Vortrag: Gundula Ludwig: Krisenhafte Gegenwart und die In_Visibilität von Gewalt. Zeitdiagnosen aus der Perspektive feministischer Gesellschaftstheorie, 28.11.2022, Wien 

Forschungsplattform GAIN – Gender: Ambivalent In_Visibilities: GAIN Gender & Agency Lecture (Web)

Zeit: 28.11.2022, 18.00 Uhr
Ort: Dachgeschoss Juridicum, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien

Programm

  • Verleihung der GAIN Gender & Agency Forschungspreise 2022
  • GAIN Gender & Agency Lecture mit Gundula Ludwig

Bereits vor der COVID-19-Pandemie, der Gefahr eines atomaren Krieges und des ebenso realen Szenarios, dass einige Kipppunkte im Klimawandel überschritten werden, war die Gegenwart durch eine „multiple Krise“ gekennzeichnet. Zugleich verdichten sich aktuell in großer Geschwindigkeit die Krisen. Der Vortrag analysiert vier zentrale Krisendimensionen unserer Gegenwart aus der Perspektive feministischer Gesellschaftstheorie und interpretiert diese als Ausdruck einer in_visiblen Grundstruktur moderner Gesellschaften: der gewaltförmigen Strukturierung des Sozialen. Zugleich geht der Vortrag vergeschlechtlichten und rassifizierten Techniken der Invisibilisierung nach, die zur Verleugnung der grundlegenden Gewalt beitragen. Auf dieser Gegenwartsdiagnose aufbauend wird schließlich für eine Geschlechterforschung plädiert, die zur Überwindung der in_visibilisierten Gewaltstrukturen beitragen möchte.

Moderation: Birgit Sauer

Gundula Ludwig ist Professorin für Sozialwissenschaftliche Theorien der Geschlechterverhältnisse an der Universität Innsbruck und Leiterin der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck. Zudem ist sie Mitherausgeberin der Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind queer-feministische Staats-, Macht- und Demokratietheorien.