Filmreihe „Visible“ zum KZ Ravensbrück, 04.05. und 06.05.2010, Wien; 11.05.2010, Graz

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  • LUNGO DROM. LANGER WEG. Ceija Stojka; Regie: Marika Schmiedt ©2009, 04.05.2010, Univ. Wien
  • ABER IN AUSCHWITZ WILL ICH BEGRABEN SEIN. Die Geschichte der Dagmar Ostermann; Regie: Marika Schmiedt ©2009, 06.05.2010, FH Campus Wien
  • ICH HABE NICHT SO VIEL GEDACHT DAMALS, WAS UNS BEVORSTEHT. Josefine Oswald im Portrait; Regie: Marika Schmiedt ©2009, 11.05.2010, KfU Graz

In den Jahren 1998–2000 wurden von jungen Mitarbeiterinnen der Lagergemeinschaft Ravensbrück in Zusammenarbeit mit dem Institut für Konfliktforschung Videointerviews mit Überlebenden des KZ Ravensbrück aufgezeichnet. Insgesamt wurden dabei über 200 Stunden Geschichte gesammelt.
Ziel des Projekts VISIBLE war es, dieses umfangreiche und wertvolle Material als Filmreihe öffentlich zu machen. Gemeinsame Gespräche, in denen das Mütter/Töchter/Söhne – Verhältnis zwischen Erzählung, Erinnerung und Auswirkungen der NS-Vergangenheit zur Sprache kommen sollte, wurden mit dem bereits vorhandenen Filmmaterial ergänzt. Die frühen traumatischen Lebenserfahrungen der (Groß)Mütter und deren Auswirkungen auf das eigene Leben und das der Kinder und Enkelkinder sollten einen zentralen Stellenwert in der filmischen Auseinandersetzung mit den „Ravensbrückerinnen“ einnehmen. Es geht darum, den Blick auf die Spätfolgen der Verfolgung und Internierung durch das NS-Regime auszuweiten. Der Lebensalltag der Frauen, ihre Räume, Wege, FreundInnen- und Verwandtschaften soll ins Bild gerückt werden. Ihr Leben mit dieser Erinnerung, mit/bestimmend für die gegenwärtigen Beziehungen zu Kindern und Enkeln und deren Erfahrungen damit machen für jüngere ZuschauerInnen den Zusammenhang der Geschichte des Nationalsozialismus mit dessen Bedeutung heute sichtbar.
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Filmvorführungen
LUNGO DROM. LANGER WEG. Ceija Stojka
Regie: Marika Schmiedt ©2009

Zeit: 4.5. 19h,
Ort: Uni Wien Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien, HS 28
Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit der Filmemacherin Marika Schmiedt sowie der Zeitzeugin Ceija Stojka (angefragt)
Sie hat den Massenmord an Roma und Sinti in den Konzentrationslagern als eine der wenigen überlebt: die Künstlerin Ceija Stojka. Die Angst, die durch ihre Erinnerungen an die grauenhafte Kindheit im Todeslager und die wieder zunehmenden Verfolgungen von Roma in Europa wach gehalten wird, hat sie an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben – aber auch die Liebe zum Leben. (48min)
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ABER IN AUSCHWITZ WILL ICH BEGRABEN SEIN. Die Geschichte der Dagmar Ostermann
Regie: Marika Schmiedt ©2009

Zeit: 6.5. 17h30,
Ort: FH Campus Wien*, Favoritenstraße 226, 1100 Wien, Raum A -1.05
Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit der Filmemacherin Marika Schmiedt und dem Gedenkdienst
„Juden und Hunden ist der Eintritt verboten!“ Mit diesem Satz wird Dagmar Ostermann, die einen jüdischen Vater hat, am 11. März 1938 von einem Tag auf den anderen der Besuch in ihrem Stammcafè, der Konditorei Lehmann im 1. Bezirk, untersagt. Die Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz überlebt sie, entwürdigt als namenloser Häftling mit der Nummer 21946,
nur durch Zufall. (42min)
*Anreise: U1 bis Reumannplatz und dann 67er Straßenbahn bis Altes Landgut / Mit dem Auto über den Verteilerkreis Abfahrt Per Albin Hansson Siedlung.
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ICH HABE NICHT SO VIEL GEDACHT DAMALS, WAS UNS BEVORSTEHT. Josefine Oswald im Portrait
Regie: Marika Schmiedt ©2009

Zeit: 11.5. 19h,
Ort: KFU Graz, Universitätsplatz 6, 8010 Graz, Hörsaal B Vorklinik
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit der Filmemacherin Marika Schmiedt, Univ.Prof.in Mag.a Dr.in Gabriella Hauch, Dr.in Andrea Strutz (angefragt) und ao. Prof.in Mag.a Dr.in Johanna Gehmacher (angefragt)
Der Pachtbauernhof von Josefines Eltern wird in den 40er Jahren durch seine abgeschiedene Lage zu einem Stützpunkt für PartisanInnen. Die Familie wird verraten, die damals 16-jährige Josefine sowie ihre Eltern und ihre Schwester Bibiana werden verhaftet. Nach sechs Wochen Haft im Kreisgericht Leoben deportiert man die Frauen mit einem „Sondertransport“ über Bruck an der Mur in das Konzentrationslager Ravensbrück. Josefines Vater wird in Mauthausen interniert und stirbt kurz nach der Befreiung an den Haftfolgen. Frau Oswald spricht bis heute äußerst selten über ihre Erlebnisse im Konzentrationslager, selbst ihren Kindern erzählte sie nicht davon. (37min)
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DIE BEDEUTUNG DIESES PROJEKTS LIEGT – JENSEITS DER SUBJEKTIV EMOTIONALEN GESCHICHTS/BE/DEUTUNG – DARIN, EINEN ZUSAMMENHANG HERZUSTELLEN ZWISCHEN DEM HOLOCAUST ALS GESCHICHTLICHEM FAKT EINERSEITS UND SEINEN AUSWIRKUNGEN AUF HEUTIGE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE ZUSAMMENHÄNGE IM ALLTÄGLICHEN ANDERERSEITS – JENSEITS DES ERINNERNS.
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Aus: femail@liab.at

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