Diskussion: Die Mauer und Berlin: Diskussion zum Buch „Westberlin – ein sexuelles Porträt“, 13.08.2021, virtueller Raum

Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg: FB Soziale Arbeit. Medien. Kultur: Angewandte Sexualwissenschaft (Web)
Zeit: 13.08.2021, 17:30-19:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Merseburg
Anlässlich von 60 Jahre Mauerbau in Berlin findet eine Diskussion zur Sondersituation von Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive statt:
Grenzen teilen, Mauern spalten. Das wird aktuell mit dem Stacheldraht Litauens gegen Geflüchtete und allgemein der blutigen Abschottungspolitik der EU deutlich. Frontex, wie auch der Mauerbau der USA an der Grenze zu Mexiko, stehen für eines der dunkelsten Kapitel internationaler Teilung, verbunden mit vielen Toten. Wie Mauern, Stacheldraht und Selbstschussanlagen wirken, wurde an der innerdeutschen Grenze deutlich. Eigentlich sollte internationale Politik gelernt haben?
Immerhin entstand durch die deutsche Teilung mit Westberlin ein Sonderterritorium, in dem sich kaum ein kapitalistisches Unternehmen zu investieren traute und das mit staatlichen Beihilfen attraktiv gehalten wurde. Der von der Sexualwissenschaftler*in Heinz-Jürgen Voß herausgegebene neue Sammelband „Westberlin – ein sexuelles Porträt“ (Web) wendet sich der besonderen Situation in Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive zu.
Im Klappentext des Buches heißt es: „In Westberlin war immer mehr möglich – gerade in Sachen Geschlecht und Sexualität. Auch Sperrstunden und Sperrbezirke, wie in der BRD üblich, gab es hier nicht. Die interkulturell offene Stadt hatte nicht nur für Dienstreisende einen besonderen Reiz, sie war auch geprägt von alliierten Soldat*innen und von Gastarbeiter*innen. Junge Männer, die vor der Bundeswehr flohen, suchten hier Zuflucht – genau wie Menschen, die eine ausgemergelte Großstadt mit einer alternativen Kultur wollten. Die Autor*innen eröffnen Einblicke in den Charakter dieser besonderen Stadt, wobei sie auf das Geschlechtliche und Sexuelle fokussieren. Texte und künstlerische Arbeiten fügen sich zu einem Gesamtbild, in dem individuelle Lebensentscheidungen ebenso Raum finden wie trans*, lesbischer und schwuler Aktivismus.“
Zum Band beigetragen haben zahlreiche Autor:innen. Bei der Diskussion mit dabei sind Gérôme Castell, Manuela Kay, Nora Eckert, Egmont Fassbinder und Dieter Telge. Sie diskutieren mit dem Herausgeber und dem interessierten Publikum ihre Perspektiven auf Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive.
Der Zugangslink zur Zoom-Sitzung wird nach der Anmeldung bekannt gegeben (Link).
Quelle: Female-l