Category Archives: Topic_Pflege/Care

CfP: (Un)sichtbarkeit (Schweizerische Geschichtstage, 07/2025, Luzern); bis: 30.04.2024

Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG) (Web)

Zeit: 08.-11.07.2025
Ort: Universität Luzern
Einreichfrist: 30.04.2024

Visualität ist im 21. Jhd. allgegenwärtig. Ihre ästhetischen, technischen und sozialen Bedingungen und ihre Auswirkungen verlangen nach einer historiographischen Einordnung und Perspektivierung. Drei Fragen stehen dabei im Vordergrund: Wie thematisiert die historische Forschung Praktiken der (Un)sichtbarmachung? Wie geht die Geschichtswissenschaft mit Bildquellen um? Und was macht sie selbst in ihrer Arbeit sichtbar, und was nicht? Konkret schlagen die Veranstalter:innen folgende Diskussionspunkte vor:

  • Wann, von welchen Akteur:innen und warum sind gesellschaftliche Verhältnisse in sprachlicher oder visueller Weise sichtbar gemacht worden – oder gerade nicht?
  • Die vermeintlich unmittelbare Evidenz von Bildern hat eine Machtfunktion, die es zu analysieren gilt.
  • Historiker:innen sind aufgefordert, sich vermehrt auch theoretisch mit der Besonderheit von Bildern zu befassen, denen auf Grund historisch bedingter Sehgewohnheiten oft eine unmittelbare Evidenz zugestanden wird. Bilder sind immer in semiotische Verweissysteme eingebunden, die sich historisch wandeln.
  • Stehende und bewegte Bilder werden in immer grösserer Zahl hergestellt und zu wichtigen Quellen. Wie können sie gesichert und überliefert werden? Wie werden die Kriterien zur Aufbewahrung und Vermittlung den veränderten technischen Bedingungen und gesellschaftlichen Bedürfnissen angepasst und wer entscheidet über diese?
  • Die Technik- und Wissensgeschichte der Bildproduktion spiegelt spezifische Interessen: Welche Apparate, Techniken und Institutionen ermöglichen und transformieren Abbildungen der sozialen Wirklichkeit? Weiterlesen … (Web)

Quelle: HSozuKult

Buchpräsentation: Sylvia Köchl: Delikt Abtreibung, 23.01.2024, Wien

Wienmuseum und Mandelbaum Verlag (Web)

Zeit: 23.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Wienmuseum, Karlsplatz, 1040 Wien

Frauenarmut, ungewollte Schwangerschaften und illegale Abbrüche in Wien 1923 bis 1974. 100 Jahre Kampf um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch:
In ihrem Buch erläutert Sylvia Köchl, wie das „Delikt Abtreibung“ im Wien des 20. Jhds. – von der Ersten Republik über Austrofaschismus und NS bis hin zur Großen Strafrechtsreform der Zweiten Republik – verfolgt worden ist: Was haben Frauen in Wien, die sich keine ärztliche Abtreibung leisten konnten, getan, wenn sie ungewollt schwanger wurden? Wie haben sie Kontakt mit Abtreiberinnen aufgenommen? Was wurde bezahlt? Mit welchen Methoden wurden die Eingriffe durchgeführt? Wie erfuhr die Polizei davon? Wie lief die Strafverfolgung ab? Welche Urteile wurden gefällt?

Mit Sylvia Köchl (Autorin des Buches) und Martina Nußbaumer (Moderation, Kuratorin Wien Museum).

  • Sylvia Köchl: Delikt Abtreibung. Frauenarmut, ungewollte Schwangerschaften und illegale Abbrüche, Wien 2024 (Web)

Anmeldung erforderlich (Web) | Kosten: Gratis | Treffpunkt: Veranstaltungssaal 3. OG

Lecture: Federica Giardini: Care, Reproduction and the Environmental Humanities, 06.02.2024, virtual space

Margherita von Brentano Center for Gender Studies, Freie Univ. Berlin and Univ. of Helsinki: Sessions in Feminist Theory, Winter Term 2022/23 (Web)

Time: 06.02.2024, 4-6 pm
Venue: virtual space – via Berlin and Helsinki

The talk gives an account of both a research path and teaching experience at the university. Beginning with the two pivotal concepts of reproduction and care, which mark different spaces and times of feminist elaboration – reproduction as a feminist critique of the Marxist framework of the 1970s; care as an ethical-political proposal of U.S. provenance between the 1980s and 1990s – the general concept of eco-trans-feminism will be articulated and the necessary spillovers on the relationships between disciplines and knowledges will also be examined.

Federica Giardini is Professa at the Dipartimento di Filosofia, Comunicazione e Spettacolo at the Roma Tre Univ. (Web)

Meeting-ID: 2784 347 0278 | Passcode: 3kDv3MpKSp2

This series of events takes place as part of the seminar »Poetik und Theorie der Sorge« (Freie Univ. Berlin) and the doctoral program in Gender, Culture and Society (Univ. of Helsinki). It is a cooperation between Esther von der Osten (Peter Szondi Institute of Comparative Literature, Freie Univ. Berlin), Susanne Lettow (Margherita von Brentano Center for Gender Studies, Freie Univ. Berlin) and Tuija Pulkkinen (Professor of Gender Studies, Univ. of Helsinki).

Source: Gender Campus

Ausstellung: Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not, 31.01.-01.09.2024, Wien

Jüdisches Museum Wien (Web)

Zeit: 31.01.-01.09.2024
Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheag., 1010 Wien

Gewalt, Krankheit, Armut, Depression: Leid und Not können jeden Menschen treffen und von anderen abhängig machen. Wer sorgt sich wann um wen und wer ist von der Fürsorge ausgeschlossen? Ausgehend von den jüdischen Geboten des „Tikun Olam“ (Heile die Welt) und der „Zedaka“ (Wohltätigkeit) unternimmt die Ausstellung einen Rundgang durch Wien auf den Spuren von medizinischen, psychischen und sozialen Hilfeleistungen sowie den Menschen dahinter. Forschungen Wiener jüdischer Ärztinnen und Ärzte werden ebenso reflektiert wie die Geschichte von Müttern, Hebammen, Krankenschwestern und sozialen Fürsorgerinnen. Das NS-Regime zerstörte lange gewachsene Strukturen, dennoch wurde weiterhin Care-Arbeit geleistet. Aktuell stellt sich die Frage nach Care angesichts von Krieg, Terror und Klimakatastrophe. Menschliche Empathie und Solidarität bleiben mehr denn je für ein friedliches Zusammenleben unentbehrlich.

Kurator:innen: Caitlin Gura und Marcus G. Patka
Gestaltung: Bienenstein visuelle Kommunikation; Gerhard Veigel, Museums- und Ausstellungsservice

Klicktipp: Listen to the Archive! Podcast des Digitalen Deutschen Frauenarchivs zu feministischer Geschichte

i.d.a.-Dachverband: Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF) (Web)

Das DDF ist das Fachportal zur Geschichte der Frauen- und Lesbenbewegungen in Deutschland. Seit 2018 macht es laufend weitere thematische Dossiers und Digitalisate von ausgewählten Quellen der Geschichte der Frauen*bewegungen im Internet zugänglich.
Das DDF ist aufgebaut auf dem Online-Verbund-Katalog „Meta“ des i.d.a.-Dachverbandes, der 2015 online gegangen ist und in dem die Kataloge von mehr als 30 Einrichtungen zusammengeführt recherchiert werden können (Web). (Während sich das DDF auf Deutschland bezieht, sind im „Meta“-Katalog auch Einrichtungen aus Österreich, Luxemburg und Italien vertreten.)

Seit 2022 gestaltet das DDF auch einen Podcast. Bisher sind diese Folgen erschienen (Web):

  • „Die haben wir alle gelesen“: Autorinnen der DDR neu- und wiederentdecken: 90 Jahre Reimann, Wander, Morgner (42 Min.)
  • Feministisches Erinnern bleibt politisch: Vernetzung & Rolle feministischer Archive (39 Min.)
  • 175 Jahre Märzrevolution: Frauenemanzipation und Louise Otto-Peters (41 Min.)
  • Mit Hass an die Macht: Die NS-Machtübernahme 1933 (42 Min.)
  • Migration, Flucht & Stadtpolitik: Von Teheran nach Köln (44 Min.)
  • 11 Freund*innen: Fußball und Feminismus (57 Min.)
  • Bilder Sozialer Arbeit: 150 Jahre Alice Salomon (52 Min.)

Beschreibung: „Feminismus hat Geschichte! Und die ist politisch, bewegt und reich an Auseinandersetzungen. Sie erzählt von Solidaritäten und Brüchen, sie hat viele Gesichter, Perspektiven und nicht zuletzt Schultern, auf denen auch heute Feminismus gelebt, gedacht und ausgehandelt wird. Von Frauenstreiks bis Cyberfeminismus, von Pionier*innen in Sport oder Sprache: Der DDF-Podcast blickt auf Akteur*innen und Phänomene aus mehr als 200 Jahren feministischer Bewegungsgeschichte. Was trennt, was verbindet – damals und heute? Wir öffnen feministische Zeitkapseln und Schatzkisten, treffen Historiker*innen, Zeitzeug*innen und weitere Expert*innen – und nehmen euch mit auf eine Entdeckungstour durch die feministischen Archive. Listen to the Archive!“

Tagung: Jugend unter Verdacht. Junge Menschen als Problem im 18. und 19. Jhd., 29.02.-01.03.2024, Siegen

Univ. Siegen, DFG-Projekt „Jugendkriminalität in der Sattelzeit“ (Web)

Zeit: 29.02.-01.03.2024
Ort: Univ. Siegen

Jugend und junge Menschen dienen oftmals als Projektionsfläche für zahlreiche positive und/oder negative Zuschreibungen. Im Rahmen der Tagung „Jugend unter Verdacht“ wird der These nachgegangen, dass sich in der Wahrnehmung von Jugend und im Umgang mit ihr im Zeitraum von 1750 bis 1850 grundlegende Veränderungen ergaben. Es soll diskutiert werden, wie Jugendliche im Kontext sich sukzessive neu entwickelnder Institutionen und Wissensformen von Pädagogik, Anthropologie und Psychologie, aber auch z.B. der Kriminalpolitik und der Rettungshausbewegung, zu einem Objekt verschiedener Kontroll- und Bearbeitungsbestrebungen wurden. Im Zuge pädagogischer Neuerungen, straftheoretischer Reformen, eines kulturellen Interesses an Biografien und psychischen Hintergründen von Normverletzungen wurde – so die Ausgangsthese der Tagung – ein Verständnis von Jugend grundgelegt, das ältere Thematisierungen zwar nicht gänzlich kontrastierte, aber doch eine besondere ‚moderne‘ Bedeutung gewann.
Die Tagung nähert sich der Thematik auf unterschiedlichen Wegen: Es werden rechtshistorische, verwaltungshistorische, bildungshistorische, kriminalgeschichtliche sowie geschlechtergeschichtliche Zugänge gewählt, um das bedauerlicherweise eher selten betrachtete Feld historischer Jugend multiperspektivisch in den Blick zu nehmen.

Programm (PDF)

Sektionen

Differenzierungen von Jugend | Be- und Verarbeitung von Jugend, jugendlicher Devianz und Herstellung Sozialer Kontrolle | Weiterlesen und Quelle (Web)

Anmeldung bis 15.02.2024. Alle Informationen bezüglich Anmeldung finden sich auf der Tagungswebsite (Web)

Vortrag: Denise Berghold-Caldwell: Sorge und Care als schwarzfeministische Konzepte des (Über-)Lebens, 09.01.2024, Wien und virtueller Raum

Referat Genderforschung der Univ. Wien – RGF: Ringvorlesung „Kulturelle Pluralität in Feminismus sichtbar machen“, WiSe 2023/24 (Web)

Zeit: 09.01.2024, 18.30 Uhr
Ort: Universität Wien und virtueller Raum

Bedingt durch die historisch nachwirkende Situation globaler Ungleichheit, haben Schwarze Theoretikerinnen schon früh begonnen sich mit Konzepten der Sorge auseinanderzusetzen (Davis 1972, Hartman 1997). Wie Angela Davis und Saidiya Hartman, haben sie drauf verwiesen, dass Sorgeverhältnisse und Care gerade im Überleben in der Plantage ein wichtiger Faktor war. Sich verwandtschaftsunabhängig um einander zu sorgen gehörte für viele Menschen dazu, um die unberechenbare Eigenwilligkeit der Besitzer physisch und psychisch zu überleben. Nicht nur die Erfahrungen der Plantage, sondern auch der Kolonialismus als weltverändernde und prägende Zeit, beeinflussen Konzeptionen der Sorge Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Theoretikerinnen. Die Konzeptionen sind sehr häufig von transnationalen und verbindenden Elementen geprägt, wie die afrikanische Philosophie Ubuntu (Hill Collins 1992/2005) und sie fragen nach Vermittlungsebenen des Umgangs gegen eine Dehumanisierung (Wynter 2015) und diskutieren vermehrt, wie Sorge und Liebe aussehen kann jenseits der Frage um Identität und intersektionalen Kategorisierungen (Nash 2013).

Denise Bergold-Caldwell hat Erzieherin gelernt und in der (feministischen) Mädchenarbeit gearbeitet. Sie studierte Erziehungswissenschaft, Psychologie, Friedens- und Konfliktforschung an der Philipps-Univ. Marburg (Deutschland). 2011 trat sie eine Doktorand:innen Stelle am Lehrstuhl für Sozialpädagogik an und promovierte mit einem Themenschwerpunkt zu Bildungs- und Subjektivierungstheoretischen Fragen am Kreuzungspunkt von Geschlecht und race. Die Dissertation erschien 2020 unter dem Titel: „Schwarze Weiblich*keiten. Intersektionale Perspektiven auf Bildungs- und Subjektivierungssprozesse“. Seit 2022 ist sie Universitätsassistentin (Post-Doc) am Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung der Univ. Innsbruck.

Semesterprogramm Continue reading

CfP: Gender in Jewish Studies: Re-Evaluations of Jewish Everyday History and Culture in Central and Eastern Europe (Event: 06/2024, Warsaw); by: 15.01.2024

Global Educational Outreach Program; Taube Philanthropies, the William K. Bowes Jr. Foundation, the Association of the Jewish Historical Inst. of Poland, the World Union of Jewish Studies, and the Austrian Science Fund ESPIRT project ESP120

Time: 25.-26.06.2024
Venue: POLIN Museum Warsaw
Proposals by: 15.01.2024

For the past few decades, flourishing gender studies have provided new heuristic tools, theoretical reflections, and methodological approaches that have also brought fruitful results in historical research. Cross- and intercategorial angles based on concepts such as intersectionality expanded conventional historiographical narratives and, thus, not least, contributed significantly to new findings in Jewish studies. Perspectives on Jewish history and culture drifted towards more open, mutual, and sensitive understandings of categorizing individuals and groups. The inclusion of gender helped to reflect on how encounters, exchanges, and diverse forms of togetherness unfolded in different historical pasts. This has particularly fostered microhistorical case studies that contributed to a more nuanced understanding of the everyday life of Jews in Central and Eastern Europe.
During the workshop, the organizers seek to discuss encounters between Jewish and non-Jewish men and women; perspectives on queerness, masculinity or femininity; sexualities; and aspects of distinct gendered Jewish history. Questions the organizers want to address include: In which perspectives on everyday life does gender prove to be a relevant category of analysis? Which intersectional aspects are relevant in interpreting frequent encounters between Jews and non-Jews? Which theoretical frames help us to sharpen our research on agency in daily working patterns? How did gendered affiliations frame daily encounters? How were diverse sexual identifications articulated, lived, and shared?
Moreover, with this workshop gathering scholars specializing in Jewish and non-Jewish history in Europe, the organizers seek to stimulate the discussion on the place of Jewish studies in the gendered history of the region and situate Jewish Studies in the broader academic landscape transformed by the gendered turn.
This workshop is the second in the envisioned series of meetings Continue reading

CfP: The art of love – in ancient sources (Event, 05/2024, Gdańsk); by: 31.01.2024

Melammu Project. The Heritage of Mesopotamia and the Ancient Near East; Krzysztof Ulanowski, Zozan Tarhan, and Sebastian Fink (Web)

Time: 24.-25.05.2024
Venue: Gdańsk
Proposals by: 31.01.2024

Seduction, love, and the founding of a family are elemental phenomena of all human cultures. While social reality and ideas changed over time, wise men and women of all times seem to have been eager to give advice to the young how they should move in this dangerous field. In myths, epics, songs, law codes, legal documents, proverbs, and even formal handbooks like Ovid’s Ars Amatoria role models were presented and advice was given. The organizers want to have a detailed look into this and study how the relationship between lovers was conceptualized. How was the whole complex of seduction and love interpreted? How did ancient people perceive the matter of adultery? Which deities were responsible for all questions of love and seduction? Which stories were told to explain love? While most ancient sources focus on how to seduce women and how to create a strong bond with them, the female seducer also appears in ancient sources, as for example Inanna/Ištar or Aphrodite.
Desire and love challenge human beings to use a huge array of tools to reach their goals. In order to strengthen certain ideological persuasions, people of power even created the concept of sacred marriage. Love can inspire poets to write fantastic pieces of literature, it can motivate people to accomplish something extraordinary. The proverb “All is fair in love and war” reminds us that war and love are not unrelated and that ruses and stratagems are used in both fields alike. Sometimes shortcuts are taken with magic – love potions, the use of magical tools and the bewitching of other lovers is frequently found in literature. While Plato conceptualizes love as something metaphysical, Ovid’s approach is more focused on practical advice and like in a battle he advises to use stratagems and deception in order to reach one’s aim. Read more … (PDF)

Source: HSozuKult

Ausstellung: BLITZBLANK! Vom Putzen – innen, außen, überall, bis 27.10.2024, Hittisau und Lech am Arlberg

Frauenmuseum Hittisau (Web) und Lechmuseum (Web)

Laufzeit: bis 27.10.2024
Orte: Frauenmuseum Hittisau, Hittisau im Bregenzerwald und Lechmuseum, Lech am Arlberg

Putzen ist Schwerarbeit, ist Ritual, ist gesellschaftliche Vorgabe, ist ein Ordnungssystem für ein dualistisches Denken zwischen rein und unrein, schön und hässlich, hell und dunkel, weiblich und männlich, moralisch und amoralisch, sicher und unsicher, zivilisiert und wild, inklusiv und exklusiv.
Putzen ist eine häufig ungeliebte, zeitraubende Kulturtechnik getragen von einer Ordnungssymbolik, die viele Bereiche unseres Lebens durchdringt. Wer, wann, wie und womit putzt, bedient und nährt gleichermaßen diesen von breitem Konsens getragenen Dualismus. Rollenbilder und Machtverhältnisse werden sichtbar – wie ein Großteil der unbezahlten Care-Arbeit wird auch die Haushaltsreinigung immer noch hauptsächlich von Frauen*, People of Color, Armen erledigt. Dies bildet einen zentralen Bereich der Ausstellung.
Was aber ist Schmutz? Wo kommt er her? Welche Sicht auf die Welt verbinden wir damit? Beschränkt sich das Putzen auf den Haushalt? Mit Fragen wie diesen geht die Ausstellung unterschiedlichen Aspekten des Putzens, der Reinigung und der Reinheit nach. Dabei werden Themen aus Ökonomie, Migration, Ökologie und Nachhaltigkeit, Religion und Spiritualität erörtert.