CfP: Körper. 26. Fachtagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (10/2020, Stuttgart-Hohenheim); bis: 15.04.2020

Arbeitskreis Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (Web)

Zeit: 29.-31.10.2020
Ort: Stuttgart-Hohenheim
Einreichfrist: 15.04.2020

Der Körper, in seiner (verletzbaren) Materialität wie als Ort diskursiver Ein- und Zuschreibungen, gehörte von Anfang an zu den zentralen Themen der frühneuzeitlichen Geschlechtergeschichte. Wir erinnern an Studien zur häuslichen und zur sexuellen Gewalt, zu Abtreibung und Kindsmord und zur Humoralpathologie, aber auch an engagierte Debatten zum One-sex-model (Thomas Laqueur), zur Relation von sex und gender (Judith Butler) sowie zu Biopolitik und Technologien des Selbst (Michel Foucault).

Praktiken zur Optimierung des Körpers – von Workout über Schönheitsoperationen bis zur Ernährung – haben in den letzten Jahrzehnten die Vorstellungen und Repräsentationen vom „perfekten“ Männer- und Frauenkörper verschoben. Techniken der Pränataldiagnostik eröffneten die Option Risikoschwangerschaften zu beenden, erhöhen zugleich aber auch den Druck auf Frauen, die Schwangerschaft bei einer Wahrscheinlichkeit auf körperliche Fehlbildung abzubrechen. Und nicht zuletzt führten die Debatten um sex und gender in vielen Ländern zur juristischen Einführung eines dritten Geschlechts „divers“ bzw. „x“.

Es scheint daher an der Zeit, an die Frühe Neuzeit alte Fragen, aber mit new concerns zu richten. Angesprochen ist damit ein weites Spektrum von möglichen Themen. Die Organisator/innen erbitten etwa Beiträge, die sich für die Vorstellungen und den Umgang mit „Hermaphroditen“ bzw. „Zwitter“ interessieren, die nach der Relation von Krankheit – Gesundheit oder nach der Bedeutung von Körpermetaphern und körperlichen Zuschreibungen fragen. Sie interessieren sich für frühneuzeitliche Vorstellungen und Praktiken zur Optimierung des Körpers ebenso wie für Vorstellungen und Praktiken, die kräftige und gesunde Söhne und Töchter zur Folge haben sollten. Weiterlesen … (Web)