Deutsches Historisches Institut Paris: Organisator/innen: Regine Maritz (DHIP), Eva Seemann (Universität Zürich) und Tom Tölle (Universität Princeton) (Web)
Ort: DHIP, Paris
Zeit: 29.–30.05.2017
Bewerbungsfrist: 31. Januar 2017
Frühneuzeitliche Höfe als politische Zentren und Orte der Vergesellschaftung von Eliten brachten eine besondere Form von Körperkultur hervor. So war der Alltag am Hof über eine Fülle unterschiedlicher körperlicher und körperbezogener Praktiken organisiert: divertissements wie das Reiten, Jagen, Spielen und Tanzen strukturierten das höfische Leben ebenso wie die gemeinsamen Mahlzeiten und Bankette, die zahlreichen Festlichkeiten im höfischen Jahreskalender sowie andere Formen höfischer Interaktion. Dabei haben jüngere Studien gezeigt, dass im Rahmen dieser Praktiken längst nicht nur der Fürstenkörper von Bedeutung war.
Überall bei Hof wurden Statusunterschiede über Kleidung, Habitus, Körperhaltung, Schönheit und Gesundheit (re)produziert und vermittelt. Der ideale Höfling wurde nicht zuletzt über körperliche Attribute und ein bestimmtes Körperwissen definiert, das auch im Kontext frühneuzeitlicher Männlichkeitsdebatten an Bedeutung gewann. Zur selben Zeit begannen Körperbilder wie das der »Landesmutter« im politischen Diskurs zwischen Dynastie und Untertanen zu vermitteln. Weiterelesen … (Web)