Vortrag: Matthias Ruoss: Der ‚kleine Mann‘ und das Abzahlungsgeschäft. Ökonomisches Denken und Konsumfinanzierung im ausgehenden 19. Jhd., 05.03.2019, Wien

Vortrag im Rahmen der Reihe „Wiso Abendkolloquium“ des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien
Zeit: Di., 05.03.2019, 18:00-19:30 Uhr
Ort: WISO Seminarraum, Hauptgebäude der Universität Wien, Stiege 6, 2. Stock, Obergeschoß

  • Moderation: Franz X. Eder

Seit dem 18. Jahrhundert werden marktökonomische Tauschbeziehungen und die Regungen des Kapitals in verschiedenen Genres behandelt und ästhetisch variantenreich zum Ausdruck gebracht. Auch der Ratenkauf, diese populäre Form der Konsumfinanzierung in sich industrialisierenden Gesellschaften, wurde mit diversen Narrativen und Bildern in Szene gesetzt.
Der Vortrag diskutiert, wie die Figur des «kleinen Mannes» mithalf, den Ratenkauf als kreditökonomische Einrichtung zu begreifen und die durcheinandergeratene Mensch-Ding-Ordnung zu rekonfigurieren. Der «kleine Mann», so die These, fungierte als Medium ökonomischen Denkens, mit dem Verwaltungsbeamte, Richter, Politiker und Sozialreformer Geschlechterverhältnisse ordneten und Stadt-Landbeziehungen gestalteten.
Matthias Ruoss (Bern) ist derzeit Gastwissenschafter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. (Publikationsliste als PDF)