Tagung: Medikalisierte Kindheiten. Die neue Sorge um das Kind vom ausgehenden 19. bis ins späte 20. Jhd., 29.06.-01.07.2017, Innsbruck

header-med-kindVerein für Sozialgeschichte der Medizin (Wien); Forschungszentrum „Medical Humanities“ der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung; Inst. für Erziehungswissenschaft; Inst. für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Univ. Innsbruck (Web)

Zeit: 29. Juni–1. Juli 2017
Ort: Institut für Erziehungswissenschaft, 6020 Innsbruck
Die jüngere Forschung im Umfeld der Auseinandersetzungen über den gewaltförmigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in Fürsorge-Erziehungseinrichtungen der Nachkriegsjahre stellt die Sorge um das „erziehungsschwierige“ Kind als ein trans-disziplinäres Projekt der Moderne heraus, in welchem differente Wissensordnungen wie die Psychiatrie und die Pädiatrie, die Pädagogik und die Psychologie, die Kriminologie und Jurisdiktion sowie die Sexual- und Bevölkerungswissenschaften das diskursiv auszuhandeln begannen, was am Kind als gesund oder krank, normal oder abweichend anzusehen sei.
Vor einem medikalen Hintergrund und in wechselnder Leaderschaft prägten diese Wissenschaftszweige die Debatten über Kinderschutz und -gesundheit und fanden in Schulen, Heimen, Kliniken, Kinderbeobachtungsstellen oder Einrichtungen der Säuglings- und Kinderfürsorge ihre räumliche Gestalt und institutionalisierte Wirkung. Ihr regulatorisches Interesse richtete sich auf den Körper, den Geist und die Ausdrucksformen von Kindern (und Jugendlichen) in Entwicklungs- und/oder Erziehungs-schwierigkeiten. Als besonders einflussreich haben sich dabei … weiterlesen (Web).