Konferenz: Fringe of the Fringe – Die Privilegien der Subkultur im Gedächtnis von Institutionen, 18.-20.11.2021, Düsseldorf und virtueller Raum

Heinrich-Heine-Univ. Düsseldorf und Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute; Kathrin Dreckmann, Linnea Semmerling, Elfi Vomberg und Angelika Gwozdz (Web)
Zeit: 18.-20.11.2021
Ort: Düsseldorf und virtueller Raum
Seit seinen Anfängen in den 1970er-Jahren ist das Medium Video sowohl in der Kunst als auch in der Alltagskultur der BRD eng mit den sub- und gegenkulturellen Bewegungen seiner Zeit verknüpft. Besonders Kunst- und Musikvideos beweisen dabei großes subversives Potenzial: Künstler:innen und Musiker:innen stellten sich gegen traditionelle Wertvorstellungen, überschritten und loteten immer wieder soziale Normen sowie geschlechtliche Stereotype aus. So ist es nicht verwunderlich, dass viele kanonisch gewordene Videos aus den westdeutschen Gegenkulturen der 1970er- bis 1990er-Jahre hervorgingen – aus Punk, Postpunk, New Wave und Industrial. Die Tagung widmet sich diesen Gegenkulturen, die sich am Rande (engl. „Fringe“) der bürgerlichen Gesellschaft entwickelten, und hinterfragt kritisch deren historische Aufarbeitung.
Keynotes

  1. Jack Halberstam (New York): Wild Punk
  2. Dagmar Brunow (Stockholm/Hamburg): Curating Living Archives of the Future: Alternative Strategies for Film and Video Archives
  3. Marina Gržinic (Wien/Ljubljana): Politics and Sexuality in Videos of the Subculture Movement of Ljubljana in the 1980s

Panels

  1. Diversifying Cultural and Media Histories
  2. Alternative Archives, Alternative Histories
  3. Queering (Post) Punk
  4. „Weiber wie wir“ oder: Oral HERstory

Fringe of the Fringe ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität und der Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute. Die Kooperations-Partner:innen erforschen verschiedene Positionierungen im Kunst- und Musikvideo-Schaffen der Sub- und Gegenkulturen der BRD. Musikvideos und Konzertmitschnitte aus den 1970er- bis 1990er-Jahren werden dafür im Hinblick auf Race, Class, Gender und Sexuality befragt. Im Zentrum der mehrtägigen Veranstaltung steht zudem die kritische Reflektion institutionalisierter Kanonisierungs-Prozesse von Gegenkulturen, in der die Rolle von Gedächtnis-Institutionen wie Archiven, Bibliotheken und Museen erstmals umfassend aufgearbeitet wird.
Sowohl akademische als auch künstlerische Forschungsansätze und Archivpraktiken finden im Rahmen der Veranstaltung Beachtung. Dabei wird die Geschichte der BRD bewusst in einem internationalen Kontext reflektiert: So begrüßt Fringe of the Fringe unter anderem einen der profiliertesten nordamerikanischen Theoretiker:innen der Gender- und Queer Studies – Jack Halberstam (Columbia University New York). Außerdem werden Angela McRobbie (Goldsmiths, University of London), Dagmar Brunow (Linnaeus University) und Marina Gržinic (Akademie der Bildenden Künste Wien) zu Gast sein.
Begleitet wird die Veranstaltung von künstlerischen Interventionen und einem Videoprogramm.
Weitere Informationen auf der Website der Veranstaltung (Link).