Präsentation: Monika Ankele/Christoph Grissemann – Ein weit auseinanderliegender Inblick. Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn, 31.05.2010, Wien

Lesung Christoph Grissemann, Kommentar Monika Ankele
Montag, 31.Mai 2010, 19:00
Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien
„Ich wollte, mein Haushalt wäre nicht so schön gehalten, dann würde man mich als Frau auch mehr vermissen“, schrieb Marta Kalchreuter als Patientin der Psychiatrischen Klinik Tübingen in einem Brief an ihren Ehemann. Für ihr 2009 im Böhlau Verlag Wien publiziertes Buch „Alltag und Aneignung in Psychiatrien um 1900. Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn“ recherchierte die Historikerin Monika Ankele in der ehemaligen Lehrsammlung der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg – der heutigen Sammlung Prinzhorn – Briefe, Notizen, Zeichnungen sowie textile Arbeiten von Patientinnen psychiatrischer Anstalten.
In ihrem Buch zeigt die Autorin, welchen Stellenwert unter den Gegebenheiten dieser Institutionen – der Abgabe persönlichen Eigentums, dem Mangel an Privatsphäre, dem von vielen Patientinnen empfundenen Verlust von Persönlichkeitsrechten – gewohnte Praktiken und Handlungsweisen wie sich kleiden, essen, arbeiten oder wohnen im alltäglichen Tun oder in der Erinnerung der Frauen einnehmen konnten.
Die bemerkenswerten Ergebnisse ihrer Forschungen wurden vom österreichischen Bundesministerium für Frauen und Öffentlichen Dienst mit dem Käthe-Leichter-Preis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt sowie von der Stadt Wien mit dem Doc.Award ausgezeichnet.
Die ausgewählten und von Christoph Grissemann vorgetragenen Texte aus der Heidelberger Sammlung Prinzhorn wird Monika Ankele in den Kontext ihrer Forschungsarbeit einbetten und kommentieren.
Buchpräsentation: Monika Ankele „Alltag und Aneignung in Psychiatrien um 1900. Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn.“ Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2009
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: office@freud-museum.at, 01-319 15 96-11

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