Tagung: Ambivalenzen der „Selbstsorge“. Feministische Perspektiven, 14.10.2016, Innsbruck

kalender_careForschungsnetzwerkes Gender, Care & Justice (Web) der Forschungsplattform Geschlechterforschung der Univ. Innsbruck, FP Geschlechterforschung (Web)
Zeit: Fr, 14.10.2016, 14.00-20.30 Uhr
Ort: Universität Innsbruck
Vortragende

  • Frigga Haug, Soziologie, Hamburg
  • Susanne Völker, Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften, Köln
  • Tove Soiland, Geschichte, Zürich
  • Alexandra Rau, Soziale Arbeit, Darmstadt

Burnout, Zeitverluste, Beschleunigung, Erschöpfung … In Medien, Politik und Wissenschaften werden Folgen der neoliberalen Transformationsprozesse am Arbeitsmarkt auf die Menschen kritisiert. Unbezahlte Sorgearbeit der Frauen für andere ist nach wie vor die heimliche Ressource im Generationen- und Geschlechtervertrag unserer Gesellschaft. Aber wer sorgt für die Frauen? Mehr noch, sorgen Frauen für sich selbst?
Bei der Tagung wird auf Diskurse zur „Selbstsorge“ in der Alten und Neuen Frauenbewegung und in der Frauen- und Geschlechter-Forschung Bezug genommen, auf die Begriffs- und Wissensgeschichte der Selbstsorge in der Feministischen Theorie, sowie auf das poststrukturalistische Konzept der Gouvernementalität / Regierbarkeit.Die Problemgeschichte der Thematisierung von Selbstsorge wird nachgezeichnet, in der „Selbstsorge“ als neue (alte) Soziale Frage angesprochen wird.
Es wird gefragt, weshalb, wie und wozu wir heute über Selbstsorge sprechen. Problematisiert werden dabei der Hintergrund der Prekarisierung von Selbstsorge in der Gegenwart und die sie hervorbringenden Arbeits- und Lebensverhältnisse. Handelt es sich um ein neues Phänomen oder um eine historische Wiederkehr?
Nicht zuletzt werden auch Praxen der Selbstsorge in diversen – auch alternativen – Arbeits- und Lebenskontexten in den Blick genommen. Ambivalenzen von „Selbstsorge oder/versus Selbsttechnologie“, „Selbstoptimierung“ oder/versus „Recht auf Faulheit“, „Individualisierung oder/versus Kollektivierung“, „Selbstveränderung oder/versus Gesellschaftsveränderung“ werden diskutiert.
Die Tagung zielt auf die Artikulierung und Weiterentwicklung feministischer Perspektiven im Feld der Careforschung.
Abstracts und Zeitplan finden Sie im Laufe des Frühsommers 2016 auf der Website der Tagung (Link zum Forschungsnetzwerk) und auf den Einladungen, die per E-mail versandt werden.