service in an entrepreneurial context, and 3) women and military service. Kristina Booker, in particular, conceptualizes women in service as either engaging in such work from a humanitarian “spiritualized sense of ‘duty,’” or actually working for wages in a servant capacity.

Not as well examined, however, is the complexity of women’s service as an enabling or a disabling factor within a transatlantic context. Throughout the long 19th century, women in the transatlantic world were engaged in a range of service roles, including nursing, teaching, and reform causes. Many served in menial jobs with no glory or recognition, while some held leadership roles in various movements, such as antislavery, temperance, workers’ rights, woman’s rights, and community service. Several served openly with the respect of family and society, while other women were forced to disguise themselves in order to serve their chosen cause. Read more and source … (Web)

CfP: To Look Throug Court Records – Topics, Methods, Challanges (Event, 09-10/2021, Indianapolis); by: 22.01.2021

German Studies Association (Web): Christian Rabl, Zeithistorischen Zentrums Melk und Gabriele Hackl, Institut für Zeitgeschichte Univ. Wien (Web)

Time: 30.09.-04.10.2021
Venue: Indianapolis, Indiana, USA
Proposals by: 22.01.2021

A vast range of research projects routinely draws on court records as a source of juridical, social and historical information. However, the topics discussed, and the methods used may vary heavily from project to project and may come with different challenges. The seminar seeks to bring together scholars from various fields and foster discussion about these challenges, may they be of theoretical or practical nature. The organizers invite participants to critically reflect on the sources and methods they use. They seek proposals for short presentations (15-20 min) of papers from scholars that engage with court records from the 19th and 20th century, from history to social and cultural studies, literature studies, media studies and (critical) legal sciences.

The organizers particularly invite researchers who work in younger fields, like disability studies or queer studies, or use newer, i.e. digital tools to handle court records. They particularly encourage submissions from young, BIPOC and LGBTQIA* scholars.

After seminar participants have been chosen, the organizers will circulate at least three core texts that are to be read before the seminar (participants are welcome to suggest texts). Participants are also required to circulate their paper (approx. 30,000 characters) by July 2021, giving insight in their projects and their presentation. The core texts and papers will be the basis of discussion. Every participant will also be a designated respondent for one of the papers, meaning that s/he will prepare a short comment and a few questions for the group discussion.

Please send your abstracts (approx. 250 words) and a short CV in English or German to gabriele.hackl@univie.ac.at or christian.rabl@melk-memorial.org. The deadline for submissions is 22nd January 2021.

To participate you must be a German Studies Association-member (Web). Young scholars who need financial assistance with the membership fee contact christian.rabl@melk-memorial.org.