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Klicktipp: Tagebücher und andere auto/biografische Dokumente von Minna Cauer von 1870 bis 1907 (Digitalisate im Meta-Katalog)

FrauenMedia Turm Köln und Verbundkatalog „Meta“ (Web)

Minna Cauer (1841-1922) ist eine der bekannteste Aktivistinnen der Ersten Bürgerlichen Frauenbewegungen in Deutschland. Im Bestand des FrauenMedia Turms in Köln sind auto/biografische Aufzeichnungen von der berühmten Journalistin und Frauenrechtlerin  erhalten.

Im Rahmen des Projekts „Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF)“ (Web) wurden Tagebuchaufzeichnungen sowie Lebenserinnerungen digitalisiert, die Minna Cauer über mehrere Jahrzehte hinweg geführt hat. Die Digitalisate sind über den Verbundkatalog „Meta“ verfügbar.

Die Aufzeichnungen sind in unterschiedliche Bücher eingetragen. Das früheste wurde 1870 begonnen und trägt die persönliche Prägung „M. C. 1870“ am Deckblatt. Andere sind einfache Kladden, das späteste Buch ist mit 1907 datiert.

Digitalisierte auto/biografische Aufzeichnungen von Minna Cauer:

  • Tagebuch (ab 1870) (Link)
  • Tagebuch (1886-1896) (Link)
  • Tagebuch (ab 1888) (Link)
  • Reiseerinnerungen (ab 1892) (Link)
  • Tagebuch (ab 1895) (Link)
  • „Skizzen aus meinem Leben“ (ab 1900) (Link)
  • Erinnerungen (ab 1907) (Link)

Auf dem Portal des DDF wurden dazu auch grundlegende Kontext-Informationen veröffentlicht:

  • Biografische Angaben zu Minna Cauer von Dagmar Jank am DDF (Web)
  • Beschreibung der Tagebücher von Minna Cauer von Dagmar Jank am DDF (Web)

Die weiteren Dokumente im Teilnachlass von Minna Cauer im FrauenMedia Turm Köln (Signatur Cauer, Minna P01-Cauer) können im gemeinsamen Meta-Katalog recherchiert werden (Link). Hier bei den Einrichtungen auf „FrauenMediaTurm, Archiv und Dokumentationszentrum“ gehen. Als Stichworte reichen dann z.B. „Minna Cauer Tagebuch“.

Klicktipp: Zur Geschichte der Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich (Interviews und Weblogbeiträge)

Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF) (Web)

Im DDF wurde ein umfangreicher Schwerpunkt zum Thema Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen zusammengestellt. Anlass sind 150 Jahre Widerstand dagegen in Deutschland (§ 218).

Die Beiträge – mit Fokus auf Deutschland – behandeln unterschiedliche Zeiten und politische Systeme, stellen Akteur:innen und Argumente vor und führen damit durch die verwobenen Debatten zu der Frage. Weiterlesen … (Web)

Auf dem – insgesamt eigentlich nur auf Deutschland bezogenen – DDF-Portal wurden auch Beiträge zur Situation in Österreich (§ 144) veröffentlicht:

Der § 144 und die Frauenbewegung in Österreich – von Maria Mesner

In Österreich wirkten bis 1974 Bestimmungen aus dem 18. Jhd. fort und kriminalisierten abtreibende Frauen. Die Historikerin Maria Mesner skizziert die Geschichte des und Debatten um den Schwangerschaftsabbruch in Österreich. Weiterlesen … (Web)

Autonom und feministisch gegen den § 144 – von Margit Hauser

STICHWORT ist das autonome Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung in Österreich. Margit Hauser leitet das Archiv und gibt Einblicke in dessen umfangreiche Sammlung zum Themenfeld „Frauenbewegung und § 144“ in Österreich. Weiterlesen … (Web)

Warum Verhütung wichtig ist – von Christian Fiala

Seit 15 Jahren dokumentiert und vermittelt das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien den Kampf um die selbstbestimmte Reproduktion und Verhütung. Christian Fiala hat das Museum gegründet und gibt Einblicke in dessen Sammlungs- und Forschungsarbeit. Weiterlesen … (Web)

Mit dem Tabu brechen – von Susanne Riegler

Regisseurin Susanne Riegler schif mit dem Film „Der lange Arm der Kaiserin“ (2012) (Web) ein wichtiges Zeitdokument zur Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich. Im Interview spricht sie über gesellschaftliche Scham und persönliche Verantwortung. Weiterlesen … (Web).

 

Klicktipp: Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF): Inzwischen 98 Essays online (Portal)

i.d.a. Dachverband deutschsprachiger Frauen-/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen (Web)

Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) dokumentiert die Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland.

Das umfangreiche Portal ist ein langfristig und groß angelegtes Kooperationsprojekt der verschiedenen feministischen Archive, Biliotheken und Dokumentations-Einrichtungen (aus Deutschland), die im Dachverband i.d.a. vernetzt sind. i.d.a. ist die Trägerin des DDF (Web). Möglich ist das umfangreiche Digitalisierungs-Vorhaben mit einer Finanzierung durch das deutsche Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Das Portal ist 2018 online gegangen und wird laufend erweitert. Aktuell sind bereits 98 Essays online (Web).

Die Essays enthalten neben inhaltlichen Informationen auch Bibliografien sowie Links zu ausgewählten Quellen. Diese Textdokumente, Plakate, O-Töne, Filme etc. sind dabei in digitaler Form verfügbar.

Die Quellen sowie die Literaturangaben sind verknüpft mit dem Verbund-Katalog META (Web). In META können die Bestände aller verschiedenen i.d.a.-Einrichtungen gemeinsam recherchiert werden. (Während das DDF auf Deutschland bezogen ist, dokumentiert der Katalog auch die Bestände der i.d.a.-Einrichtungen aus Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz.)

Die Themenschwerpunkte des DDF sind folgende (zu den jeweiligen Essays etwas hinunterscrollen):

  • Arbeit & Ökonomie (21 Beiträge) (Web)
  • Bildung & Wissen (30 Beiträge) (Web)
  • Gewalt (10 Beiträge) (Web)
  • Körper & Sexualität (21 Beiträge) (Web)
  • Kunst, Kultur & Medien (32 Beiträge) (Web)
  • Politik, Recht & Gesellschaft (63 Beiträge) (Web)

Arbeit & Ökonomie

Weibliche Berufs- und Erwerbstätigkeit war und ist ein weiteres Schlüsselthema frauenbewegter Auseinandersetzungen. Wurde in der Ersten Frauenbewegung noch darüber diskutiert, ob Frauen überhaupt erwerbstätig sein sollten – und wenn ja, in welchen Berufen, erweiterten sich Continue reading

Klicktipp: Geschichte des Frauenstimmrechts in der Schweiz (Website)

Verein CH2021 (Web)

Der Verein CH2021 hat zum Anlass von 50-Jahre-Frauenstimmrecht in der Schweiz die gleichnamige Website eingerichtet. Ziel ist Information und Vernetzung.

Beschreibung: „Am 7. Februar 1971 stimmten die Schweizer Männer an den Urnen der Verfassungsänderung zu, dass künftig alle Schweizer*innen die gleichen politischen Rechte wie sie haben (65,7 % Ja zu 34,2% Nein). Allerdings  ist es  vor allem den mutigen und engagierten Schweizer Frauen und ihrem jahrzehntelangem Kampf zu verdanken, dass das Thema immer wieder auf die politische Tagesordnung gebracht und alle Kräfte mobilisiert wurden, um die Mehrheit der Bevölkerung und der Stände zu überzeugen.“

Geschichte des Frauenstimmrechts in der Schweiz

Die Website bietet eine Chronologie der „Etappen“ von Ereignissen bis zur Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen in der Schweiz.

  • Link zur Chronologie (Web)

Aktivistinnen des Frauenstimmrechts in der Schweiz

„Der Weg bis zur Einführung des Frauenstimmrechtes in der Schweiz war steinig und lang. Ohne mutige und hartnäckige Vorkämpferinnen – Juristinnen, Journalistinnen und Aktivistinnen – wäre der Durchbruch auch im Februar 1971 nicht gelungen. Pionierinnen wie Marie Goegg-Pouchoulin, Rosa Bloch-Bollag oder Emilie Gourd ist es zu verdanken, dass über 65 Prozent der Männer schliesslich dem Frauenstimmrecht zustimmten“. (Web)

Mit Quellenangabe „Eidgenössische Kommission für Frauenfragen“ werden auf der Website die folgenden Frauen näher vorgestellt:

  • Luciana Thordai-Schweizer (*1929) (Link)
  • Emilie Lieberherr (1924-2011) (Link)
  • Alma Bacciarini (1919-2007) (Link)
  • Katharina Zenhäusern (1919-2014) (Link)
  • Iris von Roten (1917-1990) (Link)
  • Antoinette Quinche (1896-1979) (Link)

International Federation for Research in Women’s History (IFRWH): NEWSLETTER, Summer 2021 Issue 69 – With numerous entries from Austria (Publication)

The International Federation for Research in Women’s History (IFRWH)/Federation Internationale pour des Femmes (FIRHF) (Web)

The IFRWH-Newsletter is published every six months. It provides an overview of new international publications on women’s and gender history. Research projects are presented, conferences are announced and calls for papers are placed.

The newsletter thus gives a valuable overview of the relevant research being carried out worldwide. The Newsletter Summer 2021 Issue 69 is online now (PDF).

A list of the previous newsletters can be found on the website (Link).

The International Federation for Research in Women’s History

The IFRWH was founded in April 1987. The first meeting of national committee representatives was held in 1989, in Bellagio, Italy, with the assistance of the Rockefeller Foundation.

The Aim of IFRWH is to encourage and coordinate research in all aspects of women’s history at the international level, by promoting exchange of information and publication and by arranging and assisting in arranging large-scale international conferences as well as more restricted and specialized meetings. National Committees serve as liaison between communities of researchers and the Federation. Find more information on the website (Link).

Selected papers presented at the Federation’s confrences have been published in several volumes (Link).

Klicktipp: Schalom Sisters*! Let’s talk! – Jüdisch-feministische Positionen (Podcast)

Jüdisches Museums Augsburg Schwaben; Judith Alberth (Web)

2021 feiert das Jüdische Museum Augsburg Schwaben mit der Ausstellung „Schalom Sisters*!“ jüdisch-feministische Positionen in Vergangenheit und Gegenwart. Ob im orthodoxen oder im liberalen Judentum, ob in Deutschland, Europa oder der Welt: Feministische Forderungen mit jüdischer Tradition zu vereinen, Konventionen abzulehnen und neue Lebensentwürfe zu verwirklichen, stellte und stellt viele Frauen vor Herausforderungen.

Teil der Ausstellung ist der Podcast „Let’s talk, Sisters!“ von Judith Alberth. Die Folgen sind auf der Website der Ausstellung zu finden (Web).

Bisherige Folgen:

  1. Jüdischer Feminismus
  2. Der Internationale Frauentag – eine Idee aus dem Sozialismus
  3. Queer und jüdisch – Feminismus in der Popkultur
  4. Orthodoxie und Selbstermächtigung – Der Umgang mit Erwartungen an religiös lebenden Frauen
  5. Religion, Praxis und Emanzipation – Rabbinerinnen in Deutschland
  6. Jung, jüdisch, feministisch

Zur Ausstellung (Web)

Laufzeit: bis 29.08.2021
Orte: verschiedene Orte in Augsburg

Jüdisches Leben wird in Deutschland noch immer zumeist auf den Holocaust oder jüdische Tradition reduziert, Frauen sind bis auf Einzelpersonen kaum als historische oder gegenwärtige Akteurinnen im kollektiven Bewusstsein präsent. Die Ausstellung trägt dazu bei, dass jüdisches Leben in seiner historischen und gegenwärtigen Vielfalt wahrgenommen wird und bestehende Klischeebilder aufgebrochen werden. Denn Feminismus ist kein „Frauenthema“, sondern ein Beitrag zu einer gerechteren Welt.

War Lilith die erste jüdische Feministin? Was erzählen Ritualgegenstände und Reinheitsvorschriften von der Stellung der Frau im Judentum? Religiöse Gesetze bestimmen scheinbar Continue reading

Klicktipp: HerStory – Starke Frauen der Geschichte (Podcast)

Podcast von Jasmin Lörchner (Web)

Die Journalistin und Historikerin Jasmin Lörcher veröffentlicht seit mehr als einem Jahr alle zwei Wochen die Geschichte einer Frau in ihrem Podcast. Bisher sind bereits gut 30 Folgen zusammengekommen.

Beschreibung: „Frauen machen Revolution, erringen wissenschaftliche Durchbrüche, entwickeln Erfindungen, gehen auf Abenteuer oder regieren kriminelle Organisationen – aber in den Geschichtsbüchern landen wichtig aussehende Herren mit Wohlstandsbäuchen, Monokeln, Pfeifen, Schnurrbärten und großen Colts.

Schluss damit! HerStory ist ein Podcast über starke Frauen der Geschichte, im Guten wie im Schlechten: HerStory stellt dir alle zwei Wochen Pionierinnen in Hosen, auf Motorrädern, mit Mikroskopen und Revolvern vor. HerStory erzählt von Wegbereiterinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – und all jenen, die sich nicht um Geschlechter- oder Rollenbilder scherten.

Spoiler: Nicht jede Protagonistin taugt als Vorbild. Aber es geht auch nicht darum, das Auftreten von Frauen in der Geschichte weißzuwaschen. Sondern darum, ihnen dort überhaupt einen Platz zu geben.“ (Web)

Bisherige Folgen:

  • Alexandra Kollontai: Russische Revolutionärin und Feministin
  • Elisabeth Käsemann: Eine Deutsche, ermordet von der argentinischen Militärdiktatur
  • Frauen Im Widerstand – Ein Fazit mit Laura Baumgarten und Bianca Walther, Teil 1
  • Judith Leyster – Die vergessene holländische Meisterin
  • Die Mongolenprinzessinnen, die Dschinghis Khans Herrschaft sicherten
  • Ada Blackjack – Überlebenskünstlerin der Arktis
  • Rita Levi-Montalcini: Die passionierte Wissenschaftlerin (feat. Jasmin Schreiber und Lorenz Adlung vom Weblog Bugtales)
  • Frauen im Widerstand: Gespräch mit Nora Hespers
  • Sophie Scholl: Die suchende Widerstandskämpferin
  • Clementine Churchill: Die Schatten-Premierministerin
  • Isabelle Eberhardt: Die Nomadin in der Wüste
  • Gracia Mendes Nasi: Bankchefin und Kämpferin für das jüdische Volk
  • Die Athletinnen um Alice Milliat: Die Pionierinnen von Olympia für Frauen
  • Dr. James Barry: Revolutionär der Hygienestandards
  • Sonderfolge: Frauen in der Fotografie Continue reading

Klicktipp: Margit Hauser: Autonom und feministisch gegen den § 144: Quellen der Frauenbewegung zur Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich (Interview)

STICHWORT (Web) und Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF) (Web)

STICHWORT ist das Archiv der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung in Österreich. Die Leiterin Margit Hauser gibt in einem Interview für das DDF Einblick in den umfangreichen Bestand zum Thema Strafverfolgung von Schwangerschafts-Abbrüchen in Österreich:

DDF: Welche Bestände zu den Themenfeldern Frauenbewegung und § 144 sind im Stichwort-Archiv vorhanden?

Margit Hauser: In den Sammlungen von STICHWORT liegt eine Vielzahl von Quellen zu Abtreibung und Fristenlösung in Österreich vor. Die Dokumente zu frauenbewegten Debatten, Forderungen und Kämpfen ziehen sich durch alle Bestandsgruppen ebenso wie durch alle Jahrzehnte seit Beginn der Neuen Frauenbewegung in Österreich. Es war dies ein zentrales Thema in der gesamten Neuen Frauenbewegung. Im Speziellen finden sich unter den über 900 österreichischen autonomen Frauengruppen, die im STICHWORT dokumentiert sind, zumindest 17 Gruppierungen, die sich namentlich mit dem Thema Selbstbestimmungsrecht auseinandersetz(t)en. Von besonderem Interesse sind die 1970er Jahre mit der Einführung der Fristenlösung 1975. In erster Linie ist hier der Bestand der AUF zu nennen.

Zu den ersten Dokumenten im STICHWORT-Archiv, die ab 1972 den Kampf um die Liberalisierung der Abtreibung belegen, gehören die ersten Ausgaben der Zeitschrift Rotstrumpf1 und die Presseausschnitte zum Aktionskomitee zur Abschaffung des § 144. Diese parteinahe Initiative bot SPÖ-Frauen die Möglichkeit, über den Parteirahmen hinaus Forderungen zu formulieren und so zu der von der SPÖ-Alleinregierung und Justizminister Christian Broda ab 1971 angestrebten Gesetzesänderung beizutragen. Seit Beginn der Zweiten Republik 1945 galt wieder der aus der Zeit Maria Theresias stammende § 144 (Web), der Abtreibung mit Haftstrafe belegte und nur wenige Ausnahmen im Rahmen der Indikationslösung zuließ.“  Weiterlesen … (Web).

Schwerpunkt zum Thema Schwangerschaftsabbruch im DDF

Im DDF wurde ein umfangreicher Schwerpunkt zum Thema Schwangerschaftsabbruch erarbeitet. Die Beiträge – mit dem Fokus auf Deutschland – behandeln unterschiedliche Zeiten und politische Systeme, stellen Akteurinnen und Argumente vor und führen damit durch die verwobenen Debatten zu der Frage. Weiterlesen … (Web)

Klicktipp: «Maria und der Paragraph». 150 Jahre Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland (Ausstellung, Website und Podcast)

Münzenberg Forum am FMP1 Berlin (Web)

Ort: Kunstkantine, Franz-Mehring-Pl. 1, 10243 Berlin
Laufzeit: bis 31.08.2021

Die Ausstellung «Maria und der Paragraph» wird in Berlin gezeigt – sie kann in einer tollen Aufbereitung aber auch vollständig virtuell „betreten“ und besucht werden (Web).

Die Website der Ausstellung ist multimedial aufgebaut (Web).

Unter anderem findet sich hier auch der Zugang zu der Podcast-Reihe, die die Ausstellung begleitet (etwas weiter unten) (Web).

Bisherige Podcast-Folgen:

  • Queer, laut und radikal – mit WTF gegen christliche Fundis
  • Die DDR – der etwas andere Weg
  • Die BRD – Demonstrationen, Der Stern und Gerichtsverfahren – der §218 in Westdeutschland (1949-1990)
  • Die roten Blitze aus Polen
  • Die NS-Zeit – Zwischen Mutterkult und Zwangsabtreibung – der § 218 im Nationalsozialismus
  • Argentinien und die grünen Tücher der Hoffnung
  • Wie alles mit dem Abtreibungsparagraphen begann

Bericht von Linda Peikert in „nd. Journalismus von Links“ am 31.03.2021

„Verdammt, ich bin schwanger!« steht in großen, weißen Buchstaben auf der grauen Wand. Das sind Marias Gedanken, eine fiktive Frau, die symbolisch für so viele steht. Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland rund 100 000 Personen mit Uterus für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Dabei sind Abtreibungen hierzulande immer noch eine Straftat, sie werden lediglich nicht strafrechtlich verfolgt, wenn gewisse Umstände gegeben sind, etwa nach einer Vergewaltigung oder bei gesundheitlichen Risiken. Aber der Paragraph 218 des deutschen Strafgesetzbuches lautet: »Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.« Seit 150 Jahren gibt es den sogenannten Abtreibungsparagraphen.“ Weiterlesen … (Web)

Klicktipp und CfP: 2015 – Bürger*innen erzählen (Website)

2015 – Bürger*innen erzählen: Dorothea Kurteu und Katharina Novy – in Koop. mit Gert Dressel, der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen an der Univ. Wien und dem Kardinal König Haus (Web)

Beschreibung: „Weil es einen Unterschied macht, was eine Gesellschaft sich über sich selbst erzählt. Weil unsere Erinnerungen und Erzählungen der Stoff sind, aus dem wir Zukunft gestalten:

2015 ist in unserer kollektiven Erinnerung der Beginn der ‚Flüchtlingskrise‘. Im Juli dieses Jahres waren rund 50.000 Menschen in Griechenland an Land gegangen, um in Europa Asyl zu suchen. Genauso viele Flüchtende waren es im gesamten Jahr 2014 gewesen. 2021 sind die Fluchtwege nach Europa weitgehend geschlossen. In Griechenland und Bosnien leben tausende Menschen, Erwachsene und Kinder, unter unzumutbaren Bedingungen in Lagern. Immer wieder gibt es menschenrechtlich bedenkliche Abschiebungen aus Österreich.

Die öffentlich dominierende Erzählung über 2015 und die Folgejahre beschreibt diese Krise und das Thema der Migration nicht als schwierige, vielschichtige Herausforderung, sondern als Schrecknis und andauernde Gefahr und Bedrohung für die Gesellschaften des globalen Nordens. Redundant wird mit Worten und Metaphern gespielt, die bewirken, dass sich die Zeit 2015/2016 als völlig ungeschützt, unkontrollierbar, beängstigend, schier überwältigend in das soziale Gedächtnis einschreibt. Das geschieht im besten Fall achtlos, meist aber bewusst und mit Absicht. Das ist einer demokratischen Gesellschaft unwürdig, viele Menschen haben ganz andere Erfahrungen gemacht.

2015 – Bürger*innen erzählen gibt Ihren Erzählungen auf der Website öffentlichen Raum und wird so zu einem Archiv der Zivilgesellschaft. Die Initiator:innen sammeln Geschichten von offener, spontaner Hilfsbereitschaft, von Solidarität, von liebevollem und bis heute andauerndem Engagement, vom Kennenlernen, von Freund:innenschaft, von Zweifeln, von Mut, vom Von-sich-selbst-überrascht-Sein. Geschichten von Schmerz und Enttäuschung, von Hilflosigkeit und Abschied, von Befremdung gegenüber der Politik Österreichs und des ‚Friedensprojektes” Europa.

Ein lebendiges Archiv der Zivilgesellschaft, eine Sammlung persönlicher Erinnerungen und Erlebnisse von 2015 bis heute, die auch in Zukunft zu mehr Solidarität und Miteinander ermutigen soll. Ein vielstimmiges öffentliches Wider-Sprechen gegen das eintönige politisch dominierende Narrativ von andauernder Bedrohung. Erzählen und teilen Sie hier Ihre Geschichten von Hilfe, Begegnungen, Kennenlernen, Sorge, Herausforderungen, Abschieden, Freund:innenschaften.“