Arbeitsgespräch zur Geometrischen Datenanalyse mit Therese Garstenauer: Wer interessiert sich für Gender Studies in Russland?, 02.02.2011, Wien

ERC-Starting-Grant-Projekt „The Production of Work“ (Universität Wien)
Zeit: Mittwoch, 2. Februar 2011, 12 Uhr
Ort: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien, Maria-Theresien-Straße 9/4, 1090 Wien
Internationale Kontakte und Kooperationen im Zusammenhang mit russlandbezogener Geschlechterforschung stehen im Zentrum der Dissertation von Therese Garstenauer (2009). Setzt man sich mit Geschlechterforschung in Russland auseinander, so ist die Bezugnahme auf das westliche Ausland – in Gestalt von Literatur, Theorien, Methoden, Personen, Finanzierungen und anderem mehr – allgegenwärtig und unübersehbar. ProtagonistInnen der russlandbezogenen Geschlechterforschung mit sehr unterschiedlichen Ausgangs- und Zugangsbedingungen nehmen an diesem Spiel teil. Die Positionen der russischen WissenschafterInnen können mit Syed Farid Alatas‘ Begriff der „academic dependency“ treffend beschrieben werden. Das Verfahren Korrespondenzanalyse (auf Basis von 42 Interviews) unterstützte eine systematische Konstruktion des Forschungsgegenstandes, die differenziertere Ergebnisse bringt als eine krude Gegenüberstellung von „Ost und West in der Geschlechterforschung“ (so lautete ein früherer Arbeitstitel der Dissertation). Diese Ergebnisse, verstanden als Raum des Möglichen von internationalen Kontakten und Kooperationen in der russlandbezogenen Geschlechterforschung, werden vorgestellt. Von „Gendernye issledovanija“ über „Projektkooperation“ und „Slawistik“ bis „Liebhaberei“ reicht das Spektrum der hier beschriebenen Praktiken.
Buchtipp:
Therese Garstenauer: Geschlechterforschung in Moskau. Expertise, Aktivismus und Akademie. Wien u.a.: Lit-Verlag 2010 (Wiener Studien zur Zeitgeschichte; 2 ), EUR 20,50.

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