Kolloquium: Käthe Schirmachers Frauenbewegungen – eine kontroverse Aktivistin im Kontext, 25.11.2016, Wien

kaethe_schirmacher_ausschnitt-aus-dem-programmfolderFWF-Projekt „Engagement und Professionalisierung. Käthe Schirmacher (1865-1930) – Selbstentwürfe zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischem Nationalismus“, Johanna Gehmacher, Elisa Heinrich und Corinna Oesch (Web)
Zeit: 25.11.2016, ab 9.30 Uhr
Ort: Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Bildungspionierin, Schriftstellerin und Journalistin, radikale Frauenrechtsaktivistin, deutschnationale Politikerin und völkische Ideologin, öffentliche Dokumentarin von Frauenbewegungsaktivitäten – mit diesen Charakterisierungen sind nur einige der Kontexte angesprochen, in denen die streitbare und umstrittene Aktivistin Käthe Schirmacher (1865-1930) greifbar wird.
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war sie durch ihre intensive, mehrsprachige Publikationstätigkeit wie auch durch europaweite Vortragsreisen weithin bekannt, ja eine öffentliche Figur; heute wird sie – wohl nicht zuletzt aufgrund ihrer kontroversiellen Positionierungen – kaum noch erinnert. Das FWF-Projekt setzt sich mit ihren umfangreichen Hinterlassenschaften auseinander und macht Käthe Schirmacher als paradigmatische Protagonistin der sich um 1900 dynamisierenden Transformationsprozesse der Geschlechterverhältnisse sichtbar.
Zu den Konstellationen, in denen Schirmachers politische Interventionen wirksam wurden, zählen u.a. die Auseinandersetzung mit der Prostitution im Rahmen des Abolitionismus, die transnationalen Netzwerke der (radikalen) Frauenbewegung und das völkische Milieu der Weimarer Republik.
Die Veranstaltung knüpft damit an die im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelte Plattform „Die vielen Biographien der Käthe Schirmacher – eine virtuelle Konferenz“ an, in deren Rahmen Wissenschafter_innen gebeten wurden, über ihre Auseinandersetzungen mit dieser historischen Akteurin zu reflektieren. Das Kolloquium „Käthe Schirmachers Frauenbewegungen“ will die Diskussion um die genannten Handlungsfelder vorantreiben und mit Überlegungen zu den Möglichkeiten eines offenen biographischen Forschungsprozesses verbinden. Zum Programm der Veranstaltung (Web)