Tagung: Frauen der Hanse – Genderspezifische Aspekte der Hansegeschichte, 16.-19.03.2023, Bad Bevensen und virtueller Raum

6. Internationale und interdisziplinäre Tagung des Netzwerks Kunst und Kultur der Hansestädte (Web)

Zeit: 16.-19.03.2023
Ort: Ev. Damenstift Kloster Medingen und virtueller Raum
Anmeldung: 10.03.2023 (Web)

Die Geschichte der Hanse wird in der Regel aus der Perspektive von Männern erzählt. Doch lebten auch zur Hansezeit im Hanseraum ebenso viele Frauen wie Männer. Sie waren Mütter, Ehefrauen, Witwen, Schwestern und Töchter von Hansekaufleuten. Zu fragen ist, welche Rollen sie außerdem noch ausfüllten (z. B. Kauffrauen, Nonnen, Auftraggeberinnen, Malerinnen, Handwerkerinnen, Heilige, Prostituierte, Stifterinnen, Fürstinnen, Mägde, Konsumentinnen) und damit nach ihrem Anteil an der Geschichte und ihrer Sicht auf die Dinge. Genderspezifische Aspekte der Hansegeschichte sind ein Forschungsdesiderat. Ziel der Tagung ist es deshalb, an die bereits vorliegenden Forschungen anknüpfend, die Fülle der genderhistorischen Aspekte aufzuzeigen. Sie bildet den Auftakt, um diese Themen zukünftig systematisch weiterzubearbeiten und damit dauerhaft in die Hansegeschichtsschreibung zu integrieren.
Ausgangs- und Anknüpfungspunkt ist das Kloster Medingen, das eng mit dem Netzwerk der Hanse verknüpft war, entstammten doch zahlreiche Nonnen dem Patriziat der nahegelegenen Hansestadt Lüneburg. Das Kloster hielt auch Rechte an der Lüneburger Saline. Die mittelalterlichen Frauenklöster im Fürstentum Lüneburg waren eindrucksvolle Zentren von Bildung, Schriftlichkeit und künstlerischer Tätigkeit. Neben Lüneburg sind zahlreiche weitere Städte im heutigen Niedersachsen historisch eng mit der Hanse verbunden, z. B. Hannover, Hildesheim, Braunschweig, Goslar, Stade, Göttingen u.a. Doch über den regional- und landeshistorischen Blickwinkel hinaus sind die internationalen Verbindungen innerhalb des Hanseraums zu berücksichtigen: Mobilität, Informations- und Warenaustausch von Nordnorwegen bis zum Mittelmeer und von London bis Novgorod prägten die hansestädtische Wirtschaft und Kultur über Jahrhunderte. Das Thema „Frauen der Hanse“ bietet neue, bisher zu wenig beachtete Perspektiven sowohl auf die Geschichte Niedersachsens als auch auf die Geschichte der Hanse. Weiterlesen … (Web)

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