Gerold Bönnen (Stadtarchiv Worms) (Web), Nina Gallion und Regina Schäfer (Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Univ. Mainz) (Web) und Matthias Schmandt (Historisches Museum am Strom – Hildegard von Bingen, Bingen) (Web)
Zeit: 08.-10.04.2026
Ort: Historisches Museum am Strom – Hildegard von Bingen, Bingen am Rhein
Einreichfrist: 30.11.2024
„Frau in der Stadt“ erweckt als Titel Erinnerungen an deutschsprachige Studien, die in den 1980er-Jahren erschienen. Genannt seien hier nur die Veröffentlichungen von Erika Uitz und Edith Ennen oder die Quellensammlung von Peter Ketsch und Anette Kuhn. Oft verbanden diese Werke, denen man zahlreiche weitere zur Seite stellen könnte, Frauenforschung mit einer sozial- oder alltagsgeschichtlichen Fragestellung. Es ging um Lebensformen und Alltagswelten.
Seitdem wich nicht nur die Historische Frauenforschung weitgehend der Geschlechterforschung. Methodisch ging auch die Geschichtswissenschaft zahlreiche neue Wege – zur Lokalisierung wurden Geoinformationssysteme genutzt, die Netzwerkanalyse half beim neuen Erschließen von Personenbeziehungen, die Kulturgeschichte fragte nach symbolischen Elementen und trieb den material turn voran, universalgeschichtliche Ansätze wurden entwickelt, diskursgeschichtliche Zugänge auch für die Vormoderne ausgetestet – um nur einige der dominierenden Zugänge in der Geschichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte zu nennen.
Die weiter blühende stadthistorische Forschung nahm immer auch Frauen in der Stadt mit in den Blick. Doch erfuhren die weltlichen Frauen weit weniger Beachtung als die geistlichen, die Bürgerinnen weniger als die Adeligen, verheiratete Frauen weniger als Witwen. Selbst wenn Frauen in der Stadt angesprochen wurden, wie bei der Tagung, die 2019 im Mainzer Landesmuseum stattfand und nach Rollenvorbildern von jüdischen und christlichen Frauen im Hochmittelalter fragte, blickte man vor allem auf Beginen und Nonnen. Der Komplex „Frau und Stadt“ blieb eher auf Arbeiten lokalen Zuschnitts beschränkt. Weiterlesen und Quelle … (Web)
Aspekte der Analyse könnten sein: Die Berufstätigkeit von Frauen | Die Wohnsituation von Frauen | Die Rechtsfähigkeit von Frauen und ihre Präsenz bei Gericht | Die Sichtbarkeit von Frauen in der Stadt | Die Benennungen von Frauen