Buchpräsentation: Michaela Ralser: Das Subjekt der Normalität. Wissensarchiv der Psychiatrie. Kulturen der Krankheit um 1900, 15.04.2011, Wien

Reihe „feminismen diskutieren“ des Verbands feministischer Wissenschafterinnen in Kooperation mit dem Depot
Zeit: Freitag, 15. April 2011, 19 Uhr
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Das kürzlich erschienene Buch zeigt die historische Psychiatrie als Muster und Motor einer spezifischen Konstituierung der Menschen als Subjekte. Die psychiatrische Wissens­produk­tion erlangt um 1900 herausragende Deutungsmacht und verschafft sich weit über die Klinik hinaus soziale Geltung. Als Gesellschaftswissenschaft avant la lettre interveniert die Jahrhundertwende-Psychiatrie erfolgreich in die Debatten um die Krise der Moderne, die soziale Frage, die Ordnung der Geschlechter, um Degeneration, Sozial- und Rassehygiene. Als interdisziplinäres Projekt einer frühen Public Health Policy wandelt sie den Diskurs über die Kranken zunehmend in einen über die Gesunden.  Darum wird es in der Lesung u.a. gehen. Als Quellenbasis dient der Autorin das Narrativ der Fallgeschichte und Hunderte Krankenakten einer psychiatrischen Klinik  (Innsbruck) um 1900.
Programm: kurze Einführung, eine Lesung, ein Kommentar zum Buch und eine gemeinsame  Diskussion
es liest: Michaela Ralser, Autorin & Dozentin  am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck – Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Gender-, Cultural- und Sciences-Studies (Innsbruck)
es kommentiert: Sophie Ledebur, Medizinhistorikerin (Berlin/Wien)
es moderiert: Sabine Prokop, Kultur und Medienwissenschafterin – VfW (Wien)
Verlagsansicht des Buches mit Inhaltsverzeichnis und Rezensionen: http://www.fink.de/978-3-7705-4980-1.html

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