CfP: Praxen der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum im 20. Jhd. (Event, 11/2021, virtueller Raum); bis: 24.09.2021

Christina Benninghaus (Oxford) und Denise Lehner-Renken (Göttingen)

Ort: virtueller Raum, via Oxford
Zeit: 05.11.2021
Einreichfrist: 24.09.2021

Bereits vor der Geburt des ersten außerhalb des Mutterleibes gezeugten Kindes im Juli 1978 in England, wurde im deutschsprachigen Raum in Medien, Politik, Kirche und Wissenschaft kontrovers über ethische und rechtliche Fragen der Reproduktionsmedizin diskutiert. Die Debatten schürten Ängste und Erwartungen, in ihnen spiegelten sich Geschlechterverhältnisse und Familienkonzepte. Sie sind bis heute nicht abgebrochen und stellen einen faszinierenden Forschungsgegenstand dar.

Wie jedoch stand es um die Praxen der Reproduktionsmedizin? Welche Verfahren wurden wo entwickelt und angewandt, welche Möglichkeiten standen wem zur Verfügung? Wer wurde zum Experten bzw. zur Expertin in diesem Feld? Wer finanzierte Experimente und Behandlungen? Wer fragte Behandlungen nach und wie verliefen diese? Welche Erfahrungen machten diejenigen, die ihre Körper reproduktionsmedizinischen Behandlungen aussetzten oder sich als Samenspender, Eizellspenderinnen und Leihmütter zur Verfügung stellten? Wie reagierten Familien, Freundinnen und Freunde? Wie veränderten sich Partnerschaften? Wann und unter welchen Bedingungen wurden queere Praxen der Reproduktion möglich?

Der Workshop möchte zu einer multiperspektivischen Geschichte der Reproduktionsmedizin beitragen, die körper-, technik-, geschlechter-, politik- und medizinhistorische Ansätze einschließt. Er bietet die Gelegenheit, in einem informellen Rahmen laufende oder kürzlich abgeschlossene Arbeiten vorzustellen, die sich (gerne auch in vergleichender oder transnationaler Perspektive) mit der Geschichte der Reproduktionsmedizin im deutschsprachigen Raum beschäftigen. Weiterlesen und Quelle … (Web)