Antifaschistischer Rundgang: Frauen im Widerstand, 25.01.2012, Wien

Organisiert von: AK Gedenkrundgang, radicalqueer , Rosa Antifa Wien und der Bibliothek von unten
Zeit: 25.01.2012, ab 17.30 Uhr
Treffpunkt: Altes AKH – Eingang Alserstraße/Spitalgasse – Universitätscampus Hof 1, 1090 Wien;
Route: Altes AKH – Eingang Spitalgasse / Ecke Alserstraße – Landesgericht – Ferstlgasse – Rossauer Kaserne – mit U4 zum Schwedenplatz / Morzinplatz – Tiefer Graben (Dauer ca. 1 1/2 bis 2 Stunden)
Lange wurde das aktive Handeln von Frauen im Nationalsozialismus, vor allem ihr Handeln als Täterinnen auf Seiten der „Volksgemeinschaft“, nicht wahrgenomen. Aber auch ihre vielfältigen Aktivitäten im Widerstand werden – an manchen Stellen bis heute – kleingeredet oder gering geschätzt. Ihre Taten wurden nicht selten als „Hilfsdienste“ für den „eigentlichen“ politischen Kampf abgetan, selbst in jenen politischen Gruppen, die nach 1945 in Österreich Anerkennung fanden, was ohnehin schon nur einen kleinen und verzerrten Ausschnitt widerständigen Handelns darstellt. Frauen kämpften im bewaffneten Widerstand, waren als politische Aktivistinnen tätig, verbreiteten antifaschistische Propaganda, unterstützten Verfolgte und streuten auf tausend andere Arten Sand ins Getriebe der nationalsozialistischen Maschinerie. Auch die wichtige Rolle der Frauen als Fluchthelferinnen ins Exil wurde lange Zeit kaum thematisiert. Erst Anfang der 1980er-Jahre wurde im deutschsprachigen Raum von Historikerinnen begonnen, die Bedeutung von Frauen als Widerstandskämpferinnen systematisch aufzuarbeiten, ihre Geschichten aufzuschreiben und für Nachgeborene zu dokumentieren. Viele dieser wesentlichen Publikationen sind heute jedoch vergriffen und zu einem großen Teil wieder vergessen. Nicht selten ging und geht Erinnerungsarbeit an Frauen im Widerstand von unabhängigen feministischen Initiativen aus. Bis heute kommen bei Zeitzeug_innengesprächen, Gedenkfeiern und in Erinnerungsliteratur über den antifaschistischen Kampf zumeist Männer zu Wort, erst 2010 wurde erstmals eine Frau zur Vorsitzenden des Partisan_innenverbandes in Kärnten/Koroška gewählt, obwohl seit der Gründung des Verbandes darin viele Frauen aktiv waren.
Ein Rundgang durch Wien soll die Gelegenheit bieten, vergessene Geschichten aufzuspüren, widerständige Frauen zu Wort kommen zu lassen und deutlich zu machen, welche wichtige Rolle Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime gespielt haben.
Anschließend Filmabend Küchengespräche mit Rebellinnen im que[e]r, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien (unter der Brücke)

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