CfP: Zwischen Ökonomie und Moral – Die Anti-Sklaverei-Bewegungen als transnationales Netzwerk im „langen 19. Jahrhundert“ (Event: Bochum, 11-12/2023); bis: 28.02.2023

Stefan Berger und Ole Merkel (Ruhr-Univ. Bochum), Alexandra Przyrembel und Lisa Weber (FernUniv. in Hagen) (Web)

Zeit: 29.11.-01.12.2023
Ort: Bochum
Einreichfrist: 28.02.2023

Ausgehend von Großbritannien entwickelte sich die Abschaffung der Sklaverei zu einer der drängendsten gesellschaftlichen Problemstellungen des 19. Jhds. Entgegen der geläufigen Auffassung, die Anti-Sklaverei-Bewegungen seien eine teleologische Erfolgsgeschichte gewesen, kam es – da die verschiedenen Systeme von Sklavereien mehrere Epochen, Kontinente und Ideologiegeschichten umfassen – häufig zur Abschaffung und Wiedereinführung von Sklaverei, während informelle Strukturen der Ausbeutung von „Sklav:innen“ nie völlig verschwanden. In Anlehnung an die jüngere Forschung zur Geschichte der Menschenrechte knüpft die Tagung an eine kritische, kultur-historisch ausgerichtete Kapitalismus-Geschichte an, um diese in einem ersten Schritt zu analysieren und sie mit dem Phänomen der im 19. Jhd. zentralen moralisch motivierten Bewegungen zu verbinden.
Die Abschlusskonferenz des von der Gerda-Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojektes Zwischen Ökonomie und Moral – Die Anti-Sklaverei-Bewegungen als transnationales Netzwerk im „langen 19. Jhd.“ wird eine Plattform bieten, über die unterschiedlichen Aspekte zu diskutieren, die für die unterschiedlich motivierten Anti-Sklaverei-Bewegungen relevant waren. So soll unter anderem den aktuelleren Forschungen in der Geschichtswissenschaft Rechnung getragen wird, die belegen, dass beispielsweise die deutschen Staaten, bzw. das deutsche Kaiserreich im 19. Jhd. nicht so unbeteiligt an Profiten aus dem Sklavenhandel waren, wie lange Zeit angenommen. Neben dieser ‚deutschen‘ Sicht können und sollen aber ähnliche Strukturen, Diskurse und Praktiken aus internationaler bzw. transnationaler Perspektive verhandelt werden.
Mögliche Fragen, die auf der Tagung diskutiert werden sollen, sind folgende: In welchen konkreten Praktiken materialisierten sich Vorstellungen von Sklaverei und Anti-Sklaverei und inwieweit ergaben sich Brüche oder auch verbindende Momente entlang der Grenzen der Differenzkategorien Rasse, Klasse, Geschlecht? Weiterlesen und Quelle … (Web)