Monthly Archives: Feber 2024

Ausstellung: Aufsässiges Land – Streik, Protest und Eigensinn, 09.02.-29.12.2024, Steyr

Sonderausstellung im Museum Arbeitswelt Steyr (Web)

Laufzeit: 09.02.-29.12.2024
Ort: Museum Arbeitswelt Steyr

Wie hat der ländliche Raum die soziale und politische Entwicklung der letzten 170 Jahre geprägt? Welche Protestbewegungenen hab es hier? Am Beispiel von Niederösterreich zeigt die Ausstellung verschiedene Formen von Widerstand: Es wurde gegen schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und die Beschneidung von Rechten gekämpft, aber auch gegen umweltzerstörende Maßnahmen.
Die Ausstellung wirkt einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv und von Entscheidungen in den Machtzentren abhängig betrachtet: “Aufsässiges Land” bildet ein breites politisches Spektrum sowie verschiedene Milieus mit unterschiedlichen Interessen ab: Es geht u.a. um den “Bauernbefreier” Hans Kudlich, um Tabakarbeiterinnen in Stein, die 1886 gegen die Entlassung einer Kollegin protestieren, um die großen Streiks der Jahrhundertwende in Neunkirchen und im Traisental, aber auch um ein widerständiges Netzwerk von Zwangsarbeiter:innen in der NS-Zeit. Zu den jüngeren Beispielen gehören einer der längsten Streiks der zweiten Republik, ausgetragen im Traiskirchner Semperit-Werk, Traktordemonstrationen gegen die Agrarpolitik der Regierung in den 1970er-Jahren und die Besetzung der Hainburger Au 1984.
Im Museum Arbeitswelt wurde die Präsentation um eine Station erweitert. Mit „Aufstand gegen die Diktatur“ werden am Beispiel Steyrs 90 Jahre nach den Februarkämpfen 1934 die Ereignisse in Erinnerung gerufen, die zum Verlust der Demokratie in Österreich geführt haben.

Die Ausstellung wurde vom Team des Hauses der Geschichte Niederösterreich gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (Web) und dem Schriftsteller Martin Prinz kuratiert. Lenz Mosbacher veranschaulicht als Zeichner und Texter die historischen Ereignisse.

CfP: Open Call: Women’s Studies Quarterly; by: 15.03.2024

Women’s Studies Quarterly (WSQ); Kendra Sullivan and Ángeles Donoso Macaya (New York) (Web)

Proposals by: 15.03.2024

This special issue of Women’s Studies Quarterly is an open call, the first of its kind in the 50 years of WSQ’s history. The open call asks: Who is missing from WSQ’s discourse and how can the journal remove barriers to those already actively reworlding feminisms?
No estamos a la intemperie: An open call is one mechanism to ensure feminists who have been missing from the field and feminist discourse gain entry into the house of feminisms, a concept that Verónica Gago recovers in her reading of Carolina Meloni’s Feminismos Transfronterizos (2022): “With this very specific metaphor, Carolina Meloni’s book proposes to shelter different problems, theoretical lines, rebellious genealogies and consistent deviations from feminist thought.” Anthropologist and WSQ General Editorial Director Dána-Ain Davis conceived of the open call as a nonexclusionary framework to invite contributions from feminist actors whose theory and analysis may have been left “a la intemperie,” or “out in the open,” by even the most broadly defined thematic issues. The open call engenders horizontal expansion of the WSQ community, inviting rising stars to complicate and deepen the current constellation of thinkers, makers, and activists who have published with WSQ since its founding as a monthly newsletter by Florence Howe over 50 years ago.
The open call is unthemed. The editors invite contributions from thinkers at all stages of their careers, working out of intramural or extramural contexts, on any topic related to or urgent to feminisms. Driven by a desire to locate and uplift new and old knowledges, we are not limiting the discourse by listing topics below.
WSQ accepts submissions in all printable media, including academic articles, memoir, manifestos, literary fiction or other prose, poetry, and visual art. Especially encouraged to submit are scholars, artists, creative writers, and activists who themselves experience various forms of marginalization within nation-states in the Global North and Global South. Read more … (Web)

Source: Qstudy-l

Vortrag: Renate Zedinger: Maria Luisa de Borbón (1745-1792), Großherzogin und Kaiserin in ihrer Zeit, 06.03.2024, Wien

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 06.03.2024, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30

Infantin Maria Luisa war die Tochter des spanischen Königs Carlos III. und der sächsischen Prinzessin Maria Amalia. Ihr Lebensweg als Großherzogin der Toskana umschließt fast deckungsgleich die letzten Jahre der „Reggenza lorenese“ im Großherzogtum, nachdem dieses in den Friedensverhandlungen von 1737 Herzog Franz Stefan von Lothringen als Ersatz für die Abtretung Lothringens überantwortet worden war. Dieser erste „Lorena“ hatte den Weg geebnet für den Aufbau eines modernen toskanischen Staates, nachdem die letzten Großherzöge aus dem Haus Medici ein wenig prosperierendes Land zurückgelassen hatten.
Vom Tag ihrer Hochzeit (5. August 1765) mit Erzherzog Peter Leopold, der die Toskana als Großherzog Pietro Leopoldo regierte, sah sich Maria Luisa im Mittelpunkt des „Corte lorenese di Toscana“, eingebunden in alle familiären, politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Die französische Hegemonie beendete die für das Großherzogtum Toskana äußerst gedeihliche Zeit lothringischer Selbständigkeit, denn auch wenn das Großherzogtum im Wiener Kongress restituiert wurde, die politische Linie gab nicht mehr die „Reggenza lorenese“ vor, sondern der Wiener Hof.

Moderation: Thomas Wallnig (ÖGE18)

Renate Zedinger studierte Geschichte und Romanistik an der Univ. Wien, ihren Forschungsschwerpunkt widmet sie der Geschichte des Herzogtums Lothringen und der lothringischen Herzogsfamilie in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jhd. Dazu erschienen zahlreiche Publikationen, die umfangreiche Monographie „Franz Stephan von Lothringen. Monarch Manager Mäzen“ erschien 2008. Die Referentin ist Mitglied der „Académie de Stanislas“ in Nancy. 2022 hat sie die erste eingehende Biographie von Maria Luisa de Borbón (1745-1792) veröffentlicht (Web).

CfP: „LIVING ARCHIVES“. Geschichte und Gegenwart intersektional-feministischer Bewegungen in Theorie und Praxis (Event, 06/2024, Bremen); bis: 15.03.2024

Sektion „Politik und Geschlecht“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) (Web)

Zeit: 27.–28.06.2024
Ort: Univ. Bremen
Einreichfrist bis: 15.03.2024

Der 15. Sprecher*innenrat der Sektion „Politik und Geschlecht“ der DVPW veranstaltet anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Untergliederung die Tagung „Living Archives“. Die Tagung steht unter dem Vorzeichen einer überfälligen Würdigung der Bewegungsgeschichte intersektionaler Feminismen in deutschsprachigen Kontexten sowie deren transnationalen Verbindungen. Die Berücksichtigung von Rassismus- und Antisemitismuskritik, von klassenkämpferischen und migrantischen, jüdischen, afrodeutschen und Schwarzen, Rom*nja und Sinti*zze, ableismuskritischen und queer*feministischen Perspektiven musste erst durch jahrzehntelange Selbstorganisierung erkämpft werden. Oftmals bleibt diese prekär.
Der Bezug auf diese Gegenarchive soll dabei die gelebten Erfahrungen von Menschen und Gemeinschaften, ihre vielfältige Wissens- und Theoriebestände sowie politischen Praktiken und Organisationsformen in den Vordergrund stellen. Diese wurden bislang weder vom politikwissenschaftlichen Kanon noch von der akademischen Frauen- und Geschlechterforschung hinreichend anerkannt als wegweisend für eine pluralistische, postnationalsozialistische und postkoloniale Demokratisierung des Zusammenlebens. Die „Living Archives“ intersektionaler Bewegungsgeschichte – das möchte die Tagung sichtbar machen – stellen ein reichhaltiges Reservoir dar, um transformative Horizonte für die Gegenwart und Zukunft zu erschließen.
In der Verknüpfung von intersektional-feministischer Theorie und Praxis mit den in Bremen ansässigen Contradiction Studies soll darüber hinaus das emanzipatorische Widersprechen gegen hegemoniale Archive feministischer Wissensproduktion und Bewegung in den Blick genommen werden. Weiterlesen … (PDF)

CfP in Koop. mit dem DFG-Graduiertenkolleg „Contradiction Studies“ und dem Forschungsverbund „Worlds of Contradiction“

Quelle: fernetzt@lists.univie.ac.at

Buchpräsentation: Kämpferinnen. Der Himmel ist blau. Kann sein. Frauen im Widerstand. Österreich 1938-1945, 15.02.2024, Wien

Frauenbildungsstätte Frauenhetz (Web)

Zeit: Do., 15.02.2024, 18:00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien

27 Österreicherinnen erzählen über ihren Widerstand gegen das Nazi-Regime, über ihre List, ihren Mut, ihre Solidarität, aber auch über ihre Angst vor Folter und Tod. Käthe Sasso, Irma Schwager, Oswalda Tonka, Helene Kuchar-Jelka, Rosl Grossmann-Breuer oder Agnes Primocic sind darunter. Mit all ihrem Mut stellten sie sich dem Nazi-Terror entgegen, wurden dafür verfolgt, eingesperrt und überlebten nur knapp. „Wenn er mir gesagt hätte, der Himmel ist blau, hätte ich gesagt: Kann sein“, beschreibt Mali Fritz ein mögliches Gespräch mit einem ihrer Peiniger. „Unter keinen Umständen hätt’ ich der Gestapo was zugegeben. Für mich war eine absolute Kluft zwischen ihnen und mir. Diese Kluft war unüberbrückbar.“
40 Jahre nach Beendigung des Krieges machten sich die vier Herausgeberinnen auf den Weg zwischen Eisenstadt, Dornbirn und Eisenkappel/Železna Kapla, um die Geschichten dieser Frauen aufzuzeichnen. Manche von ihnen hatten individuell gegen das NS-System gekämpft, andere organisiert, sie halfen KZ-Häftlingen und Verfolgten bei der Flucht, verbreiteten illegal Nachrichten, übten Sabotage in Fabriken, lebten im Wald als Partisaninnen. Viele schafften es, der Folter durch die Gestapo zu widerstehen und in den Gefängnissen ihren Mut aufrechtzuhalten. Vielen Frauen wurde nach ihrer Rückkehr aus den Konzentrationslagern und Gefängnissen nicht geglaubt, auch nach Kriegsende und Befreiung erlebten sie politische Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung.
Der erstmals im Jahr 1985 erschienene Band wurde neu gestaltet und editiert sowie mit einem aktuellen Vorwort versehen.

Bei der Präsentation erzählt Lisbeth N. Trallori für das Forschungsteam über Leben und Aktionen von Antifaschistinnen gegen das NS-Regime, speziell über deren Beteiligung in der partisanischen Bewegung und in der Österreichischen Freiheitsfront. Als Partisaninnen agierten vorwiegend Frauen im Süden von Österreich, vor allem seitens der slowenischen Bevölkerung. Von den Repressionen des Regimes, von Verfolgung, Continue reading

CfP: Open Gender Journal; bis: laufend

Open Gender Journal (Web)

Einreichfrist: laufend

Open Gender Journal freut sich für die diesjährige Ausgabe über die Einreichung von neuen Forschungsartikeln, Debattenbeiträgen und Rezensionen aus dem vielfältigen Feld der intersektionalen Geschlechterforschung. Dies können deutsch und englischsprachige Beiträge aus verschiedenen methodischen und theoretischen Ausrichtungen sein, unter anderem der Gender Studies, Queer Studies, Diversity Studies, feministische Forschung, Frauenforschung, Disability Studies, Rassismusforschung, Klassismusforschung, Critical Whiteness sowie Post- und Decolonial Studies.
Die begutachtete Zeitschrift Open Gender Journal steht für Diamond-Open-Access, also frei zugängliche und nachnutzbare Beiträge für Leser*innen und eine kostenfreie Veröffentlichung für die Autor*innen. Es fallen demnach keine Publikationsgebühren (APCs) an. Artikel können jederzeit eingereicht werden und werden fortlaufend veröffentlicht. Alle Beiträge erscheinen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

Das Open Gender Journal wird von der Fachgesellschaft Geschlechterstudien, dem Margherita-von-Brentano-Zentrum (FU Berlin), Gender Studies in Köln GeStiK (Univ. zu Köln), dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (HU Berlin) und dem Referat Genderforschung (Univ. Wien) herausgegeben. Ab 2024 erscheint die Zeitschrift bei Berlin Universities Publishing.

Herausgeber*innen sind: Käthe von Bose, Fachgesellschaft Geschlechterstudien; Heike Pantelmann, Geschäftsführerin des Margherita-von-Brentano-Zentrum, FU Berlin; Susanne Völker, wissenschaftliche Direktorin von GeStiK, Univ. zu Köln; Gabriele Jähnert, Geschäftsführerin des Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und Sabine Grenz, Leiterin des Referates Genderforschung, Univ. Wien.

Mehr Informationen zur Beitragseinreichung finden sich auf der Website (Web).