Conference: Framing Global Contestations of Women’s and Gender Rights, 24.-26.03.2021, virtueller Raum

Alexandra Scheele, Julia Roth, Heidemarie Winkel; Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Univ. Bielefeld (Web)
Zeit: 24.-26.03.2021
Ort: Hybridformat: virtueller Raum, via Bielefeld
Gleiche Rechte für alle Menschen aller Geschlechter: Das galt lange als ein zwar noch nicht erreichtes, aber unumstrittenes Ziel. Doch diese Einigkeit ist in letzter Zeit brüchig geworden – der Einsatz für Frauen- und Geschlechterrechte wird von unterschiedlichen Seiten als „Gender-Ideologie“ kritisiert. Warum und auf welche Weisen sind Frauen- und Geschlechterrechte in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kontexten weltweit zu einem umstrittenen Feld geworden? Mit dieser Frage befasst sich seit Oktober 2020 die ZiF-Forschungsgruppe „Global Contestations of Women’s and Gender Rights“ (Weltweite Anfechtungen von Frauen*- und Geschlechterrechten) unter der Leitung von Alexandra Scheele, Julia Roth und Heidemarie Winkel am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Univ. Bielefeld.
Im Rahmen der öffentlichen Konferenz „Framing Global Contestations of Women’s and Gender Rights“, die im Hybridformat abgehalten wird, stellt die international zusammengesetzte Gruppe auf vier Panels unterschiedliche Erklärungsansätze zur Diskussion. Dabei geht es um die Reflektion zentraler Perspektiven wie Intersektionalität oder Universalismus, die Analyse des globalen Kapitalismus als Krisenherd, die Auseinandersetzung mit hegemonialen Wissensproduktionen sowie die Infragestellung von globalen Normativitäten.
Gerahmt wird die Konferenz von zwei Keynotes: Manuela Boatc (Univ. Freiburg) eröffnet die Konferenz am Mittwoch mit dem Vortrag „Gendering Global Entanglements – Decolonializing Inequalities“, Susanne Baer (Bundesverfassungsgericht Karlsruhe) reflektiert zum Abschluss „Gendered Normativities: The Role and Rule of Law“.
Am Vorabend präsentieren Gabriele Dietze (Berlin) und Julia Roth (Bielefeld) gemeinsam mit Birgit Sauer (Wien) ihr Buch „Right-Wing Populism and Gender. European Perspectives and Beyond“, das im letzten Jahr erschienen ist.
Programm (als PDF).
Die Veranstaltung findet als Videokonferenz statt. Anmeldung an: karin.matzke@uni-bielefeld.de.

CfP: Tourismusregionen im Vergleich / Regioni turistiche a confronto (ZS Geschichte und Region); bis: 01.04.2021

Geschichte und Region / Storia e regione (2023, Heft 1); Herausgeberinnen: Hester Margreiter, Ingrid Runggaldier und Katharina Scharf (Web)

Einreichfrist: 01.04.2021

Die Bedeutung des Tourismus für viele Alpenregionen offenbart sich in ihren vielseitigen Facetten, Abhängigkeiten sowie Vor- und Nachteilen in der historischen Entwicklung des Massentourismus genauso wie in der aktuellen Covid-19 Pandemie und ihren Rückwirkungen auf den Tourismussektor.

Der gezielte Vergleich von Tourismusregionen innerhalb sowie außerhalb des Alpenraums verspricht fruchtbare Erkenntnisse für die Tourismus- und Alpenforschung. Wie kaum eine andere Methode bietet die Historische Komparatistik die Möglichkeit, sowohl Spezifika als auch typische Charakteristika des (Alpen-)Tourismus zu analysieren. Inneralpine Vergleiche sowie Vergleiche von alpinen mit nicht-alpinen Tourismusregionen versprechen fundierte Erkenntnisse über den Tourismus im Alpenraum.

In dem geplanten tourismushistorischen Themenheft der Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ sollen systematische Vergleiche zweier oder mehrerer Regionen bzw. Vergleichsfälle ein differenziertes Bild (alpin-)touristischer Tourismusentwicklungen unterschiedlicher regionaler Räume und Zeiten zeichnen.

Die tourismushistorisch komparatistischen Beiträge bieten die Möglichkeit, ein breites Themenspektrum – von der umwelt-, kultur-, geschlechter- und infrastrukturgeschichtlichen bis hin zur akteurszentrierten bzw. biografischen Betrachtung der Tourismusregionen – abzudecken.

Dabei können historische Entwicklungen sowohl in Form von Langzeitperspektiven nachverfolgt als auch synchrone Analysen, Momentaufnahmen und Vergleiche erstellt werden. Räumliche Grenzziehungen sollen nicht zu starr gedacht, sondern durch transterritoriale (transnationale, transregionale, translokale) Ansätze erweitert werden. Zentral sind etwa Grenzüberschreitungen, Transfers und Vernetzungen … weiterlesen (PDF).

Vorträge und Diskussion: Unter Druck – Frauen in der Krise, 08.03.2021, virtueller Raum

Die Zweite Präsidentin des Nationalrates Doris Bures
Zeit: Mo., 08.03.2021, 17:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Vor 110 Jahren – im März 1911 – gingen in Österreich erstmals allein in Wien über 20.000 Frauen und solidarische Männer, anlässlich des Internationalen Weltfrauentages auf die Straßen, um für die Gleichberechtigung von Frauen zu kämpfen. Der Lebensalltag von Frauen damals war ein ganz anderer als heute. Einige der historischen Forderungen sind heute umgesetzt, andere warten noch auf ihre Erfüllung. Anlässlich des 110-jährigen Jubiläums gibt Gabriella Hauch einen Überblick über die Entwicklungen und Veränderungen der Frauenleben in Österreich der letzten 110 Jahre.
Welchen besonderen Herausforderungen und psychischen Belastungen sich gerade Frauen jetzt durch die aktuelle Corona-Krise ausgesetzt sehen, wie man aus diesen Krisensituationen herauskommen und wie man sie vermeiden kann, besprechen die Psychoanalytikerinnen Erika Freeman und Jutta Menschik-Bendele in einem von Patricia Pawlicki moderierten Dialog.
Programm
Begrüßung und Moderation: Patricia Pawlicki (Journalistin)
Keynotes

  • Gabriella Hauch (Univ.Professorin für Geschichte, Univ. Wien): Zukunft braucht Vergangenheit! 110 Jahre Weltfrauentag in Österreich. Vom Frauenleben damals bis heute
  • Doris Bures (Zweite Präsidentin des Nationalrates): Frauen 2021: Eine kritische Analyse

Im Gespräch

  • Erika Freeman (Psychoanalytikerin, Zeitzeugin und Autorin)
  • Jutta Menschik-Bendele (Psychoanalytikerin, em. Univ.Professorin und eh. Vizerektorin der Alpe-Adria-Univ.)

Livestream
Der Livestream wird kurz vor Veranstaltungsbeginn in der Mediathek des Parlaments verfügbar sein. Hier gelangen Sie zum Livestream (Link)

Klicktipp: Wir protestieren. Von Demos, Hashtags und Gemüse (Website und Podcast)

Institut für Europäische Ethnologie der Universtität Wien

Studierende der Europäischen Ethnologie haben im Rahmen von einem Forschungsseminars die Website „Wir protestieren“ erarbeitet. Diese ist soeben online gegangen (Link).

Themen

  • Proteste in Österreich | Beispiele seit 1974 (Web)
  • Österreich is(s)t politisch! (Web)
  • #systemrelevant. Feministischer Protest in Zeiten der Krise (Web)
  • „Auf Tuchfühlung“ — ein Straßen­theater­protest zu Buen Vivir (Web)
  • Protest unter dem Regenbogen (Web)
  • Faires Protestieren? Kleidung als Protest (Web)

Podcast

Die Website enthält auch die Folgen des Projekt-Podcasts (im Link etwas weiter unten) (Web).

Hier finden sich Hintergrundinfos zu der Ausstellung, Einblick in das Studienprojekt, die Ausstellungsthemen und die Arbeitsweise/n der Projektteilnehmerinnen. Gesprochen wird über persönliche Zugänge zum Thema Protest, über erfreuliche Momente und über Herausforderungen. Außerdem gibt es auch die Zusammenstellung der eingesendete O-Töne von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auf die Frage antworten: „Was bedeutet Protest für dich?“

Projektteam

Seminarleiterin: Brigitta Schmidt-Lauber; Tutorin: Edith Schnöll; Studierende: Sarah Bergbauer, Katharina Burgstaller-Mühlbacher, Eveline Haselsteiner, Veronika Gmeindl, Florence Naly, Maj Neumann, Maren Sacherer und Isabel Steinkellner;

Beschreibung

„Angeregt durch die turbulenten innenpolitischen Ereignisse in Österreich seit 2017 und anhaltende Proteste gegen die türkis-blaue Regierung sowie unter dem Eindruck wachsender internationaler Protestbewegungen wie Fridays for Future oder Black Lives Matter entstand die Idee, ein Studienprojekt zu Protestkulturen in Österreich zu veranstalten. Auch im täglichen Leben sind Zeichen des Aufbegehrens unübersehbar: Menschen suchen und finden alternative Praktiken des Konsumierens und Continue reading

Konferenz: Gender Pay Gap – vom Wert und Unwert von Arbeit, 22.-23.04.2021, virtueller Raum

Friedrich-Ebert-Stiftung. Archiv der sozialen Demokratie (Web)
Zeit: 22.-23.04.2021
Ort: virtueller Raum, via Bonn
Anmeldung bis: 15.04.2021
In der Bundesrepublik Deutschland verdienten im Jahr 2018 Frauen pro Arbeitsstunde ca. 20% weniger als Männer. Dieser Abstand in der Entlohnung ist seit den 1980er-Jahren nahezu konstant geblieben. Im europäischen Durchschnitt gehört die Bundesrepublik diesbezüglich zu den unrühmlichen Spitzenreitern, Existenz und Dauerhaftigkeit des Phänomens sind allerdings länderübergreifend. Die Tagung fokussiert auf die Frage nach Ausprägungen und Ursachen des Gender Pay Gaps im Sinn einer ungleichen Entlohnung von Arbeit. Der historische Blick auf den Gender Pay Gap ermöglicht es, seine vielfältigen Verflechtungen mit Entwicklungen von Ungleichheitsstrukturen auf Arbeitsmärkten und in der gesellschaftlichen Arbeitsorganisation im Allgemeinen zu diskutieren.
Die Tagung fragt nach den Politiken nationaler und internationaler Gewerkschaftsorganisationen hinsichtlich der Bewertung von Arbeit; sie fragt auf Grundlage eines weiten Verständnisses von „Wert“ danach, wie Arbeit bewertet und vergeschlechtlicht wurde und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterrollen dieser Wertung zugrunde liegen. Aufgeworfen werden Fragen nach der Anerkennung und (Selbst)bewertung von Arbeit jenseits von Entlohnung und nach der Institutionalisierung von Ungleichheit in und mittels gesetzlicher Regelungen.
Programm
Do., 22.04.2021

  • 09:50 Uhr Ankommen und Technikcheck, 10:00 Uhr Begrüßung und Einführung
  • 10:10 Uhr Keynote: Susan Zimmermann (Central European Univ., Wien): Gewerkschaften und gleicher Lohn im 20. Jhd.: Klischee und Geschichte

11:15 Uhr Gewerkschaften und Gender Pay Gap international (1)

  • Johanna Wolf (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und -theorie, Frankfurt/Main): Women as Workers. Die Auseinandersetzung um gleiche und gleichwertige Arbeit in der internationalen Gewerkschaftsbewegung der 1940er- und 1950er-Jahre
  • Silke Neunsinger (Swedish Labour Movement’s Archives and Library, Huddinge) und Ragnheiður Kristjánsdóttir (Univ. of Iceland, Reykjavík): 1975 ein Wendepunkt für den globalen Kampf um gleichen Lohn? Continue reading

Book Launch: Two New Books on the History of Women’s Activism from Veronika Helfert and Susan Zimmermann, 08.03.2021, virtual space

Central European University / ZARAH: Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally, from the age of empires to the late 20th century (Web)
Time: 08.03.2021, 5.30-6.45 pm
Venue: virtual space, via Vienna
On the occasion of International Women’s Day: Two New Books on the History of Women’s Activism:
Program (PDF with Links)
Veronika Helfert: Women, Stand up! A Women’s and Gender History of the Austrian Revolution and Council Movement, 1916-1924 (in German). Göttingen (V&R) 2021 (Web)

  • Presented by Matthew Stibbe, Professor of Modern European History at Sheffield Hallam University. Matthew Stibbe is working on women and revolutionary movements during and after the First World War and has recently published a study on civilian internment during the First World War (2019).

Susan Zimmermann: Women’s Politics and Men’s Trade Unionism. International Gender Politics, Female IFTU Trade Unionists and the Workers‘ and Women’s Movements of the Interwar Period (in German). Vienna (Löcker Verlag) 2021 (Web)

  • Presented by Dorothea Hoehtker, Historian and Senior Researcher at the Research Department of the International Labour Organization. Dorothea Hoehtker has coordinated the ILO re-search and publication activities related to the 100th anniversary of the ILO in 2019.

Chair: Francisca de Haan, CEU, Department of Gender Studies
Closing Remarks: László Kontler, CEU, Department of History

  • Veronika Helfert is Postdoctoral Fellow at the CEU
  • Susan Zimmermann is university professor at the CEU

CfP: Tracing Social Change: „Family Planning“ since the 19th Century (Event: 01/2022, Marburg); by: 20.03.2021

Project „‚Family planning‘ in East Central Europe from the 19th Century until the approval of the ‚pill'“ (Web)

Venue: Marburg
Time: 26.-28.01.2022
Proposals by: 20.03.2021

Social change caused by industrialization and urbanization as well as by cultural and political modernization provoked a reconfiguration of family conceptions. The demand to determine the number of offspring became a major political claim of women’s rights movements before it became part of “normality” within family life. “Family planning” as a practice was hence a result of value changes caused by social changes: since then, it developed step-by-step from a major individual practice to a human right. During social, political, and economic crises and periods of rapid social change, “family planning” has become a target of political attacks, for example as revealed by the new Polish anti-abortion law and discussion about sexual education.

Once again, women’s reproductive and sexual rights have become highly politicized, and the question of family planning has become a state interest rather than an individual choice. Today’s changes in political and social beliefs, challenges for gender equality, and obvious attacks on women’s reproductive rights suggest that understanding the past can help identify, analyze, and recommend tools to prevent such populist and undemocratic efforts.

The conference „Tracing Social Change: ‚Family Planning‘ since the 19th Century“ aims to trace the social transformations which effected changes in the understanding of „family planning,“ and thus of family conceptions, in Eastern Europe and aims to compare these changes and turning points with processes in Western Europe.

This call for papers intends to initiate scholarly collaboration, resulting in cutting-edge research on the past and present of family planning and its impact on states, nations and communities in Eastern Europe and beyond. With this call for papers we wish to offer a space for mutually beneficial conversation and connect researchers’ expertise and historical knowledge on many Eastern European and international contexts, concluding with a publication. The planned process regarding the publication is outlined below.

Papers should explore the past and present of family planning as a practice and value in and Continue reading

Tagung: Kurstädte in der Neuzeit. Vermeintliche Idylle, wachsende Urbanität und demonstrativer Konsum, 15.-16.03.2021, virtueller Raum

Frühjahrstagung des Instituts für vergleichende Städtegeschichte: Andrea Pühringer (Grünberg) und Martin Scheutz (Wien) (Link)
15.-16.03.2021
Ort: virtueller Raum, via Münster
Anmeldung bis: 08.03.2021
Programm (PDF)
Kurstädte als „Minderstädte“ standen lange im Schatten der Stadtgeschichtsforschung: zu klein, zu idyllisch, zu wenig bedeutsam bzw. in ihrer Bedeutsamkeit flackernd, weil den Moden und Konjunkturen der Zeit unterworfen. Ausgehend von der Tatsache, dass das Phänomen Kurstadt mittlerweile durch zahlreiche interdisziplinäre Publikationen erschlossen ist, aber diese Publikationen meist nur von wissenschaftlichen Teilöffentlichkeiten wahrgenommen werden, stellt die Tagung das Phänomen „Kurstadt“ in den Mittelpunkt des Interesses.
Bisherige Forschungen weisen kaum vergleichende Dimensionen auf, befassen sich vorzugsweise mit kunsthistorisch-architektonischen bzw. denkmalpflegerischen und medizingeschichtlich-balneologischen Themen oder nehmen meist nur das elitäre Kurpublikum bzw. berühmte Persönlichkeiten in den Blick. Demgegenüber soll die Tagung ein viel weiter gefasstes Themenspektrum bieten. Nicht nur eine vergleichende Perspektive der Kurorte ist angedacht, sondern auch die Vielschichtigkeit dieser mitunter mondänen Orte soll beleuchtet werden. Mit von Bedeutung ist dabei auch die Widersprüchlichkeit der Kurstadt im Spannungsfeld von ländlicher Idylle und städtischer Moderne bzw. im Spannungsfeld von Entsagung und Überfluss: Kneippkuren versus nächtliche gesellschaftliche Betriebsamkeit, Trinkkur und Diäten versus übermäßigem Alkohol- und/oder Zuckergenuss, reiche Industrielle und bitterarme Stadtbewohner/innen trafen in diesem Städtetypus aufeinander.
Ein „Experimentierfeld der urbanen Moderne“ zeichnete sich ab, aber eben nicht nur! Kurorte waren auch Orte der politischen Auseinandersetzung, des entstehenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit. Diese vielfältigen, kontrastreichen Aspekte erscheinen prägend für Kurstädte. Allerdings stellt sich die Frage, ob sich diese „Gegensätzlichkeiten“ nicht auch gegenseitig bedingten, insofern als ein idyllischer Zufluchtsort vor den Unbilden der Moderne entsprechend adäquate Annehmlichkeiten bieten musste, um überhaupt Erholung zu ermöglichen.
Die Online-Veranstaltung wird über die ZOOM-Plattform der Universität Münster durchgeführt. Anmeldungen bitte bis zum 8. März 2021 an istg@uni-muenster.de.

Symposium: Rosa Luxemburg at 150: Revisiting Her Radical Life and Legacy, 04.-05.03.2021, virtueller Raum

Rosa-Luxemburg-Stiftung and International Rosa Luxemburg Society (Web)
Zeit: 04.-05.-03.2021
Ort: virtueller Raum, via Berlin
Born in southeastern Poland on 5 March 1871 as Rozalia Luxenburg, Rosa Luxemburg was a towering figure of the classical socialist movement — a brilliant thinker, sharp-tongued rhetorician, and trailblazing leader of the proletarian cause. The famed socialist historian and journalist Franz Mehring once called her the “best brain after Marx”. Her comrade and dear friend Clara Zetkin described her as the “sharp sword, the living flame of revolution”. Even Bolshevik leader Vladimir Lenin, with whom she often clashed, was compelled to acknowledge her status as an “eagle” of the Communist movement, at least in retrospect.
She was, by all accounts, a truly unique figure. A Jew, a Polish woman, physically disabled and politically an irreconcilable Marxist — the obstacles to her pursuing her aims in life were legion, yet she rose to become one of the paramount leaders of the largest and strongest socialist movement in the Western world, German Social Democracy. In her short but brilliant career, she locked horns with the Prussian military elite several times and spoke as equals with Karl Kautsky, August Bebel, Victor Adler, and many other leading lights of socialism. As a political agitator she rallied masses of workers against capitalism and imperialist warfare, while also challenging Marxist orthodoxy as both a theorist and instructor at the Social Democratic party school in Berlin.
Yet since being cut down by proto-fascist thugs in January 1919, Luxemburg has been memorialized as a martyr for the revolution and a symbol of the tragic highs and lows of Germany’s 20th century more than anything else. While her name and image remains iconic, her prodigious intellectual output and many contributions to socialist theory, have often been reduced to footnotes.
In commemoration of the 150th anniversary, this symposium on Rosa Luxemburg’s political and economic thought is organized, highlighting her many contributions to the socialist idea and seeking to apply those insights to our 21th century reality, riven by economic crisis and the social pressures wrought by a global pandemic. What can Luxemburg teach us about economic crisis, gender relations, revolutionary patience, and the struggle for a world beyond capitalism? Where have her ideas remained relevant, and where do they require modification? Read more and full program … (Web)

Vortrag: Stephanie Rieder: „kurz, er wohnte mir nie ehlich bei“. Sexualität als Scheidungsgrund zwischen 1783 und 1938, 14.06.2021, virtueller Raum

IFK & IFK@Zoom (Web)
Zeit: 14.06.2021, 18:15-20:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Bereits seit Jahrhunderten tragen Ehepaare ihre Scheidungskonflikte vor Gericht aus. Verhandelt werden dabei seit jeher (und bis heute) auch Themen der ehelichen Sexualität. Stephanie Rieder widmet sich in ihrem Vortrag der Thematisierung der ehelichen Pflicht zum Geschlechtsverkehr in Ehegerichtsakten zwischen 1783 und 1938.
Bis 1938 war die Scheidung von Tisch und Bett für katholische EhepartnerInnen im Gebiet des heutigen Österreich (mit Ausnahme des Burgenlandes) die einzige legitime Möglichkeit, das eheliche Zusammenleben aufzuheben – ohne sich jedoch erneut verehelichen zu dürfen. In den Scheidungsverfahren kamen auch Aspekte der ehelichen Sexualität zur Sprache. Dennoch wurden Ehegerichtsakten in Hinblick auf diese Thematik bislang nur wenig beforscht. In ihrem Vortrag stellt sich Stephanie Rieder aus einer interdisziplinären Forschungsperspektive heraus die Fragen, auf welche Weise die eheliche Pflicht zum Geschlechtsverkehr, dessen Verweigerung sowie zu häufige Einforderung und Erzwingung von den AkteurInnen vor Gericht, vom Gesetzgeber und von Juristen zwischen 1783 und 1938 thematisiert und problematisiert wurde. Die Zivilgerichtsbarkeit kann dabei, so möchte der Vortrag auch veranschaulichen, als weiterer „Brennpunkt“ (Foucault) betrachtet werden, welcher ab dem 18. bzw. 19. Jhd. Diskurse über den Sex schuf.
Stephanie Rieder absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften, gefolgt von einem Studium der Geschichte an der Universität Wien und arbeitete als juristische Mitarbeiterin in einer Wirtschaftskanzlei. Seit 2019 ist sie DOC-team- Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Geschichte der Universität Wien und im Studienjahr 2020/21 ÖAW/IFK_Junior Fellow. Weitere Informationen (Web)