CfA: Skandal! Aufregendes aus den Frauenbewegungen (ZS Ariadne); DL: 05.12.2011

Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung /Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Deadline:05.12.2011

Die Geschichte der Frauenbewegungen aller Länder ist bei genauerer Betrachtung reich an allen Arten von Skandalen. Von der selbst inszenierten Verhaftung Anita Augspurgs 1902 in Weimar über die Zwangsernährung englischer Sufragetten, bis zu öffentlichen BH-Verbrennungen in den USA und der Kampagne „Ich habe abgetrieben“ in Frankreich und Deutschland in den 1970er Jahren reicht die völlig unvollständige Aufzählung.

Das 62. Heft der Zeitschrift Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte möchte diese Skandale in und rund um die (historischen) Frauenbewegungen in den Blick nehmen und dabei eine doppelte Perspektive anlegen.

Einerseits war die Möglichkeit, selber Skandale zu initiieren, für die Frauenbewegungen von entscheidender Bedeutung. Denn hier bot sich die Chance, Werte und Normen bzw. moralische Codes sichtbar und thematisierbar werden zu lassen, die ansonsten in der Selbstverständlichkeit alltäglichen Handelns verschwinden. Da es diese Normen sind, die die soziale Bewegung verändern möchte, ist der Skandal als aktives politisches Mittel zur Veränderung hervorragend geeignet. Der Skandal wird hier zu einem Wertekonflikt.

Andererseits waren die Frauenbewegungen und vor allem ihre Protagonistinnen auch immer wieder „Opfer“ von Skandalen, wurde die Bewegung oder einzelne Personen mit einem Skandal bedroht. Hier zeigt sich die zerstörerische Seite des Skandals, der in der Lage ist, Bewegungen und deren Themen oder Personen ins gesellschaftliche Abseits zu stellen.

Ausgehend von diesen beiden Perspektiven können folgende Fragen im Zentrum des Heftes stehen:

  • Welche Themen boten sich für einen Skandal wann besonders an? Welche Methoden und Aktionsformen wurden von den Frauenbewegungen genutzt, um einen Skandal zu lancieren? Welche Rolle spielten die Medien (sowohl die bewegungsinternen als auch die bewegungsexternen) und die Öffentlichkeit bei initiierten Skandalen? Hatten die lancierten Skandale gesellschaftliche Folgen und wenn ja welche?
  • Welche Themen oder Aktionsformen der Frauenbewegungen wurden von der Öffentlichkeit als Skandal wahrgenommen und so behandelt? Wie griffen welche Medien die Entwicklungen in den Frauenbewegungen auf und skandalisieren sie?
  • Was wird wann und wo überhaupt als Skandal anerkannt und akzeptiert? Gab es Skandale, die nur in der Bewegung diskutiert und trotzdem wirkmächtig wurden? Sind diese dann überhaupt als Skandale zu fassen? Welche Rolle spielen hier nationale Unterschiede?

Die Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, ist die Zeitschrift der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und erscheint zwei Mal im Jahr. Im Zentrum der verschiedenen Hefte stehen immer die (historischen) Frauenbewegungen und die mit diesen Bewegungen verbundenen Ideen und Theorien. Die einzelnen Beiträge sollten einen Umfang von ca. 30.000 bis 35.000 Zeichen, d.h. ca. 10-12 Manuskriptseiten haben. In Ausnahmefällen (zum Beispiel für einen einleitenden Artikel) kann von dieser Maßgabe abgesehen werden. Redaktionsschluss wird der 1.6.2012 sein, das Heft erscheint dann im November 2012. Wenn Sie Interesse an der Abfassung eines Artikels haben, reichen Sie uns bitte bis zum 05.12.2011 ein aussagekräftiges Exposé (1-1½ Seiten) ein. Da sich die genaue inhaltliche Gestaltung des Heftes nach den eingehenden Exposés richtet, reichen Sie bitte auch Aufsatzideen ein, die am Rande des Themas zu liegen scheinen.
Sie können sich auch gerne direkt mit uns in Verbindung setzen, wir stehen Ihnen für weitere Informationen jeder Zeit zur Verfügung.

Redaktionsteam:

  • Dr. Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen
  • Dr. Kerstin Wolff, Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (Ansprechpartnerin)

Bitte senden Sie uns ihre Vorschläge bis zum 5.12. an ff. Mailadresse: wolff@addf-kassel.de

URL: http://www.addf-kassel.de

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