Vortrag: Margareth Lanzinger: Umkämpfte Verbindungen: Verwandtenehen und Dispenspraxis (1780-1890), 20.10.2010, Wien

Geschichte am Mittwoch (Web) des Instituts für Geschichte, Universität Wien

Zeit: 20.10.2010, 18 Uhr
Ort: HS 45, Hauptgebäude Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring, 1010 Wien

Moderation: Edith Saurer (Forschungsplattform Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte)

Abstract: Ehen zwischen nahe Verwandten waren im untersuchten Zeitraum ebenso begehrt wie umkämpft. Ab den 1780er Jahren sorgten josephinische Regelungen für erheblichen Konfliktstoff. In den 1830er und 1840er Jahren fokussierte die päpstliche Dispenspolitik auf Verbindungen zwischen Schwager und Schwägerin und machte diese nahezu unmöglich. In der Folge richteten sich die Vorbehalte zunehmend gegen Ehen zwischen Cousins und Cousinen. Frauen und Männer gerieten mit ihren Heiratsplänen so mitten in die Konkurrenz zwischen Kirche und Staat, waren von geänderten römischen Direktiven oder von immer präsenteren (natur-)wissenschaftlichen Diskursen betroffen.

Zur Person: Margareth Lanzinger ist Inhaberin einer Elise-Richter-Stelle (FWF) am Institut für Geschichte der Universität Wien mit dem Habilitationsprojekt „Verwandtenehen, katholische Dispenspolitik und Dispenspraxis (1780-1890)“; Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historische Anthropologie und Mikrogeschichte, Geschichte der Verwandtschaft, der Ehe, des Erb- und Ehegüterrechts sowie der -praxis; im Herausgeberinnenteam von „L’Homme. Z.F.G.“.

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