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Klicktipp: 21 English-speaking Podcasts for Women’s History (Compilation)

Syeda Khaula Saad and Lauren Grant on „Bustle“

In recent years, a large number of different podcasts have emerged – many of them with feminist claims and on topics of women’s and gender history.

The journalists Syeda Khaula Saad and Lauren Grant published a compilation on the occasion of International Women’s Day 2021 on the portal „Bustle“ (March 5, 2021). The list contains no less than 21 English-speaking podcasts for women’s history. Some of this podcasts ran for several years and contain a great many episodes (Web).

The compilation and the descriptions are the following:

  • The History Chicks (Web)

The History Chicks covers real and fictional women and the contributions they’ve made to women’s history in general. According to the site’s description, „You want to know how the women are remembered, how their legacies live on and how you can learn more. We can do that!“ From Cleopatra to Coco Chanel, you get to learn about all the ways they have helped shape society.

  • Stuff Mom Never Told You (Web)

With new episodes every Wednesday and Friday, Stuff Mom Never Told You gives you the opportunity to learn about feminism and women’s history twice a week. The show discusses „what it is to identify as female through research-based discussion around feminism and how it impacts everyday life.“ You’ll hear about women like NASA’s hidden computer women and Nobel Peace Prize winner Wangari Muta Maathai.

  • HERStory On The Rocks (Web)

HERStory on the Rocks sets up a conversation about women in history the same way that two girlfriends would discuss anything over a chilled drink. The discussions are fun and easy-going but super informative. From talks about the Queen of Sheeba and Sojourner Truth to having young girls discuss the impact Disney princesses had on their lives, it’s bound to give you a well-rounded take.

  • The Profess-Hers Podcast (Web)

The Profess-Hers Podcast features women you may not have necessarily heard of, but have made many contributions to gender equality. From Continue reading

Klicktipp: Zur Geschichte von feministischen und Frauen*streiks (Podcast-Folgen)

genderfrequenz: Die Geschichte von feministischen und Frauen*streiks

„Der Staat, der unterdrückt, ist ein Macho, der mißbraucht“! So lautet einer der Sprüche, mit dem streikende Frauen weltweit auf die Straße gehen und damit die Gewaltstrukturen im Privaten mit den staatlichen, öffentlichen in Verbindung bringen.

Im Juni 2020 gab der Podcasts genderfrequenz eine kurze Einführung zur Geschichte von feministischen und Frauen*streiks.

  • Zum Beitrag (8.41 Minuten) (Web)

genderfrequenz ist das „sozialpolitische, feministische, unbeugsame, queere Radio“ in Graz. Die genderfrequenz-Redaktion beschäftigt sich mit queer-feministischen Themen, sendet alle vier Wochen Features und/oder trifft sich zum Talk via Radio Helsinki (Web).

Historische Institut der Universität Bern: Der Frauenstreik und die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz

Das Historische Institut der Universität Bern ist im Sommer 2019 mit einem Geschichts-Podcast online gegangen. Der erste Beitrag kam dabei von Brigitte Studer, Thema war der Frauenstreik 1991 sowie die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz.

  • Zum Beitrag (31.3 Minuten) (Web)

Der Aufruf zum schweizweiten Frauenstreik am 14. Juni 2019 hat das Thema Frauenrechte wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gebracht. In diesem Podcast untersucht Brigitte Studer im Gespräch mit Francesca Fuoli, wie der erste Frauenstreik 1991 zustande kam. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe, die die Rolle von Frauen in der Schweizer Gesellschaft geprägt haben, und zeigt auf, warum das Thema Frauenrechte bis heute aktuell ist.

Brigitte Studer war Professorin für Geschichte an der Universität Bern. Francesca Fuoli ist Postdoctoral Research Fellow für Neueste Geschichte und Projektleiterin des Podcast und an der Universität Bern.

Klicktipp: Schalom Sisters*! Let’s talk! – Jüdisch-feministische Positionen (Podcast)

Jüdisches Museums Augsburg Schwaben; Judith Alberth (Web)

2021 feiert das Jüdische Museum Augsburg Schwaben mit der Ausstellung „Schalom Sisters*!“ jüdisch-feministische Positionen in Vergangenheit und Gegenwart. Ob im orthodoxen oder im liberalen Judentum, ob in Deutschland, Europa oder der Welt: Feministische Forderungen mit jüdischer Tradition zu vereinen, Konventionen abzulehnen und neue Lebensentwürfe zu verwirklichen, stellte und stellt viele Frauen vor Herausforderungen.

Teil der Ausstellung ist der Podcast „Let’s talk, Sisters!“ von Judith Alberth. Die Folgen sind auf der Website der Ausstellung zu finden (Web).

Bisherige Folgen:

  1. Jüdischer Feminismus
  2. Der Internationale Frauentag – eine Idee aus dem Sozialismus
  3. Queer und jüdisch – Feminismus in der Popkultur
  4. Orthodoxie und Selbstermächtigung – Der Umgang mit Erwartungen an religiös lebenden Frauen
  5. Religion, Praxis und Emanzipation – Rabbinerinnen in Deutschland
  6. Jung, jüdisch, feministisch

Zur Ausstellung (Web)

Laufzeit: bis 29.08.2021
Orte: verschiedene Orte in Augsburg

Jüdisches Leben wird in Deutschland noch immer zumeist auf den Holocaust oder jüdische Tradition reduziert, Frauen sind bis auf Einzelpersonen kaum als historische oder gegenwärtige Akteurinnen im kollektiven Bewusstsein präsent. Die Ausstellung trägt dazu bei, dass jüdisches Leben in seiner historischen und gegenwärtigen Vielfalt wahrgenommen wird und bestehende Klischeebilder aufgebrochen werden. Denn Feminismus ist kein „Frauenthema“, sondern ein Beitrag zu einer gerechteren Welt.

War Lilith die erste jüdische Feministin? Was erzählen Ritualgegenstände und Reinheitsvorschriften von der Stellung der Frau im Judentum? Religiöse Gesetze bestimmen scheinbar Continue reading

Klicktipp: Sandra Knopp und Brigitte Pellar: Käthe Leichter – Eine Stimme für Frauen (Podcast-Folgen)

Radio Orange; Sendung „Hocknkabinett. Das Magazin für Arbeit und Alltag“ von Sandra Knopp (Web)

Die zweiteilige Sendung von Sandra Knopp stellt die Lebensgeschichte von Käthe Leichter in den Fokus.

Käthe Leichter war Sozialwissenschaftlerin, Gewerkschafterin und die erste Frauenreferentin der Arbeiter:innenkammer in Wien. Mit ihren berühmten Studien zeigte sie den Arbeitsalltag von Frauen in der Industriearbeit, der Heimarbeit und im häuslichen Dienst auf.

  • Käthe Leichter – Eine Stimme für Frauen #1 (Web)

Käthe Leichter wurde im Mai 1938 von der Gestapo verhaftet. Im Gefängnis schrieb sie ihre Lebenserinnerungen nieder, eine Freundin konnte sie aus der Haft schmuggeln. In der Sendung werden einige Passagen daraus vorgelesen. Durch dieses autobiografische Dokument wird deutlich, was Käthe Leichter geprägt hat und wie sie sich für andere einsetzte. Die Historikerin Brigitte Pellar hat die Textstellen ausgewählt und erzählt, was sie an Käthe Leichter fasziniert.

  • Käthe Leichter – Eine Stimme für Frauen #2 (Web)

Im zweiten Teil sprechen Sandra Knopp und Brigitte Pellar darüber, wie Käthe Leichter als Mensch gewesen sein könnte. Wie hat sie die Zeit der Diktaturen erlebt? Ihr Ehemann war mit den Kindern 1938 gleich nach dem Anschluss von Österreich an Hitler-Deutschland ins Ausland gegangen. Sie selbst bereitete sich lange auf ihre legale Ausreise vor. Dabei wurde sie verraten, kam in Gefangenschaft und wurde schließlich ermordet.

„Hocknkabinett. Das Magazin für Arbeit und Alltag“

Beschreibung: „Die Sendung ‚Hocknkabinett‘ von Sandra Knopp und Stefan Wolfinger dreht sich um die ‚Hockn‘, Wienerisch für ‚Arbeit‘ – und um alles, was dazugehört: Alltagsleben, Familie, Freizeit.

Gebracht werden neben Ausflüge in die Vergangenheiten – etwa zu verschwundenen Berufen oder historischen Akteur:innen auch Tipps und Infos zu Arbeitsrecht, Steuer, Sozialversicherung; aktuelle Studien zur Situation von Beschäftigten; Tipps, Tests und kritische Analysen für Konsument_Innen; und nicht zuletzt Kulturbeiträge und gute Musik“.

Klicktipp: HerStory – Starke Frauen der Geschichte (Podcast)

Podcast von Jasmin Lörchner (Web)

Die Journalistin und Historikerin Jasmin Lörcher veröffentlicht seit mehr als einem Jahr alle zwei Wochen die Geschichte einer Frau in ihrem Podcast. Bisher sind bereits gut 30 Folgen zusammengekommen.

Beschreibung: „Frauen machen Revolution, erringen wissenschaftliche Durchbrüche, entwickeln Erfindungen, gehen auf Abenteuer oder regieren kriminelle Organisationen – aber in den Geschichtsbüchern landen wichtig aussehende Herren mit Wohlstandsbäuchen, Monokeln, Pfeifen, Schnurrbärten und großen Colts.

Schluss damit! HerStory ist ein Podcast über starke Frauen der Geschichte, im Guten wie im Schlechten: HerStory stellt dir alle zwei Wochen Pionierinnen in Hosen, auf Motorrädern, mit Mikroskopen und Revolvern vor. HerStory erzählt von Wegbereiterinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – und all jenen, die sich nicht um Geschlechter- oder Rollenbilder scherten.

Spoiler: Nicht jede Protagonistin taugt als Vorbild. Aber es geht auch nicht darum, das Auftreten von Frauen in der Geschichte weißzuwaschen. Sondern darum, ihnen dort überhaupt einen Platz zu geben.“ (Web)

Bisherige Folgen:

  • Alexandra Kollontai: Russische Revolutionärin und Feministin
  • Elisabeth Käsemann: Eine Deutsche, ermordet von der argentinischen Militärdiktatur
  • Frauen Im Widerstand – Ein Fazit mit Laura Baumgarten und Bianca Walther, Teil 1
  • Judith Leyster – Die vergessene holländische Meisterin
  • Die Mongolenprinzessinnen, die Dschinghis Khans Herrschaft sicherten
  • Ada Blackjack – Überlebenskünstlerin der Arktis
  • Rita Levi-Montalcini: Die passionierte Wissenschaftlerin (feat. Jasmin Schreiber und Lorenz Adlung vom Weblog Bugtales)
  • Frauen im Widerstand: Gespräch mit Nora Hespers
  • Sophie Scholl: Die suchende Widerstandskämpferin
  • Clementine Churchill: Die Schatten-Premierministerin
  • Isabelle Eberhardt: Die Nomadin in der Wüste
  • Gracia Mendes Nasi: Bankchefin und Kämpferin für das jüdische Volk
  • Die Athletinnen um Alice Milliat: Die Pionierinnen von Olympia für Frauen
  • Dr. James Barry: Revolutionär der Hygienestandards
  • Sonderfolge: Frauen in der Fotografie Continue reading

Redaktioneller Hinweis: Neue Kategorie „Podcasts, Videos etc.“ // Editorial note: New category „Podcasts, Videos etc.“

Lieber Leser:innen des Salon 21!

Diesen Sommer gibt es im Salon 21 eine Reihe mit feministischen Geschichtepodcasts. Wöchentlich werden neue Projekte vorgestellt.

Dazu wurde die neue Kategorie „Podcasts, Videos etc.“ eingerichtet. Hier finden sich auch alle bisherigen Posts zu solchen Formaten (Web).

Viel Vergüngen beim Lesen, Hören und Schauen!

Li Gerhalter, Administratorin des Salon 21

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Dear readers of Salon 21,

This summer, Salon 21 is hosting a series of feminist history podcasts. Each week, new projects will be presented.

For this purpose, the new category „Podcasts, videos, etc.“ was created. Here you can also find all previous posts about such formats (Web).

Enjoy reading, listening, and watching,

Li Gerhalter, Administrator of Salon 21

Klicktipp: Frauen von damals – ein Podcast über Frauen um 1900, die neue Wege gingen (Podcast)

Podcast von Bianca Walther (Web)

Die Historikerin Bianca Walther erzählt in ihrem Podcast „Frauen von damals – ein Podcast über Frauen um 1900, die neue Wege gingen“ die Geschichten von Frauen aus dem Kontext der Ersten Bürgerlichen Frauenbewegungen.

Es sind Frauen, die ihr „im Laufe der Jahre beim Lesen, bei Recherchen und in der Forschung begegnet sind. Es sind Frauen, größtenteils aus dem 19. und frühen 20. Jhd., die Grenzen überschritten, mit neuen Lebensmodellen experimentierten und sich Freiräume nahmen. Wir begeben uns mit ihnen auf Reisen und auf Radausflüge, in den Reichstag und auf Kneipentour, und manchen schauen wir über die Schulter, wie sie Liebesbriefe schreiben. An wen? Lasst euch überraschen!“ (Web)

Bisherige Folgen:

  1. Charlotte Ritters reale Kolleginnen: Martha Mosse und Friedrike Wieking
  2. Ika Freudenberg: Rheinische Lebensfreude trifft Münchner Frauenbewegung
  3. Frauenrechtlerin auf Reisen: Die Indienreise der Anna Pappritz (Teil 1)
  4. Frauenrechtlerin auf Reisen: Die Indienreise der Anna Pappritz (Teil 2)
  5. Mary Kingsley: Grenzgängerin zwischen Kulturen und Konventionen
  6. Eine afrikanische Frauenrechtlerin: Adelaide Casely-Hayford
  7. Gertrud Bäumer: Frauenrechtlerin, Politikerin, Multitaskerin
  8. Von Olympe bis Helene: Streifzug durch 100 Jahre Frauenbewegung
  9. Die Lieben der Selma Lagerlöf
  10. Minna Cauer: Mit Leidenschaft für Frauen, Frieden und Demokratie
  11. „Wo ist das Recht der Frau?“ Anita Augspurg – Juristin, Feministin, Pazifistin
  12. Monokel-Ball im Monbijou: Streifzug durch das lesbische Berlin der 1920er-Jahre
  13. Bonusfolge: Die Reisen der Amelia B. Edwards

Bianca Walther ist Historikerin und Dometscherin. Sie arbeitet an einer Dissertation zur Kulturgeschichte von Lebensgemeinschaften von Frauen im Bürgertum um 1900. 2019-2020 führte sie ein Forschungsprojekt zur Indienreise der Frauenrechtlerin Anna Pappritz durch.

Klicktipp: „2 1/2 Minunten Frauen*Soli“ (Video) und Online-Workshop: „Kolonialismus: Auswirkungen im Heute verstehen und Rassismus erkennen“: Lehrangebot für Schulklassen


Frauen*solidarität (Web)
Die Frauen*solidarität in Wien ist eine entwicklungspolitische Organisation. Sie leistet Informations-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Lebens- und Arbeitssituationen von Frauen weltweit sowie zu globalen Machtverhältnissen aus feministischer Sicht.
Sie steht im Dialog mit Frauenbewegungen aus dem globalen Süden und stärkt durch Vernetzung solidarisches Handeln. Diese Arbeit trägt zu einer Durchsetzung von Frauenrechten bei und zu einer Welt frei von Sexismus, Rassismus und Homophobie.
Video
Weitere erste Informationen gibt das witzige Youtube-Video „2 1/2 Minunten Frauen*Soli“ (2,5 Minunten), das soeben veröffentlicht worden ist (Link).
Workshop
Mit der #BlackLivesMatter Bewegung erreicht die Diskussion über Rassismus und Kolonialismus zuletzt eine breite Öffentlichkeit. Kolonialismus ist in seiner Wirkung nicht auf eine bestimmte zeitliche Periode begrenzt. Welche Spuren von Kolonialismus finden wir in Österreich heute? Wie bewerte ich Quellen rassismuskritisch? Wie wirken kolonialrassistische Vorstellungen auf die Medienberichterstattung? Welche Forderungen stellen People of Colour an Politik und Zivilgesellschaft?
Die Frauen*solidarität hat gemeinsam mit ÖFSE einen interaktiven Online-Workshop für Schulklassen konzipiert, der Antworten auf diese Fragen gibt. Dazu werden das koloniale Geschehen und rassistische Überlegenheitsgedanken kritisch thematisiert (Web).
Zeit: nach Vereinbarung
Ort: nach Vereinbarung oder virtueller Raum
Der Workshop wird empfohlen für die 10. und 11. Schulstufe der BHS oder AHS, Termin können vereinbart werden. Dauer sind 2 Unterrichtseinheiten, das Angebot ist kostenlos.
Die Teilnehmer_innen lernen die Folgen von Kolonialismus für Geschichte und Gegenwart kennen. Sie erarbeiten sich interaktiv Methoden für rassismuskritische Informationskompetenz, können Rassismen in Medien erkennen und wissen über ihre Entstehungsgeschichte wie auch ihr gegenwärtiges Wirken in der Gesellschaft. Continue reading

Klicktipp: «Maria und der Paragraph». 150 Jahre Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland (Ausstellung, Website und Podcast)

Münzenberg Forum am FMP1 Berlin (Web)

Ort: Kunstkantine, Franz-Mehring-Pl. 1, 10243 Berlin
Laufzeit: bis 31.08.2021

Die Ausstellung «Maria und der Paragraph» wird in Berlin gezeigt – sie kann in einer tollen Aufbereitung aber auch vollständig virtuell „betreten“ und besucht werden (Web).

Die Website der Ausstellung ist multimedial aufgebaut (Web).

Unter anderem findet sich hier auch der Zugang zu der Podcast-Reihe, die die Ausstellung begleitet (etwas weiter unten) (Web).

Bisherige Podcast-Folgen:

  • Queer, laut und radikal – mit WTF gegen christliche Fundis
  • Die DDR – der etwas andere Weg
  • Die BRD – Demonstrationen, Der Stern und Gerichtsverfahren – der §218 in Westdeutschland (1949-1990)
  • Die roten Blitze aus Polen
  • Die NS-Zeit – Zwischen Mutterkult und Zwangsabtreibung – der § 218 im Nationalsozialismus
  • Argentinien und die grünen Tücher der Hoffnung
  • Wie alles mit dem Abtreibungsparagraphen begann

Bericht von Linda Peikert in „nd. Journalismus von Links“ am 31.03.2021

„Verdammt, ich bin schwanger!« steht in großen, weißen Buchstaben auf der grauen Wand. Das sind Marias Gedanken, eine fiktive Frau, die symbolisch für so viele steht. Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland rund 100 000 Personen mit Uterus für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Dabei sind Abtreibungen hierzulande immer noch eine Straftat, sie werden lediglich nicht strafrechtlich verfolgt, wenn gewisse Umstände gegeben sind, etwa nach einer Vergewaltigung oder bei gesundheitlichen Risiken. Aber der Paragraph 218 des deutschen Strafgesetzbuches lautet: »Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.« Seit 150 Jahren gibt es den sogenannten Abtreibungsparagraphen.“ Weiterlesen … (Web)

Klicktipp: „Mit Bubikopf und Schreibmaschine“ gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und den NS: Online-Führungen zu Paula Schliers Buch „Petras Aufzeichnungen“ (1926) (Videos)

Forschungsinstitut Brenner-Archiv (Web)

Kennen Sie schon Paula Schlier? Oder ihr Buch “Petras Aufzeichnungen”?

“Mit gesundem, klaren, unverbrauchtem Menschenverstande durchschaut sie die unerhörten Einrichtungen der Männerwelt” urteilten jedenfalls Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann 1927 in der Zeitschrift “Die Frau im Staat” darüber. Ob sie nun “schwerverwundete Soldaten oder Kinder pflegt, ob sie sich in demokratischen oder völkischen Zeitungsbetrieben in München bei Hitler oder unter dem leuteschindenden Direktor eines gräflichen Holzwerkes in der Steiermark betätigt […].”

Die Bayerin Paula Schlier (1899-1977) meldete sich als 16-Jährige 1916 als freiwillige Kriegskrankenpflegerin. Später verfolgte sie das Ziel, Schriftstellerin zu werden, den Lebensunterhalt verdiente sie sich als Stenotypistin. Sie war die erste Autorin, die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz explizit aufgriff und verfasste Artikel gegen den NS. Im Herbst 1923 schleuste sich Paula Schlier als Sekretärin im “Völkischen Beobachter” ein, wo sie den Hitler-Putsch miterlebte. Sie zeichnete alles auf – und veröffentlichte 1926 es in ihrem Buch Buch “Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit”.

Die Publikation war eine literarische Sensation, eines der ersten Bücher der Neuen Sachlichkeit und zum Thema Neue Frau. Ursula A. Schneider und Annette Steinsiek haben es 2018 neu herausgegeben (Web).

Das Brenner-Archiv hat soeben virtuelle Führungen rund um diese Publikation veröffentlicht. Anhand von Archivmaterialien zeigen Ursula A. Schneider und Annette Steinsiek, was alles in diesem literarisierten Zeitbericht steckt. Die drei kurzen Präsentationen gehen thematisch über das Buch hinaus und decken einiges an Frauen-(Literatur-)Geschichte des frühen 20. Jhds. ab:

  1. Teenager im Ersten Weltkrieg 1914-1918 (14 Minuten) (Web)
  2. Die Neue Sachlichkeit (18 Minuten) (Web)
  3. Die “Neue Frau” der 1920er Jahre – zwischen Glamour und Elend (14 Minuten) (Web)

Weiterführende Informationen und Links: Continue reading