Tagung: Zwang zur Erziehung, 11.-12.02.2021, virtueller Raum

Oliver Gaida, HU Berlin; Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann, Europa-Univ. Flensburg; Julia Reus und Anna Schiff, Ruhr-Univ. Bochum
Zeit: 11.-12.02.2021
Ort: virtueller Raum, via Flensburg
Anmeldung bis: 31.01.2021
Bei der Tagung sollen durch verschiedene thematische und zeitliche Zugänge neue Erkenntnisse zur institutionalisierten (Zwangs-)Erziehung Jugendlicher im 20. Jhd. zusammengetragen werden. Die Kombination von Langperspektiven und exemplarischen Untersuchungen bestimmter regionaler, institutioneller oder pädagogischer Praktiken soll dabei zum Verständnis von (Dis-)Kontinuitäten und Besonderheiten bzw. Überschneidungen verschiedener Zwangserziehungssysteme beitragen.
Programm (als PDF)
Do., 11.02.2021

  • ab 12:30 Uhr: Einwählen; 13:00 Uhr: Begrüßung

13:30 Uhr: Panel 1

  • Michaela Bräuninger: Zwang zur Erziehung. Die protestantische Erziehung von „sexuell verwahrlosten“ und „gefallenen“ Mädchen“ in Schleswig-Holstein 1900 bis 1970
  • Salome Raczek: Mutterschaft im Spannungsfeld der westdeutschen Fürsorgeerziehung. Befunde aus einer qualitativen Aktenanalyse zur westdeutschen Heimerziehung

15:30 Uhr: Panel 2

  • Jens Kolata: Disziplinierungspraxen und soziale Normen in der ‚Geschlechtskrankenfürsorge‘ in Frankfurt am Main 1927-1953
  • Jonathan Holst: Die Kinder vom Hesterberg

17:30 Uhr: Abendvortrag

  • Britta-Marie Schenk: Zwischen Sozialdisziplinierung und Selbstbestimmung. Obdachlose Jugendliche im 20. Jhd.

Fr., 12.02.2021

  • 9:00 Uhr: Annette Eberle: Zwangserziehung gegen Kinder und Jugendliche als Objekte des „Rechts auf Erziehung“. Die Sicht ehemaliger Heimkinder auf die Kontinuitätslinien zwischen Diktatur und Demokratie in der Nachkriegszeit der 1950er bis 1970er Jahre. Fallbeispiele aus Bayern

10:15 Uhr: Panel 3

  • Julia Reus: „In sittlicher Beziehung verdorben“? Fürsorgeerziehung nach Inzestdelikten zwischen Schutz, Zwang und gesellschaftlicher Norm
  • Kevin Heiniger: Eine Anstalt für „Schwersterziehbare“. Ambivalente Diskurse um Strafe, Erziehung und föderale Trägerschaften (ca. 1940 bis 1980)

12:45 Uhr: Panel 4

  • Anna Schiff: „Geschlechtsverkehr wird zugegeben“. Methodisch-theoretische Überlegungen zu Akten der „Fürsorgeerziehung“ als Quelle für die Sexualitätsgeschichte
  • Oliver Gaida: „Komm. Wir hauen ab“. Die Reaktionen Großstadtjugendlicher auf Zwangserziehungssysteme (1920er bis 1950er Jahre)

14:30 Uhr: Panel 5

  • Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann: „… ist erbkrankverdächtig“ Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und die Fürsorgeerziehung in Schleswig-Holstein (1934-1945)
  • Abschlussdiskussion

Kontakt: Jan Waitzmann: waitzmann@frzph.de
Quelle: https://www.hsozkult.de/event/id/event-95065