Category Archives: Topic_1. Weltkrieg

Vortrag und Lesung: Gisela Notz: Bertha von Suttner (1843-1914): Schluß mit den Kriegen! Die Waffen nieder!, 04.12.2024, Wien

Frauenhetz; Reihe „Frauen verstehen viel vom Frieden! Feministische Perspektiven und Gegenstrategien zu Militarismus und Krieg“ (Web)

Zeit: Mi. 04.12.2024, 18:00 Uhr
Ort: Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien

Bertha von Suttner kam 1885 in Wien mit den Friedensinitiativen ihrer Zeit in Berührung. Ihr 1889 erschienener Roman “Die Waffen nieder” wurde zum Welterfolg. Der Titel ist ein Appell: Kriege sind von Menschen gemacht und können folglich auch von Menschen verhindert werden. Drastisch schilderte sie darin das Grauen der Schlachten. Sie wollte das Volk aufklären und die Herrschenden für ihr Friedensstreben gewinnen. Scheinbar aber hat niemand gelernt aus der „Furchtbarkeit“ der Kriege.

Moderation: Birge Krondorfer | In Kooperation mit WILPF | Die Veranstaltung ist für Frauen.

Gisela Notz ist Sozialwissenschafterin, Historikerin und Aktivistin in Berlin.

Lecture: Benno Gammerl: Queering Military History, 02.12.2024, virtual space

Research network „Military, War, and Gender/Diversity“; Karen Hagemann (Univ. of North Carolina at Chapel Hill), Isabelle Deflers, and Anke Fischer-Kattner (Univ. of the Bundeswehr Munich) (Web)

Time: 02.12.2024
Venue: virtual space

The international research network „Military, War, and Gender/Diversity“ continues its online research colloquium in the winter semester. A lineup of distinguished speakers will be presenting their work, continuing the overview of „Military, War and Gender/Diversity: State of Research and Research Problems“. The online colloquium of the network is based at the Univ. of the Bundeswehr Munich. It aims to promote the networking of researchers and to create a cross-border virtual space for regular intellectual exchange on this research topic. Advanced doctoral students will be invited as speakers and co-discussants, as well as experienced national and international experts.

Programme and Link (PDF)

Mo., 02.12.2024, 4-6 pm (CET)
Benno Gammerl (Florence): Queering Military History? (Link)
Moderation: Christa Hämmerle (Vienna)

Mo., 17.02.2025, 4-6 pm (CET)
Eva Herschinger (Munich): Male, Female, Radicalized? The Interplay of Gender, Radicalization and Terrorism (Link)
Moderation: Friederike Hartung (Bundeswehr Center for Military History and Social Sciences)

Previous lectures Continue reading

Conference: Gender and Violence in Colonial Wars, Colonial Rule and Anti-colonial Liberation Struggles, 30.-31.01.2025, Potsdam

Inaugural annual conference of the Research Network Military, War and Gender/Diversity (MKGD): Tanja Bührer (Paris Lodron Univ. Salzburg), Isabelle Deflers (Univ. of the Bundeswehr Munich), and Karen Hagemann (Univ. of North Carolina at Chapel Hill) (Web)

Time: 30.-31.01.2025
Venue: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Potsdam
Registration by: 02.01.2025

The extreme violence in colonial wars and anti-colonial wars of liberation as well as the structural and actual practice of violence under colonial rule have received increasing international academic attention in the last two decades. However, the gender dimension of the topic is still under-researched, despite previous research on colonial conflicts which shows that gender is of considerable importance both as a methodological approach and as a subject of research. The aim of the first thematic international conference of the newly established MKGD research network together with the ZMSBw is to comparatively examine the manifold violent interactions in colonial wars, colonial rule and anti-colonial liberation struggles with a focus on „gender“. In doing so, the conference takes a look at both early modern and modern colonial conflicts up to the end of the Cold War and offers both contextualized case studies and diachronic/synchronic comparisons. Read more … (Web)

Programm (PDF)

Panels: Gender in Early Modern Colonialism | Women in the Imperial and (Anti)Colonial Project | Men in the Imperial and (Anti)Colonial Project | Gender, Violence, and Resistance against Colonial Rule | Recollecting and Presenting Colonial Rule and Anticolonial Resistance

Keynote: Karen Hagemann (Univ. of North Carolina at Chapel Hill)

Source: HSozKult

Ringvorlesung: Körper und Geschlecht in interdisziplinärer Perspektive, 10/2024-02/2025, virtueller Raum

Büro für Gleichstellung und Familie, Otto-von-Guericke-Univ. Magdeburg, Mareike Fingerhut-Säck und Bettina Hitzer (Web)

Zeit: 10/2024-02/2025, montags 13:15-14:45 Uhr
Ort: virtueller Raum
Anmeldung: Gleichstellungsbeauftragte@ovgu.de

In unserer Gegenwart spielen Körperdiskurse und der Körper eine immense Rolle. Sie begegnen uns täglich in ihren Facetten von Gestaltbarkeit, Verfügbarkeit, Normierung, als zugerichtete, präsentierte oder stigmatisierte Körper und werden so zum Seismographen für gesellschaftlich akzeptierte oder abgelehnte Praktiken. Auch wissenschaftlich ist der Körper in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in den Fokus des Interesses gelangt (somatic turn oder body turn), wobei auch Gender- und Diversitätsdimensionen zunehmend in den Blick geraten und im Kontext intersektionaler Zugänge gedacht und verhandelt werden. An dieser Schnittstelle von Körperdiskursen und Geschlechterforschung verortet sich die Ringvorlesung, indem sie ein breites Themenspektrum zu den vielfältigen Verflechtungen und Interdependenzen von Körper und Geschlecht interdisziplinär aufgreift. Ziel ist es, die Geschlechterforschung und ihre Relevanz in verschiedenen Disziplinen sichtbarer zu machen, zu fördern und damit einen lebendigen wissenschaftlichen Austausch mitzugestalten wie auch generell Wissenstransfer zu den einzelnen Themenfeldern zu gewährleisten.

Nächste Vorträge (PDF)

4.11.2024
Paula Dahl (Hamburg): Weibliche Körper als Politikum. Eine historische Perspektive auf Schwangerschaftsabbrüche und die Debatten darum

11.11.2024
Gundula Ludwig (Innsbruck): Körper, staatliche Macht und politische Ordnung. Körperpolitiken in Geschichte und Gegenwart

18.11.2024
Noyan Dinçkal (Siegen): Restauration von Männlichkeit? Kriegsversehrung, Körper und Geschlecht in der frühen Bundesrepublik

25.11.2024
Dan mon O’Dey (Aachen): Die anatomische Rekonstruktion nach FGM/C: eine heilende Intervention Continue reading

25. Workshop des Netzwerks Biographieforschung: Politiken des Sammelns, 22.11.2024, Wien

Netzwerk Biographieforschung; Li Gerhalter und Britte Semanek (Web)

Zeit: Fr., 22.11.2024, 9.00-13.30 Uhr
Ort: Institut für Bildungswissenschaft der Univ. Wien, Senseng. 3A, 1090 Wien, Seminarraum 7

Der Radius des auto/biographischen Forschens wird durch die systematische Sammlung und Aufbereitung von Quellen definiert. Welche biographischen Themen und wessen Biographien beforscht werden können – und welche nicht, hängt grundlegend von den Materialien ab, die dafür zur Verfügung stehen. Dieser Dreh- und Angelpunkt des empirischen Arbeitens steht beim 25. Workshop des Netzwerks im Mittelpunkt. In einem Impulsvortrag und zwei Round-Table-Gesprächen sollen dazu verschiedene Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert werden.
Die Beitragenden sind einerseits Vertreter:innen von Archiven und Sammlungen, die sich auf unterschiedliche auto/biographische Formate spezialisiert haben, seien es Tagebücher, lebensgeschichtliche Aufzeichnungen, Fotografien, Filme, künstlerische Nachlässe, behördliche und berufliche Dokumente etc. Was wurde hier von wem, wann, auf welche Weise und zu welchem Zweck gesammelt? Welche Sammlungsstrategien wurden verfolgt? Was hat gut geklappt, was eher nicht? Haben sich diese Strategien oder auch die thematischen Schwerpunkte in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Wie verlaufen die Kontakte mit jenen Personen, die die Materialien übergeben? Was sind deren Erwartungen? Und wer sind die Nutzer:innen dieser Quellen? Welchen Einfluss haben die zunehmenden Forderungen nach digital verfügbaren Beständen? Und sind Konjunkturen jener Themen zu beobachten, die nachgefragt werden? Andererseits berichten Forscher:innen, wie sie im Rahmen von konkreten Projekten ihre Quellenbestände selbst erarbeitet haben. Wo und wie konnten sie die Materialien für sich zugänglich machen? Was waren die Möglichkeiten und Herausforderungen im Laufe der Beschäftigung mit den jeweiligen Quellen? Wenn es sich im private Bestände handelt: Werden die Materialien nach ihrer Auswertung zurückgegeben – oder an eine Sammlung überantwortet? Und gibt es Erfahrungen mit der „Nachnutzung“ von Quellenbeständen?

Programm

  • 9.00 Uhr: Begrüßung: Klara Löffler, Brigitte Semanek und Li Gerhalter

9.10 Uhr: Einführung und Impulsvortrag

  • Einführung: Brigitte Semanek und Li Gerhalter: Politiken des Sammelns
  • Vortrag: Ursula A. Schneider (Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Univ. Innsbruck) und Arnhilt Inguglia-Höfle (Literaturarchiv der ÖNB): (Kultur-)Archive und Gender. Werkstattbericht einer KOOP-LITERA-Initiative Continue reading

CfP: Well-Being & Social Justice: Co-creating Kitchen Table History („Big Berks“-Conference, 06/2026, Evanston/IL); by: 31.01.2025

The 20th Berkshire Conference on the History of Women, Genders, and Sexualities (Web)

Time: 18.-21.06.2026
Venue: Northwestern Univ., Evanston, IL
Proposals by: 31.01.2025

What does a well society – or wellness in a socially just society – look like? These are profound questions of great magnitude and consequence whether we are examining the past or abiding in the present. And they are quite definitely weighty matters as we consider and construct, right here and now, our individual and collective human- and eco-futures. The organisers invite historical, intellectual, artistic, activist, and world-building contributions that define and explore wellness, well-being, and care in relationship to the personal, interpersonal, societal, human-centric, and eco-centric.
At the 2026 „Big Berks“, the organisers are starting from these three foundational premises: We want to get well. We know it’s a weighty matter. And we want to get clearer about what this means by investigating, dialoguing, and funning together. In the tradition of Kitchen Table Press (Barbara Smith, Beverly Smith, and Audre Lorde), the organisers welcome you to sit down together to be in conversation to co-create kitchen table history. They invite scholars, activists, and artists of all persuasions, and especially graduate students and early career colleagues to collaborate and be nourished and nourish each other. Read more … (Web)

You might consider the following prompts:

  • Historical narratives, interpretations, and analyses we create: shifting frameworks and „states of mind“ toward wellness.
  • Re-imagining power and the -isms, informed by our lives, to create a more holistic history and historical record.
  • Decentering people as the sole focus of history: exploring alternate approaches such as eco-centric realities (e.g. remembering and belonging linked to microbes, animals, ecology, and the Earth).
  • Investigating strategies of the past to deal with local and world political systems and their discriminatory, unequal, oppressive, and dystopian contexts.
  • Healing from trauma, harm, and toxic environments: identifying ideological dogmatism, the ill-politics of revenge interpersonally and systemically; Continue reading

Tagung: Geschlechterkulturen und Krieg, 14.-15.11.2024, Gießen

Working Group Diversity, Center for Diversity, Media, and Law (DiML) (Web)

Zeit: 14.-15.11.2024
Ort: Justus-Liebig-Univ. Gießen

Programm (Web)

Panels: Literarisch-mediale Thematisierungen von Geschlecht und Krieg | Erinnerungskulturen und Geschlecht | Wandel von Geschlechterkulturen durch Kriegswirtschaft? | Umkämpft: Konstruktionen von Männlichkeit und Queerness im Krieg

Keynote: Claudia Kemper (Münster): Bipolar, eindeutig, aufgelöst oder ambivalent? Geschlechterordnungen zwischen Friedensidyllen und War Porn

Kriege erschüttern seit jeher Gesellschaften. Geschlechterkulturen werden dabei zugleich aufgebrochen oder gefestigt. Dies materialisiert sich in kulturellen Artefakten. Möglichkeiten und Räume geschlechtsbezogener Positionierungen von Kulturschaffenden öffnen oder schließen sich. Kriege werden oft als Ausnahmezustand betrachtet, sind jedoch einerseits für viele Menschen lang anhaltende Lebensrealität und andererseits als permanente Möglichkeit präsent. „Der andauernde Kriegszustand in der Welt“ führt, so Mieke Bal, dazu, „dass Kultur nicht analysiert werden kann, ohne diesen Zustand einzubeziehen“ (2016, 176). Daher gilt es, auch geschlechterkulturelle Veränderungen nicht ohne Krieg zu analysieren. Geschlechterkulturen – verstanden als gesellschaftliche Verhältnisse basierend auf Konstruktionen von Geschlecht, Geschlechternormen und -hierarchien und damit verbundenen Lebens- und Teilhabechancen – sind dabei nicht als starre Gebilde zu sehen. Vielmehr handelt es sich um variable Konfigurationen, die stets umkämpft sind. Im Krieg scheinen Geschlechterkulturen durch eine Gleichzeitigkeit von gegenläufigen Tendenzen bestimmt zu sein: Einerseits verfestigen sich vorherrschende Geschlechterordnungen, andererseits können sich neue Handlungsmöglichkeiten und -räume eröffnen, um Geschlechterkonstrukte aufzubrechen. Continue reading

Ringvorlesung: Körper und Geschlecht in interdisziplinärer Perspektive, 10/2024-02/2025, virtueller Raum

Büro für Gleichstellung und Familie, Otto-von-Guericke-Univ. Magdeburg, Mareike Fingerhut-Säck und Bettina Hitzer (Web)

Zeit: 10/2024-02/2025, montags 13:15-14:45 Uhr
Ort: virtueller Raum
Anmeldung: gleichstellungsbeauftragte@ovgu.de

In unserer Gegenwart spielen Körperdiskurse und der Körper eine immense Rolle. Sie begegnen uns täglich in ihren Facetten von Gestaltbarkeit, Verfügbarkeit, Normierung, als zugerichtete, präsentierte oder stigmatisierte Körper und werden so zum Seismographen für gesellschaftlich akzeptierte oder abgelehnte Praktiken. Auch wissenschaftlich ist der Körper in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in den Fokus des Interesses gelangt (somatic turn oder body turn), wobei auch Gender- und Diversitätsdimensionen zunehmend in den Blick geraten und im Kontext intersektionaler Zugänge gedacht und verhandelt werden. An dieser Schnittstelle von Körperdiskursen und Geschlechterforschung verortet sich die Ringvorlesung, indem sie ein breites Themenspektrum zu den vielfältigen Verflechtungen und Interdependenzen von Körper und Geschlecht interdisziplinär aufgreift. Ziel ist es, die Geschlechterforschung und ihre Relevanz in verschiedenen Disziplinen sichtbarer zu machen, zu fördern und damit einen lebendigen wissenschaftlichen Austausch mitzugestalten wie auch generell Wissenstransfer zu den einzelnen Themenfeldern zu gewährleisten.

Nächste Vorträge (PDF)

21.10.2024
Eva Labouvie (Magdeburg): Körperwissen und Körperkonzepte im Wandel. Zur Neuschöpfung des menschlichen Körpers von der Vormoderne zur Moderne

28.10.2024
Ann Kristin Augst (Dortmund): Queere Körperlichkeiten: Geschlecht im Spannungsfeld von pluralisierten Normen und Wissen

4.11.2024
Paula Dahl (Hamburg): Weibliche Körper als Politikum. Eine historische Perspektive auf Schwangerschaftsabbrüche und die Debatten darum

11.11.2024
Gundula Ludwig (Innsbruck): Körper, staatliche Macht und politische Ordnung. Körperpolitiken in Geschichte und Gegenwart Continue reading

Workshop: International Networks of Women’s Activism and Mobility in the Austro-Hungarian Monarchy and the Successor States 1848–1945, 11.-12.11.2024, Vienna

Institut für Ungarische Geschichtsforschung in Wien; Collegium Hungaricum (Web)

Time: 11.-12.11.2024
Venue: Collegium Hungaricum Wien, Hollandstr. 4, 1020 Vienna
Registation by: 08.11.2024

Programme (PDF)

Keynotes: by Johanna Gehmacher and Judith Szapor

Panels

Women’s Movements and Activists in the Habsburg Period. Continuities and Ruptures in International Networks in the Habsburg and Post-Habsburg Periods

  • with Chiara Paris, Dóra Fedeles-Czeferner, Agatha Schwartz, and Peter Becker

Women Activists, Organizations, and Networks in Minority or Stateless position

  • with Julia Bavouzet, Isidora Grubački, Alla Shvets, Alexandra Ghiţ, and Beáta Márkus

The Role of Press and Translation in Women’s Movements

  • with Marián Gladiš, Marta Verginella-Urška Strle, Žarka Svirčev, and Zsófia Lóránd

Alternative Networks: Peace Activists, Socialists, Psychoanalysts

  • with Peter Moser, Lea Horvat, Lea Horvat, Anna Borgos, Lydia Jammernegg, Christa Hämmerle, Ingrid Sharp, Therese Garstenauer, Clara Anna Egger, and Gergely Romsics

Concluding discussion and Closing reflections

  • with Ingrid Sharp, Iván Bertényi Jr., and Dóra Fedeles-Czeferner

Continue reading

CfP: Sexualisierte Gewalt und ihr Beschweigen in der ethnographischen und historisch/anthropologischen Forschung (Schreibworkshop, 12/2024, Graz); bis: 04.11.2024

Südosteuropäische Geschichte und Anthropologie (SEEHA), Univ. Graz (Web)

Zeit: 02.-03.12.2024
Ort: Univ. Graz
Einreichfrist: 04.11.2024

Sexualisierte Gewalt ist allgegenwärtig und damit auch Teil des Forschungsalltags von ethnografisch oder historisch arbeitenden Anthropolog:innen aller Geschlechter. Sie ist in Forschungsthemen präsent, mehr noch in Erfahrungen, die Forschungspartner:innen teilen oder die wir Forscher:innen im Feld oder aus historischen Quellen erfahren. Dennoch finden die Thematisierung und das Verschriftlichen von Gewalterfahrungen im Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens selten ihren expliziten Platz. Es gibt kaum Räume, um sich im Forschungsprozess über sexualisierte Gewalt und den Umgang damit auszutauschen. Erst recht wurde über das Schreiben über Begegnungen mit sexualisierter Gewalt im Feld oder im Archiv bisher kaum geforscht und publiziert. Der Workshop zielt daher darauf ab, Umgangsstrategien im Schreiben über und gegen sexualisierte Gewalt zu erarbeiten.
Sexualisierte Gewalt ist häufig nicht erzählbar. In Interviewsituationen oder Erzählungen unserer Forschungspartner:innen, aber auch in Beobachtungen und in unserem Erleben als Forschende und in archivalischen Quellen wird sie ver- und beschwiegen – und ist doch präsent. Als wissenschaftliche Akteur:innen sind wir in historio- wie in ethnographischen Forschungen selbst in Gefüge von Ohnmacht und Handlungsmacht verstrickt, die es auch im Schreibprozess stetig auszuloten gilt. Macht-Wissen-Verstrickungen wirken sich darauf aus, wie wir sexualisierte Gewalt thematisieren, und sollten in ihrem historischen Gewachsensein ebenso wie im Blick auf aktuelle normative Wissenspraxen hinterfragt werden. Im Rahmen des Workshops möchten wir daher auch gegen eine Kontinuität patriarchaler Skripte anschreiben und die Vielstimmigkeit von Erfahrungen und Umgangsstrategien mit sexualisierter Gewalt entfalten.
In dem zweitägigen Workshop tauschen die Teilnehmer:innen sich über individuelle Bezüge zum Thema ‚Schreiben über das Schweigen über sexualisierte Gewalt‘ aus. Sie setzen sich mit dem Umgang mit sexualisierter Gewalt in historischen Quellen auseinander und reflektieren Feldmaterial unter supervisorischer Begleitung. Ein Schreibworkshop soll uns schließlich im Kollektiv in eigene Schreibprozesse hineinbegleiten. Der Fokus liegt damit auf den wissenschaftlichen Akteur:innen, die … weiterlesen (PDF)

Organisatorinnen: Christina Sterniša und Heike Karge (SEEHA); Katharina Eisch-Angus und Lydia Arantes (Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Univ. Graz); Almut Sülzle (Supervisorin/Ethnografin, Berlin)